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Samstag, 15. Februar 1964 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 reiterklärte, die Ausfallha.ftun zu über- erklärt und nicht auf das bekannt vor- treffen des Herrn Bürgermeisters und des nehmen, sodaß mit Herrn Dr. Eigl die J handene Natureis zurückgeführt, wäre viel Obmanns des Fremdenverkehrsverbandes Durchführung der Veranstaltung ab- Arger erspart geblieben. Der tatsächliche bei den Zuschauern Stimmung für die geschlossen werden konnte. Grund des Ausfalls lag in dem Versagen 1 Errichtung einer Kunsteisbahn zu machen Auf Grund der Plakatierung und Be- von Herrn Dr. Eigl, der bewußt den versuchte, kann nicht unbedingt als „Po- kanntmachung im „Kitzbüheler Anzeiger' 1 Club irreführte, indem er dem Club die sitivum" des KEC gewertet werden. war das Interesse in Kitzbühel riesen- Spitzenläufer namentlich und schriftlich So hat leider ein Abend, dessen Pro- groß, denn niemand wollte sich eine der- angeboten hat, ohne von diesen die Zu- gramm durch den persönlichen Einsatz artige, einmalige Veranstaltung entgehen sage besessen zu haben. So aber hat Herr und die guten Leistungen unserer Olympia- lassen. Küchenmeister in einer widerlichen und Eisläufer gerettet wurde, mit einem Miß- Als nun am vergangenen Montag be- unkorrekten Art persönliche Propaganda klang geendet, weil man es verabsäumt kanntgeworden war, daß die von Herrn für die Errichtung einer Kunsteisbahn hatte, sich korrekt zu verhalten und statt Dr. Eigl namentlich genannten Spitzen- betrieben, den Mut zur Wahrheit aufzubringen, nach läufer nicht starten, hätte es zwei Mög- 1 Ich werde in einem Artikel zu einem einer falschen Propaganda griff. lichkeiten gegeben, und zwar entweder 1 späteren Zeitpunkt Stellung zum Problem 1 die gesamte Veranstaltung sofort ab- 1 der Kunsteisbahn nehmen. Sepp Zwicknagl zusagen, was natürlich besondere Schwi- Wie aber Herr Küchenmeister vor Ein- Gemeinderat und Sportreferent rigkeiten bereitet hätte, oder aber die Veranstaltung nur mit einem Teil der österr. Olympiamannschaft durchzufüh- 1 Kitzbüheler Nationalsänger retteten Olympia-Ball ren. Man entschloß sich zur Durchfüh- Münchner Fernsehteilnehmer schrieb den „Tiroler Nachrichten" rung. Und nun wurden Unkorrektheiten be- gangen, die einer Kritik bedürfen und man auch den Mut aufbringen muß, sie offen auszusprechen. Es wurde dem Präsidenten des KEC von Seiten des Fremdenverkehrsverban- des nahegelegt, auf Grund der eingetre- tenen Situation, den Besuchern einen ge- wissen Teil der hohen Eintrittspreise zu- rückzuzahlen. Der Präsident des KEC ha- be dem Herrn Bürgermeister dies auch zugesagt. Dies geschah aber nicht. Sicher- lich wäre die praktische Durchführung auf Grund des Massenandranges rein or- ganisatorisch schwer zu lösen gewesen. Andererseits mag der Präsident des KEC in dem guten Glauben gehandelt haben, daß auf Grund der finanziellen Situation des Clubs die Einnahmen dieser Ver- anstaltung dazu dienen, sämtliche noch vorhandene Schulden und Rechnungen zu begleichen, so daß am Ende dieser Sai- son der Club endgültig saniert ist. Hätte nun der Ansager dieser Veranstaltung - Herr Küchenmeister - im Lautsprecher bekanntgegeben, daß die angekündigten Spitzenläufer ohne irgend ein Verschuld,i des Clubs nicht erschienen sind und daß die Zuschauer höflichst ersucht werden, auf eine teilweise Rückzahlung des Ein- tritts zu Gunsten des Clubs auf Grund der schwierigen finanziellen Situation zu verzichten, so hätte vielleicht nur ein geringer Teil auf eine Vergütung bestan- den. So aber fühlten sich die Zuschaur mit Recht betrogen und hinters Licht ge- führt. Unkorrekt war aber auch, daß noch kurz vor 'Beginn der Veranstaltung, als bereits bekannt war, daß die Olympia- sieger nicht starten, noch Eintrittskarten zu den hohen Preisen verkauft wurden. Kritisiert muß aber auch werden, daß die Eintrittskarten zu höheren Prei- sen festgesetzt und verkauft wurden, als dies in der Vorstandsitzung vom 3. Fe- bruar d. J. beschlossen worden war. Wäre der Ansager, Herr Küchen- meister, sachlich und objektiv geblieben und hätte er das Nichterscheinen. der Spitzenläufer mit dem tatsächlichen Grund tJber den Ablauf des Olympiaballs im Olympiahotel in der Axamer Lizum hörte man die unterschiedlichsten Meinungen. Der Aufwand war aber sicherlich ein gi- gantischer. Ein besonderer Erfolg für Kitzbühel war die Mitwirkung der Kitz- büheler Nationalsänger unter der Leitung von Toni Praxmair bei der Gestaltung des „Olympiaball-Fernsehfilmes". Die Ti- roler Nachrichten vom 11. Februar 1964 veröffentlichten eine Leserzuschrift, in welcher die Kitzbüheler Nationalsänger als die Retter des Ballgescheliens be- zeichnet werden. Der Münchner Leser- brief lautete: „Münchner Stimmen zum Olymp iabail im Fernsehen Am Freitag war Olympiaball im Fern- sehen. Der Eindruck, eine kuriose Schau mitzuerleben, war dünn. Eine Gruppe von 25 Personen des Aztecs Ski Club of San Diego, USA, kaum auf initiative des Tiroler Landesreise- büros Kitzbühel zum Besuch der Olym- pischen Winterspiele nach Osterreich. Der Aztecs Ski Club ist einer der größten amerikanischen Ski Clubs an der West- küste und setzt sich zum Großteil aus Studenten zusammen. Die Unterbringung der Gäste erfolgte in Kitzbühel und von hier aus wurden die Amerikaner mittels Autobus zu den wichtigsten Veranstaltungen der Olym- piade gebracht. Zwischendurch wurde in Kitzbühel dem Skisport gehuldigt. Die Gäste waren von ihrem Aufenthalt in Kitzbühel begeistert. Um einen besse- ren Kontakt mit den Kitzbühelern her- zustellen und um einen besseren Einblick in die österreichische Lebensart zu ge- winnen, bat Mr. C. Christensen, der Präsident des Aztecs Ski Club, Herrn B. Kaaserer, den Leiter des Tiroler Landesreisebüros Kitzbühel, ein Freund- schaftsbündnis zwischen einem ähn- lichen einheimischen Club zu vermitteln. Der Vorschlag, einen Freundschaftsbund ßen Stars haben überzeugt - ausgenom- men Vico Torriani in „Ja der Haifisch, der hat Zähne" -‚ beindruckt haben ganz besonders die Tiroler Volkstanzgruppen, allen voran die bildhübsche Jodlerin, die ihr Solo glänzend sang. Stellvertretend für vie- le Münchner möchte ich dieser Gruppe für ihr hervorragendes Programm ganz besonders danken. Sie haben, nach un- serer Münchner Ansicht, den schwach angelaufenen Olympiaball gerettet. Bitte der hübschen Jodlerin meinen persönlichen Dank zukommen zu lassen. Adalbert Pieti, München" Wir beglückwünschen die Praxmair- gruppe zu ihrem neuerlichen „Olympia- mit den Amerikanern zu schließen, wurde von den „Kitzpichlern" mit Begeisterung aufgenommen. Am Sonntag, 9. Februar 1964 erfolgte nun im Gasthaus Stolz- lechier die offizielle Feier, bei der Herr B. Kaaserer den Ehrenschutz übernahm. Nach einer Willkommensrede des Ob- manns der „Kitzpichler" Herrn G. Resch, des Club-Präsidenten C. Christensen so- wie des Leiters des hiesigen Reisebüros Herrn B. Kaaserer erfolgte die tiber- gabe einer Erinnerungsflagge durch Herrn Resch an den Aztecs Ski Club mit der Aufschrift: „Die Kitzpichler", Kitzbühel, Austria, grüßen den Aztecs Ski Club of San Diego, Calif., USA, Kitzbühel im Feber 1964. Am unteren Ende der Flagge waren abwechselnd Liliputflaggen der USA und Osterreich angebracht. Bei dem weiteren lustigen Beisammen- sein wurde beschlossen, Kitzbühel für den Aztecs Ski Club als Hauptcentre n Eu- ropa zu verwenden. Für die nächste Wintersaison wird be- reits mit dem Besuch von zirka 150 „Az- tecier" gerechnet. Nicht die gro- 1 ertolg". Kitzbühel europaisdies Hauptcentre des Aztecs Ski Club
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