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Seite 8 -Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 15. Februar 1964 verkehrsverbandes Altnationalrat Max Werner mit Direktor Baron Karl Mens- h enge ii, Bezirkshaup tmannstellvertreter ORR. Dr. Adalbert Spinn, die Vizebür- germeister H ä r t ing und Siehe r er, die Stadträte Egger und Gruber, Sport- referent Zwicknagl und Kulturreferent Brettauer, das Präsidium des K. S. C., an der Spitze Kurt Beranek, Dkfm. Fritz Tsciioll, der Leiter der Kitzbüheler Skischule Karl Koller, Dipl.-Ing. Hübel und Konsul Weber aus San Franzisko, Stadtkapellmeister Sepp Gasteige r und Musikobmann Paul Hochfilzer und der Organisationsleiter der Stadtmusik Stadt- kapeilmeistersteilvertreter Carl Planer, Stadtanitsdirektor Dr. Friedrich Ps clii c k und der Leiter der Stadtwerke Hans He- chenberger. Der Bürgermeister verlas zwei Glück- wunschtelegramme. Das erste sandte Landtagspräsident Kommerzialra t Johann Oberrnoser: „Ich gratuliere der Olympiasiegerin Christi Haas zum großen Erfolg und zum heutigen Fest. Christi Haas hat mit ihrem Sieg der Heimat und Be- zirksstadt Kitzbühel, dem Land Tirol und Osterreich Ehre bereitet." und das zweite der Bürgermeister von Lienz: „Lienz dankt für den Ausdruck der Freude am großen Erfolg Pepi Stieg- lers. Wir gratulieren noch herzlich Kitzbühel und Eurer Christi Haas zur Goldenen". Der Bürgermeister gab seiner Freude über die Begeisterung an den olympischen Siegen Ausdruck, bedauerte aber auch, daß kein einziger früherer Olympiasieger und Weltmeister an der heutigen Feier teilnehmen konnte. Pravda, Hinterseer und Molterer weilen in Amerika und Toni Sauer war wegen seiner Mitwirkung am Sportstammtisch verhindert. Er schloß seine Ansprache mit den Worten, daß während der olympischen Spiele die Sor- ge und Angst um die Gesundheit und den Erfolg der Teilnehmer groß war, jetzt aber allein die Freude über den Sieg von Christi Haas vorherrsche. Ein Lob dem KSC Sportreferent Gemeinderat Sepp Z i ck- na g 1 sprach vor allem dem KSC den Dank aus. Er bezeichnete den KSC als die Zelle des Erfolgs und sprach auch allen Funktionären, welche zur Durch- führung der Olympischen Winterspiele in Innsbruck eingesetzt waren, den Dank aus. Ihr Einsatz war erforderlich. Als sehr wertvoll für das Ansehen Kitzbühels bezeichnete Zwicknagl den Einsatz von Olympiasieger und Weltmeister Toni Sa i- 1er als Reporter und Sprecher. Alle Osterreicher müssen ihre Freude an des- sen sachlicher und begeisterungsfähiger Berichterstattung gehabt haben. Hias Leitner dankte Zwicknagl für sein sport- liches Auftreten. „Wir haben Dir bei Deinem gigan- tischen Kampf die Daumen gedrückt, sahen am Fernsehschirm Dein Lächeln am Start, das uns die tiberzeugung gab, daß Du Dein Bestes leisten wirst. Dann kam das Tor Nummer sieben, das Dich um den möglichen Sieg brachte." Hias Leitner wird nun bei den Profi- s kimeis terschaften in Amerika teilnehmen, wo ihn seine alten Skikameraden bereits erwarten. Zu Christi Haas gewendet: Liebe Christi! Du wurdest von der ganzen Welt zur Favoritin gestempelt und jeder Sportler weiß, wie schwer es ist, ein,- solche int solche exponierte Stellung zu behaupten. Heute sind wir glücklich, daß Du dcii Sieg erringen konntest. Deine gute Kon- dition hast Du Dir sicherlich auf den Klettertouren im 'Wilden Kaiser geholt, denn in den Bergen ist jeder sich selbst überlassen und Sport ist und bleibt die Selbstbehauptung! Jugend braucht Vorbilder von olympischem Format Der Leiter der Skischule Kitzbühel, der größten Skischule der Welt, Karl Koller, sagte folgendes: Liebe Christi, lieber Hias 1 Die „Roten Teufel" von Kitzbühel stan- den bei der heutigen Feier nach außen hin in einer Statistenrolle. Als Fackel- träger begleiteten sie Euren Einzug. Eure Erfolge jedoch greifen tief in das Leben der Skischule ein. Euer sportlicher Geist greift auf den Skilehrer über und des- halb verdanken diese Euch viel. Wir be- dauern aber, daß Hias Leitner nun nach Amerika geht. Wir denken dabei an die große Zeit, als die Kitzbüheler Skirenn- läufer einander ergänzten und aneiferten Ich sah heute die Kitzbüheler Skijugend beim Slalomtraining am Ganslernhang. Unsere Jugend kann etwas und sie steht hervorragend im Training. Olympische Vorbilder aber würden die Arbet des Trainers erleichtern. Der ganze Bezirk hat teilgenommen. Bez.-Hptm.-Stv. Dr. Adalbert Spinn beglückwünschte die Olympioniken im Namen des Bezirkshauptmanns und im Namen der Bevölkerung des gesamten Be- zirks, welche gleich wie die Bevölkerung von Kitzbühel an den olympischen Ereig- nissen regen Anteil genommen hatte. Alle sind stolz auf Christl Haas, deren sport- licher Einsatz dem ganzen Bezirk zur Ehre gereicht. In der Nationenwertung steht Osterreich an zweiter Stelle. Wür- de eine Wertung gegenüber dem erst- plazierten Rußland im Verhältnis zur Einwohnerzahl vorgenommen werden, dann wäre das Riesenland vom kleinen Osterreich weit überflügelt worden. Ski-Kitzbühel hat einen großen Namen Altnationalrat Max Werner sprach als Obmann des Fremdenverkehrsverbandes. Auch er stellte die große Freude heraus, welche Christi Haas durch ihren Sieg in allen Osterreichern erweckt hatte. Die Heimatstadt Kitzbühel wurde durch die- sen Sieg jedoch ganz besonders angespro- chen. Kitzbühel als größter Wintersport- platz Osterreichs hat nun schon seit 14 Jahren die Skisportler an die Spitze ge- stellt. Die Tradition verpflichtet, denn der Skiruhm Kitzbühels ging in die ganze Welt. Gerade als Obmann des Fremden- verkehrs weiß ich zu schätzen, was diese Siege von Christian Pravda bis Christi Haas für Kitzbühel bedeuten. Sie alle wa- ren die Herolde des Ruhmes und Toni Sauer ihr Bannerträger. Hias Leitner hat an diesem Ruhm ebenfalls großen An- teil, denn er ist und bleibt ein Spitzen- sportler, obwohl er beim Olympialauf vom Pech verfolgt war. Was es für ihn an Aufopferung brauchte, bis er die Mei- sterschaftsstufe erreichen konnte, verdient öffentliche Anerkennung und Dank. Er war bereits in seiner Jugend ein Vorbild. „Wir werden Eure Leistungen nicht ver- gessen, auch die von Sauer, Hinterseer, Pravda und Molterer nicht. Während ih- res großen Einsatzes haben sich die Eltern gesorgt und uni ihre Gesundheit gebangt. Aber auch um das berufliche Fortkom- men! Daher gilt unser Dank den Eltern, dem KSC, der die Talente fördert und alle Veranstaltungen wie ein Uhrwerk leitet. Kitzbühel besitzt im Skirennlauf schon eine 60jährige Tradition und immer kamen neue Kräfte und neue Talente. Mit Auszeichnung ist auch die Skischule zu erwähnen und die Jugendarbeit des KSC. Abschließend sprach Werner dem Bür- germeister dcii Dank aus für die Organi- sation dieser schönen Feier, welche dazu beitragen soll, die Jugend stark zu ma- chen. Die Sportstadt Kitzbühel braucht Spitzensportler und der Name Kitzbühel verpflichtet. Tirol hat in Amerika einen guten Namen Hon. Konsul Karl Christian Weber aus San Franzisco, der mit Dipl.-Ing. Hübel zur Feier gekommen war, über- brachte die Grüße des Gouverneurs von Californien Pat. Brown. Im nächsten Winter wird dieser selbst nach Kitzbühel kommen, um die Stadt kennenzulernen, welche so große Skisportler hervor- gebracht hat. Konsul Weber (ein gebür- tiger Bozner) erzählte sodann, wie 1960 in Squaw Valiey die beiden Kitzbüheler Ernst Hinterseer und Hias Leitner die Olympia-Ehre Osterreichs gerettet hat- ten. Er führte damals als Attachö der österreichischen Olympiamannschaft das Osterreich-Haus in Squaw Valley. Eine Medaille nach der anderen wurde von Franzosen, Schweizern, Deutschen, Kana- diern und Amerikanern errungen. Dann kam der Torlauf. Hias Leitner im ersten Durchgang vorne und Ernst Hinter- seer fuhr Bestzeit im zweiten. Damit kam ein Doppelsieg in dieser Disziplin nach Kitzbühel. Er habe während des Laufes und mit ihm Bundesminister Dr. Heinrich Drimmel und der Innsbrucker Bürgermeister DDr. Alois Lugger Blut geschwitzt. Die Freude und Begeisterung war nach dem Sieg dementsprechend groß. Nun hat aber Kitzbühel durch Christi Haas wiederum eine Olympia-
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