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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Februar 1964 Den Reigen der Damen eröffnete Fräulein Bianca Schenk. Sie verstand es in geschickter Weise, ihre Kür dem weic.ien Else anzupassen und rntete für ihre wohlgerundete, sturzlose Vor- führung reichen Beifall. Sodann ent- zück--e Fräulein Lore Bäumel die Zu- schauer durch einen Wiener Walzer, den sie in duftigem Seidenkleide in reizeidcr Weise tanzte. Schon die er- steil Takte ließen erkennen, (laß ihr das Tanzen ebenso im Blut liege wie (las Eislaufen. Während ihre Vorgänge- rin eine Kür der Kraft lief, lief sie eine Kür der Anmut. Beide Vorzug-- vereinigt(,- orzüge vereinigte die dritte Läuferin in sieh. Fräulein Grete L a i ne r, akademische Weltmeis te rin im Eiskunstlauf. Mit Schwung und Grazie bewältigte sie sehwirige Sprünge Ufl(l Pirouetten und bewies, daß sie nicht nur unter den Studentinnen, sondern unter sämtlichen Damen der Welt zu den besten zählt. Als letzter betrat der Olympionike Felix Kaspar den Eisplatz, der in Garmisch den dritten Preis und damit die b2onzcne Medaille für Osterreich erobei 1 hatte. Kaspar ist nicht nur ein großer Könner, der die schwierigsten Figuren mit spielender Leichtigkeit und Eleganz bewältigt, sondern auch ein großer Kämpfer, der immer auf das Ganze geht und die kühnsten Sprünge in sein Programm aufnimmt. Diese her- vorragenden Qualitäten haben ihn be- reits in Garmisch auf den dritten - bei eLiem Haar auf den zweiten - Platz gebracht und bilden nebst seiner persönlichen Bescheidenheit die sicher- ste Gewähr dafür, daß Kaspar unter jenen zu finden sein wird, die sieh im Jahre 1940 um die olympische „Gol- (lene" streiten werden. Dem Schaulaufen wohnten 650 Zu- schauer bei und bewiesen wie so oft, daß die wiederholt öffentlich geäußer- te Meinung einzelner, in Kitzbühel be- Kitzbühels Kirchen Kitzbühel ist älter als sein Name. Die reichen Funde des urzeitlichen Bergbaues auf der Kelchalpe, aber auch Gräber- funde der Urnenfelderkultur auf dem Lebenberg (leb-hico = Grab- oder (,renz- hügel) bestätigen die dichte Besiedlung des Raumes von Kitzbühel schon im zwei- ten vorchristlichen Jahrtausend. Ein Ed- ler der bajuwarischen Einwanderungszeit namens Chizzo - und nicht das Garns- kitz des sogenannten „redenden' Stadt- wappens! - ist für den Ort namens- gehend gewesen. Die wichtige Straßen- verbindung über den Paß Thurn und wei- ter über den im Mittelalter ständig be- gangenen Samerweg des Felbertauerns nach Italien ließen für den markanten Punkt der Weggabelung bald eine be- festigte Burg nötig erscheinen, die sich an der Stelle des alten Pfleghofes erhob. 1271 (nicht schon 1180) verlieh herzog Ludwig von Bayern diesem Gemeinwesen stehe kein Interesse für den Eislauf- sport vollkommen unrichtig ist." Nach diesen bezeichnenden und über- aus seriösen Ausführungen des damaligen Obmanns des Verkehrsvereins Dr. Ca- millo v. Buschman kann man wohl be- rechtigt zur Ansieht gelangen, daß 1936 Jugend-Skispringen in Kitzbühel Der Skiklub Kitzbühel veranstaltet heu- er wieder ein Jugend-Ski-Springen und zwar am Sonntag, 1. März 1964 auf der neu errichteten Gruabschanze. Zugelassen sind fünf Klassen und zwar: Schüler ii, Jugend 1, Jugend II, Junioren und eine Altersklasse. Nennungen sind bis Samstag, 29. Februar 1964 an das Rennsekretariat des KSC., Kitzbühel, Museumskeiler, Hinterstadt, Tel. 23 01 (0 53 56), zu richten. Die Nummernausgabe findet am Sonn- tag, 1. März ab 12 Uhr mittags, gegen Vorweis der gültigen OSV-Mitgiiedskarte und des Versicherungsnachweises, beim ‚Gruabhofbauern" statt. Das Spring n wird nach der Wettlaufordnung des Osterr. Skiverbandes durchgeführt. Heimleiter: Hauptmann i. R. Leopold P i schi Schanzenchef: Dipi.-ing. Erwin Steidl die Privilegien einer Stadt und somit das Hecht, Mauern aufzuführen. \'enti die Urkunde ausdrücklich von einer Neugrün- dung (,‚nova plantatio") spricht, so hat sie damit wohl den Ausbau der Ober- stadt im Auge, deren mit größter Plan- mäßigkeit vorgenommene Randverhauung damals begonnen wurde. Daß auf dem Stadtbild von 1620 jede Andeutung einer Stadtmauer fehlt ist darauf zurückzufüh- ren, daß mit der Angliederung des Leu- kentals an Tirol (1504) die Befestigung ihre Bedeutung verlor; demgegenüber aber stieg durch den wirtschaftlichen Aufschwung im Mittelalter, bedingt durch den Bergbau, der Raumbedarf im Städ(- chen gewaltig an. So wurden viele Häuser bis zur Stadtmauer ausgebaut und diese als rückwärtige Hauswand verwendet. Kitzbühel bildete mit dem Berggerichi das Zentrum eines ergiebigen Reviers der Silber- und Kupferförderung, aus dem die Gewerkengeschlechter ansehnliche Ge- winne erzielten. und 1.964 sämtliche Vorstandsmitglieder des KEC in Organisation und Durch- führung unabsichtlich das Opfer der Wit- terung und nicht eingehaltener Zusagen geworden sind. Auch dies sollte im Hin- blick auf den geradezu beispielgebenden Idealismus aller Funktionäre des KEC bei der Sanierungsaktion gesagt werden. Sprungrichter: Georg 11 ochfi Izer, Chri- stian Achhorne r, Hans Mariacher sowie zwei weitere Sprungrichter aus den Mannschaftsführern. Programm: 13 Uhr Einweihung und Ansprache 13.30 Uhr Beginn des Springens 17 Uhr Preisverteilung im Kolpingsaal Der Kitzbüheler Skiklub hat sich cklt- schlossen, in Kitzbühel, das früher ein- mal eine Springerhochburg war, wieder mit der Jugend zu beginnen und ein Springen durchzuführen. Der KSC hat sieh geeinigt, die alte „Gruabschanze", auf welcher 1925 die 1. Großdeutschen Skimeisterschaften aus- getragen wurden (die Kurt Emidler, Schrei berhau, mit einem gestandenen Sprung von (ii Metern gewann), wieder aufzubauen. Herr I)ipl.-Kfm. Erwin 5 t ei dl, welcher in der früheren Springer- garde kein Unbekannter war, hat ideale Burschen um sich gesammelt und die Schanze bereits instand gesetzt. Diese er- laubt derzeit Sprünge bis zu 40 Meter und kann im kommenden Winter weiter ausgebaut werden, so daß auch Sprünge bis zu 50 Meter möglich sein werden. Der KSC. würde sich freuen, gleich beim ersten Springen der Jugend seine Springer am Start zu schien. Die Junioren springen außer Konkurrenz. Die Seelsorge im Ort wurde ursprüng- lich von der Mutterpfarre St. Johann aus versehen; erst ab etwa 1300 wohnt ständig ein Priester hier. 1435 (Jahr des Kirchen- neubaues!) erhielt dieser dcii Hang eines selbständigen Vikars. 1640 bis 1808 oblag die Betreuung Patres aus dem Domini- kanerorden, die hier eine äußerst segens- reiche Tätigkeit entfalteten. Erst 1857 wurde Kitzbühel zur Pfarrei erhoben. Schon 1817 wurde für das früher dem Bistum Chiemsee angehörende Gebiet dr Erzdiözese Salzburg zugesprochen. STADTPFARRKIRCHE ST. ANDREAS Die malerische Lage der Hauptkirche samt dem Begräbnisfeld außerhalb der Stadtmauern auf der steil abfallenden Nase des Lebenberges wird wohl in ur- alten Besitzverhältnissen ihre Erklärung finden. Jedenfalls muß schon vor 1271 dort eine Kirche gestanden sein, denn nach der Stadterhebung hätte man sie niemals dorthin gebaut. Dieses ganze Ter- Kitzbüheler Jugendskitag am 29. Februar Am Samstag, 29. Februar 1964 ver- Chef für den Schanzentisch: Pepi Gras - anstaltet der Kitzbüheler Skiklub in Zu- wander sammenarbeit. mit dem Lehrkörper den Chef der Weitenmesser: Walter Hein Kitzbüheler Jiigendskitag. Startbeginn 9 Uhr auf der ITinterbräuleiten. Am Nachmittag Preisverteilung im Eis- stadion. Einmarsch der Kitzbüheler Ski- jugend unter Vorantritt der Stadtmusik. Diesem Kitzbüheler Skifest der Jugciid wird auch seitens der Elternschaft und der Offentlichkeit immer größtes Inter- esse entgegengebracht.
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