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Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 13. März 1965 geheuren Zurückhaltung und dem künst- Heuer Bezirksmusikfest in St. Ulrich lerischen Empfinden wird Jan Bonn die Fahringer Bezirks-Verbandskapellmeister - Schreder Bezirksobmann Ergebnisse auswerten. Der Bezirksmusikburid St. Johann, dem Elans Zobel, St. Johann, welcher seit Vorerst sei ihm gedankt für seine Mühe die Musikkapellen St. Johann, Going, der Gründung des Verbandes im Jahre mit diesem Vortrag, sei er beglückwünscht Oberndorf, St. Jakob, St. Ulrich, Fieber- 1950 diese Stelle innehatte, und dem Ob- zu diesen Erfolgen. Dann aber sei es brunn, Hochfilzen, Waidring, Erpfendorf, mann Alois Jakob, Oberndorf, welcher einmal gesagt: Kitzbühel besitzt in Jan Kirchdorf, Schwendt und Küssen angehö- nachdem am 1. August 1963 verstorbenen Bonn einen Kameramann, Völkerkundler, ren, wählte kürzlich durch die Jahres- Obmann Hans Friedi, St. Johann, zum Forscher, Bergsteiger von internationalem hauptversammlung den Kössener Kapell- Bezirksobmann gewählt wurde, sprach die Huf, der durch Rat und Tat immer wie- meister Alois Fahringer zum Bezirks- Versammlung den Dank für ihre ideelle der beweist, daß ihm Kitzbühel mehr verbands-Kapellmeister und den Waidrin- Tätigkeit zum Wohle der Blasmusik aus. als eine Wahlheimat geworden ist. Dafür ger Kapellmeister Hermann Schreder Die Organisation und Durchführung des sei ihm ebenso herzlicher Dank. h. w. zum Bezirksverbandsobmann; Schriftfüh- Bezirksmusikfestes 1965 wurde der Mu- i'er wurde Musikkamerad Erich Kien- sikkapelle St. Ulrich übertragen. Das Be- p o i n t n er, \Vaidring. zirksmusikfes t der „unteren Schranne" Dein bisherigen VerbandskapeIlmeister findet am Sonntag, 1. August statt. Trauer um Dr. Adolf Scharf StI1bIItje1er 29b980 ,0t1rIten Mit Jan Boon quer durch den Himalaja Leistungsbericht der niederländisch-österreichischen Expedition zum Siebentausender Manuslu II und zu den Volksstämmen Nepals und Indiens Während der Wartezeit weiß Bonn viel zu tun. er besucht die tibetanische Exil- regierung in Dalhousie und knüpft neue Bande mit der tibetanischen Kultur, di zu erhaltener sieh mit vielen andern zum Ziel gesetzt hat; er trifft den Kitzbüheler Ing. Peter Aufsehnaiter in Kathmandu und die in Indien verheiratete Kitzbühe- lerin Trixie Czappek-Streng auf einer Teepflanzung in Assam. Ihn interessieren die Volksstämme Nordindiens und er er- reicht manches, was dem gelehrten For- scher, der nicht die natürliche Veranla- gung Boons mitbringt, verborgen bleibt. Mitten in der Regenzeit zieht die Ex- pedition tausend Kilometer durch den Ganeschhirnalaja. Es ist eine Durchquerung an der Grenze des Möglichen. 14 Tage bergauf und bergab durch nasses, unweg- s:ieg. Dies beweist seine Umkehr - 150 Meter unter dem Gipfel des Manuslu II, den seine Kameraden unter der Führung von Hubert Schriebl erstiegen haben. Eine schwere Entscheidung für den Bergsteiger, eine Enttäuschung vielleicht, aber einein- drucksvoller Sieg des Menschen. an Boon führt die Expedition weiter über 5200 Meter hohe Pässe, er trifft alte Bekannte von früheren Expeditionen. Er besucht das höchstgelegene Dorf Nepals und er weiß davon einprägsamer zu er- zählen als andere in langen Abhandlungen. Die Expedition hat ein großes Ziel, einen unerstiegenen Siebentausender, erreicht. Neben diesem bergsteigerischen Sieg treten die „Siege" Bonns, seine völkerkundlichen Beobachtungen, seine Bilder und Filme und seine Bandaufuahmen, optisch zurück. Daran ist weniger meßbar und ins Buch der Gipfelstürmer einzutragen. Mit der ihm eigenen Genauigkeit, mit der un- Am Mittwoch, 3. März 1965 versam- melten sich in Kitzbühel die Funktionäre der SPO-Stadtorganisation zu einer Trauer- stunde, um des toten Bundespräsidenten Dr. Adolf Schärf zu gedenken. Bezirksobmann Landtagsabg. Christian Horngacher sprach in einer Gedenkrede ernste Worte, die der Würdigung der Person, des Lebens und der Taten des verewigten Bundespräsidenten dienten. Anstelle einer Kranz- oder Blumen- spende für den Verewigten, beschloß der Stadtausschuß anschließend die Uber. Weisung eines Betrages von 500 Schilling für den Krankenhausneubau in Kitzbühel. - Ernennung. Der provisorische Re- zirksschulinspektor Walter B od ner wurde mit Wirksamkeit vom 31. Dezember 1964 zum definitiven Bezirkssehulinspektor für den Schulbezirk Kitzbühel ernannt. Gästefrequenz: 1965 1964 1963 März 6016 3646 4562 März 5860 3631 4603 März 5878 3575 4758 März 5804 3371 4548 März 5594 2875 4408 März 5512 2735 4408 - Treue Gäste in Kitznühl. Seit Be- stehen des Naturfreundehaimes in Kitz- bühel kommt die 7. Klasse des Mädchen- Realgymnasiums Wien XXI. (Schuldirek- torin Frau Dr. Stella Klein-Löw) jeden März auf eine Woche in dieses Heim. Heuer sind es 47 Mädchen mit drei Pro- fessorinnen. Die heurige Kursleiterin, Frau Professor Jutta Zdarsky, ist eine Groß- nichte des bekannten Lilienfelder Ski- pioniers Matthias Zdarsky. - Gefunden wurden: 1 Paar Metall- Skistöcke - in einem Taxi zurückgeblie- ben, 2 Geldbörsen, eine davon mit Schweizer Geld, 1 H-Armbanduhr, einige Handschuhe und 1 leere D-Geldhörse, im Kino zurückgeblieben, einige Schlüssel, 1 leere Geldbörse, 1 Sonnenbrille in einem Plastik-Etui, 1 H-Anorak mit franz. Reise- paß, der Betreffende scheint in Kitzbühel nicht gemeldet auf, 1 elektr. Ein- und Ausschaltuhr, 1 Autoradkappe, in der Ge- gend Bicheln, 2 einzelne Wollhandschuhe sowie 1 Photoapparat, älteres Modell. Jan Boon zu hören, vor allem seine sames Gelände, im ständigen Kampf mit prachtvollen Bilder zu sehen, ist vielen Blutegeln. Jan Boon weiß mehr zu he- eine echte Freude. Das bewies der aus- richteii als von Strapazen, überall spürte gezeichnete Besuch bei seinem Erlebnis- 1 er Neues auf, nicht um der Sensation bericht von der niederländisch-österreichi- willen, sondern mit der Freude des Volks- sehen Himaiajaexpedition 1964, die er kundlers. selbst geleitet hatte. Expeditionsleiter rüh- Der erste Gipfel, der 7150 m hohe Hirn- men sich gerne ihres (fast durchwegs gro- lunk, trotzt der Expedition. Schweren ßen und ehrlichen) Erfolges. Jan Boon ver- Herzens kehrt Boon um. Er hat nichts steht es so glaubhaft, seine eigene Lei- versprochen, als er abreiste, die glückliche stung ins Ebenmaß mit der Leistung der Vollendung der Expedition ist ihm mehr anderen zu bringen, daß man weiß, mit als ein waghalsiger, dramatischer Gipfel- welcher Liebe und Freude er am Werk war, das er als Geaneinschaftswerk und - Wiederholung des Vortrages Jan gegenseitigen Dienst ohne Publizitätssucht Bonn. Wegen des großen Interesses und und Getue versteht. 1 der Nachfrage für den Vortrag über den Es war das bergsteigerische Resmnee, Verlauf der niederländisch-österreichi- das Bonn in dieser Sonderveranstaltung sehen Himalaja-Expedition findet am der Volkshochschule zeigte. Zwei Jahre Vorarbeiten in mehreren Ländern, tausend Dienstag, 16. März 1965 in der Aula Briefe, Vorsprachen und Vorbereitungen. der Hauptschule im Rahmen der Vortrags- reihe der Volkshochschule Kitzbühel eine Ein interessantes Team, drei Holländer. Wiederholung statt. Der Vortragende ein Tiroler (der bergsteigerisch'e Leiter Filmregisseur Jan Boon, Leiter der Ex- Jlubert Schriebl, Leiter der Hochgebirgs - pedition, wird den Vortrag ungekürzt schule Tirol) und der Wahlkitzbäheler Jan Boon. Nach dem Vorbereiten selbst bringen. Karten an der Abendkasse; ein- heitlicher Eintritt 10 Schilling. mitten während der Innsbrucker Winter- spiele - Schriebl und Boon waren im Filmteam Theo Hörmanns - Ende Juli die Abreise. 70 Träger und sechs Sherpas sind bereit. Die Expedition kann starten.
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