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Seite 18 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 20. März 1965 Felbertauerntunnel schon Sommer 1966 vollendet Aktiengesellschaft beschließt Mautstraße Stolzer Geschäftsbericht auf der Hauptversammlung in Mittersill Am 12. März 1965 fand beim Bräuruapp in Mittersill eine außerordentliche Haupt- versammlung der Felbertauerristraße Ak- tiengesellschaft statt. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates Minister a. D. Sektionschef Dr. Eduard He iii ii gse tze r konnte dabei folgende Persönlichkeiten begrüßen: Land- tagspräsident Komm.-Rat Johann Ober- m o s e r, Landesrat Reinhold Unter, weg er, die Vorsitzenden-Stellvertreter im Auf- sichtsrat Landtagsabgeordneter Michael Meirer und Präsident Hofrat Dipl.-Ing. Josef Dultinger; die Aufsichtsräte Sek- tionschef Dipl.-Ing. Alois Seid!, Ministe- rialrat Dr. Josef Koller, Landesrat Ru- pert Zec h ti, Landtagsabgeordneter Bür- germeister Andrä Id 1, Stadtrat Walter Hirnsberger und Stadtrat Siegfried Ro- nach er. Die Vorstandsmitglieder: Hof- rat Dipl.-Ing. Josef Stark, Dr. Kurt Schlick und Dr. FIaris Blecha; die Bau- leiter Hofrat Dipl.-Ing. Rupert Grien- berger (Nord) und Hofrat Dipl.-Ing. Ro- bert P a psch (Süd), Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinagli a und Bezirkshauptmann Oberregierungsrat Dr. Othmar Doblander, Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Julius Riccabona und Be- zirkshauptmann Hofrat Dr. Rudolf Flop- pic h 1er, Bürgermeister Franz K r öl 1, Mayrhofen, Bürgermeister Hermann Reisch, Kitzbühel, Bürgermeister Ing. Herbert Paufler, Kirchberg, den Bürger- meister von Mittersill Josef Grani und viele weitere Aktionäre aus den Gemein- den von Nord- und Osttirol. Nach Eröffnung der Versammlung durch den Herrn Minister erstattete Vor- stand Dr. Kurt Schlick folgenden Be- richt: Zur Bausituation. Das Projekt der Felbertau'ernstraße gliedert sich in drei Großbauabschnitte. Die Nordrampe, die Südrampe und den Tunnel. Zur Nordrampe: Hier wurden folgende Baulose vergeben: Tunnel—Weitenau, Wei- tenau—Taimeralpe und Erlbachalpe—Vor- alpe mit insgesamt 6 km. Das Baulos Tunnel—Weitenau ist im Unterbau fertiggestellt und auf diesem Baulos muß lediglich noch die Fahrbahn aufgebracht werden. Beim Baulos Weitenaa—Taimeralpe konnte man durch eine technische Ab- änderung die Hangbrücke durch Damm- schüttungen ersetzen und dies bedeutet eine wesentliche Verbilligung und Ver- besserung. Auf dieser Strecke muß jedoch eine Steigung von 9 ob in Kauf gelbOm- man werden, die jedoch durch das An- legen einer Kriechspur entschärft wird. Die Arbeiten auf dieser Baustelle wurden den ganzen Winter über weitergeführt und es ist bereits die Hälfte der Damm- schüttung geleistet. Die Lösung, die in diesem Abschnitt gefunden werden konnte, hat die Zustimmung aller dort ansässigen Grundeigentümer gefunden, vor allem sind auch die Bundesforste mit der ge- troffenen Lösung bestens zufrieden. Beim Baulos Eribachalpe—Voralpe wur- de die Amme;rbachbrücke II fertiggestellt. Die Rohplanie ist zur Hälfte hergestellt und die Arbeit wird nach Wegfallen der Lawinengefahr in vollem Umfang wieder aufgenommen. Auch hier wurde die ur- sprünglich vorgesehene Hangbrücke durch Dammschüttungen ersetzt und man hat damit die beste wie auch die billigste Lösung gefunden. Zur Nordrampe ist noch zu sagen, daß die Gesellschaft bestrebt ist, die Zwischen- stücke im Abschnitt Tunnel—Werkschul- heim—Brennerwirt in einer Länge von 5 Kilometer auszuschreiben. Ob also in Kürze der gesamte Abschnitt vom Tunnel bis zum Werkschulheim—Brennerw jr t in Angriff genommen werden kann, hängt von der Mithilfe des Landes Salz- burg ab. Es ist zu erwarten, daß mit dem Land Salzburg ein Uhereinkommen zus tandekommt, so daß auch dieses Stück der Nordrampe vergeben werden kann. Keine Finanzierung kann derzeit für die Umfahrung Mittersill gefunden werden, so daß vorerst der Verkehr durch den Markt Mittersill geführt werden muß. Zum Tunnelbau: Während die Arbeiten im Winter an den Rampen doch zu einem Teil eingeschränkt werden mußten, sind die Arbeiten im Tunnel während des gan- zen Winters in vollem Umfang weiter- geführt worden. Der Zeitplan konnte beim Vollausbruch überschritten werden; je- doch mit den Betonierungsarbeiten sind die Baufirmen im Rückstand. Dies wird jedoch keine Verzögerung des Fertigstel- lungstermines Sommer 1966 mit sieh bringen. Tunnel-Nord: Dieser ist mit dem Voll- ausbruch bereits am 1900 Meter. Die Aus- bru,charbeiten gehen daher zügig voran. Mit der Ausbetonierung konnte hier, ab- gesehen von einer Probestrecke, noch nicht begonnen werden, da die Aufberei- tungsanlage noch nicht wintersicher ein- gerichtet ist. Von der Arge Nord (Stuag- Rella) wird Naturmaterial für die Aus- betonierung verwendet, das in der Näh des Arbeitslagers bei der Odalpe entnom- men wird. Darüber hinaus ist die Arge Nord dabei, den Wendeplatz Nord her- zustellen und der Ausbruch ist ungefähr zur Hälfte erfolgt. Trotz der Störung des Lagerbetriebes durch einen Brand in der Heizungsanlage ist keine Unterbrechung eingetreten und die Arbeitsgemeinschaft hat sich bemüht, während des ganzen Winters flott weiterzuarbeiten. Schwierig war in diesem schneereichen Winter das Offenhalten der Zufahrtsstraße von Nor- den her und es wurden zur Sicherung des Arbeitslagers umfangreiche Lawinen- sehutzarbeiten durchgeführt. Die Bau- arbeiten im Tunnel sind auf 'einem ge- leislosen Betrieb eingestellt und das Ausbruchrnaterial wird mit Spezialfahr- zeugen abtransportiert. Das Ausbruch- material im Norden wird zur Schüttung der anschließenden Rampen verwendet. Die Gesellschaft spricht den an den Baustellen der Fe Eber tauernstraße ein- gesetzten Ingenieuren und Arbeitern Dank und Anerkennung aus. Trotz der Wider- wärtigkeit des Winters konnten großartige Leistungen vollbracht werden. Die Finanzierung: in der Offentlichkeit ist in den letzten Monaten oftmals über die Finanzierung der Felbertauernstraße diskutiert worden. Es ist daher angebracht, klarzustellen, welche Mittel notwendig sind, um das geplante Bauvorhaben durch- zuführen. Aufsichtsrat und Vorstand ha- ben zu diesem Zwecke ein Bauprogramm erstellt, daß für den Tunnel Kosten von 380 Millionen und für den Ausbau der Rampen 150 Millionen aufgewendet wer- den. Dies bedeutet, daß mit den sonsti- gen Kosten 600 Millionen Schilling er- forderlich sind. Dieses Kapital wird durch 200 Millionen Schilling an Aktienkapital und rund 400 Millionen Schilling an Fremdkapital auf- gebracht. Für die Fremdmittel mußte eine 1-laftung des Landes und des Bundes an- gestrebt werden. Nachdem den einzelnen Gemeinden eine Haftung nicht zugemu- tet werden konnte, hat sich das Land Tirol in dankenswerter Weise entschlos- sen, die Haftung sowohl für die 26 Pro- zent des Landes wie auch für die 14 Prozent der Gemeinden zu übernehmen. Die notwendigen Beschlüsse durch den Tiroler Landtag sind bereits gefaßt. Die Republik Österreich hat für die ersten 120 Millionen 'das Haftungsgesetz be- schlossen; für die zweiten 120 Millionen liegt bereits ein entsprechender Gesetzes- antrag vor. Der Vorstand gestattet sieh, der [ister- reichischen Bundesregierung und dem Tiroler Landtag den aufrichtigsten Dank auszusprechen und gibt die Versicherung ab, alles zu unternehmen, um das Projekt rasch zu den vorgesehenen Kosten durch- zuführen. (Bericht wird fortgesetzt!) Kleine Anzeigen Preiswerte Lampen aller Art im Lichtistall. Baugrund in offener Lage, bis 1000 m2, Kitzbühel, Kirchberg oder St. Johann gesucht. Mitteilung erbeten unter „sonnseitig, Barzah- lung" Nr. 67 an den Verlag. Besuehet (las kitzbitheler Heimatmuseum Herausgeber: Kitzbüheler Anzeiger Ges. m. b. H.. Kitzba- el, Vorderstadt 16; Verwaltung: Kitzbühel, Schwarzsee- .traße 2, Tel. 2576; verantwortlicher Scnnftleiter ffiqL rtim Wörgötter, Kitzbühel, Hiaterstadt 17, Tel. 2236; Lick: Bvchdruckerei R. Grobstimm & Leo Heininger, Kitzbühel, Welsrfssse 8, Tel. 25 15.
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