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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 27. März 1965 Kit:zbühel erwartete Segen würde sich sonst in einen Fluch verwandeln!" - Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Rudolf Flop p ic hier und Bürgermeister Franz K röll erhoben ihre Stimme für den Aus- bau der Gerlos _Bundess träße, welche in ihrem derzeitigen Zustand nach Fertig- stellung der Felbertauerns traße ebenfalls dem Verkehr nicht mehr gewachsen er- scheint. Sektionschef Dipl.-Ing. Seidl gab die Versicherung ab, sich mit den Landes- hauptleuten von Tirol und Salzburg in dieser Beziehung ins Einvernehmen zu setzen. Er setzte aber gleich schon dazu, daß man sich nicht allein auf die Bundes- straßenverwaltung verlassen dürfe. Landtagspräsident Kommerzialrat Jo- hann Obermoser stellte an den Herrn Minister die Anfrage, ob im angegebenen Baukapital von 600 Millionen die Bau- zinsen enthalten sind. Vom Land Tirol ist eine eventuelle tlberschreitung dieser Baukostensumme auf keinen Fall er- wünscht und darüber wird eine Garantie verlangt. Weiters bezeichnete der Herr Landtagspräsident die Felbertaue rns traße als schönes Werk und eine bedeutende Aktion, obwohl die Restfinanzierung ge- wisse Sorgen bereite. Er stellte auch den Antrag an die Generalversammlung, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrates Minister a. D. Sektionschef Dr. Eduard Heiling- s e t ze r, den Vertretern des Bundes Sek- tionschef Dipl.-Ing. Alois SeidE und Mi- nisterialrat Dr. Josef Koller; weiters dem Landeshauptmann von Tirol Gek.-Rat Eduard Wailnöfer, Präsident und Auf- sichtsrat Dipl.-Ing. Josef Dultinger, Staatssekretär Dr. Franz Hetzen aller und Staatssekretär Dr. Alfred Weikert, den Landesräten Reinhold Ii ute rwe ge r und Rupert Zechtl den Dank der Ge- neralversammlung auszusprechen und zu protokollieren, da diese Persönlichkeiten sich in ihrer historischen Aufgabe der Schaffung der Felbertauernstraße höchste Verdienste erworben haben. Dieser Antrag wurde einstimmig genehmigt mit dem Zu- satz, daß in den Dank selbstverständlich die Person des Herrn Landtagspräsidenten selbst einzuschließen ist. Vordringlich war die Hauptversammlung zum Zweck einberufen worden, dem Wunsch der Republik Osterreich bezüg- lich einer Satzungsiinderung zu entspre- chen. Damit das Bundesmiisterium für Finanzen namens der Republik die Haf- tungserklärung für die aufzunehmenden Kredite abgeben kann, muß in einer Sat- zungsänderung festgehalten werden, daß die Felbertauerustraße als M aut straße geführt wird und die Mautüberschüsse zur Abdeckung der Darlehen zu verwenden sind. Die Hauptversammlung hat diese Satzungsänderung auf Antrag des Vorsit- zenden einstimmig beschlossen. Die Höhe der Maut beschließt der Vorstand, be- darf jedoch dazu der Genehmigung des Aufsichtsrates. Da die beiden Mauthäuser jeweils in der Nähe der Tunnelportale errichtet werden, ist zu ersehen, daß die Zufahrtsrampen selbst keiner Maut unter- liegen. In der der Hauptversammlung folgen- den Aufsichtsratssitzung, an weicher alle anwesenden Ehrengäste und Aktionäre teilnehmen konnten, wurden folgende Vor- haben vergeben: Nordrampe: Die Baulose Taimeralpe— Voralpe, Erlbachalpe—Werkschulheim U. Werkschulheim—Pap. Das letzte Baulos: Pap—Brennerwirt am Ortseingang von Mittersill wird in den nächsten Tagen ausgeschrieben. Die Finanzierung erfolgt mittels der neun Millionen Schilling aus Salzburg. Damit ist die gesamte Nord- rampe vergeben bzw. im Bau. Südrampe: Die Baulose Landschütz— Moosbach und Moosbach—Plitzgraben als Teil des Bauloses Moosbach - Landeck. Beide Aufträge erhielt die Firma Mayre- der, Kraus u. Co und Ing. Krasnik. Der Abschnitt Moosbach—Piitzgraben wurde deshalb vorgezogen, weil der Putz- graben der „verläßlichste" Lawinengraben ist und bis zum kommenden Winter un- schädlich gemacht werden soll. Der Gra- ben wird mit einem 160 Meter langen Tunnel unterfahren. Vom Bauloos Moos- bach—Landeck verbleiben nur mehr 3,6 Kilometer. Dieses Baulos wird neu aus- geschrieben, weil eine Änderung in der Trassenführung vorgenommen wurde. Die Straße wird mehr in den Hang hinein ge- rückt und mit Lawinengalerien überdacht. Diese Strecke wird auf Vorfinanzie- rung orfinanzie- rung ausgeschrieben mit einer Finanzie- rungszeit von drei Jahren nach Inbetrieb- nahme. In diese Finanzierungsart werden auch Lawinenschutzbauten von zwei wei- teren schon in Bau befindlichen Baulosen einbezogen. Unter der Voraussetzung, daß diese Finanzierungsart gelingt, wird auch auf der Osttiiroler Seite die gesamte Ram- penstrecke vergeben bzw. in Bau sein. Ab Schloß Weißenstein schließt die Nord- umfahrung von Matrei an, an der die Arbeiten rüstig vorangehen. Die Finan- zierung trägt die Bundesstraßen- verwaltung! Die Vergebung der letzten Teilstrecke auf der Nordrampe (Pap-Brennierwirt in Mittersill) erfolgt auf der nächsten Auf- sichtsratssitzung, welche am 31. Mai in Lienz abgehalten wird. Ebenfalls die La- wi nenschutzb auten. Die Finanzierung der Lawinenschutzbauten auf der Mittersiller Seite erfolgt ebenfalls im Wege der Vor- finanzierung durch die Baufirmen; Ab- rechnung drei Jahre nach Inbetriebnahme der Straße. Bedeckung: Einnahmen aus den Mautgebühren! Die Lawinenverbauung auf der Matreier Seite wurde mit elf Millionen und jene auf der Mittersilier Seite auf fünf Mil- lionen Schilling berechnet. Zum Kapitel Vorfinanzierung sprachen Landesrat Rupert Zechtl, Landtagsabge- ordneter Bürgermeister B 1 a ßn i g g, Land- tagsabgeordneter und dritter Vorsitzender- stellvertreter des Aufsichtsrates Michael Meirer und Stadtrat Walter Hirnsber- ger. Die Sicherheit der Straße soll über alle anderen Probleme gestellt werden. Hofrat Dipl.-Ing. Josef Dultinger, wel- cher seit der letzten Generalversammlung der Gesellschaft als Vorsitzenderstellver- treter angehört, brach ebenfalls eine Lanze für den Vorgriff auf die zukünftigen Ein- nahmen und teilte den Optimismus der verantwortlichen Funktionäre und Ak- tionäre. Die Felhertauernstraße wird in Europa so günstig beurteilt, daß mit einer jiihrlichen Frequenz von 500.000 Pkw-Ein- heuen gerechnet werden kann. Iii kurzer Zeit wurden von der Haupt- yersammlun:g bzw. vom Aufsichtsrat eine Reihe von wichtigen Beschlüssen gefaßt, hinter denen geniale Ideen und Maß- nahmen sichtbar wurden. Teilnehmer an einer Sitzung unter dem Vorsitz von Mi- nister Dr. Eduard Heilingsetzer zu sein ist ein Vergnügen, das von Freunden der Felbertauernstraße jedem anderen vorgezogen werden kann. Fritz-Klausner-Gedachtnis- ranggln am 18. Juli Von der Jahreshauptversammlung des Tiroler Rangglerverbandes Am 21. März 1965 fand im Gasthof „Alte Post" in Wörgl die 4. Jahreshaupt- versammlung des Tiroler Rangglerverban- des statt, an der auch Funktionäre und Ranggler aus unserem Bezirk teilgenom- men hatten. Bei der Versammlung waren auch der Sportreferent der Stadt WürgE Vizebürgermeister Platt ne r, der Landes- obmann von Salzburg Klaus Huber, Mit- tersill, der bayerische Landesobmann sowie Ranggler aus Osttirol und Südtirol anwesend. Landesobmann Toni Foidl, Kirchhichl, wurde mit dem gesamten Ver- bandsvorstand wiedergewählt. Der Tiroler Rangglerkalender sieht im heurigen Jahr folgende Konkurrenzen vor: 24. April: Niederndorf: Eröffnungsranggln 2. Mai: Zell am Ziller: Gauderfestranggln 23. Mai: Ruhpolding: Preisranggln 30. Mai: Mayrhofen: Preisranggln 13. Juni: Fügen: Preisranggln 20. Juni: Matrei, Ostt.: Dreiländerranggln 4. Juli: Achental: Preisranggln 18. Juli: Kitzbühel: Fritz-Klausner-Ge- dächtnisranggln 1. August: Kelchsau: Preisranggln 8. August: Alpbach: Mannschaftsranggln mit Bayern 15. August: Stumm: Preisranggln 22. August: Kelchsau: Mark-Kirchl-Ranggln 12. September: Elimau: Preisranggln. MeUterer behält den Rekord In der Axamer Lizum fanden die 19. Nachkriegs-Skimeisterschaften von Oster- reich statt. Insgesamt waren es die 25. Osterreichischen alpinen Skimeisterschaf- ten. Ein Rückblick zeigt, daß Anderl Mol- terer der beständigste Teilnehmer bei den Meisterschaften war. Er holte sich 1952 am Semmering den ersten Titel (Abfahrt) und war dort drei Jahre später mit drei
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