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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 3. April 1965 500.000 Schilling für das Projekt „Le- ben!ber" ein, um jeder weiteren Ver- pflichtung zu entgehen. Bei der Absprache mit Herrn Dr. Ring wurde weiters ver- einbart, daß Stadt wie auch Verkehrs- verband je einen Vertreter in den zu bil- denden gemeinnützigen Verein kooptieren können. Die 500.000 Schilling Fremden- vcrkehrsve rbandsbei trag für das Leben- bergprojekt werden erst nach Fertigstel- lung der Kunsteisbahn ausbezahlt. In dem zu schließenden Vertrag mit dem zu- künftigen gemeinnützigen Verein „Kitz- büheler Kunsteisbahn' müsse auch eine Betriebsverpflichtung für eine noch fest- zusetzende Periode eingebaut werden. Dr. Wergles als Vertreter der Villen- besitzer sprach sich gegen die Errichtung der Kunsteisbahn am Lebenberg aus. Der Lebenberg müsse als Ruhezone erhalten bleiben. Weiters wäre die Verkehrslage ungünstig, denn am Lebenberg hätten kei- ne Tausende Autos Platz, und ein solcher Zustrom wäre für die Wirtschaftlichkeit einer Kunsteisbahn wünschenswert. Dr. Wergles wies auch auf die sumpfigen Bodenverhältnisse am Lebenberg hin und auf die Wasserknappheit. Er halte daher die Uberprüfung des Lebenbergprojektes durch Experten für erforderlich. Gemeinderat Sportreferent Sepp Zwick- nagi gab eine Ubersicht über die Ent- lung der Frage der Kunsteisbahn seit dem Jahr des finanziellen Zusammenbruchs des Eissportklubs Kitzbühel im Jahre 1962 bis zum heutigen Tage. Klubpräsident Otto Hölzl sprach vor- erst sein Bedauern darüber aus, daß der Ehrenpräsident Dr. Ernst Ring nicht selbst anwesend sein konnte. Er stellte weiters fest, daß die Entfernung der Kunsteisbahn am Lebenberg bis zur Stadtmitte nicht größer sei als bis zum Fußballplatz bei Schloß Kaps. Kammerrat Rudolf Witzmann wies dar- auf hin, daß das Verkehrsproblem am Lebenberg schon durch die Errichtung des Großhotels mit 350 und mehr Betten unerträglich werden wird und daher auf alle Fälle einer Lösung zugeführt werden muß. Da eine zusätzliche Belastung des Fremdenverkehrsverbandes unter Berück- sichtigung der Errichtung der neuen Kur- anstalt nicht in Frage käme, müsse der Beschluß über die Beitragsinistung für das Lebenbergprojekt von 500.000 Schil- ling durch die Vollversammlung richtig verstanden werden. Vizebürgermeister Peter Sicherer: „Ich bin vom Anfang an für eine Kunsteisbahn bei der Kapser Brücke gewesen. Da die Vollversammlung des Fremdenverkehrs- verbandes sich jedoch für das Lebenberg- projekt entschieden habe, sei dieser Be- schluß zu achten. Eine vorläufige Ver- kehrsregelung könne durch Schaffung von Einbahnstraßen getroffen werden. Die Zufahrt zum Lebenberg würde auf dem Seebichlweg verbleiben; die Abfahrt je- doch müßte dann über Vorderseebichl über die Bahnüberführung „Schwarzsee" zur Brixentaler Straße geleitet werden. Eine Wasserentnahme aus dem städtischen Versorgungsnetz sei ausgeschlossen, wenn eine Menge von 25 Sekunden-Litern be- nötigt wird. Ein Ringverkehr über den Lebenberg sei nicht möglich, da der be- liebte Spazierweg erhalten bleiben muß. Ing. Fritz Schreiber: Für eine Verbrei- terung des Bichlachweges für einen zwei- bahnigen Verkehr würde die Ring-Hotel- Aktiengeeilschaft Kostenbeiträge leisten. Bezüglich des Wasserbedarfes könnten die Bedenken zerstreut werden, wenn Rück- kühlgeräte eingebaut würden. Stadtrat Walter Hirnsberger: „Ich bin seit jeher für die Errichtung einer Kunst- eisbahn in Kitzbühel eingetreten. Hier muß aber auch festgestellt werden, daß der Fußballplatz der optimale Platz, der Lebenberg jedoch der d'enkbarst schlech- teste Platz dafür ist. Frühere Schätzungen ergaben, daß eine Kunsteisbahn am Kap- serfeld mindestens 7 Millionen Schilling kosten würde. Nach eigenen, zusammen mit Herrn Baumeister Lutz Gerzabek eingeholten Informationen in Feldkirch würden die Kosten am Kapserfeld un- gefähr vier Millionen betragen. Kühl- systeme seien dort als nicht brauchbar bezeichnet worden. Eine Wasserentnahme aus dem städtischen Leitungsnetz wäre aus Gründen einer geregelten Wasser- versorgung der Stadt nicht möglich. Am Kapserfeld jedoch wäre eine Wasser- entnahme aus der Kitzbüheler Adia mit geringsten Kosten möglich. De Finanzie- rung könnte durch Erhöhung der Kur- Bei der 48. Gemeinderatsitzung am 26. März 1965 erwähnte Bürgermeister Her- mann Reisch mit besonderer Freude die Bausteinezeichnung der Kitzbüheler Bür- ger, insbesondere die Zeichnung von 50.000 Schilling durch den Kitzbüheler Skiklub. In seinem Bericht über den Krankenhaus- neubau gab er dem Gemeinderat bekannt, daß bisher Lieferungen und Leistungen für 99547.000 Schilling abgerechnet und be- zahlt werden konnten. Vergeben wurden weiters folgende Lieferungen bzw. Lei- stungen: An die Elektrofirma Ing. Josef Seisl die Montage der Dachrinnenhe izung 5500 Schilling An die Wiener Schwachstromwerke vormals Siemens & Haiske die Montage von Licht- und Notruf im Gymnastikraum des Erdgeschos- ses 12.800 Schilling An die Firma Fritz Miller, Innsbruck, die Lieferung von Zusatzgeräten für die Röntgenanlage, u. a. ein Filmbeschriftungsgerät und ein Trockenschrank 22.000 Schilling An die Firma M. M. München die Lieferung und Montage der Steri- lisationsanlage 768.000 Schilling An die Arbeitsgemeinschaft Anton Gogl, Platten- und Fliesenleger, taxe uzn 1 Schilling erfolgen. Da die Voll- versammlung des Fremdenverkehrsverban- des das Projekt ‚Kapserfeld' abgelehnt und dagegen das Projekt ‚Lebenberg' an- genommen hatte, müsse dieses Projekt ins Auge gefaßt werden, denn besser ist eine Kunsteisbahn am Lebenberg wie gar keine.' Landesrat Dr. Scheidle dankte allen für die leidenschaftslose und sachliche Dar- legung der Standpunkte. Er gab die Ver- sicherung ab, das Projekt „Kunsteisbahn Kitzbühel" nach besten Kräften zu unter- stützen. Die Materialsubvention muß unter allen Umständen für Kitzbühel als füh- render Tiroler Wintersportplatz gesichert werden und es käme kein anderer Ort dafür in Frage. Sie wird solange für Kitz- bühel sichergestellt, bis eine Einigung er- folgt. Um eher zu einer Einigung zu kom- men, werden Experten der Tiroler Landes- regierung die Sachlage prüfen, vor allem ob Kapserfeld oder Lebenberg. Ebenso müßten genaue Kostenberechnungen ge- macht und die Wasserfrage geklärt wer- den. Ohne einen Finanzierungsplan werden weder Land noch Bund Subventionen er- teilen. Die Verwaltung der Kunsteisbahn müsse in den Händen der Kitzbüheler lie- gen. Man müsse vor allem zu erreichen versuchen, daß für die Landeshaushalte 1966 und 1967 entsprechende Beträge ein- gesetzt werden. Abschließend sagte der Herr Landesrat und Sportreferent, daß keine Entscheidungen getroffen würden ohne das Einverständnis von Kitzbühel. Kitzbühel, und Firma Hold-Eber- harter, Innsbruck, die Fliesenleger- arbeiten 513.000 Schilling An die Firma Ernst Pellarin, Inns- bruck, die Terrazzoarbeiten 173.000 Schilling An die Firma Toni Sailer, Kitz- bühel, die Glaserarbeiten 216.000 Schilling An die Firma Heinrich Gollner & Co., Innsbruck, die Lieferung und Mon- tage der Sonnenschutz- und Ver- dunklungsanlage 105.200 Schilling Alle Bausteinzeichner, ob groß oder klein, werden in ein Ehrenbuch eingetra- gen, das von der Gattin des Bürgermei- sters, Frau Herma Reisch, angelegt wur- de und laufend geführt wird. Zur Frage der Auflassung der beiden Kitzbüheler Viehmärkte, welche von der Bezirkshauptmannschaft auf Grund der ge- ringen Frequenz gestellt wurde, äußerte sich der Gemeinderat gegen eine Ruhend- erklärung mit der Begründung, daß dies sicher nicht im Interesse der Bauern wäre. Die Friedhofsordnung wurde auf Vor- schlag der Bezirkshauptmannschaft geän- dert und zwar hat die Grabtiefe demnach ab sofort 2.20 Meter zu betragen; bisher 1.80 Meter. Aschenurnen dürfen mir eine Aus dem Kitzbüheler Rathaus Bericht über die 48. Gemelnderatsitzung
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