Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 17. April 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 gen Küssen holten sie sich beide Punkte. Die Kitzbüheler zeigten ein verblüffendes Mannschaftsspiel und kämpften bis zum Schlußpfiff. Unsere Schülermannschaft ist derzeit in guten Händen. Nachdem Peppi Graswander nun schon seit Jahren den Nachwuchs vorbildlich betreut, hat nun Klaus Bauer das Training übernommen. An den Osterfeiertagen wird eine kom- plette Meisterschaftsrunde ausgetragen: Kampfmannschaft gegen Rattenberg am Ostermontag um 15.30 Uhr in Ratten- berg. Reserve in Häring gegen Kirchbichl um 10.40 Uhr am Ostersonntag. Schüler gegen Ebbs auswärts am Ostersonntag. Anstoß 14.15 Uhr. Moderne Schnellpresse für unsere Zeitungsdruckerei Diese Woche wurde von der Maschinen- baufirma Franz Haas, Kitzbühel, die alte „Schnellpresse 70 x 100", im Gewicht von über 3 Tonnen, für den Altmetallfriedho.f abgeführt. Diese Druckmaschine wurde seinerzeit von der Druckerei Hugo Beimpold 1927 bereits in gebrauchtem Zustand angekauft und von dem Allround- mann Sepp Cullek im Kinogebäude men tiert. Seither war sie insbesondere im Zei- tungswesen eingesetzt und hat Millionen und Abermillionen Aufgaben erfüllt. An die 80 Jahre alt, zeugte sie von deut- scher Spezialarbeit. Ihre Außerdienst- Am 2. April 1965 fand in Kitzbühel im Gebäude der Tiroler Handelskammer der Bezirksgewerbetag statt. Neben den zahl- reich erschienenen Vertretern des Gewer- bes wohnten der Tagung auch Herr Lan- desrat Komm.-Rat R. Lackner, Herr Hofrat Dr. Kirchmair, Herr F. Ertl, Ld.-Sekt. Fremdenverkehr, Herr Komm.- Rat omm.- Rat G a is b i c hier, Bezirksobmann des Usterr. Wirtschaftsbundes, Herr Komm.- Rat C. Ritsch sowie die Herren Ab- teilungsleiter der Tiroler Handelskammer bei. Hofrat Dr. Kirchmair hielt vor den Gewerbetreibenden des Bezirks das Grund- satzreferat mit dem Thema „Der Ent- wurf des neuen Gewerberechts". Die Aus- führungen und Konzeptionen des Herrn Vortragenden fanden außerordentlich starke Beachtung. In der sich anschließenden Diskussion spannte sich der Themenkreis über dien weiten Bogen der wirtschaftspolitischen Probleme des Gewerbes. Von dcii anwesen- den Fachleuten aus allen Gewerbebranchen wurde die derzeitige wirtschaftliche Si- tuation analysiert und die sich daraus ergebenden ökonomischen Aspekte einer eingehenden Betrachtung unterzogen. Die Unternehmerschaft des Bezirks Kitzbühel drückte ihr Bedauern dahingehend aus, daß die zentralisierende Verwaltung zu stark überh,andnehxne. Man trat energisch dafür ein, daß den Bundesländern mehr Rechte und natürlich auch mehr Pflich- stellung erfolgte nicht wegen Alters- schwäche, sondern ob der weiteren Mo- dernisierung der Druckerei. In traditioneller Weise geleiteten die „Schwarzkünstier" ihr altes treues Stück korporativ auf dien Maschinenfriedhof. Zwei Tage später schon wurde die neue, automatische „Rex V", aus Mädling bei Wien stammend, aufgestellt und steht für die kommende Ausgabe bereits im „Zei- tungsdiens t". Schüler und Studenten suchen Feriolarb&t Der dringende Bedarf an männlichen und weiblichen Arbeitskräften kann von den Arbeitsämtern nur mehr in sehr be- grenztem Ausmaß abgedeckt werden. Während der Schulferien wird es möglich sein, eine Anzahl von Schülern und Stu- denten (darunter auch Jugendliche im Al- ter von 15-18 Jahren) beiderlei Ge- schlechts vorübergehend auf Arbeits- plätze zu vermitteln. Betriebe, die eilt - sprechende Stellen für eine Ferial- beschäftigung frei haben, werden ersucht, diese dem Arbeitsamt ehestens bekannt- zugeben. Schüler und Studenten, die sich für eine Ferialarbeit interessieren, werden gleichfalls gebeten, sich beim Arbeitsamt Kitzbühel, Hinterstadt 30, Telefon 2422, Parteienverkehr Montag bis Freitag von 8 bis 12 Uhr, vormerken zu lassen. ten überantwortet werden und die Länder- verwaltung, nach dem Prinzip des echten und gesunden Föderalismus, vom Bunde unabhängiger werde. Einen Schwerpunkt der angeregten, aber sachlich geführten Debatte bildete die Belastung des Unter- nehmers durch die öffentliche Hand. Deut- lich kam hier in allen Ausführungen zum Ausdruck, daß man an der Grenze des diesbezüglichen Leistungsvermögens an- gekommen ist und ein weiteres Anziehen der Steuerschraube entweder zu einer ga- loppierenden Inflation oder zur Resi- gn a tion des Gewerbetreibenden führen muß. in diesem Zusammenhang wurden vor allem die Bemühungen des Finanz- ministers Dr. Schmitz um ein währungs- neutrales Budget, und das Eingreifen des- selben im Zusammenhang mit der Fest- setzung des neuen Einheitswertes begrüßt. Die anwesende Geschäftswelt forderte einhellig die Schaffung von mhr Mög- lichkeiten zur Bildung von Rücklagen und Reserven, weil sonst die Wirtschaft einer eventuellen Rezession nicht gewachsen sein würde bzw. das Hineinwachsen in dcii großen europäischen Markt, für zahl- reiche Betriebe mit bedeutenden Schwie- rigkeiten verbunden sein könnte. Die Wirt- schafts treibenden waren auch absolut nicht gegen soziale Maßnahmen und die Ver- besserung der Lebenshaltung des Arbeit- nehmers, im Gegenteil, sie wurden be- grüßt, aber sie waren mit der sich in Osterreich anbahnenden Ubersozialisi erung nicht einverstanden. In diesem Zusammen- hang wurde festgestellt, daß im Vergleich zu anderen wesentlich kapitalkräftigeren Industrieländern, das Ansteigen der Sozial- leistung verglichen mit der Vermehrung des Sozialproduktes in Osterreich nicht harmonisch verlaufe und darin eine der großen Gefahren einer immer rascher werdenden Verminderung des Geldwertes läge. Man plädierte für einen ausgegli- chenen Staatshaushalt, weil nur ein sol- cher, sowohl dem Arbeitgeber als auch dem Arbeitnehmer, die Früchte seiner Be- mühungen und Anstrengungen dauernd si- chere. Die Unterniehmerschaft trat auch dafür ein, den Angestellten bzw. Mitarbei- tern des Betriebes Einblick in die Ge- schäftsgebarung zu gewähren und sich zu bemühen, die Arbeiter und Angestell- ten betriebswirtschaftlich aufzuklären. An den Gewerbetag schloß sich eine, Konferenz der Funktionäre des Oesterr. \Virtschaftsbundes des Bezirks Kitzbühel an. Unter dem Vorsitz des Bezirksobman- Frühling, Ostern, Sonnenschein, 1 per Fahrrad kann's noch schöner sein! nes des Osterr. Wirtschaftsbundes Komm.- Rat H. Gaisbichler wurden an Landes- rat Komm.-Rat R. Lackner, vor allem die Vorstellungen des Bezirks Kitzbühel hinsichtlich der Vertretung in der Kam- mer der Gewerblichen Wirtschaft Tirols herangetragen. Dr. Josef Ziepi referierte über die Wirtschaft des Bezirks und be- tonte, daß, nebst der hervorragenden und sauberen Leistung von Gewerbe und In- dustrie, diese in diesem Raum von drei Hauptsäulen getragen wird und zwar dem Fremdenverkehr, dem Verkehr und dem Handel. Der Referent belegte seine wirt- schaftsstrukturelle Untersuchung mit ein, d rucksvollem, vergleichendem Zahlen- material, welches vor allem den Frem- denverkehr tangierte. Ubernachtungen Bezirk Kitzbühel Winter Sommer W-j--S 1955 285.261 454.189 739.450 1959 535.337 947.047 1,482.384 1.964 820.160 13609.515 2,429.675 1954 bis 1964 15,777.452 Bezirk Innsbruck Stadt 1955 162.110 479.320 641.430 1959 207.628 568.915 776.543 1964 341.578 639.396 980.974 1954 bis 1964 7,819.337 Bezirk Lienz 1955 26.130 400.033 426.163 1959 36.744 729.930 766.671 1964 92.155 13098.015 13190.170 1954 bis 1964 83249.671 Gewerbe- und Wirtschaftsbund tagen in Kitzbühel
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