Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Mai 1965 Das Kitzbüheler Bauernhaus Gründung eines denkmalpflegerischen Vereines Im Tiroler ehemaligen Gewerbemuseum, dem heutigen Volkskunistmuseum Inns- bruck, Museumstraße, befinden sich Nach- bildungen der Bauernhaus typen von Tirol. Die Bauernhaus type des Bezirkes Kitzbühel aber f e hit in dieser Sammlung, obwohl es im wesentlichen dazu beigetragen bat, dem Tiroler Bauernhaus in aller Welt zu seinem Ruf zu verhelfen. Das Kitzbüheler Bauernhaus ist dem Brixentaler, dem Leukentaler, dem Pillersieer wie auch jenem von Jochberg, der Kelchsau und des Kössentales gleich. in Kitzbühel sind Bestrebungen im Gange, so ein altes ehrwürdiges Bauernhaus denk- malpflegerisch zu erhalten. Gedacht ist dabei an den Hof „Hinterobenau" am Römerweg und es konnten bereits mit den Besitzern, dem jungen Unterbergbauern Sebastian Hall er und der Bäuerin-Mutter die ersten Vorbesprechungen gepflogen werden. Zu Unterberg ist erfreulicherweise genügend alter Bauernstolz vorhanden, um den ehrenamtlichen Kräften der Bezirks- stadt in ihren Bemühungen zur Erhaltung eines alten Bauernhofes einen Weg zur Durchführung aufzuzeigen. Professor Gar! Brockhausen (t in Kitzbühel 1951) schrieb einmal in den „Kitzbüheler Nachrichten": „'Wer das Tiroler Bauernhaus einmal gesehen hat, vergißt es nicht leicht wieder. Ein Palais mag eleganter, ein altes Schloß romantischer und ein modernes Haus groß- artiger wirken. Aber kaum ein menschliches Wohnhaus lockt so zum Besuche an wie ein stattliches Tiroler Bauernhaus mit seinen dunkelbraunen Holzgeschoßen und seinen lustigen Fensterladen. Die Laben, die Glocke im zierlichen Glockentürmchen, die die Leute zu den Mahlzeiten ruft, und das mit Bachsteinen beschwerte vorsprin- gende Dach aus Holzschindeln befriedigen gleicherweise das Auge. Freilich gehört auch dazu die Tiroler Umgebung, das Landschaftsbild: ein Berg bildet den Hintergrund, ein breiter Weg führt zum Haustor und immer steht da- neben eine Sitzbank, die zu behaglicher Rast einladet. Uberhaupt läßt sieh das Haus mit dem Worte „einLidend" charak- teri:sieren; schon von weiter Ferne zieht es die Schritte des Wanderers an, kommt man näher, so fühlt man das Behagen und wünscht zu verweilen. Wo-her kommt diese starke Wirkung? Ganz einfach, das Tiroler Bauernhaus ist der natürliche Ausdruck eines freien Bauernstandes, der auf ererbtem Grunde keine Leibeigenschaft kannte. Er durfte mit Stolz sein Heim zeigen und es mit Kunst schmücken. Dies hat es mit dem Schweizer Hause gemeinsam und trefflich hat der Dichter Friedrich Schiller in sei- nem Wilhelm Teil das Bestreben des Land- vogtes charakterisiert, der als Gewaltherr das freie Bauerntum unterdrücken wollte: „Ich bin Regent und will nicht, daß der Bauer Häuser baue auf seine eigene Hand und also frei hinlebt, also]) er der Herr im Lande wäre." Nur ein freies Bauerntum vermochte so freie und stolze Häuser zu bauen. Das schön's te aller Tiroler Bauernhäuser ist das Unter , i nn t a 1er, es ist eines den schönsten der Welt. Der Ubergang vom einstigen Ganzholz- haus zum Halbholzhaus, also den Unterbau aus Stein und den Oberbau aus Holz, hat unserem Bauernhaus nicht geschadet. Er wird vielfach im heutigen Landhausstil nachgemacht und zwar mit bestem Erfolg. Das ehemalige Gan'zholzhaus ist jedoch zum Aussterben verurteilt, ebenfalls die alten Nebengebäude. Die Dreschtenn und die Brechlhütte und die einstens, ja noch von unseren Vätern gebrauchten bäuerlichen Geräte: wie Windmühlen, Hausmühlen, Webstühle, Spinnräder usw. Im Original erhaben sind zu „Hinter- obenau" erstens der Name, sodann sämt- liche Holzkonstruktionen aus der Zeit nach Kaiser Maximilian, die alte Bauernstube, die Rauchküche, die offene Stiege, die Laben, die Türen und die Türstöcke und fast alle Fensterstöcke, ja sogar einzelne Gebrauchsgegenstände. I-Ielmcjtbühne Kitzbühel 1 »Ohio in Tegernsee« Heute, Samstag, 8. Mai ist Premiere des Lustspiels in 3 Akten von Peter Jehl „Ohio in Tegernsee". Die Personen und ihre Darsteller: Betti Müller, verwitwete Gasthofhesitzerin Paula Savoy Hans, deren Schwager, Jäger, Stefan Ritter Mrs. Hilde Sherbrook Maria Pichler Walter Schneider, deren Neffe, Student Hartmut Larcher Traudl, Sprechstundenhilfe, Gretl Wieser Yen, Hausmeister Ludwig Obermoser Ida Schmankerl, Hotelköchin, Anni Hintner Spielleitung Georg Berger - Bühnenbild Hans Pichler. - In den Pausen Musik- einlagen. Das Stück wird am Samstag, 15. und Sonntag, 16 Mai wiederholt. Beginn je- weils 20.30 Uhr im Kolpingsaal. Karten- vorverkauf im Büro des Fremdenverkehrs- verbandes (neben Kino), am Samstag Nachmittag und Sonntag beim Haus- meister des Kolpinghauses, 1. Stock. Kleine Anzeigen Futterstadl, Brixen Sonnberg. zum Abfragen oder Ausbauen, zu verkaufen. Josef Straif, Brixen, V142. Puch 250 SO billigst zu verkaufen. Josef Högler, Stadtgärtner, Kitzbüh el,,,Fri edena. Taxifahrer zum ehesten Eintritt wird ge. sucht. Sparer St. Johann. 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