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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 8. Mai 1965 Die Angelobung des Bürgermeisters und der beiden Vizebürgermeister erfolgt nach Härting den Willen nach verstärktem Ein- schönerung tnid Kanalisierung: S je b e r e r, dem Gesetz durch Bezirkshauptman-n Hof- im satz Bau von sozialen Wohnungen. Er Flirnsberger, Foidl. rat Dr. Hans v. Trentinaglia. beglückwünschte Bürgermeister Reisch so- Uberwachungsau*chuß: Oberhauser. Bürgermeister Reisch sprach den Ge- wie Vizebürgermeister Sieberer und die Stadträte zur Wiederwahl. Pfurtscheller, Feiersinger. Grißrnann Personalausschuß: B r e (taue r, Egger, meinderäten für die mehrstimmige Wiederwahl den Dank aus und gab offen Vizebürgermeister Peter Sicherer wies Gruber und verantwortungsfreudig zu, daß er die auf die bisherige gute Zusammenarbeit Elektro- und Wasserausschuß: Egger. Wahl gerne annehme, schon deshalb, weil hin und auf die vielen Projekte, welche Pfurtscheller. Brettauer, Feiersinger bisher der Gemeinderat stets Kitzbüheler errichtet, und Probleme, weiche gelöst Scliattberg- und Wirtschaftsausschuß Interessen und nicht Parteiinteressen ge- werden konnten. Soweit es in sein Auf- Oberhauser. Feiersinger, Obernauer dient habe und weil weiters die Stadt- gabenbereich falle, ist er hundertprozentig Jugend- und Sportausscliuß: Zwick- gemeinde über hervorragende Angestellte bereit, dem Bürgermeister einen Teil der nagl, Härting, Hirnsherger, Grißmann verfüge. Die künftige Gemeindearbeit wird Arbeit abzunehmen: zu unterstützen sind Kulturausschuß: Brettauer, Exenber- aber nicht leichter, sondern schwerer wer- jedoch alle seine Bemühungen, da diese ger, Zwicknagl den. Bisher konnte die Stadt fast ohne nur das Wohl von Kitzbühel im Auge haben. Armen- und Fürsorgeausschuß: Hür- Schulden auskommen. Die großen Auf- Stadtrat Walter Hi rnsherger gratu- ting, Zwicknagl, Brettauer gaben, welche unmittelbar bevorstehen, vor lierte dem Bürgermeister im eigenen Namen Krankcnhaus-Bauausschuß: R eis ch, Här- allem der Bau einer Elementarschule und und im Namen der OVP zur Wiederwahl, ting, Sicherer, Flirnsberger, Gruber, Egger. die Errichtung der Sommersportaiilage, Die Wahl des gesamten Stadtrates bestätigte, Oberhaus-er.' Brettauer kann die Gemeinde nicht mehr ohne Dar- daß das bisher Geleistete den Erwartungen Krankenhaus-Verwaltungsausschuß für lehen verkraften. Der Bürgermeister hat nach den Gemeindewahlen entsprochen (las neue Krankenhaus: Reisch. Gruber, den Gemeinderat, ihn in der öffentlichen habe: alle haben nach besten Kräften ihre Oberhauser Tätigkeit nach besten Kräften zu unter- Pflicht erfüllt und ihre Fähigkeiten zum Sanitätsaussehuß: Reisch, Härting. stützen, noch mehr wie bisher und auch Wohle Kitzbühels ingesetzt. Dies kann Foidl. Brettauer. Oberhauser, Zwiekiiagl, außerhalb des Gemeinderates. Die Arbeit auch für die Zukunft vorbehaltsios gelobt Pfurtscheller beim Neubau des Krankenhauses, beim werden. Hirnsberger würdigte weiters die Schulausschuß: Reisch, Gruber, l'furt- sozialen Wohnungsbau, bei der Errichtung Arbeit der Angestellten und der Arbeiter scheuer. Grißmann. Foidl, Brettaner, großen Kanalisationsprojekte, beim und gab anschließend das Versprechen ab, Oberhaus-er. der Ausbau der Straßen und Gehsteige und den Bürgermeister zum Gedeihen Kitz- Zu Referenten wurden bestellt: der Parkplätze ist die Zusammenarbeit biihels unterstützen zu wollen. Sägereferent: Bürgermeister Reisch wichtig. Die kommenden drei Jahre sollen Stadtamtsclirektor Dr. Friedrich Pschik Moorbaclreferent: Vizebürgermeister Fläi'- im Sinne der Offentlichkeit genützt wer- versicherte im Namen aller Beamten, An- ting den und es müssen dieser Privatinteressen gestellten und Arbeiter der Stadtgemeinde Altershcimreferent: \'izebüigerrneister 11 - auch wenn das Neinsagen oft schwer den Zielen des Bürgermeisters und des ge- ting wird - vorangestellt werden. i samten Gemeinderates nach besten Kräften Spitaireferent: Stadtrat Gruber Vizebürgermeister Gebhart Härting j zum Erfolg zu verhelfen und ihr Bestes Friedhofreferent: Gemeinderat Exenberger dankte ebenfalls für das Vertrauen der zu leisten. 1 Kirchenreferent. Gemeinderat Oberhauser Wiederwahl und gab das Versprechen ah , ihm Die Bestellungen in die Ausschüsse brachten folgendes Ergebnis: Seereferent: Vizebürgermeister Sicherer seine zugewiesenen Aufgaben nach besten Kräften erfüllen zu wollen. iNlitiFinanzausschuß: Reisch, Härting, Siebe- Die Ermächtigung des Stadtrates wurde besonderer Genugtuung erwähnte Vize- rer. Hirnsberger, Gruber, Egger. Obmann von 50.000 auf 60.000 Schilling, falls es bürgermeister Härting den Baufortgang des Finanzausschusses Stadtrat Walter sich um bereits genehmigte Haushalts- posten handelt, und auf 30.000 Schilling beim Krankenhaus. dessen Errichtung ja H i r n s berge r. für Projekte, welche wohl im Haushalt seinerzeit bei den Gemeinderatswahlen von Bau-, Wohnungs- und Siedlungsausscliuß: vorgesehen sind, jedoch noch einer Ge- allen wahlwerbenden Gruppen zum Pro- Reise h, Gruber, Egger, Oberhauser. Griß- nehmigung bedürfen, erhöht. Bisher he- erhoben wurde. Mit dem Wunsch Wunsch auf gute Zusammenarbeit verband mann, Straßenausscjjuß einschließlich Orts ver- trug die Ermächtigung 50.000 bzw. 25.000 Schilling. wach Mitteilungen der Hochzeitssitten und Bräuche St. Johanner Kranzl- binderin Anna im Pillerseetal und Leukental Baß, Schulleiter Karl Kuppeiwieser und Maria Eder, Hochfilzen Bürger und Bauern des Parmautales, des Pillersees und des Leukentales waren seit eh und je - wie die aufgeweckten Bri- entaler - besonders lebenslustig, lieder- froh und tanzfroh. Sie liebten bei ihrem tberschuß an Lebenslust auch körperliche Kraftproben, das Ranggln, das Haggl- ziehe ii und in ihrer Hagmoarlust auch das Raufen, soweit dis unter Beaufsichtigung der Alten von sich ging. in diesen Tä- lern gab es Zeites, wo „eam das Hagmoa- rischloa no Gönner verschaffte". Am Ranggl platz am Kitzbüheler Horn lieferte sich die Jugend ;raditionelle Kämpfe und es kam auch vor.:laß auch kraftvolle Dianal sich nach Brunhildenart mit den Burschen im Ranggin und ‚Schmeißen" maßen. Hier faßte man selbst erfolgreiche Zweikämpfe zwischen Kühen als Ehrensache auf. Das letzte sogenannte Kuhstechen fand in St. Johann noch anfangs unseres Jahrhunderts statt, aber nicht nach der Art der spa- nischen Stierkämpfe, - Nachahmungen liebte man nicht - sondern wurde Kuh auf Kuh losgelassen und die stärkere, die Moarkuh oder die Präkuh schob die un- terlegene vor sich her und jagte sie schließlich in die Flucht. Besonders ehr- geizige Bauern ließen so eine Moarkuh zu keinem Stier mehr kommen, man ließ ihr sogar die Milch, damit alle Kräfte für das Kuhstechen paratstehe:i. Die Sie- gerin wurde mit Preisen bedacht und ihr Wert betrug oft das Vier- und Fünf- fache einer Normalkuh. Die Hochzeitslust und Uochzeitsfreude, von welcher wir hier berichten, war be- sonders ausgeprägt, wie selten in einem anderen deutschen Landstrich, und auch der Hochzeitslader von Waidring mit seinem Sprüchl an die „Hochzeitsbuam" in köstlich naiver Art bat: „nicht zu rau- fen und sich sittlich zu betragen. damit niemand schlechter nach Hause gehe, als er gekommen ist." Der heiraiswillige Sohn warb meist selbst bei den Eltern des Mädchens seiner Wahl. ohne Beachtung besonderer Bräu- che. Er sagte etwa: .‚l)u, ich möcht dci Tochta Moidl zum Weib ham, kunst ma si wohl gebn?" Von einer, Mitgift oder einem Vermögen wurde kein Wort ge- sprochen. Der Werber kannte, ohnedies die Vermögensverhältnisse des Hauses und mußte früher stets selbst in der Lage sein, eine Familie zu ernähren. Das Streifen der Geldfrage hätte unter Umständen für die Werbung verhängnisvoll sein können. Ein Erbe konnte der Braut erst iach dein Tode der Eltern zufallen. Die übliche Ausstattung brachte sie jedoch mit in die Ehe. Nehdeni das Jawort gesprochen
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