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Seite 4 Wir Kitzbiilieler wünschen Dir herzlich viel Glück! Kommst Wieder ins Landi, Fahr ja nit vorbei. Du kannst Dich verlassen, Tiroler sind treu! Hierauf hieß Bürgermeister Reisch den Präsideritschaftskaaididatenwillkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dieser nach der Wahl und als Bundes- präsident wieder nach Kitzbühel kommen möge. Nach der Begrüßungsrede durch den Stadtobmann der OVP Stadtrat Walter Hi r n s berger richtete Präsidentschafts- kandidat Dr. Gorbach an die Versammelten aufklärende Worte über die am 23. Mai 1965 stattfindende Wahl des Bundespräsi- denten. Zu seiner Person erwähnte der hohe Gast in einer fast brixentalerisch gemütlichen Art, daß er nämlich wohl „kein Heiliger sei, aber auch kein Schein- heiliger!" Diese offenen Worte gefielen den vielen Versammelten, man zählte über tausend Personen, sehr, was aus dem Bei- fall hervorging. Der Präsidentschaftskandidat verließ Kitzbühel, nachdem er vom Herrn Landes- hauptmann Eduard Wa 11 ö fer zu einem Mittagessen im Hotel Harisch eingeladen worden war, in Richtung Wörgl. J2L2,L totdvüedotto - Geboren wurden: ein Alois der Landarbeiterin Maria Kreidl, Jochberg 107; ein Christian Wilhelm dem Kauf- mann Josef Salverimoser und der Gattin, Elsa geb. Unterberger, Kitzbühel, Hinter- stadt 2. - Getraut wurden: der Kaufmann Ger- hard Baumann, Innsbruck, mit der Haus- tochter Gabriele Ne c kamm, Kitzbühel, Unterleitenweg 6; der Musikschullehrer Josef Berger, Kitzbühel, Ried Bichlach 23, Filzen, mit der Kettlerin Elfriede Kreuzer, Kitzbühel, Ried Obernau 31. - Gestorben sind: am 7. Mai 1965 die Hausfrau Maria Huber geb. Obermüller, Kitzbühel, Schattbergsiedlung 6, 58 Jahre; am 8. Mai 1965 der Totengräber Jakob Karrer, Kitzbühel, Högirainmühle 4, 63 Jahre. - Generalversammlung der Schützen- gilde Kitzbühel. Wie bereits berichtet fin- det heute Samstag, 15. Mai 1965 im Gast- hof „Neuwirt" die Generalversamm1urg der Schützeigilde Kitzbühel statt. Beginn 20 Uhr. Alle Giidemnitglieder und 'chützenfreunde sind zum Besuch freund- liebst eingeladen. - Das Kath. Frauenwerk gibt bekannt: Die Gemeinschaftsstunde findet diesmal am Montag, 17. Mai 1965 im Pfarrhof statt. Beginn 20 Uhr. - Alle Frauen und Mütter sind zu zahireichem Besuch freund- flehst und dringend eingeladen. Kitzbüheler Anzeiger Melitta Reisch - zum Gedenken Am 3. Mai 1965 starb in Wien im Alter von 84 Jahren Frau Melitta Reisch geb. Müller. Ihr Gatte Dr. Emil Reisch, welcher bereits im Dezember 1933 starb, war Hof- rat, Professor und Direktor des Oster- reichischen Archäologischen Instituts an der Universität Wien. Herr und Frau Reisch gehörten zu den ältesten Gästen Kitzbühels. Dr. EmilReisch wirkte 1889 als Privatdozent an der Uni- versität in Innsbruck und wurde 1898 zum ordentlichen Professor der klassischen Ar- chäologie an der Universität in Wien er- nannt. Er war gleichalt wie Franz Reisch, jedoch nicht verwandt, und wählte schon um 1880 Kitzbühel als Erholungsaufent- halt. Seine Beziehungen zu seinen Kitz- bilheler Freunden ,waren fast familiär zu nennen. Er lernte in Kitzbühel auch seine Gattin kennen und verlobte sich hier. Seine Braut war ebenfalls ein treuer Gast und in den neunziger Jahren wurde diese und ihre Schwester Frieda bei Be- kanntenkreisen die M ülle r D i r ndln ge- nannt. Frieda Müller verehelichte sich mit dem Kunsthistoriker Dr. Strohmer, dem Kitzbühel und St. Johann kunstgeschicht- liche Studien verdankt. Die Müller Dirndin verband eine innige Freundschaft mit der Planermutter Carolina geb. Morlang und mit Frau Luise Resch. Anläßlich der Wiederkehr ihres 70. Som- meraufenthaltes brachte unsere Stadtmusik im Jahre 1961 der Verstorbenen vor der Villa Margit, wo sie logierte, ein Ständ- chen. Das Begräbnis fand am 10. Mai auf dem Friedhof in Neustift am Walde statt. Blu- men und Kränze auch aus Kitzbühel schmückten ihr Grab. Arbeiterkcmmer-BüchereIn i Kitzbühel eröffnet Die Bücherei der Arbeiterkammer in Kitzbühel wurde am Mittwoch, 5. Mai 1965 jun Rahmen einer kleinen Eröffnungsfeier den lesefreudigen Arbeitern und Angestell- ten zur Inanspruchnahme übergeben. Der Sekretär des Bildungsausschusses der Tiroler Arbeiterkammer Hans Ebenber- ge r begrüßte die erschienenen Gäste, vor allem den Vizepräsidenten der Tiroler Ar- beiterkammer Karl Grube r, den Obmann des Bildungsausschusses Ernst Pechl aner, den Landtagsabgeordneten Christian Horn- gacher, den Vizebürgermeister der Stadt Kitzbühel Gebhart Härting, den Berufs- schuldirektor Karl Grissmann und wei- tere Vertreter der Arbeiterkammer und Gewerkschaft. Vizepräsident Karl Gruber sprach darin über den Sinn und Wert der Bücherei für die Arbeiter und Angestellten und übergab schließlich die Bücherei offiziell dem Lei- ter der Amtsstelle der Arbeiterkammer in Kitzbühel, Herrn Landtagsabgeordneten Christian Horngacher und seiner Sekre- tärin Fräulein Maria Wahrstätter zur Samstag, 15. Mai 1965 weiteren Betreuung. Aus den darausfolgen- den Dankesworten von Landtagsabgeord- neten Christian H o r n g a c h e r war zu»ent- nehmen, daß die Bücherei derzeit rund 900 Bände umfaßt. Es handelt sich hiebei um 650 Romane, um zirka 100 Kinder- bücher und um 150 Bände der Studien- bücherei. Es ist vorgesehen, die Bücherei laufend zu erweitern und mit modernen Büchern zu ergänzen. Zur Zeit sind be- reits 200 Bücher entliehen und die Büche- rei zählt schon 185 eingeschriebene Leser. Die Bücherei steht allen Arbeitern und Angestellten und deren Familienmitgliedern zur Verfügung. Für die Benützung ist pro Buch ein Leihbetrag von nur 1 Schilling zu bezahlen. Die Bücher-Aus- und Rück- gabe kann an jedem Montag undDonners- tag von 16 bis 18 Uhr erfolgen. Bei der Besichtigung der Bücherei konnte festgestellt werden, daß nahezu alle Bücher neu sind, bzw. daß sieh alle Bücher im besten Zustand befinden. Sie sind in einem hellen Raum im Gebäude der Arbeiter- kammer Kitzbühel, 2. Stock, untergebracht. Die Einrichtung des Raumes ist modern und sehr zweckmäßig. Die Tätigkeit des Arbeitsamtes Kitzbühel im ersten Vierteljahr 1965 Im vergangenen Winter wurden 391 Männer und 299 Frauen auf Arbeitsplätze vermittelt. Aus anderen Bezirken wurden zum gleichen Zeitraum 43 Männer und 138 Frauen herangeholt. Den Hauptanteil dieser Kräfte nahm das Gastgewerbe auf, nämlich 19 Männer und 120 Frauen. Aber auch durch Zuweisung von Fremd- arbeitern, insgesamt 63, wurden Lücken auf dem Arbeitsmarkt, auch hier wieder hauptsächlich im Gastgewerbe, geschlossen. Im vergangenen Winter wurden 9 &u- vorhaben mit 198 Beschäftigten mit einem Betrage von 288.000 Schilling aus Mitteln der produktiven Arbeitslosenfürsorge ge- fördert. Von diesen Vorhaben wurden nicht weniger als 7 von der öffentlichen Hand in Auftrag gegeben. Von Jänner bis März 1965 wurden 63 Anträge auf Rückerstattung ausbezahlter Schlechtwetterentschädigung bearbeitet und liquidiert. In diesem Zeitraum wurden durch die Berufsberatung 32 Schulen besucht und die Entlaßschüier beraten. Es wurden 15 berufsaufklärende Schulvorträge gehalten. n 7 Schulen wurden während dieser Zeit gut besuchte Elternsprechtage veranstal- tet. Weiters konnten 44 Entlaßschüler des Bezirkes einer psychologischen Eignungs- untersuchung zugeführt werden. Außerdem wurden in den genannten Monaten von der Berufsberatung 65 Lehr- betriebe besucht und bei dieser Gelegen- heit auch ,eingehende Lehrlingsbewährungs- kontrollen durchgeführt. Insgesamt 4 Mädchen und 5 Knaben wurden auf Lehrstellen vermittelt. 9 be- dürftige Lehrlinge wurden durch Gewäh- rung von Ausbildungsbeihilfen gefördert.
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