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P. b. b. Erscheinungsort und Verlagspostamt Kitzbühel 6antag, 9. 3änner 1965 13rei :50 5chi1lina, 3tibteobe3Ugi3gebübt 70.— 6 16. ZQbrqang, 91t. 1 a., 9. 3ulia to., 10. paul einf. Tto., ii. uffo 1ii., 12. rnit Mi., 13. Zutta tDo.. 14. etlig er., 15. PGUIUIJ Jahresabschlußberidit des Kitzbiiheler Bürgermeisters Großprojekte: Krankenhausneubau - Eröffnung der PeB-Thurn- Umfehrungsstreße - Zeitnot im Projekt Kunsteisbahn Hauptschule und Kurmittelhaus Zu Beginn der Jahresabschlußsitzung gedachte Bürgermeister Hermann Reisch der im alten Jahr verstorbenen Gemeinde- bürger, insbesondere der Ältesten, welche das 94. bzw. 93. Lebensjahr erreichten und zwar Maria Walde, Peter Hechen- berger und Gottlieb Theodor Kempf, Edler von Hartenkampf, der ehemaligen städtischen Angestellten Moid Zw i ck- nagi, Josef Flofer, Jakob Oberhauser und Fred Kunka, der Handwerksmeister Josef Schmidl und Josef Schott, des Spielleiters der Heimatbühne Fritz Fröh- lich und der Jungbürger Peter Pirringer und Dieter Scharnigg. in seinem wei- teren Bericht erinnerte der Bürgermeister an die Sorgen, welche der schneearme Winter 1964 beretete. Der Schneemangel des alten Jahres verursachte einen Rück- gang der Getränke- und der Vergnügungs- steuer und bewies neuerlich klar, daß die gesamte Wirtsch.ft der Stadt Kitzbühel auf Gedeih und Verderb mit dem Frem- denverkehr verbunden ist. Die Arbeit des Gemeinderates im ab- gelaufenen Jahr wurde vom Krankenhaus- neubau beherrscht. In jeder Sitzung wurde dieses bisher größte Gemeindeprojekt dis- kutiert bis am 14. Mai der Rohbau an Baumeister Ing. Gesierich vergeben wer- den konnte. im ersten Baujahr wurden Leistungen im Werte von 14,664.000 Schil- ling vergeben, von denen 7,500.000 Schil- ling bereits abgerechnet sind. Am 6. No- vember konnte für den Rohbau die öffent- liche Firstfeier abgehalten werden. Nach den bisher eingegangenen Anbotsunimen erhöht sich die Baukostensumme auf 24 Millionen und bestätigt die ursprünglich aufgestellte „Faus:regel", daß ein Kranken- bett 300.000 Schilling kosten wird. Der Bürgermeister wies in seinem Kranken- hausbericht noch darauf hin, daß die Bau- und Finanzierunssorgen mit Mut und Freude getragen werden, auch außerhalb des Gemeinderates, dies beweisen schon die bisher eingegangenen Spenden von Bau- steinen von 11,245.163 Schilling durch die Bevölkerung. Die Stadtgemeinde ist be- strebt, den Bau ohie Aufnahme von Dar- lehen vollenden zu können. Für den Um- bau der Villa Sixt in ein Schwesternheim wird allerdings ein Darlehen nicht zu umgehen sein. Das Kunstcisbahnprojekt ist durch die erfolgreiche Sanie:ung des Eissportklubs und durch die Materialsubvention beson- ders i1 den Blickpinkt der Offentlichkeit getreten. Die Realisierung dieses Projek- tes ist bisher nur am Mangel an Geld- mittela gescheitert. Hervorgehoben muß aber auch werden, daß die Kunsteisbahn nicht nur für den Eishockeysport, sondern auch dem Eislaufs[ort und dem Eisschieß- und Curlingsport zur Verfügung stehen soll. Die Errichtung der Kunsteisbahn auf dem Lebe.nberg, wo von der „Ring international Hotels" ein Grund in Aus- sicht gestellt wurde, hat noch nicht das öffentliche Interesse von Stadt und Frem- denverkehrsverband gefunden. Um aber die Materialsubvention nicht zu verlieren, muß in den nächsten Wochen hinsichtlich der Grundfrage eine Entscheidung getrof- fen werden. In sportlicher Hinsicht stellte der Bürgermeister dem KEC das beste Zeugnis aus. Zur Schulraumfrage berichtete der Bür- germeister, daß im Marienheim und im alten Moorbadgebäude neue Klassenräume eingerichtet werden konnten. Die Schul- raumnot vergrößerte sich durch die Ein- führung eines zweiten Klassenzuges in der Hauptschule und durch die Trennung der Sonderschule von der Volksschule. Die Planung zum Bau einer neuen Haupt- schule, für welche der Grund bereits zur Verfügung steht, muß heuer noch in An- griff genommen werden. Die Bestellung des Landesoberarchivars Dr. Eduard Widmoser mit der Schrift- leituig der „Kirzbüheler Stadtbücher" wurde mit besonderer Genugtuung er- wähnt. Ebenfalls die Renovierung der 01- bergkapelle und der Totenleuchte durch Dipl.-Restaurator Hermann Mayr. Diese wird heuer vollendet. Die Wandbemalung der Kapelle wird der Zeit um 1520 zu- geschrieben. Die Bilder sind in der Secco- Technik gearbeitet und zählen ihrem Stil nach zu den seltenen tJbergangsbeispielen von der Spätgotik zur Frührenaissance. Ihre Darstellung folgt dem biblischen Bericht des Gründonnerstags. Landeskonservator Frau Dr. Gritsch hat sich um die Er- haltung dieses wertvollen Kulturbauwerks große Verdienste erworben. Von den besonderen Feiern und Ver- anstaltungen er- anistaltungen erwähnte der Bürgermeister die Feier über die Ernennung des Herrn Landtagspräsidenten Kommerzialrat Jo- hann Obermoser zum Ehrenbürger der Stadt Kitzbühel, die Siegesfeier zu Ehren der Olympiasiegerin und \Velt- aneisterin im Abfahrtslauf Christi Haas, die Einweihung der St.-Bernhardkapelle am Hahnenkamm durch den hochwürdig- sten Herrn Erzbischof DDr. Andreas Rohr. ac her, (las Bauernbundfest, die österreichische Flußbautagung, die Ge- neralversammlung, der Felber tauernstraße Aktiengesellschaft, das Kitzbüheler Fest, den „Jahrmarkt der Stadtmusik" und das Un terinnlaler Trachtenfest. Die Gewerbesteuereingänge erhöhten sich um 12 0/0, die Ertragsanteile um 10 und die Lohnsummensteuer um 3 Ein Rückgang ist, wie bereits angegeben, in der Getränkesteuer und in der Vergnü- gungssteuer eingetreten. Aber auch die Kanalabgabe ist rückläufig; dies dürfte auf die Erhöhung der Wassergebühr auf 1.50 Schilling zurückzuführen sein. Die Erhöhung dieser Gebühr hat die Wasser- abnehmer zu größerer Sparsamkeit ver- anlaßt. An besonderen Beiträgen erwähnte der Bürgermeister den Beitrag für den Bau der Felbertauernstraße von 488.500 Schilling - bisher insgesamt eingezahlt 1,682.000 - und den Beitrag für den Bau der „Bezirksmittelschule Kitzbühel" in St. Johann mit bisher 600.000 Schilling. Neu erworben wurden das Zimmetergartl, ein Teil des Krankenhausgrundstückes und eine Moorwiese sowie die Fronfeste und ein zweiter Tankwagen für die Freiwillige Feuerwehr. Das städtische Elektrizitätswerk leistete Investitionen von 2 Millionen. Es wurde das Versorgungsnetz erweitert und zum Großteil verkabelt. Diese Maßnahme dient
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