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Samstag, 9. Jänner 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite „3. Oberstleutnant Rainer-Gedenklauf" und Gendarmerie-Bezirks-Skimeisterschaft in Kitzbühel Am 13. Jänner 1965 um 12 Uhr findet auf der Bichlalmabfahrt in Kitzhiihel der „3. Oberst leutnant-Rainer-Gedenklauf", verbunden mit den Gendarmerie-Bezirks- skimeisterschaften statt, zu dem bereits zahlreiche Nennungen vorliegen. Im Vorjahr wurde dieses Rennen in St. Johann vom Schneiderberg ausgetragen, wobei in der Altersklasse III GRy1. Rudolf Neubauer, GP. Kitzbühel, Altersklasse II PRyI. Georg Obernauer, Kitzbühel, Altersklasse 1 GPatl. Anton Kirchmaier, GP. St. Johann, Am Samstag, 16. Jänner veranstaltet der Verein „Die Kitzpichler" wieder sei- nen Ball in dcii Räumen des Grand Hotels und eröffnet damit den Reigen der ver- schiedenen Bälle, Gschnasfeste und an- deren Veranstaltungen des kommenden Faschings. Um die Balinacht im Grand Hotel auch diesmal zu einem schönen ge- mütlichen Fest für Gäste und Einheimi- sche werden zu lassen, wurden unter an- derem hervorragende Tanzkapellen ver- pflichtet. Es sind dies das internationale Kyau-Quintett, vom Sportball noch be- stens in Erinnerung und die Tanz- und Bauernkapelle der Brigademusik Inns- bruck. Weiters werden noch die Jonny- Rainer-Band und der Zithervirtuose Karl Wöhrer versuchen, die Ballbesucher in 6. Fortsetzung Heizen In der Nacht verboten Nachdem wir uns in der letzten Folge dieser Artikelreihe als Zuschauer und Zu- hörer einer Stadtratswahl und Bürger- aufnahme betätigt haben und dann sogar Gast beim Bürgermahl sein durften, wen- den wir uns wieder Dingen zu, die das Alltagsleben der Kitzbüheler Bürger aus- füllten. Wer von uns kennt nicht die Sprüch- lein des Nachtwächters, also er noch durch die Gassen und Straßen unserer Städte, bewaffnet mit der Hellebarde und aus- gerüstet mit der Laterne, gewichtig und würdevoll schritt. Ein Spruch wird uns in besonderer Erinnerung sein, nämlich der, den der Nachtwächter zur Mitter- nachtsstunde aufsagte: „Ihr lieben Leut, laßt euch sagen, die Glock hat zwölf geschlagen, löscht das Feuer und das Licht, bis der Tag anbricht . . Allgemeinen Klasse Gend. Erich Lehnert, GP. St. Johann, als Sieger hervorgingen. Tagesbester war GPatlt. Kirchmaier, der nun den Titel und den Wanderpokal zu verteidigen hat. Am selben Tage, um 20 Uhr, finden in der „Tenne' in Kitzbühel die Sieger- ehrung und der Gendarmerie-Ball (erst- malig in Kitzbühel) statt, wozu die Be,- völkerung des Bezirks zum zahlreichen Besuch herzlich eingeladen wird. Es spielt das Schweizer Sextett „The Dynamics" und als Einlagen treten die Innsbruck-er Parodistin (Radio Tirol) und die Kugel- berger auf. In der Tenne sind ermäßigte Preise für die Ballbesucher. Karten- vorverkauf bei allen Gend. -Posten. guter Stimmung zu halten und in Tanz- laune zu bringen. Daneben gibt es wieder einen Glücks- topf, ein reichhaltiges Mitternachtsbüfett, und einige kleinere Attraktionen als tJber- raschung. Auch in diesem Jahr treten die „Kitz- pichler" mit der Bitte an die Gäste, in Abendkleidung zu kommen (Damen: Kleines Abendkleid, Cocktailkleid, Abend- dirndl; Herren: Smoking, dunkler Anzug, Steireranzug), damit der Ball ein elegan- tes, festliches Gepräge bekommt. Der Ein- tritt beträgt so wie im letzten Jahr 40 Schilling. Besorgen Sie sich bitte recht- zeitig einen Tisch und Ihre Eintritts- karten, da nur eine beschränkte Anzahl ausgegeben wird, damit die Ballsäle auf Diese gewissermaßen „feuerpolizeiliche" Anordnung des Nachtwächters hatte ihre tiefste Berechtigung. Das Feuer war den enggebauten Städten immer schon ein gro- ßer Feind und eine schwere Gefahr und damit auch eine stete Sorge der Bürger. Ganze Städte versanken durch verheerende, Feuersbrünste in Schutt und Asche oder wurden zum größten Teil vernichtet, dar- unter die schon im Mittelalter großen Städte Straßburg, Worms, Regensburg und Magdeburg. Auch unsere kleine Stadt ist einige Male von größeren Bränden heimgesucht worden. Wir können daher das Bemühen unserer Stadtväter begreifen, die Gefahren von Feuersbrünsten soweit wie möglich hintan zu halten. So verbot schon das Stadtrecht von 1353 das Heizen von der Vesperzeit bis zum Morgengrauen mit dem Artikel 14, in dem es heißt: „Wer nach vesperzeit haitzet hintz nach mitternacht auf die ander han krät, der geit den burgern XXXII denare, dem rich- ter als vii." keinen Fall überfüllt sind! Vorverkaufs- stellen sind das Tiroler Landesreisebüro und das Grand Hotel. Die „Kitzpichler" würden sich über ih- ren Besuch beim Ball der Kitzpichler am Samstag, 16. Jänner ab 21.30 Uhr im Grand Hotel sehr freuen. Sporthotel Reisch mit Hausbar Restaurant 7 Gärkeller S1lbüfjeIer £onItnrtten - Geboren wurden: eine Sara Fabiola Hermine dem Hausmeister Bodo Bauer und der Gattin, Lydia geb. Oberlechner, Kitzbühel, Siedlung Frieden 43; eine Christine dem Maurer Josef Erber und der Gattin, Anna geb. Krall, Kitzbühel, Stockerdörfl 27. - Getraut wurden: der Hafnermeister Herbert Traxler mit der Kontoristin Vom Aveläuten bis zum Hahnenschrei durfte also in den Häusern im Herd kein Feuer sein. Diese Anordnung allein wäre, wie wir uns denken können, doch etwas zu wenig gewesen, um einen Brand zu verhüten oder gar zu bekämpfen, auch wenn sie gewiß sehr streng gehandhabt werden mußte. Daher gab es dazu noch eine eigene Feuerordnung. Die älteste uns bekannte ist die aus dem Jahre 1610. Der hochverdiente Kustos und Heimat- kundler Egid Moser hat uns diese in seiner Arbeit „Feuerschutz und Feuer- bekämpfung im alten Kitzbühel" mit- geteilt. Was steht nun in der „Kitzpichler Feuerordnung" vom Jahre 1610? Es wäre reizvoll, den vollen Inhalt die- ser Feuerordnung wiederzugeben, doch müssen wir uns aus Raumgründen ein wenig bescheiden und uns mit den we- sentlichen Punkten zufrieden geben. Nach dieser Feuerordnung hat jeder Hausvater auf seinen Rauchfang acht- zugeben, der fleißig gekehrt werden muß und baulich in Ordnung gehalten sein soll. Durch die Anführung von nachfol- genden Verboten erfahren wir z. B., daß Die Kitzbüheler Ballsaison beginnt! Der Stadt Kitzbühel Recht und Satzung Von Dr. Eduard Widinoser
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