Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 9. Jänner 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 Vor 45 Jahren starb Franz Reisch Am 6. Jänner 1920 starb auf einer Skifahrt der Begründer des Skisports Franz Reisch, Bürgermeister der Stadt Kitzbühel von 1903 bis 1913. Seine Pioniertätigkeit für den Skisport hat nun auch in den Schriften des Landes Tirol, im Tiroler Jungbürgerbuch wie auch in der Festschrift des Tiroler Skiverbandes ihren verdienten Niederschlag gefunden. Unser Bild zeigt die vom K. S. C gestif- tete Bronzetafel am Kitzbühelcr Rathaus, mit dem Blumenschmuck zum 20. Ok- lober 1963, dem hundertsten Geburtstag dieses selten rührigen und für die Stadt Kitzbühel und den österreichischen und deutschen Skisport hochverdienten Mannes. Im Jänner 1893 machte Franz fleisch in Kitzbühel die ersten Versuche mit nor- wegischen „Schneeschuhen". Wie er selbst in der Zeitschrift „Der Schneeschuh", 1. Jahrgang, Ausgabe Nr. 1, im Verlag von Heinrich Killinger, München, berichtete, „reizte ihn der neue ganz eigentümliche Sport und regte ihn zu einem Eifer an, der fast Begeisterung war." Franz fleisch brachte es schon nach wenigen Wochen zu einer damals einmaligen Fertigkeit, daß er schon steile Abhänge überwinden konnte. Am 15. März 1893 gelang ihm nach vielen Touren in der Höhe von 1200 bis 1500 Metern, und manchem we- gen Tauwetter gescheiterten Versuch, hö- her hinaufzukommen, das als Aussichts- punkt weltbekannte Kit zb i chle r Horn (1994 m) zu ersteigen. Zur Ab- fahrt benötigte fleisch eine Stunde; drei Minuten vom Gipfel bis in die Trattaim- mulden und 57 Minuten für die Wald- abfahrt. Er schrieb darüber u. a.: „Da ich die Tour erst mittags be- fort Löschwasser zur Verfügung zu haben. In der Hadergasse war es allerdings in- folge des ungünstigen Bettes des Ehren- baches nicht möglich, das Wasser zu stau- en, daher mußten dort Schlaipfen mit gro- ßen wassergefüllten Zubern immer bereit- stehen. Für die Vorder- und Hinterstadt gaben der obere und untere Stadtbrunnen das nötige Löschwasser. Diese Feuerordnung von 1630 blieb im wesentlichen bis zur Gründung der Frei- willigen Feuerwehr im Jahre 1872 durch Josef Pirchl in Kraft. Verbesserungen in der Feuerbekämpfung erfolgten selbst- verständlich laufend, wobei besonders auf die erste Feuerspritze, die die Stadt 1730 in München um den Betrag von 108 Gul- den gekauft hatte, hingewiesen werden soll. Die Erprobung dieses damaligen Wunderwerkes der Technik scheint so gut ausgefallen zu sein, daß man sich danach zum Seidiwirt begab, um den Brand in der Kehle zu löschen. Käuferschutz Die Stadtgemeinde war um das Wohl ihrer Bürger besorgt und daher bestrebt, alles, was menschenmöglich war, zu tun, um ihre Bürger vor Unannehmlichkeiten gann, war der gefrorene Schnee auf- geweicht und die Furche war glatt und wasserhell wie eine Eisrinne. Ich hielt genau Wegrichtung und habe auch die steilsten Stellen ohne Serpentinen, ohne „ilexenstich" und „Treppen- schritt" genommen. Da heißt's iatür- Photo: Angerer- Kofn zu bewahren. Der Alltag in der städtischen Gemeinschaft sollte so sein, daß den Bür- gern ihre Stadt eine tatsächliche Heimat, in der man sich wohlfühlen konnte, be- deutete. Wir wissen, wie empfindlich der Mensch ist, wenn es sich um Dinge han- delt, die etwas mit dem Geld zu tun haben. Der Mensch will für sein Geld eine ordentliche Ware bekommen und wehe, wenn er sieh über das Ohr gehauen fühlt. Daher gehörte es zu den vornehm- lichsten Aufgaben der Stadtgemeinde, den Käufer und Verbraucher vor jeder Ver- fälschung der Waren und Bedarfsartikel zu schützen und vor Übervorteilung zu be- wahren. Deswegen waren die gewerbe- polizeilichen Maßnahmen sehr zahlreich und auch streng. Einen Vorgeschmack davon erhalten wir in den wohl knappen, aber umso klarer und deutlicher wirkenden Artikeln des Stadtrechtes von 1353. Die diesbezüglichen Bestimmungen (Artikel 15 bis 18) lauten: „Welich ledrer bös ledter wurcht, der geit dem richter XXXII denare, den bur- gern als vii." „\Velich fleischhäckli.el bös verpotens fleisch seicht und verkhaufft, der geit LX denare den burgern, dem richter als lieb die Körperschwere ganz nach vorn zu legen, die Nase berührt fast di Hörner der Schuhe . . Ehrliche Finderin, edler Spender 500 Schilling für die Armen der Stadt Kitzbühel gestiftet In der Bücherklause Haertel verlor ein Kunde zwei Tausen dschillingnoten. Das Geld wurde, am Boden liegend, von der Angestellten Frau Luise Haslauer gefun- den. Sie lieferte das Geld ordnungsgemäß ab, so daß Herr Dory-Boutin, als er nach seinem verlorenen Geld fragte, freudig den Betrag in Empfang nehmen konnte. Heute, Samstag, 9. Jinner Budapest im Eisstadion Die internat. Wettspielserie des „KEC - Ring internat. Hotels" wird heute, Samstag, 9. Jänner, mit einem internat. Freundschaftsspiel gegen Budapest fort- gesetzt. In den Reihen der Gäste stehen einige Nationalspieler, Ujpest Dozsa selbst ist Meister von Ungarn. Bereits in einem Spiel vor zwei Jahren zeigten die Ma, gyaren, daß sie Eishockey spielen können. Sicher wird es wieder eine spannende Partie. Mittwoch - Melsterschaftspiel! Mittwoch, 13. Jänner findet in Kitz- bühel ein weiteres Meisterschaftsspiel der Nationalliga A statt. Der Gegner steht allerdings noch nicht fest, da dieses Spiel dann bereits zur Endrunde zählt. Wir bitten die Plakatankündigungen beachten zu wollen. Eishockeyniederlage in Zoll Eine böse Uberraschung mußte der „KEC - Ring internat. Hotels" in Zell im fälligen Meisterschaftsspiel hinnehmen. vil, es sein rinder, khelber, kitz, die ZU: junckh sind oder welherlay fleisch das ge- sein mag." „Wer pöß tuech wircht, der geit den burgern XXXII denare, dem richter als vii." Welich pöckh ubervert, der geit vier- unddreißig denare." Gestraft wird somit jeder Lederer, der schlechtes Leder gerbt, jeder Metzger, der unbrauchbares, ungenießbares, krankes Fleisch verkauft, jeder Weber, der min- derwertiges Tucht wirkt, und jeder Bäk- ker, der nicht das vorgeschriebene Brot backt. im Stadtrecht von 1354 werden diese gewerbepolizeilichen Bestimmungen wie- derholt. So heißt es die Bäcker betref- fend: „Wer sein pach'en pricht, der geit dem richter 12 pfenning." Und dem Metz- ger wird angedroht: „Welcher fleisch- häckhl sein gsetz pricht, der geit 30 pfenning." Mit diesen 'einfachen Ordnungen konn- te Kitzbühel in den späteren Jahrzehn- ten kaum mehr das Auslangen finden. Das gewerbliche Leben vervielfachte sich derart, daß es immer wieder zu Schwie- rigkeiten und Streitigkeiten kam, weil die
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