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Samstag, 9. Jänner 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 ihn. Napi war der jüngste Hengst am Start. In die Siegerphalanx der Haflinger von St. Johann konnte nur Mika aus der Wildschönau eindringen. Der Einlauf der Noriker war mit Zita, Resch, Laura. Frieda der gleiche wie in St. Johann. Bei diesen beiden Rennen konnte gegenüber früheren Jahren ein deutlicher Erfolg im Traben festgestellt werden. Ein Beweis, daß unsere Bauern dem Pferdesport hold sind und für reines Fahren Interesse ha- ben. Das Skikjöring wurde wieder eine Beute von Fagiano, Dipl.-Ing. Stock, Kitzbühel, und der Reitkunst von Günther Weiß. Im Skikjöring wurde dieser Trakehner noch nie geschlagen. i\'Iut und Können zeigte aber auch die junge Silvia Stöckl, St. Jo- hann, auf Akus. Das Platzkonzert der Stadtmusik unter Stadtkapellmeister Sepp Gast ei g er zog erwartungsgemäß eine große Menschen- menge an. Mit dem Trachtenschlitten- und Trachtenreiterzug, dazu die Skikjöring- Sattelpferde ging es dann auf die Renn- bahn, auf dem Ruadl-Vogl-Feld, das mit Entgegenkommen der Eigentümer und Pächter wieder für den heurigen Winter gewonnen werden konnte. Die Bahn war sehr gut präpariert und eine große Men- schenmenge umsäumte das Start- und Zielgelände. Dem Veranstalter sehr ent- gegenkommend zeigten sich die Stadt- werke mit dem Betrieb der Lautsprecher- anlage, die auch diesmal wieder unter der Leitung von Betriebsleiter Hans He- chenberger bestens funktionierte. Ob- mann Max Werner hielt eine zündende Begrüßungsansprache, in welcher er der l.L......-. b.-.. .-I-.. sind, backen. Diese Brotart, man könnte sie als roggene Semmeln bezeichnen, wird ein kleines Roggenlaihl gewesen sein, oder vielleicht ähnlich dem Brot, das wir heute als Bosniaken bezeichnen. Diese roggenen Semmeln mußten ein Richtgewicht von 32 Lot (ungefähr 1/2 Kilogramm) haben und durften ebenfalls nur 1 Kreuzer ko- sten. Daneben wurden kleinere Bröteln uni 1 und 2 Vierer hergestellt, d. h. also mit 10 dkg und 20 dkg Gewicht. Das „Sauerbrot" dagegen, d. h. das schwarze Roggenbrot, mußte 40 Lot, d. s. zirka 68 dkg schwer sein und durfte ebenfalls auch nur 1 Kreuzer kosten. Es gab aber noch größere Wecken oder Laibe, die ein Gewicht von 2½ Pfund be- saßen und im 2 Kreuzer verkauft wurden. Das Gewicht dieses großen Roggenbrotes.. damals Sauerbrot geheißen, machte also ungefähr 1.30 kg aus. Dazu war es den Bäckern erlaubt, auch Bretzen zu backen, wobei es um 1 Vierer zwei Bretzen geben mußte. Nur in der Fastenzeit und am Allerseelentag durften die Bäcker eine Bretze uni 1 Vierer hergeben. Wenn der Bäcker bloßes Mehl, das war vornehmlich bei Weizenmehl der Fall, ver- kaufte, dann durfte 1 Mueßmäßl, d .i. ungefähr 1 Liter, 6 Vierer kosten. Überm o s er, Bürgermeister Hermann Reisch und dem Obmann des Fremden- verkehrsverbandes Altnationalrat Max Werner Ausdruck gab. Vor dem „Pepi- Kohlbacher-Fahren", langjähriger Stall- meister dies Vereins, der im Vorjahr plötz- lich von dieser Welt abberufen wurde, spielte die Stadtmusik das Lied vom gu- ten Kameraden. Frau Kohlbacher dankt an dieser Stelle dem 1. Nordtiroler Trabrennverein für die Ehre, welche ihrem verstorbenen Gatten durch die Veranstaltung erwie- sen wurde! Josef Maier, St. Johann im Pongau, welcher diesen Preis mit JNervillia ge- wann, versprach, der .‚Pepi-Kohlbacher- Fahne" den schönsten Platz in seinem hause zu widmen, da auch ihn eine echte „Pferdefreundschaft" mit dem Verstorbenen verband. Die Bäcker hatten keineswegs ein Mono- pol in der Brotversorgung, was man aller- dings vermutet hätte, da sieh die Bürger- schaft über das hinaus, was sie zu ihrem Hausbedarf brauchte, auch auf dem Wo- chen- oder Jahrmarkt kaufen konnte. Die Bäcker waren verhalten, sich genau an diese Bestimmungen zu halten, vor al- lem mußte das Gewicht stimmen, der Preis in Ordnung und das Brot gut ge- backen sein. Wenn irgendwie Verfehlun- gen festgestellt wurden, so wurde das Brot beschlagnahmt, den armen Leuten ge- geben und der Bäcker mußte überdies noch eine hohe Strafe zahlen. Es muß aber zur Ehre der Bäcker gesagt werden, daß sie eifrig bestrebt und emsig bemüht waren, ihrem Beruf Achtung zu verschaf- fen und die Kundschaft zufriedenzustel- len. Dies zeigt sich darin, daß sich die Bäcker selbst auf Grund dieser städtischen Gewerbeordnung eine Bäckersatzung ga- ben, der sie aus eigenem gerecht zu wer- den versuchten. Für diesmal wollen wir es genug sein lassen, damit wir gestärkt von den „gue- ten Semmlein" das nächstemal uns wieder in neuer Frische mit den Metzgern be- schäftigen können. Fortsetzung folgt! Scharen drängten sich die Besucher zur Totohütte und wurden dort bestens be- dient. Die Rennleitung wurde sehr ka- meradschaftlich durch die Salzburger Her- ren, den Vizepräsidenten des Salzburger Traberzucht - und Rennvereins Kommer- zialrat Schraml und Direktor Hummer und dem auf allen Bahnen Osterreichs bekannten Traberfreund Martin Gm ach 1, der in seinem Leben schon fünfhundert Siege herausgefahren hatte, unterstützt. Bei der Preisverteilung im Hotel Tic- fenbrunner, welche durch Darbietungen der Stadtmusik verschönt wurde, fanden sich wiederum alle Ehrengäste, zu denen sich nun auch Vizebürgermeister Peter Sieberer gesellte, dem der Veranstalter für den Fahnenschmuck zu Dank vier- pflichtet ist, ein. Landtagspräsident Korn- merzialrat Johann Ober moser sagte in seiner Ansprache, daß gerade auch im Pferdesport das Tiroler Unterland mit Beispiel vorangehe und sprach in seinem Namen sowie im Namen des Landes Tirol allen Beteiligten den Dank und die An- erkennung aus. Wer das edle Pferd, den freundlichsten Helfer des Menschen, zum Sport heranziehe, schaffe nicht nur eine Attraktion, sondern echte idelle Werte. Die Preisverteilung wurde heuer sehr abwechslungsreich und ehrend vorgenom- men. Die Preise für das erste Rennen über- reichte Bürgermeister Hermann Reisch, für das zweite der Obmann des Fremden- verkehrsverbandes Altnationalrat Max'\Ver- ner, für die Haflinger der Direktor der Raiffeisen-Bezirkskasse Erich 0 be reß 1, für die Noriker der Obmann des Noriker- zuchtverbandes Josef Jö chl, Reith, für das Kohlbacherfahren Obmann Werner jun., für das Skikjöring Ehrenobmann Ve- terinärrat Ludwig Hörtnagl und für das 7. Rennen Ehrenmitglied Hauptmann a. D. Leopold Pischl. Als besonderer Ehren- gast wurde bei der Preisverteilung der Trabrennfahrer Hannes Tauschitz, Sie- ger mit Arco 1964, aus St. Veit an der Glan, von welchem Verein zehn Mit- glieder dem Kitzbüheler Verein angehö- ren, begrüßt. Beim zweiten Rennen am Sonntag, 14. Februar 1965 hofft man in Kitzbühel, daß Hannes mit seinen Tra- bern nach Kitzbühel kommt und auch BundesminiMter Dipl.-Ing. Dr. Kart--Schleinzer 1 spricht am Freitag, 15. Jänner 1965 um 19.30 Uhr in St.'zJohann, Gasthof Bären Die Bevölkerung von St. Johann und Umgebung wird zum Besuche herzlich eingeladen! ÖSTERnELCHISCHE YOLKSPAI{TEL i)U1IUiIL 1 ICUUiU ULJI JI des Ehrenbürgers der Stadt Kitzbühel Großes Interesse wurde bei diesem Ren- Landtagspräsident Kommerzialrat Johann rien dem Totobetrieb zugewendet. In
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