Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 2 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 22. Mai 1965 bühels nach Ablauf von 50 Jahren wurden sofort 'bemängelt und auch ihren negativen nach Erfahrungsgrundsätzen wie folgt er- wirtschaftlichen Niederschlag finden. Auch mittelt: für die Verschönerung des Ortsbildes 17.500 ständige Einwohner müssen beachtliche Mittel aufgewendet 2.000 Angestellte im Gastgewerbe werden. 6000 Fremdengäste 37.000 Einwohner Der Schmutzwasseranfall, bezogen auf die Gesamtbevölkerung, einschließlich der Fremdengäste, beträgt im Jahr 2013 9250 Kubikmeter pro Tag, bzw. 185 Liter pro Sekunde. Die Gesamtkosten betragen (ohne Abschnitt 1, der ja schon gebaut und be- zahlt ist) 102,470.000 Schilling und glie- dern sich wie folgt: 87,990.000 Kanalnetz 6,400.000 Kläranlage 2,959.000 Unvorhergesehenes 5,120.000 Nebenkosten Zur Durchführung der Kanalisation wurde vom Gemeinderat folgender Finan- zierungsplan mit einer Laufzeit von 25 Jahren aufgestellt: 23 Millionen Schilling Beiträge aus den ordentlichen Haushalten bzw. Ein- nahmen durch Anschlußgebühren 51 Millionen Was'serwirLschaftsfonds- Darlehen; 25jährige Laufzeit bei 1 0/o Zinsen (für Bauabschnitt II bereits in Anspruch genommen) 15 Millionen Beitrag durch das Land Tirol 6 Millionen Bedarfszuweisungen Millionen (Restfinanzierung) durch weitere Darlehensaufnahme. Das Großprojekt wäre ohne die Ge- nehmigung des Darlehens durch den Wasser- wirtschaftsfon'ds nicht in dem erforder- lichen Maße durchführbar. Bei der Be- gründung im Darlehensgcsuch wurde von der Stadtgemeinde insbesondere auch auf den Umstand hingewiesen, daß Kitzbühel als ausgesprochener Fremdenverkehrsort öffentliche Aufgaben zu erfüllen habe, 'die der doppelten ständigen Einwohnerzahl entsprechen. Das Lebenswichtigste ist die Versorgung des Stadtgebietes mit Strom und Wasser und eine gut funktionierende Abwasser- beseitigung, die das Entstehen von Seuchen unmöglich macht. Während die Strom- und Wasserversorgung zumindest für die kommenden zehn Jahre als sichergestellt betrachtet werden kann, konnte die Kana- lisierung bisher nur zum Teil durchgeführt werden. Im Darlehensgesuch wurde weiters auch auf andere bedeutende Auf gaben der Stadt- gemeinde hingewiesen: Für die Strom- versorgung wurde in den letzten Jahren 15 Millionen Schilling investiert und für die Wasserversorgung 5 Millionen. Ein be- trächtlicher Teil der im Budget zur Ver- fügung stehenden Mittel muß für die Er- haltung und den Bau von Straßen, Wiege, Brücken und Parkplätze verwendet werden. Die Gemeindestraßen erstrecken sich auf eine Länge von 54 Kilometer und die An- zahl der gemei ndeei genen Brücken beträgt 28. Wege und Brücken müssen sich Sommer und Winter, schon wegen des Fremden- verkehrs, in einwandfreiem Zustand be- finden. Die kleinste Vernachlässigung würde Die Errichtung der Gehsteige entlang der neuen Umfahrungss t raße verursacht der Gemeinde Kosten von anderthalb Mil- lionen Schilling und für den Bau d eil Felbertauernstraße mußte sich Kitzbühel mit 2,171.000 Schilling beteiligen. Der Neubau des Krankenhauses, für den bereits zehn Millionen Schilling ausgege- ben wurden und der Neubau einer Haupt- schule werden mindestens 40 Millionen Schilling erfordern; dazu kommen noch die Beteiligung am Bau der „Bezirks- mittelschule" in St. Johann mit 750.000 Schilling, die Kosten für den Neubau der kaufmännischen Berufsschule, die Errich- tung von Sportanlagen - und als sport- betonter Fremdenverkehrsort gehört dazu die Kunsteisbahn—, dieBeteiligungan der „Kur- und Moiorhad Kitzbühel Aktien- gesellschaft" und der Bau von sozialen Wohnungen. In den letzten zehn Jahren konnten von der Stadtgemeinde und durch Siedlungsgenossenschaften, die in ihrer Aufgabe von der Stadtgemeinde ent- scheidend gefördert wurden, 257 Wohnun- gen mit sozial tragbaren Mieten gebaut und vergeben werden. Es fehlen abr immer noch etwa 200 familiengerechte Wohnungen. Um den sozialen Wohnungs- bau weiter vorantreiben zu können, erwarb die Stadtgemeinde mehrere Bauflächen und stellte diese unter Abschluß von Bau- rechtsverträgen den Genossenschaften zur Verfügung und gewährte darüber hinaus Genossenschaftsdarlehen. und Baukosten- zuschüsse an wohnungswerbende Mieter. Abschließend wurde im genannten Dar- lehensgesuch betont: „Kitzbühel mit 7743 Einwohnern hat praktisch Aufgaben für ein Stadt mit 15.000 Einwohnern zu erfüllen. Im Fi- nanzausgleiehsgesetz wird Kitzbühel je- doch wie eine Stadt mit 5000 Einwohnern behandelt. Wenn die Stadt Kitzbühel und ihre Bewohner wirtschaftlich nicht schwerstens gefährdet werden sollen, kann keines der aufgezeigten Projekte fallengelassen werden. Trotz größter Sparsamkeit sind die genannten Vor- haben nur zu verwirklichen, wenn die „Kanalisierung Kitzbühel" das Wasser- wirlschaftfoiidsdarlehen erhält. Am 12. Dezember 1963 wurde vom Ge- meinderat der Antrag auf Gewährung des Darlehens beschlossen und einen Tag dar- auf wurde das Gesuch nach Wien ge- schickt. Bei der 48. Gemeinderatsitzung vom 26. März 1965 konnte Bürgermeister Reisch berichten, daß der erste Tei1- betrag von 4,5 Millionen Schilling vom Bundesministerium für Handel- und Wie- deraufbau zur Verwendung im Kanalisie- rungsabschnitt II genehmigt wurde. Die Zeit von der Einreichung des Gesuches bis zur Genehmigung des Darlehens war ausgefüllt von Verhandlungen und Vor- lage von Schriftsätzen und Projektsunter- lagen. Die große Bedeutung und der Erfolg in dieser Beziehung für die Stadt Kitzbühel kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Mit einem normalen Darlehen und zu normalen Zinsen wäre das Kanalisations- projekt im gewünschten Ausmaß nicht durchführbar. Der Bauabschnitt Ii - Bauzeit 1964 bis 1968, Kosten 18,170.000 Schilling, umfaßt folgende Kanalisierungsmaßnahmen: Innerer Stadtbereich, letzte Baumaß- nahme (in Bau) Rennfeld, 28,50 Hektar und 680 Ein- wohner (in Bau) Generalkläranlage, 1. Abschnitt, Kosten 2,3 Millionen. Lebenberg, 20 Hektar, 270 Einwohner Pfarrau, 27,5 Hektar, 500 Einwohner Ehrenbach, 4 Hektar, 160 Einw. (Rest) Mauraclifeld, 33,37 Hektar, 900 Einw. Sonnlierg, 57,08 Hektar, 2000 Einwohner Prof. Dr. Wolfgang Ullrich sprach am 7. Mai bei uns im Kolpingsaal Die Veranstalter, die Volkshochschule und der Tierwelt, aus der er geschöpft wurde. der Tierschutzverein Kitzbühel wurden Die Vernichtung, aber auch nur die Ge- trotz des scheußlichen Wetters mit einem fährdung des Tierreiches wäre das Ende vollbesetzten Saal überrascht. Herr Bernd des Menschengeschlechts. Daran könne Kaaserer begrüßte namens der Volkshoch- auch die verwegenste Technik nichts ändern. schule und des Tierschutzvereines den he- In diesem unheimlichen Wetterleuchten rühmten Gast, den Direktor des zoologischen über unserem biologischen Dasein sei es Gartens der Stadt Dresden, Herrn Prof. die Pflicht moderner Menschen, einen Dr. Wolfgang Ullrich, welchem seine modernen Tierschutzgedanken als mensch- Frau am Projektionstisch assistierte. liehen Selbstschutz zu entwickeln. Mit dem in seinen einführenden Worten skizzierte profilierten Gastreferenten Prof. Ullrich Bernd Kaaser:er die Idee der angekündigten eröffnet der Tierschutzverein Kitzbühel Vortragsreihe unseres Tierschutzvereines. sein Kulturprogramm. Unser Tierschutzverein bezeichnet sich Prof. Ullrich leitete seinen Lichtbild- immer wieder als moderne Organisation Vortrag mit einer Skizze der Situation der und betont dabei, daß er veraltete Ballast- frei lebenden Tiere in Afrika und Asien stoffe abgeworfen hat. Ein moderner Tier- ein. Der Existenzkampf dies Panzernashor- schutzverein müsse seinen Horizont und uns in Indien sei von ihm als Beispiel für sein geistiges Niveau den Realitäten der das erbarmungslose, scheinbar unaufhalt- auf uns zustürmenden globalen Daseins- same Schicksal der wild lebenden Tiere ge- frage „Du und das Tier" anpassen. Der wählt worden. In Afrika haben die wild Mensch verdankt ständig seine Existenz lebenden Tiere eine überraschende Schutz-
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