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Samstag, 22. Mai 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 herrschaft in Form von Tierreservaten be- kommen, wo wenigstens die Reste der wild lebenden Tiere eine letzte Zuflucht fanden. Afrika bietet hinter einem schmalen Küsten- streifen, hinter seinen Pharaonengrä'bern und Pyramiden keinen Anreiz für devisen- bringende Fremdengiiste. Dagegen locken die modernen Tierreservate Ströme von Ausländern ins Land, welche eine frei lebende Löwenfamilie oder Antilopenher- den u. dgl. vom Jeep aus filmen wollen. Die afrikanischen Regierungen haben den devisenbringenden Wert dieser Reservate richtig erkannt und schützen sie daher. Anders in Indien. Dieses Land bietet dem Fremdenvrk'ehrsstrom eine prachtvolle Fülle von Naturschönheiten und Tempel- städten vom Meer bis zu den Giganten des Himalajas. Man kann daher die indische Regierung schwer zum Schutze der letzten lebenden Wildtiere, etwa des Pan- zernashornes, bewegen und ähnliche kost- spielige Reservate wie in Afrika erreichen. So geht die Vernichtung der Tierwelt in Indien weiter ihren Weg. Viele Tier- gattungen sind bereits ausgestorben. Viele Tierarten kämpfen ihren verzweifelten Endkampf. So in erster Linie die Wild- katzen und die wilden Elefanten. Die Ver- folgung dieser Tiere durch den Menschen geschieht aus Motiven, welche mit dem Selbstschutz des Menschen vor der „Bestie" gar nichts zu tun haben. Die Mode hat wahrscheinlich die Hauptschuld an der Auch der schmalste Feldweg ist breit genug für ein Fahrrad! 1 Ausrottung mancher Tierarten. So hat die Mode des Leopardenmanteis in den Nach- kriegsjahren zu einer fürchterlichen De- zimierung der Leoparden geführt. Das gilt natürlich für sämtliche Wildkatzen und auch für die Reptilien, die Krokodile, Riesenschlangen u. dgl. Ein weiteres Motiv für die Verfolgung der frei lebenden Wild- tiere ist auch der religiöse Aberglaube. So wird das Horn des Panzernashorns im Gegenwert seines Gewichtes in purem Gold gehandelt. Man sagt dem pulverisierten Horn des Tieres u. a. eine besondere Wir- kung zur Stärkung der Manneskraft nach. Das Horn wird hauptsächlich nach China und Japan gehandelt und es wurde da- durch eine völlig harmlose Tierart prak- tisch ausgerottet. Das, Panzernashorn ' welches also Prof. Ullrich als Symbol unsinniger mensch- licher Verfolgung den Zuhörern vorstellte, wurde in einer Serie herrlicher Lichtbilder aus dem Buschgras gelockt, in seinen ge- heimen Schlupfgängen und Lebensgewohn- heiten belauscht. Hoch vom Reitelefanten herab und tief aus dem Gebüsch heraus hat das Forscherehepaar die Lebensgewohn- heiten dieses Tieres gefilmt. Zwischen diesen spannenden wissenschaftlichen Be- obach Lungen streute Prof. Ullrich immer wieder Dorfszenen im indischen Busch, ein Rcnde'zvous mit dem indischen Löwen oder das Zusammentreffen mit einer wil- den Elefantenherde u. dgl. ein. Es ist all sich nichts Verblüffendes daran, daß ein Tierpsychologe vom Range des Vortragen- den einen vollen Saal zu fesseln wußte. Schließlich sind die rund zweihundert Zu- hörer mit der Absicht, vom Vortrag ge- fesselt zu werden, aus innerem Antrieb gekommen. Verblüffend war aber das Er- lebnis, mit welch einfachen technischen Mitteln, oder gerade deshalb, sich ein aus- gefeiltes Werk vortragen läßt. Das waren Die Jahreshauptversammlung der Schüt- zengilde Kitzbühel fand heuer etwas ver- spätet am Samstag, 15. Mai im Gasthaus „Neuwirt" statt. Ein blinder Feueralarm und hochwasserverdächtiger Wettersturz haben den Besuch der Schützenversamm- lung zahlenmäßig beeinträchtigt. Aber die aktiven Sportschützen, die nicht wetterscheu sind, waren alle da. Auch die interne Schützenprominenz mit LA. Dr. Wie n d 1 i n g, Obmann des Fremdenver- kehrsverbandes Kitzbühel, Altnationalrat Max Wie r n er und als Vertreter der Stadt- gemeinde GR. Ludwig P furt schelle r war vertreten, um die positive Vere.ins- arbeit der Kitzbüheler Schützei zu vier- folgen und anzuerkennen. Aus dem sehr umfangreichen Tätigkeits- bericht der Schützengilde war eine recht erfreuliche Entwicklung des Mitglieder- standes seit 10 Jahren zu entnehmen. Der Mitgliederstand vom Jahre 1955 bis 1965 wurde von 52 auf 197 Gildenmitglieder erhöht; im Vereinsjahr 1964 erfolgten 10 Neuaufnahmen. Den verstorbenen Gildenmitglie'dern im Jahre 1964/65 und zwar: Hedwig Nagil- ler, Dieter Scharnigg, Josef Ober- moser und Fritz Hirtl wurde cinTrauer- gedenken gewidmet. Der schießsportliche Bericht auf dem eigenen Schießstand verzeichnet 7 Schieß- veranstaltungen. Das große Freundschafts- schießen mit dem Bürgerschützenverein Hubertus / Zweckel, Gladbeck /\Vestfalen, stand in der Fremdienstadt Kitzbühel wohl im Mittelpunkt aller Schießwettbewerbe. Den Wanderpokal der Stadt Gladbeck ge- wannen die Kitzbüheler Sportschützen mit beträchtlichem Vorsprung. Dieser Ehren- preis muß im Jahre 1966 in Gladbeck verteidigt werden. Am besten besucht war, so wie jedes Jahr, die Kitzbüheler Tradi- tionsveranstaltung am Schießstand, das Kirchweih - Auslöschschießen mit 106 Schützen. Aus der schießsportlichen Jahresbilanz der Gilde sind vom Kitzbüheler Schieß- stand folgende Erfolge zu vermerken und zwar: Bezirksmeister mit dem KK.-Sport- gewehr 1964: Peter E g ge r vor Walter Egge r; in der Jungshützenk1asse schenen an 2., 3. und 4. Stelle Toni Oberhauser, Fritz Pors tendorf er und Peter Hechen- her ge r auf. Altschützenm'eister wurde \TikLor Höck und Meisterin in der Damen- klasse Burgi Werner. keine besprochenen Lichtbilder, sondern eine Syphonle mit dem präzisen Anschlag des Wortes, dem abgerundeten Satz und dem immer wiederkehrenden farbenfrohen Thema. In unserer Epoche parakultureller Lärmberieselung sind solche Erlebnisse sel- tene Bonbons. Der Besucher, welcher sich durch den Regen in einen kalten ungast- lichen Saal gewagt hatte, hat es' nicht be- reut. Ein herzlicher Beifall dankte dem sympatischen Wissenschaftler aus Dresden und den Veranstaltern. Dr. G. Die hohe Würde des Schützenkönigs 1964 errang 'der Kitzbüheler Meisterschütze Peter E g gier vor Heinz Pl a t t ne r, Adolf Nagiller und Simon Walt!. Das Amt des Vizekönigs übernahm mit dem besten Schuß auf der Kirchweihscheibe Edda Bodner. Gilden-Kombinationsmeister 1964 wurde Martin K r i s m c r vor Peter und Walter E g g er. Jugendgildenmeister wurde Toni Oberhauser; Damenmeis terin Burgi Werner. Die Stadtmeisterschaft, die 1964 das erstemal ausgetragen wurde, gewann Heinz P 1 a t t ner vor Josef B o d n er, Peter und Toni E g g e r Ehrenpreis der Stadt- gemeinde. Die Kitzbüheler Sportschützen haben bei 23 auswärtigen Schießveranstaltungen in- nerhalb und außerhalb Tirols mit recht schönen Durchschnittserfolgen teilgenom- men. Insgesamt brachten die wirklichen Amateur-Sportschützen 278 Preise heim; davon 22 1. Preise, 20. 2. Preise und 25 3. Schießpreise. Besonders erfolgreich waren die Kitz- büheler Schützen beim 1. Unterinntaler Bezirksschießen und beim LH. Dr. Hans Tschiggfrey-Gedenkschießen in Jenb ach) Buch. Hund 10 Schützen haben bei diesen gut besetzten und landesoffenen Schieß- veranstaltungen, die mit über 300 Schützen aus Tirol und Bayern besucht waren, insge- samt 26 Schießpreise errungen; davon einen 1. und 2. Preis, alle Schützen das „Goldene Leistungszeichen mit Eichen- kranz" und Peter E g ge r besetzte mit gleicher Ringzahl (147 R.) mit dem Oster- reichischen Meister R. Kinigadner den 2. Platz. Den Titel eines „Osttiroler Meister- schützen" haben heim Bezirksbundes- schießen in Lienz 2 Schützen erworben Beim Oberös terreichischen Landesschi eßen in Linz erhielten die Schützen Josef B o d- ner, Peter Egger und Adolf Nagiller das Goldabzeichen „Oberösterreichischer Meisterschütze". Die großen Schießen in Feldkirch, Salz- burg, Bischofshofen, Unken, Solbad Hall, mi eigenen Bezirk Jochberg, St. Johann und Küssen wurden regelmäßig besucht. Dieser riecht guten Erfolgsbilanz der Kitzbüheler Schützen mit dem KK.-Sport- gewehr steht aber ein merkbarer Rück- gang des Leistungsniveaus mit dem Zimmer- gewehr gegenüber. Diese sehr unerfreuliche Von der Jahreshauptversammlung der Schiitzengilde Kitzbühel
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