Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 29. Mai 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 11 die Mitwirkung der Jochberger Jugend versehentlich nicht erwähnt. Es ist be- kannt, daß die Jochberger Jugend „singe- risch" ist und die Jochberger Weis' ist eine der bekanntesten und schönsten im Bezirk. Bereits im Herbst beschloß der Ge- meinderat der Marktgemeinde St. Johann unter Bürgermeister Georg Ober le i tue r die Errichtung einer modernen Aasverbren- nungsanlage, da alle bisherigen Aasvertil- gungsmethod n nicht mehr entsprechen konnten. Diesem Projekt sahen auch die übrigen Gemeinden des Bezirkes Kitzbühel, in denen sich Fleischhauerbetriebe befin- den, mit Interesse entgegen. Nachdem sieh die Bezirksstadt Kitzbühel wie auch der Nachbarort Fieberbrunn zu einer Beteili- gung an dieser Anlage entschlossen hatten, meldeten auch die übrigen Gemeinden, er- muntert durch Landtagspräsident Kammer- Leimer-Möbel eine Freude fürs Leben! zialrat Johann 0 b e r m o s c r und Bezirks- hauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trenti- ii a g 1 a, ihren Beitritt an. Nun sind aber auch, wie Bürgermeister Oberleitner bei der Bürgermeisterkonferenz am 19. Mai 1965 in Kitzbühel bekannt- gab, 15 Gemeinden des Bezirkes Kuf- stein an die Marktgemeinde St. Johann mit dem Wunsch herangetreten, die an- fallenden Metzgereiabfälle in St. Johann verbrennen zu wollen. Von St. Johann wurde daraufhin die Anlage soweit er- weitert, daß ein Anschluß sämtlicher Unterinntaler Gemeinden möglich sein wird. Die Anlage kostet etwa anderthalb Mil- lionen Schilling. Die Gemeinden des Be- zirkes Kitzbühel werden zum Betriebe der Anlage zu einer Verwaltungsgemeinschaft zusammengeschlossen, während die Ge- meinden der übrigen Bezirke durch zivil- rechtliche Verträge ihre Anteilsrechte - und Pflichten - abzusichern hätten. Für den Bereich der Verwaltungsgemeinschaft „Bezirk Kitzbühel" ist ein Anschlußzwang vorgesehen, so daß auch die Hausschlach- tungsbetriebe und die Gerbereien erfaßt werden können. Damit wäre für dieses Gebiet auf ewige Zeiten die Kalamität der Aasbeseitigung erledigt, und, was auch er- wähnenswert ist, dieses Fremdenverkehrs- gebiet wieder in einer Beziehung dem übrigen Lande vorausgegangen. Die Anlage ist bereits im Bau und soll noch in diesem Sommer in Betrieb ge- nommen werden. Erste Kunsteisbahn für Eisschützen in Oberndorf Am Samstag und Sonntag, 29. und 30. Mai 1965 wird beim Neuwirt in Obern- dorf die erste Somm'ereisschießbahn er- - Der nächste politische Stammtiscli der FPO-Ortsgruppe Jochberg findet am Frei- tag, 4. Juni 1965 um 20 Uhr im Gasthof „Schwarzer Adler" in Jochberg statt. Reichhaltige Diskussionsunterlagen sind vorbereitet. öffnet. Sämtliche Schwergewichtseisschüt- zen des Bezirkes werden eingeladen, an dem vorn Bezirksverband Kitzbühel unter Obmann Max Werner jun. stattfinden- den Eröffnungs-Schießen teilzunehmen. Stöcke, und zwar original bayerische Bür- stenstöcke, sind vorhanden. Jetzt wird schon darauf aufmerksam gemacht, daß im Frühsommer die erste Internationale Meisterschaft zwischen Tirol und Bayern ausgetragen wird. Diese Mei- sterschaft soll mit je zehn \'ierermann- schaften ausgetragen werden. Aus Bayern kommen Mannschaften von Altötting, Burg- hausen und Glendorf. Für diese Kon- kurrenz hat Hotelier Willi Tuchel, Kitz- bühel, einen wertvollen Wanderpreis ge- stiftet. Weitere Ehrenpreise werden den Sportlern übergeben. Die Freibahn in Oberndorf (die erste dieser Art in Europa, da auch die Bayern in Turnhallen schießen), wurde von der Gastwirtsfamilie Stöckl, Nauwirt in Oberndorf, errichtet. Sie ist 20 Meterlang. Auf einem Bretterrost wurden sehr wider- standsfähige Funderpiatten von der Kitz- büheler Firma Kohlenwerner aufgenagelt und versiegelt. Die Bürstenstöcke er- lauben ein kunst- und sportgerechtes Schießen wie mit den Schwergewichts- eisstöcken. Diese Sportart hat bei allen Eisschützen des Bezirkes lebhaftes Echo hervorgerufen. Ähnliche Kunstbahnen wer- den heuer noch im Gasthof Schwarzer Adler, Jochberg (Kegelbahn), im Gasthof Mauth, St. Johann und in Brixen beim Reitlwirt errichtet. Verspätete Blumenpracht unserer Berge Almfahrt durch Schneemassen erst Mitte Juni Die Bergbahn A. G. hat voriges Wochen- ende die Hornbahnen und die Hahnen- kammbahn in Betrieb genommen. Einige Unentwegte schulterten ihre Bretter um dem Skilauf zu huldigen. Seit Menschen- gedenken ist es nicht mehr vorgekommen, daß am 22. Mai und später am Hahnen- kamm und am Kitzbüheler Horn Ski- abfahrten gemacht werden konnten. Der Schnee ist so hart, daß die Pisten noch mit Schuhen begangen werdan konnten. Die Almfahrten sind heuer auf Grund der Schneemassen auf den Bergen sehr spät dran. Man rechnet in bäuerlichen Kreisen, daß selbst für die schönen und niedrigen Almen nicht vor Mitte Juni auf- gefahren werden kann. Interessant ist in dieser Beziehung eine Statistik der le[zten 24 Jahre über die Termine der Almfahr- ten auf das Kitzbüheler Horn. Diese Stati- stik wurde uns in freundlicher Weise vom Hotel Tiefenbrunner zur Verfügung ge- stellt. Es handelt sich hier um die Tratt- almen mit 159 Gräsern (mit dem Tratt- almgrund und der Hoi), die von folgenden Höfen beschickt werden: Hotel Tiefen- brunner, Unterberg, Pfeiffern, Ganing, Seilermeister (Oberndorf) und Unterhaus (Reith). Auffahrten: 1942 25. Mai, 1943 26. Mai, 1944 5. Juni, 1945 28. Mai, 1946 25. Mai, 1947 23. Mai, 1948 26. Mai, 1949 25. Mai, 1951 4. Juni, 1953 27. Mai, 1954 4. Juni, 1955 3. Juni, 1956 1. Juni, 1957 31. Mai, 1958 30. Mai, 1959 30. Mai, 1960 30. Mai, 1961 29. Mai, 1962 15. Juni, 1963 31. Mai, 1964 29. Mai. Der bisher schlechteste Almsommer war der des Jahres 1962; der spätesten Auf- fahrt am 15. Juni stand eine der frühesten Heimfahrten mit 20. September gegen- über. Die Blumenpracht am Horn, insbeson- dere die hunderttausende Gamsbleami, läßt auch auf sich warten. Im Frühling 1961 sah man um den 20. Mai herum in der Nähe der Hornkapelle schon eine aus- gewachsene Bergaster blühen; heuer liegt dort noch ein gewaltiges Schneebrett. Im Winter einen Regenbogen sehen, ist viel- leicht ebenso selten. Am Abend des 24. Mai wurde ein solcher von der Familie Reisch, Hotel Alpenhaus, gesichtet. 1-lohe Auszeichnung für Bürgermeister Franz Kröll Als einziger Osterreicher wurde am 14. Mai 1965 vom Bayerischen Ministerpräsi- denten Alfons Göppel der Bürgermeister von Mayrhofen Komm.-Rat Franz Kröll mit dem „Bayerischen Verdienstorden" ausgezeichnet. Es ist dies die höchste Aus- zeichnung, die vom Land Bayern verliehen werden kann. Wir gratulieren! Klasseranggln in Mayrhofen Wir geben allen unseren verehrten Rangg- lerfreunden bekannt, daß vom Tiroler Rangglerverband am Sonntag, 30. Mai 1965 auf dem Sportplatz in Mayrhofen ein großes Klasseranggln zwischen Bayern, Salzburg und Tirol stattfindet. Gerangglt wird in vier Männerklassen und zwei Ju- gendklassen. In einer Sondereinlage zwischen den besten Bayern, Salzburger und Tiroler wird ein schöner Pokal ausgerangglt. Beginn 14 Uhr. Das Ranggln wird von der Musikkapelle Mayrhofen musikalisch umrahmt 1 Italiener verschenkte minder- wertige Stoffe an Rentner In den letzten Jahren ist in Kitzbühel ein Italiener, der sich als Amerikaner aus- gab, in Erscheinung getreten. Er ver- schenkte au Rentner und Pensionisten min- derwertige Stoffe und lockte größere Geld- beträge heraus. Obwohl die betroffenen alten Leute um ihre Spargroschen betro- gen wurden, erstatten sie keine Anzeige. Geschädigte Personen wollen sich am Gend.- Posten Kitzbühel melden. St.Johann errichtet Aasverbrennungsanlage für das Tiroler Unterland
< Page 15 | Page 17 >
< Page 15 | Page 17 >