Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 29. Mai 1965 Kitzböhler Fußballer ungeschlagen Kitzbühei—Landeck 2:1 Auch im 6. Meisterschaftsspiel tkr Früh- jahrsrunde blieb der KSC ungeschlagen und rückte damit auf den 5. Tabellenplatz vor. Eine Leistung, die selbst die größten Optimisten nicht erwartet hätten. Obwohl das Wetter äußerst ungünstig war, begann der Fußballsonntag feierlich. Hatte sich doch am Voctag unser nimmer- müder Zeugwart Ernst Wieser vermählt. Die Gäste hatten zu Beginn einige Vor- teile, da sie vor allen in ihrer Angriffs- hälfte den schöneren „Rasen" hatten. Ge- gen Ende der ersten Flalbzeit mußte der Kitzbühe [er Torhüter Weidenthaler seine ganze Kunst aufwenden, um einige Miß- verständnisse der eigenen Verteidigung zu bereinigen. Nachdem Eibl sogar einmal auf der Linie gerettet hatte, ging es in die Kabinen. in der zweiten Halbzeit hatten die Hei- mischen nun den Platzvorteil. In der 70. Minute fixierte Kitzbühel dann den Sieg. Ein herrliches Solo von Franz D e c k er brachte das 1 : 0. Bodner wurde bei ei- nem Durchbruch im Strafraum regelwidrig gelegt. Schiedsrichter Bucher aber gab zum Staunen aller einen 16-m-Freistoß. Die Oberländer bildeten eine Mauer, aber Bod- ner erzielte trotzdem mit einem Bomben- schuß das 2 : 0. Nach diesem Tor kam es zu einer Szene, die ins Auge gehen hätte können. Ein fanatischer Zuschauer kriti- sierte den Linienrichter; dieser geriet da- rüber so in Wut, daß er auf den „tlbei- täter" los ging. Es kam zu einem Tumult. Der Schiedsrichter bereinigte auf Grund von Zeugenaussagen die Sache. Die Zu- schauer werden an dieser Stelle aufgefor- dert, sich diszipliniert zu verhalten, da solche oder ähnliche Vorfälle nicht nur zu einem Spielabbruch führen können, sondern auch eine Platzsperre zufolge haben könnten. Die Reserve spielte gegen Hopfgarten 1:1. Knapp vor Schluß leistete sich Tor- hüter Kerscher einen unverzeihlichen Schnitzer. Er fand es für richtig, als Tor- hüter an der Mittellinie das Spiel zu be- obachten. Ein Hopfgartner Stürmer schoß dann aus 35 Metern ins leere Tor ein. Ein weiteres Unentschieden erreichte die Altherrenmannschaft am Samstag gegen die Senioren des ESV-Austria Innsbruck. Das Spiel endete 3 : 3. Sigi Brunner, der diesmal das Visier besser eingestellt hatte als gegen Wörgl, erzielte alle drei Tore. frob Jan-Boon-Film im holländ. Königshaus Urufföhrung des Expeditionsfilms in Innsbruck Vor einem kleinen Kreis von Interessen- ten, darunter dem Konsul der Niederlande, wurde in der vergangenen Woche im Studio der Theo - Hörmann - Filmproduktion in Innsbruck der Film der niederländischen Himalajaexpedition 1964 gezeigt. Leiter des Unternehmens und Hersteller des Films war der bekannte Kameramann Jan B o o n, der auf Grund seines jahrzehntelangen Auf - enthaltes in Kitzbühel eigentlich schon als Tiroler zu betrachten ist. Unter den fünf europäischen Expeditionsteilnehmern be- fand sich als alpinistischer Experte der junge Innsbrucker Bergführer Hubert Schriebl. Uber die Uraufführung des Films in Innsbruck berichtet Redakteur Gert Mül- ler (ein Sohn des Altbürgermeisters Mül- 1er von Kitzbühel) in den „Tiroler Nach- richten": Der Film (es handelt sich um einen 60-Millimeter-Farbfilm) besteht aus zwei Teilen von insgesamt 70 Minuten Länge. Der erste Teil ist vor allem den berg- steigerischen Erlebnissen gewidmet. Er zeigt die gefährliche Durchquerung des Gamish-Himalaja. Der ursprüngliche Plan, den 7150 m hohen Himlung zu bezwingen, mußte wegen der Gefährlichkeit dieses ständig von Lawinen und Murbrüchen um- tosten Berges aufgegeben werden. Dafür gelang die Erstbesteigung des Maneslu II (7050 m). Der Erfolg ist nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken, daß Schriebl in kürzester Zeit eine Möglichkeit fand, den tausend Meter hohen Eisbruch zu überwinden. Völkerkundlich sehr interessant ist der zweite Teil des Expeditionsfilms. Er zeigt abgelegene, wenig erforschte Gegenden Nordnepals, die geographisch schon dem tibetanischen Hochland angehören. Auch das höchste Dorf Nepals Charkapoth auf 43.30 m wurde aufgesucht und erstmals im Film festgehalten. Jan Boon war auch sehr daran gelegen, den Menschen zu er- fassen, so daß auch dieser Teil des Farb- streifens äußerst wertvolle ethnologische Dokumente birgt, die nicht nur in den meisterhaften Aufnahmen, sondern auch in den auf Tonbändern festgehaltenen akusti- schen Beigaben ausgedrückt werden. In Tirol wird der Film in Vorträgen zu se- hen sein. Eine Serie von 150 Vorträgen läuft in den Benelux-Staaten an, außer- dem interessieren sieh die Fernsehgesell- schaften mehrerer europäischer Staaten für diesen seltenen Streifen. Als besondere Auszeichnung ist die Ein- ladung an die Expeditionsteilnehmer an- zusehen, den Film persönlich im holländi- schen Königshaus vorzuführen. 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