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Bei einem Quizentsch'eid zwischen den ein- zelnen Bezirken vertrat Fräulein Anita Ha i d ach er den Bezirk Kitzbühel. Die Gewinnerin des Ehrenpreises des Herrn Landtagspräsidenten Kommerzialrat Ober- moser vom großen Quiz in Kitzbühel konnte sich durch Pech diesmal nicht im Spitzenfeld plazieren, vertrat aber denBe- zirk ehrenvoll. Herzlichen Glückwunsch 1 Bergmesse am Hahnenkamm Die Gruppen der KAJ des Dekanats St. Johann unter Koop. Josef Rannin- ger verwirklichten am Pfingstmontag den Plan einer Bergmesse in der St.-Bernhard- Kapelle am Hahnenkamm. Da das Wetter der Abhaltung einigermaßen günstig war, wies diese Bergmesse auch guten Besuch aus mehreren Gemeinden, vor allem aus St. Johann, Kirchberg und Kitzbühel, auf. Schon der Anmarsch zur Kapelle wurde durch Bläserstücke der Oberhauser-Mu- sikanten berhauser-Mu- sikanten aus Kitzbühel angenehm unter- malt. Die Messe las Prilses Ranninger in der Gebetsmeinung für den jungen Mis- sionshelfer Toni Tritt, auch der Opfer- gang diente der finanziellen Hilfe für die- sen Aktivisten. In der Predigt fand Präses Koop. A. R a d a ne r die rechten Worte für die jugendliche Altargemeinschaft. Bei der Messe wirkte auch ein Schülerchor aus Kitzbühel mit. Im Anschluß wurde von den Teilnehmern ein buntes Programm ge- boten, das Jugndfest endete in Frohsirui und Gemütlichkeit. Die Veranstaltung stand unter der Gesamtleitang von Dc- kanatsobmann Alfred Auer, Fieberbrunn. Unter den Teilnehmern waren auch der Obmann der Kapellenbaugemeinschaft Di- rektor Karl Grißmann und Bezirks- obmann Friedhelm Ca.pellari von der Oesterreichischen Jugendbewegung. Der moderne Schulbau im allgemeinen und die Entwicklung der Schulhausbauten im Bezirk Kitzbühel im besonderen Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Juni 1965 Schulhausbau - das Sta Die Osterr. Jugendbewegung Kitzbühel veranstaltete am 9. Juni im Restaurant Chizzo einen Diskussionsabend unter dem Motto: „Schulhausbau -das Stadtgespräch von Kitzbühel". An der Diskussion nahmen Bürgermeister Hermann Reisch, Stadtrat Walter H i r n s be r g er, die Gemeinderäte Josef Oberhauser und Hans Brettauer, die Landesbäuerin Anna Hechenberger, Ehrenobmann Peter Ko i dl und von der schulischen Seite Bezirksschulinspektor Walter B od ne r, Oberschul rat Paul Gas - se r , as- ser, die Volksschuldirektoren Maria Ruppert und Peter Brandstätter, Sonderschuldirektor Bruno M a y r und Be- rufsschuldirektor Gemeinderat Karl Gr i ß- mann sowie weitere interessierte Lehr- kräfte der beiden Elementarschulen teil. Nach einleitenden Worten von Bezirks- obmann Friedhelm Capellari hielt Be- zirksschulinspektor Walter B o d ne r ein ausführliches und in allen Abschnitten' in- teressantes Referat, das wir hier im Inter- esse am schulischen Geschehen veröffent- lichen: Nach dem Ende des 2. Weltkrieges, der in allen Teilen der Erde ein noch nie da- gewesenes Ausmaß von Zerstörungen hin- terließ, ist der Schulhausbau neben vielen anderen umwälzenden Problemen ein all- gemeines Anliegen der Gemeinschaft ge- worden, unabhängig davon, welchen Ent- wicklungsstand die einzelnen Völker auf- wiesen. In weiten Teilen der zivilisierten und unterentwickelten Welt steht die Schule im Brennpunkt der Diskussion. Uberall wird diese öffentliche Bauaufgabe mit besonderem Interesse geführt. Kaum ein anderes Gebäude, das der Gemeinschaft dient, ist in so weitem Maße Mittelpunkt von schriftlichen und mündlichen Dar- legungen geworden, wie dies bei den Schul- häusern der Fall ist. Maßgeblich hat es die steigende Ent- wicklung der Bevölkerungsdichte mit sich idtgespräch in Kitzbühel gebracht, daß in den Stadt- und Land- gemeinden unserer engeren Heimat, in denen früher vielleicht alle Viertel- oder halben Jahrhunderte einmal Schulhäuser errichtet worden sind, immer neue Schulen entstehen. Trotzdem scheint es, als könne die drückende Schulraumnot auch in den nächsten Jahren kaum behoben werden. Die Ausgangsposition für die Schule der Gegenwart hat sieh gegenüber früheren Zeiten fast völlig geändert. Das Leben ist differenzierter, anspruchsvoller, aufregen- der, dynamischer geworden. Die Kinder unserer Zeit müssen sich in einer Welt zurechtfinden, die erheblich verschieden ist von derjenigen unserer Väter; viele Errungenschaften der Technik sind für uns und auch für unsere Kinder bereits selbstverständlich geworden, an die unsere Väter und Großväter noch gar nicht ge- dacht hatten. Heftig und täglich wieder- kehrend dringen Reklame, Kino, Fern- sehen, schlechte Literatur, Massenveran- staltungen und Sensationen aller Art auf das junge Gemüt ein. Statt daß der Schü- ler sich wie früher seine Welt entspre- chend der jeweiligen geistigen und körper- lichen Entwicklung selbst erobern könnte wird er von den problematischen Begleit- erscheinungen einer gehobenen Zivilisation überwältigt.. Mit dieser Situation hat die Schule zu rechnen. Es ist ihr daher aufgetragen, dem Kinde möglichst viel von der Geborgenheit zu bieten, die es früher fast ausschließlich in der Familie fand. Nur in der Atmo- sphäre dieser Geborgenheit kann es die Kräfte der Seele, des Geistes und des Körpers richtig entfalten. Die Schule unse- rer Zeit hat im Hinblick auf ihre Aufgabe eine Akzentverschiebung erfahren; sie hat in wesentlich höherem Maße an der Er- ziehung der Jugend mitzuarbeiten; sie hat aber auch in wesentlich höherem Maße materiales Bildungsgut zu vermitteln. Diese veränderte, differenzierte Aufgabe der Schule unserer Zeit erfordert andere Unterrichtsmethoden als früher und diese wiederum bedürfen großteils anderer äuße- rer Einrichtungen, als wir sie noch aus unserer Schulzeit kennen. So erscheint es heute absolut gerecht- fertigt, wenn für Schulen mehr Grund und Boden verlangt wird als früher, wenn auch allenthalben die herrschende Land- verknappung einer restlosen Erfüllung die- ser Wünsche entgegensteht. Und so er- scheint es heute auch absolut gerechtfer- tigt, wenn die Raumprogramme unserer Schulen umfangreicher werden und die einzelnen Räume komfortabler ausgestattet sind. Das Schulgebäude hat mit allen sei- nen Einrichtungen dem Lehren und Lernen zu dienen und das Bilden und Erziehen zu fördern. Es ist darüber hinaus noch Treff- punkt für vielfältige Veranstaltungen. Sport- vereine üben in den Turnhallen - soferne die Gemeinschaft das Glück hat, eine solche zu besitzen -‚ kulturelle Vereini- gungen können Vorträge und Diskussions- abende halten, Volkshochschule und Bil- dungswerk veranstalten Kurse und der- gleichen in den Räumen unserer Schulen. Die Schulgemeinschaft selbst versammelt Eltern, Schüler und Freunde zu ihren eigenen Festen und Feiern. So wird ein solches Gebäude auch außerhalb des schu- lischen Lebens zum „Haus der offenen Tür'; es kann und soll zum kulturellen Mittelpunkt einer Gemeinde werden. Dies erkannt zu haben, ist das Verdienst einer großen Anzahl von Gemeinden unse- res Bezirkes. Bei einem Anwachsen der Klassenzahlen von 160 im Jahre 1954/55 auf 197 im Jahre 1964/65 wurden in fast allen Gemeinden dies Bezirkes teilweise völlig neue Schulhäuser errichtet, teilweise wurden die bestehenden erweitert und um- gebaut und so den neuen Anforderungen entsprechend gestaltet. Im folgenden seien mehrere Gemeinden des Bezirkes ange- führt, die innerhalb der letzten 10 Jahre ein wesentliches Maß ihrer Budgetmittel für die Gestaltung ihrer Schulen verwen- det haben: Hopfgarten, Kitzbühel, St. Johann, Waid- ring, Gasteig, Itter, St. Jakob, Pfaffen- schwendt, Kirchdorf, Brixen, Kelchsau, Aschau, Windau. 33,5 0/0 aller seit 10 Jah- ren verteilten Bedarfszuweisungen wurden für die Errichtung modernisierter Schul- anlagen verwendet. Die Gemeinden Fieber- brunn, Kösseu, Hochfilzen, Westendorf und Kirchberg bemühen sich um die Errich- tung neuer Schulgebäude und sind zum Teil bestrebt, durch die Eröffnung von Hauptschulen den Kindern ihrer Gemeinde einen langen Schulweg zu ersparen. Die neuen Erkenntnisse der Pädagogik und Methodik haben zu einer grundlegen- den Änderung in der Gesamtplanung der Schulhäuser geführt. Das unbewegliche Schulgestühl wich einem frei in den Raum gestellten Mobilar. Der bewegliche Unter- richt fordert ein bewegliches Gestühl; dies wiederum ermöglicht die freie Gruppierung der Schüler im Unterrichtsraum. Die ge- normte Form der früheren Klassenräume
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