Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 19. Juni 1965 Erste ordentliche Generalversammlung der Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktiengesellschaft Wie bereits berichtet, findet am Diens- tag, 22. Juni 1965 im großen Rathaussaal in Kitzbühel die erste ordentliche Gene- ralversammlung der Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktiengesellschaft statt. Bei der Gründungsversammlung am 19. Juni 1963 wurde folgender Aufsichtsrat gewühlt: Als Vertreter der Stadtgemeinde: Bür- germeister Hermann Reisch, Vizebürger- meister Hans Winden (zu seinem Nach- folger: Vizebürgermeister Gebhart Här- ting) und Gemeinderat Hans Brettauer. Als Vertreter des Fremdenverkehrs- verbandes: Altnationalrat Max Werner, Stadtrat Walter Hirnsberger und Kam- merrat Rudolf Witzmann. Als Vertreter der privaten Aktionäre: Am Dreifaltigkeitssonntag, 13. Juni 1965 wurde beim Festgottesdienst in der Stadt- pfarrkirche zu Kitzbühel, der aus Anlaß des am gleichen Tage durchgeführten 1. Bezirks-Sängertreffens abgehalten wurde, die „Bauernmesse" von Maria ilofer, Kitzbühel, uraufgeführt. Die Aufführung erhielt dadurch einen sehr schönen äuße- ren Rahmen und insbesondere einen aus- erlesenen gesangskundigen Zuhörerkreis. Bei den Zuhörern ist sie im Handumdre- hen in das sakrale Volksliedgut aufgenom- men worden. Die Tiroler Bauernkammer hat an dieser „ihrer" Messe bereits Be- sitzrechte erworben. Es handelt sich bei diesem neuen Ton- werk um eine Talentprobe ersten Ranges. Maria Hofers Begabung legte darin Zeug- nis ab von gläubiger Versenkung verbun- den mit dramatischer Wucht und einer „Gepauern von Sant Jürgen, die ganze Gemeine - die Botzner, der Ritten und die von Meran, Hafling die Mölten, die zugdn oben dran, Samen, Jenesier, die freidige Mann - die wollten uns (den Adel) fangen. Da kamen wir davon." Mit der Hilfe der Bauern konnten sich die Habsburger also die Herrschaft im Lande sichern. Zu gleicher Zeit aber wuchsen die Ge- fahren im Westen und Süden Tirols. In Oberitalien waren kräftige Mittelstaaten entstanden, die sich bis in die südlichen Alpentäler ausdehnen wollten, an erster Stelle die reiche Handelsrepublik Venedig, das die stark befestigten Städte Rovereto und Riva zu nehmen vermochte und auf Trient drängte. Diese Gefahr bannte das Tirolische Landesaufgebot durch einen glänzenden Sieg über das venezianische Söldnerheer bei Calliano im Jahre 1497. Kaiser Maximilian 1. würdigte die Vizebürgermeister Peter Sicherer, Dr. Georg Plahl und Dkfm. Fritz Tscholl. Die Aufsichtsratsmitglieder wählten Bür- germeister Reisch zum Vorsitzenden und Altnationalrat Werner zum Stellvertreter. In der am gleichen Tage abgehaltenen ersten Sitzung des Aufsichtsrates wurde ein dreigliedriger Vorstand bestimmt und zwar: Dr. Klaus Reisch Baron Karl Menshengen Oskar Bartenstein Während die Vorstandsmitglieder auf Grund der Satzungen weiterhin im Amt bleiben, muß der Aufsichtsrat von der er- sten der Gründung folgenden General- versammlung neu gewühlt bzw. bestätigt werden. Vollendung von musikgestaltender Fähig- keit. Erstaunlich ist es, wie die Kompo- nistin äußere Beschränkungen zu innerer Stärke zu nutzen wußte. Weil ihr in Kitz- bühel gute Bläser und ein Männerchor zur Verfügung standen, entstand in der „Bauernmesse" diese Perle der Kirchen- musik. In einer Großstadt, wo es leicht ist im Vollen zu schöpfen, wäre eine Kom- position dieser Art kaum entstanden. Die „Bauernmesse" weist dem sakralen Volksgesang eine neue Richtung und behob gleichzeitig die bisher berechtigte Klage über die Stagnierung der Sakralmusik in der Provinz. Der musikalische Eindruck, der sich mit einer Steigerung der Zahl der Sänger noch gewaltig vertiefen ließe, reicht von zarter Innigkeit im Offertoriurn und „Nach der Wandlung" zur monumentalen Wucht im Sanktus und im Schiußgesang. Tapferkeit der Tiroler mit der Verleihung von Bannern an Tirolische Gerichte. Zur gleichen Zeit setzte jedoch die Schweizer Eidgenossenschaft zum letzten Stoß gegen die Habsburger an, um deren Herrschaft endgültig abzuschütteln. Ur- sache war die Einführung des allgemeinen Reichspfennigs für die Ausrüstung des Heeres. Die Schweizer wehrten sich da- gegen und unterstrichen dies 1499 mit Einfällen in das Münstertal und bei Nau- ders. Sie wurden zurückgewiesen und ein Tirolisches Landesauf gebot von 9000 Mann unternahm einen Streifzug in das Engadin, der in eine zügellose Plünderung ausartete. Dafür kam eine schwere Vergeltung. In Vorarlberg, bei Hart, Höchst und Fra- stanz wurde das kaiserliche Heer von den Schweizern vernichtend geschlagen. Die Kunde von dieser Niederlage rief die schlimmsten Befürchtungen hervor. Die Bürgermeister von Meran und Bozen be- riefen einen Landtag ein, denn sie mußten mit einem Einbrechen der Schweizer in Der Kolpingchor unter der Leitung von Bezirkschormeister Hugo Bonatti, ver- stärkt durch Männerstimmen des Kirchen- chores und die Instrumentalgruppe der Stadtmusik: 1. Trompete Andre Feller, 2. Trompete Koch, Posaune Hans Gastei- ger, Pauken Gottfried Planer, verdienen volles Lob. De Bläser waren trotz der eigenartigen, manchmal ungewohnten har- monischen Stimmenführung immer in vol- 1er und klarer Wirkung. Pauken und Orgel (an der Orgel die Komponistin) gaben eine plastische Tiefenwirkung. Der temperamentvollen Taktführung des Chor- leiters gelang es, dem Männerchor eine sehr gute Leistung abzugewinnen. Bei Verzicht auf den Orgelpart - eben zwangsweise - und entsprechender Aus- arbeitung der Instrumentalgruppe - dem Einsatz der Männerchöre des ganzen Unter- landes - würde eine Aufführung auch im Freien von imposanter Wirkung sein. Die „Bauernmesse" in ihrem heroischen Toncharakter weist originelle Einfälle auf, ist packend, zwingend und prachtvoll in Gestaltung und Form. Sie bringt den har- ten Kampf des Bauern mit der Natur, weht wie Feueratem über die Berge und schwingt sich dennoch wieder ergeben in himmlische Bläue. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 20. Juni 1965 Kitzbühel: Sprengelarzt Dr. Hubert Spiel- berger, Malinggasse 10, Tel. 2410 Kirchberg-Brixen: Dr. Willi Müller, Tel. (05357) 223 Hopfgarten-Westendorf: Dr. Emil Schnei- der, Tel. 217 (05335) St. Johann-Fieberbrunn-Waidning-Kirch- dorf: Dr. Angerer, St. Johann, Tel. 248 (05352) Feuernotruf Tel. nur für Kitzbühel Rettung (Rote Kreuz) TtL 144 das Etschtal rechnen. Der Landtag be- schloß, ein Landesaufgebot von 8000 Mann unter dem Kommando des Feldhaupt- mannes Ulrich von Habsburg aufzustellen. Das Landesaufgebot richtete sich im Münstertal bei Calven zur Verteidigung ein. Ulrich von Habsburg vergaß aber seine ansonsten gut gewählte Stellung vor Umgehung zu schützen. Die Schweizer kamen den sich tapfer wehrenden Tirolern in den Rücken. Das Landesaufgebot erlitt am 22. Mai 1499 die größte Niederlage der Tiroler Geschichte. 5000 Tiroler fielen an diesem Tage bei Calven. Auch andere Gründe führten zu dieser Niederlage, die das endgültige Ausscheiden der Schweizer Eidgenossenschaft aus dem Reich zur Folge hatte, nämlich die Uneinigkeit zwischen dem Aufgebot des Adels und jenem der Gerichte und das Ausbleiben des Zuzuges aus anderen Landesteilen. Kaiser Maximilian, der 8 Tage später auf der blutigen Wallstatt erschien, zog in der Folge aus der schrecklichen Nieder- Zur Uraufführung der Bauernmesse von Maria Hofer in Kitzbühel
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