Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 19. Juni 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 „Kitzbüheler Fest i " n den vier Jahreszeiten Nur mehr eine Woche trennt uns von dem großen Heimatfest in Kitzbühel. Am Samstag, 26. Juni 1965 wird es in der Innenstadt veranstaltet. Im Mittelpunkt des Festes steht die große Baukastenbühne beim alten unteren Stadttor, zwischen Hotel Tiefenbrunner und Haus Salvenmoser. Das Programm wurde in vier Akte geteilt und jedem Akt wurde eine Jahreszeit zugewiesen: Winter, Frühling, Sommer und Herbst. In den ein- zelnen Akten werden den Besuchern Vor- führungen geboten, die von den Organisa- toren ausgewählt wurden. Unser Gebiet kann ja in dieser Beziehung aus dem Vollen schöpfen. Mitwirkende: Stadtmusik, Männer- gesangverein, Kolp ingchor, Trachtenverein., Hauptschulchor, Jungbauernortsgruppe, Skischule, städtische Musikschule, Fahnen- schwinger Stefan Ritter, „Die lustig'n Kitzbiihler" und die Kitzbüheler National- sänger, die mit dem Kitzbüheler Fest auch ihre Feier des 35jährigen Bestandes ver- binden. Organisation: Karl Koller und Toni Praxma ir. Hauptkassier: Willi Ede r und der Ver- ein „Die jungen Kitzpichler". Beleuchtung und akustische Effekte: Be- triebsleiter Hans Hechenberger. Bühnenaufbau: Zimmermeister Peter E g ge r. Bühnenbild: Hans Pichler mit der Heimatbühne. Absperrdienst: Freiwillige Feuerwehr und Trachtenverein Kitzbühel. Ansage: Ingrid Praxmair. Auf die Mitwirkung auswärtiger Kräfte konnte wegen des Reichtums eigener Ta- lente verzichtet werden. Die Detailproben haben bereits begonnen. Freiwillige Feuerwehr der Stadt Kitzbühel Silber und Bronze Bei dem am Sonntag, 13. Juni 1965 in Rattenberg durchgeführten 3. Tiroler Landesfeuerwehrleistungsbewerb konnten die Gruppen unserer Feuerwehr mit einem bronzenen bzw. einem silbernen Leistungs- abzeichen ausgezeichnet werden. in Bronze: Gruppe Herbert Schi 1 t, Jo- sef Czappek, Heinz Sohler, Walter Sohler, Sigmund Unterrainer, Franz Neubacher jun., Benedikt Golser, Georg Maiki und Klaus Zwicknagl. In Silber: Gruppe Blasius Salvenmo- ser, Herbert Schift, Heinz Sohler, Franz Neubacher jun., Benedikt Golser, Georg Maikl, Armin Krause, Sigmund Unter- rainer und Klaus Zwicknagl. In 25 Ubungsabenden wurde die Vor- aussetzung geschaffen, an diesem Wett- bewerb teilnehmen zu können. Ich danke allen Wehrkameraden für ihre kamerad- schaftliche Haltung und den Ubungseifer bei d'r Ausbildung. Blas. Salvenmuer Existenzgründung als Heilbademeister in der Kuranstalt der Kur- und Moor- bad Kitzbühel AG, welche zurzeit im Bau ist und deren Inbetriebnahme zur Winter- saison 1966/67 vorgesehen ist, werden an- fänglich zwei Heilbademeister und zwei Heilbademeistergehilfen ganzjährig an- gestellt werden. Im weiteren Verlaufe des Betriebes wird sich die Anstellungs- möglichkeit für weitere zwei Heilbade- meister und zwei Heilbademeistergehilfen ergeben. Laut Bundesgesetz Nr. 102/1961 darf ab 1. September 1966 nur ausgebildetes und geprüftes Personal als Heilbade- meister und Heilmasseur in Kuranstalten Verwendung finden. Im Oktober/November 1965 findet der letzte, vom österreichischen Kneippbund zusammen mit dem Wirtschaftsförderungs- institut der Bundeskammer veranstaltete siebenwöchige Lehrkurs für Heilbade- meister und Heilmasseure mit staatlicher Abschlußprüfung vor dem genannten Ter- min des 1. September 1966 statt. Interessenten sollen sich ehestens, spä- testens aber bis 3. Juli 1965 mit der Lehrgangsleitung (San.-Rat Dr. F. Brant- ner, Villach, Behringstraße 6) in Verbin- dung setzen; Einzelheiten werden von dort auf Anfrage gerne mitgeteilt. Kitzbühelern, welche sich für den Be- ruf eines Heilbademeisters und Heil- masseurs interessieren, wird durch Teil- nahme an genanntem Kurs und erfolg- reiche Ablegung der staatlichen Prüfung eine günstige Existenzgründung als Heil- bademeister oder Heilmasseur in der Kur- anstalt der Kur- und Moorbad Kitzbühel Aktiengesellschaft geboten werden können. 505 Kummerkasten! SOS in der Eigenschaft eines Hilferufes ist eigentlich beim „Kitzbüheler Kummer- Lasten" fehl am Platz. Darf ich doch mehr danken als bitten! So möht ich ahlen, die an dem „Guten" zweifeln, sagen: Es gibt so viele gute Men- schen die in aller Stille mithelfen, Sorgen und Leid zu mildern. Eine Witwe muß vier unmündige Kinder (davon zwei taub- stumm und ein Mädchen halbstumm) mit einer 'kleinen Rente durchbringen. Ein Kind geht heuer zur Firmung. Die be- scheidenste Ausstattung ist für diese tap- fere Mutter eine große Sorge. Da meldete sich eine Frau, deren Tochter Nähsehülerin ist, und stattete den Firmung komplett aus. Tausend Dank! Ebenfalls eine Mutter von vier Kindern mußte zu allen Alltagssorgen auch noch den Schmerz über den tragischen Verlust ihres jüngsten Kindesertragen. Die Wohn- verhältnisse bei dieser Mutter sind so be- engt, daß nicht einmal für den kleinen Sarg ein Platzerl vorhanden war. Hufs- waltigen Eingriff in seine Rechte bedeu- tete: Er durfte ohne Zustimmung der Land- stände keinen Krieg erklären, der auch Tirol betraf. Er durfte darüber hinaus auch keinen Tiroler zu fremden Kriegsdiensten heranziehen. Daher kann Schiller in „Wallensteins Lager" sagen: „Der Tiroler dient nur dem Landesherrn." Die großartige Wehrv;erfassung galt aber nur im Verteidigungsfall und auch inner- halb der Grenzen des eigenen Landes. Sie wurde erstmalig im Schmalkaidner- krieg 1546/47, in dem die Grenzfeste Ernberg bei Reutte erobert, aber vom Tirolischen Landesaufgebot sofort wieder zurückgewonnen wurde, erprobt. Der Dreißigjährige Krieg brandete wohl an den Grenzen Tirols vorbei, wenn auch in den Jahren 1632/33 ein schwedisch- protestantischer Heerkörper die Ernberger und Scharnitzer Festung zu nehmen und in das Inntal durchzustoßen versuchte,was lagt und den Fehlern, die sie herbeiführ- penfestung machen. Kein Tiroler sollte ten, die entspredhenden Folgerungen: Die j mehr außer Lande Kriegshilfe leisten, da- Ordnung des Tirolischen Verteidigungs- 'für aber zur Verteidigung der Heimat ver- wesens. Den letzten Anstoß dazu gab der pflichtet werden. Dieses Landlibell, wel- Venedigerkrieg (1508-1517) des Kaisers, ches einen Vertrag zwischen Landesfürsten um die Bedrohung Tirols von Süden her und Tiroler Volk bildet, erklärte alle endgültig auszuschalten. Aber auch die Tiroler vom 18. bis zum 60. Lebensjahre großen Plänedes Kaisers werden eine ent- wehrpflichtig. Alle Teile Tirols sollten scheidende Rolle gespielt haben. Innsbruck eine IIi.lfs- und Wehrgemeinschaft bilden, sollte nach dem Plan Maximilians Haupt- wenn sie vom Feind „überzogen und ver- stadt des Reiches werden und Tirol daher gewaltigt werden". Das Landesaufgebot,, zu einer uneinnehmbaren Festung des Rei- der „Zuzug" oder die „Macht" sollen nach ches ausgebaut werden. Maximilian ver- Bedarf in der Stärke von 5000, 10.0009 stärkte alle Grenzbefestigungen Tirols, die 15.000 oder 20.000 Mann aufgerufen wer- Klausen wurden zu Sperren ausgebaut und den, d. i., wenn man die Einwohnerzahl die Grenzfesten verstärkt. Befestigte An- Tirols von damals mit 500.000 annimmt, lagen allein genügen jedoch bekanntlich jeder 5. bis 20. Mann. nicht. Sie brauchen die Menschen, welche Das Alarmzeichen für das Aufgebot soll sie besetzen und verteidigen, der Glockenstreich, also das Sturmläuten, Kaiser Maximilian erließ daher 1511 sein. Alle haben sich auf dieses Zeichen das Tiroler Landlibell, das eine Wehr- hin unverzüglich auf den festgesetzten verfassung auf der Grundlage des allge- Sammelplätzen einzufinden. meinen Landesaufgebotes schuf. Diese Der Landesfürst mußte sich jedoch da- Wehrverfassung sollte Tirol zu einer Al- für zu etwas verpflichten, was einen ge-
< Page 4 | Page 6 >
< Page 4 | Page 6 >