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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 26. Juni 1965 Erste ordentliche Generalversammlung der Kur- und Moorbad Kitzböhel A. G. Am 22. Juni 1965 fand im großen Sit- zungssaal des Kitzbüheler Rathauses bei Protokollführung durch den öffentlichen, Notar Herrn DDr. Johannes Poley die erste ordentliche Generalversammlung der „Kur- und Moorbad Kitzbühel A. G." statt. An derselben nahmen Aktionäre der Ge- sellschaft mit einem Stimmenverhältnis von 3642 Stimmen, entsprechend einem von denselben voll eingezahlten Aktien- nominale von 3,642.000 Schilling teil. Herr Bürgermeister Hermann Reisch als Vorsitzer des Aufsichtsrates begrüßte die erschienenen Aktionäre und ersuchte den Vorstand, gemäß 1. Punkt der Tagesord- nung dcii Jahresabschluß des ersten Rumpf- geschäftsjahres zur Kenntnis der General- versammlung zu bringen. Dieser erste; Jah- resabschluß des Rumpfgeschäftsjahres 1964 betrifft die Zeitspanne vom Tage der Ein- tragung der Gesellschaft in das Handels- register, 13. Mai 1964, bis zum satzungs- gemäßen Ende des Geschäftsjahres am 30. November 1964. Im Punkt 2 der Tagesordnung gab der Vorstand einen Bericht zur Ergänzung der Jahresrechnung. Werbende Tätigkeit konn- te die Gesellschaft naturgemäß im Rumpf- geschäftsjahr 1964 nicht ausüben, Erträge gab es nur durch Verzinsung des ein- gezahlten Aktienkapitales im Betrage von 36.600 Schilling, wo hingegen Aufwendun- gen durch Abschreibungen auf das An- lagevermögen in bezug auf das alte Moor- hadgebäude, die Kosten der Gesellschafts- gründung und bereits aufgelaufene Steuern im Gesamtbetrage von 217.557.65 Schilling gemacht werden mußten. Hieraus ergab sich ein Verlust von 180.957,65. Der Vor- stand stellte den Antrag, diesen Verlust auf neue Rechnung vorzutragen. Im übrigen mußte sich der Vorstand später mußte Napoleon dem Direktorium berichten: „Tirol ist ein äußerst gebirgi- ges Land und von einem kriegerischen Volk bewohnt." Die sieggewohnten Heere Napoleons waren inzwischen unerwartet auf die ge- ballte Kraft der Tiroler Landesverteidi- gung, die schlagartig einsetzte, gestoßen. Den französischen Truppen gelangen nur kleine Einbrüche an der Südgrenze Tirols. Erst als Teile der französischen Armee unter General Moreau durch Bayern vor- rückten, schien für Napoleon der Zeitpunkt gekommen, den Durchbruch durch Tirol zu erzwingen, um sich mit Moreau zu vereinigen. Tatsächlich standen die französischen Truppen im September in Welschmichael. Tirol schwebte in höchster Gefahr. Die Schützen aus ganz Tirol eilten dort hin. Am 2. November schlugen sie in Weisch- michael zu. Die Franzosen mußten wei- chen. Ungestüm drängten die Tiroler über- all nach und warfen den Feind über die im Verlaufe des Rumpfgeschäftsjahres darauf beschränken, auf Grund der vom früheren Proponentenkomi tee erarbeiteten Unterlagen das Raumprogramm und die Planung für das Kurmitteihaus 'und die Schwimmhalle fertigzustellen. Der Auftrag hiezu wurde an Architekt Dipl.-Ing. Otto Albertini, Wörgl, erteilt. Der Auftrag zur Planung der heizungs-, lüftungs-, sanitä- ren und bädertechnischen Installationen wurde der Firma Gebr. Duschek, Inns- bruck, zur Planung der elektrischen In- stallationen der Firma Siemens-Schuckert bzw. S iemens-Halske in Innsbruck erteilt. Die Baumeisterarbeiten wurden auf Grund einer Ausschreibung der Firma Ing. Willi Gesierich, Kitzbühel, vergeben, die stati- schen Arbeiten an Dipl.-Ing. Wolfgang Redlich, Innsbruck. Nach dem Bericht des Aufsichtsrates als dritten Punkt der Tagesordnung brachte der Vorsitzer den Antrag des Vorstandes auf Vortrag des Verlustes des Rumpf- geschäftsjahres auf neue Rechnung zur Abstimmung. Der Antrag wurde mit allen Stimmen beschlossen. Der zu Punkt 4 der Tagesordnung von Vorsitzer-Stellvertreter Herrn Max Werner sen. eingebrachte Antrag auf Entlastung des Vorstandes wurde ebenfalls mit allen Stimmen beschlossen. Der Vorsitzer. Herr Bürgermeister Hermann Reisch sprach dem Vorstand für seine große, schwierige und uneigennützige Arbeit den Dank des Auf- sichtsrates aus. Herr Filialdirektor Walter der Wechselseitigen Versicherungsanstalt Graz sprach im Namen der Aktionäre de- ren aufrichtigen Dank für die Arbeit des Aufsichtsrates und Vorstandes für das große Kitzbüheler Gemeinschaftswerk der Gesellschaft aus. Zu Punkt 6, Neuwahl des Aufsichts- rates, teilte der Vorsitzer mit, daß sat- Landesgrenze zurück. Und dies ohne nen- nenswerte Unterstützung durch kaiserliche rf Die Welt horchte auf: Die sieggewohnten Franzosen von einem klei- nen Bergvolk besiegt! Doch die Entscheidung stand trotz der Be- freiung •des Landes noch aus. Im Jänner 1797 konnte Napoleon die Osterreicher in Rivoli vernichtend schlagen. Dieser Sieg bahnte Bonaparte den Weg zum weiteren Aufstieg. Für Tirol aber bedeutete er die schwerste Bedrohung. Napoleon riß das Gesetz des Handelns an sich. Uber Friaul wollte er nach Wien vorstoßen. Einer seiner tüchtigsten Generale, Joubert, sollte ihm die Flanke durch die Eroberung Tirols sichern. Ende Jänner 1797 begann Joubert die Offensive auf Tirol. Aber erst am 23. März konnte er Brixen einnehmen. Die Eroberung dieses geistlichen Mittelpunktes Tirols führte zum allgemeinen Landesauf- gebot. Mit allen zur Verfügung stehenden Kräf - zungsgemäß drei Aufsichtsratmitglieder von der Stadtgemeinde Kitzbüh'ei zu be- stellen sind, sodaß sich die Wahl auf die restlichen sechs Aufsichtsratmitglieder be- schränkt. Seitens der Stadtgemeinde Kitz- höhel werden die Herren Bürgermeister Hermann Reisch, Vizebürgermeister Geh- hart Härting und Gemeinderat Hans Brettauer in den Aufsichtsrat entsandt. Vors 1 tzer-S telivertreter Max Werner gab bekannt, daß der Fremdenverkehrsverband Kitzbühel als Vertreter desselben, sowie als Vertreter der Aktionäre folgende Her- ren zur Wahl in Vorschlag bringt: Peter Sicherer, Walter Hirnsberger, Rudolf Witz- mann, Dkf. Fritz Tsch'oll, Max Werner und Dr. Georg Plahl. Es handle sich um die selben Herren, welche seit der Grün- dungsversamml ung der Gesellschaft den Aufsichtsrat bildeten. Der Vorsitzer-Stell- vertreter bat die Generalversammlung, zu diesem Wahlvorschlag Stellung zu nehmen und allenfalls andere Wahlvorschläge zu machen. Da keine weiteren \Vahlvorschläge ein- gebracht wurden, schritt der Vorsitzer zur Abstimmung über den vom Fremdenver- kehrsverband eingebrachten Wahlvorschlag. Derselbe wurde mit allen Stimmen be- schlossen und somit der Aufsichtsrat in gleicher Zusammensetzung gewählt. Als letzter Punkt der Tagesordnung wurde mit allen Stimmen die ‚.Alpnn-Treu- hand-Aktiengesellschaft" in Linz, welche als Abschlußprüfer über das Rumpf- geschäftsjahr 1964 vom Handelsgericht Innsbruck bestätigt worden war, als Ab- schlußprüfer für das neue Geschäftsjahr bestellt. Nach Erschöpfung der Tagesordnung wurde in freier Aussprache vom Vorstand Bericht über den seit Beginn des neuen Geschäftsjahres erzielten Baufortschritt er- teilt und an Hand der Pläne das Bauvor- haben 'erläutert. Dieser Bericht wurde von den anwesenden Aktionären mit Zustim- mung und Befriedigung zur Kenntnis ge- nommen. ten und mit allen vorhandenen Waffen, bis zum Dreschsehlegel, warf sich Tirol dem Feinde entgegen. Es ging nun auf Biegen und Brechen. Die Glocken läuteten Sturm. Schon am 26. März glich das noch freie Tirol einem gewaltigen Heerzug, der sich nach Sterzing bewegte. Von hier aus griff der Landsturm im raschen Zupacken an. Das Korps Joubert, das die Lage erfaßte, wollte diesem Sturm durch einen eigenen Angriff zuvorkommen. Auf den Höhen von Spinges kam es zu einer mörderischen Schlacht. Katharina Lanz, das Mädchen von Spinges, und der Senseler Reinisch von Volders wurden zum leuchtenden Sinn- bild übermenschlicher Tapferkeit. Joubert vermochte sich wohl zu behaupten, war aber schwer angeschlagen und seine Trup- pen moralisch getroffen. Inzwischen hatte sich auch der Tiroler Landsturm in sei- nem Rücken erhoben. Das ganze Land wurde wiederum zu einem einzigen Hin- terhalt. General Joubert kennzeichnet seine üble
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