Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 12 Kitzbilheler Anzeiger Samstag, 10. Juli 1965 mischer Tierquälerei sehr verbittert. So- lange die Tierquälerei mit der üblichen Milde und Nachsicht beurteilt wird, meint Dr. Ganster, solange wird die Tierquälerei kein gesellschaftliches Risiko sein. Man müsse die Tierquälerei schon im Keime ersticken und jede unnotwendige Brutalität an Tieren empfindlich bestrafen. Der zivile Tierschutz könne in seinem Rahmen nur immer wieder aufklärend wirken und mit der guten Tat sein Beispiel gehen. Es sei zu hoffen, meint Tierschutzobmann Dr. Ganster, daß das Martyrium dieses un- glücklichen Hundes endlich auf alle Kreise der Bevölkerung und auf alle Ämter und Behörden seinen richtigen Eindruck macht. Musikschule Hopfgarten, Vorspielabend Obwohl die Musikschule der Marktge- meinde Hopfgarten bereits im Jahre 1958 gegründet wurde, so hat man bisher davon nur wenig erfahren. Sie verdient aber, daß man gerne davon berichtet. Am Samstag, 3. Juli 1965 trafen sich im Pfarrsaal über 50 Musikschüler mit Violi- nen, Akkordeons, Flöten, Gitarren, Zithern, Mandel inen, Klavier und Blasinstrumenten, dann weiters noch ein starker Mädchen- singchor. Aus den vielen Instrumental- gruppen konnte man ausgezeichnete und vielversprechende Musiktalente heraushö- ren. Die Gesamtleitung dieses o schön ver- laufenen Vortragsabends stand unter dem bewährten Musiklehrer Franz Hammer, assistiert von Frau Maria G adeust ä t te r am Klavier, den Herrn Lehrern Rotten- s t e i ne r und M 0 s er, sowie dem Kapell- meister Hans Wurzenra iner. Leider konnte der Pfarrsaal bei weitem nicht alle Eini aßbegehrenden aufnehmen und es zeigte sich wiederum, wie nötig die Markt- gemeinde Hopfgarten einen Saal für Groß- veranstaltungen brauchen würde. Bürgermeister LA. L. Manzl hat der Musikschulleitung den Dank der Markt- gemeinde für den mustergültigen Musik- unterricht ausgesprochen und erwähnt, (laß die Bundesmusikkapelle und der Kirchen- chor immer einen guten Nachwuchs haben werden. Es wird ihm und seinem Ge- meinderat immer eine Freude sein, die sich so vorzüglich bewährte Musikschule nach besten Kräften weiterhin zu unterstützen. Die Musikschüler befinden sich erfahrungs- gemäß durch den Besuch der Musikschule in besten Händen. Es wäre zuviel gesagt, einzelne Musik- schüler besonders hervorzuheben, denn je- der vortragende, mitwirkende Musikschüler gab sein Bestes, was man durch den stets lang anhaltenden Beifall feststellen konnte. Einen Sonderbeifall verdienen die Mu- sikschüler mit ihrem Lehrer H. Hammer für das tadellos aufgeführte Singspiel „Die Vogelhochzeit'. Die vielen hier weilenden Fremdengäste konnten sich von der hohen Musikalität der Schüler und deren Ausbildung über- zeugen und waren mit dem Beifall nicht sparsam. Hans Mayr Die Wiltener Sängerknaben auf Konzerttournee in unserem Bezirk Dem Bemühen verantwortungsbewußter Fremdenverkehrskreise ist es zu danken, daß uns und unseren werten Gästen auch in der Zeit „hochsommerlicher Schmal- kost" angenehme Abwechslung zuteil wird. Die durch erfolgreiche Konzerttournecn im In- und Ausland sowie durch Radio- vorträge und Schallplattenaufnahmen be- stens bekannte junge Sängerschar des Chorherreiistiftes Wiltemi wird sich in fünf Konzerten den heimischen Musik- freunden vorstellen. Unter ihrem „Chef", dem Innsbrucker Professor Norbert Ger- hold, dessen Name für wohlausgefeilte Stimmpflege und exakte Chordisziplin bürgt, führen uns die jungen Buben durch ein anspruchsvolles Programm, das sich von mehrstimmigen mittelalterlichen Mo- fetten und sakralen Liedern über deutsche Nachschöpfungen von Negro Spirituals bis zu auserlesenen Proben bodenständiger Volksliedpflege spannt. Wie immer treten die jungen Sänger in ihrer traditionellen Wiltener Tracht auf, und es bleibt zu hoffen, daß die charmanten „Rotröckler" einem möglichst großen Publikum heitere und abwechslungsreiche Stunden bereiten dürfen. Programm: Freitag, 16. Juli 1965, 20 Uhr: Kirchen- musikalische Weihestunde in der De- kanatspfarrkirche in St. Johann. Samstag, 17. Juli 1965, 20.30 Uhr: Kon- zert im großen Saal des Gasthofes Au- wirt in Fieberbrunn. Sonntag, 18. Juli 1965, 10 Uhr: Musikali- sche Umrahmung des Hauptgottesdienstes in der Pfarrkirche Kitzbühel. 20 Uhr: Konzert im Kolpingsaal, Kitz- büliel. Montag, 19. Juli 1965, 20.30 Uhr: Konzert in Küssen, Kinosaal. Auriner Sonnwend! Seit Jahren erfreuen drei Unterauringer die nähere und weitere Umgebung von Aurach mit einem Sonnwendfeuer auf dem „Monte Jagern". Auch heuer wurde dieser schöne Brauch durchgeführt, allerdings mit soviel Schweiß wie noch nie zuvor. Um zirka 18 Uhr er- klommen die „Drei", schwer beladen mit Brennmaterial, den „Monte Jagern". Mit viel Fleiß und Geduld wurde es zu einer herrlichen Pyramide aufgebaut. Unweit der Feuerstelle blieb ein Mann als Lagerwache zurück, die heiden anderen begaben sich ins „Tal" zur Stärkung. Hätte die Natur dem „Jager" nicht Adleraugen, Rentier- füße und eine Lunge wie einem Renn- pferd geschenkt, wäre das „Montejagern- sonnwendfeuer" heuer nicht zum Ent- flammen gekommen. Durch unnatürlichen Einfluß hat nämlich das Brennmaterial „Füße" bekommen. Nie hätte eine Vor- besprechung einen solchen Vorfall wir- kungsvoller zum Scheitern bringen kön- nen, als dies nun im Ernstfall tatsächlich eingetreten ist. Lenzen-Sepp näherte sich im Schneckentempo dem Gipfel des „Monte Jagern", Jager-Sepp kam wie ein Windhund angebraust und der Vötter- Schorsch träumte inzwischen über Dinge, die bereits in Bewegung geraten waren. Man munkelt nun, daß es „Zwei" gewesen sind, die den Abtransport des Brennmate- rials versuchten und nach dem Scheitern ihres Vorhabens sich auf einem Baum und am Giebel eines Heustadis ausruhten, bis die ärgste Gefahr vorüber war. Die Misse- täter glaubt man nun zu kennen, doch gerade diese können ein einwandfreies Alibi erbringen. Es werden nun alle Augenzeugen dieses Vorfalles ersucht, jede und sei es noch so eine kleine Beobachtung „z' Jagern" be- kanntzugeben, um diese Frevier zu ent- larven und für alle Zukunft das Monte- Jagern-Sonnwendfeuer ungestört im alten Glanz erstrahlen zu lassen. Dies wünschen die Einheimischen und Fremdengäste von Aurach. Die Gipfelentfrevier! JOCHBERG Kameradschaftsschießen Die Kriegerkameradschaft Jochberg ver- anstaltet am Samstag, 10. und Sonntag, 11. Juli 1965 auf dem Jodlbichlschießstand in Jochberg aus Anlaß der 40. Wiederkehr der Kriegerwall fahrt Jochbergwald ein Ka- meradschaftsschießen und ladet alle Schüt- zen und Kameraden dazu herzlichst ein. Mittersill - Evangelische Gottesdienste. In der St.-Anna-Kirche finden nun über den Sommer jeden Sonntag, 10 Uhr, evange- lische Gottesdienste statt. - Im Juli wer- den diese von dem Kurseelsorger Pfarrer Olbert aus Hochheim und im August (bis 12. September) von dem ehemaligen China-Missionar Kurprediger Pfarrer Wil- helm Hoppe aus Bochum gehalten. - Mittersilier Fremdenverkehr weiter erfolgreich. Nach einer guten Bilanz der Wintersaison 1964/65 können nunmehr auch für die angelaufene Sommersaison in Mittersill erfreuliche Steigerungen fest- gestellt werden. Im Juni sind 2016 Perso- nen angereist und erbrachten 13.765 Näch- tigungen. Die Steigerung von rund 52 Pro- zent ist umso bemerkenswerter, weil das Wetter kaum sehr verlockend war. Die stetige Aufwärtsentwicklung in Mittersill ist nicht zuletzt auf die unermüdlichen Kontaktbesuche und die gezielte Presse- werbung, welche durch denL Verkehrsverein und die örtliche Reiseleitung durchgeführt werden, zurückzuführen. Die Gemeinde ist bemüht, für ein schöneres Ortsbild Vor- sorge zu treffen und unterstützt den Ver- kehrsverein in seinen Bestrebungen tat- kräftigst. Im übrigen ist das Schloßgast- haus Neidhäusl unter neuer Leitung ein Anziehungspunkt für Wanderer und eine Reitschule erweitert die in Mittersill ge- botenen Möglichkeiten.
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