Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 14 Kitzbüheler, Anzeiger' Samstag, 10. Juli 1965 gelegene Orte einen sportgerechten Winter zu bieten vermöchten. Man bildete sich ein, in Höhen unter 1400 Meter herrsche andanerid Tauwetter. Das galt vor allem für gebirgsferne Menschen, die keine Ah- nung vom winterlichen Gebirge hatten. Die Reklame hackte hinter diesem Aber- glauben ein. Trotzdem gelang es Dr. Ruck- mer-Rickmers, den berühmten Reiseunter- nehmer Sir Henry Lunn 1906 nach Kitz- bühel zu lotsen. Dieser sagte jedoch, er denke nicht im Traum daran, unter 1300m ein Hotel zu mieten. Er fand in Kitzbühel keine „Zuckerhügel" und keine flecken- losen „Tafeltücher" an. Hätte er die Zu- kunft geahnt? » ich glaube an die wundervolle Unsterblich- keit Kitzbühels - aber nicht an eine un- erschöpfliche Goldgrube für zahllose Unter- nehmungen!" (Diese inhaltsschweren Worte schrieb der Verstorbene 1960 an die Redaktion.) Seine ersten Engländer brachte Dr. ilick- mer-Rickmers schon 1905 nach Kitzbühel. 1906 leitete er in Kitzbühel einen Skikurs für die Bergführer des Alpenvereins, der 1907 wiederholt wurde. Träger großer Namen b der Geschichte des Bergsteigens lernten dadurch Kitzbühel kennen. 1906 stieg Dr. Rickmer-Rickmers mit Haus Lo- renz, Heinrich Heß und Edu Wagner auf die Ehrenbachhöhe und fuhr nach Kirch- berg ab. Diese Strecke ist bis heute die Musterabfahrt geblieben. Dr. Rickmer-Rickmers gründete in die- ser Zeit Tirols originellsten Skiklub: Den Orden der „Alten Kitze". (Old Kids). Mit dieser Gründung sprach Dr. Rickmer- Rickmers die „große Welt" an. Es traten der Kreis vom „Simplizissimus", dem be- rühmte Leute wie Langen, Thöny, Thoma, Heine, F:ecznizek und Olaf und Kaspar Guibrandsen angehörten, diesem Orden bei; weiters der Wiener Parlamentsabge- ordnete Lechner, der berühmte Dauerred- ner, von den Damen nur der „Charmante" genannt, das Uschbamädel Frau Zenzi Ficker-Sild und viele Engländer. Am 26. Jänner 1909 hielt der Ski Club of Great Britain in Kitzbühel ein großes Skifest ab. In der Daily Mai!, London, wurde von der damals sensationellen Ski- tour von Wroughton, Mr. Andrae, Miß Andrae und Mr. Paß in Begleitung von fleisch und Herold über das Henlabjoch nach Saalbach berichtet. General Wrough- ton gründete später den Bund der Ski- veteranen, unter denen sich viele Mitglie- der des von Dr. Rickmer-Rickmers ge- gründeten „Old Kids" befanden. In diesem Winter herrschte in Kitzbühel Hochbetrieb. Das Grandhotel, das 1907 auch den Win- terbetrieb aufgenommen hatte war voll besetzt. International hieß es: „Kitzbühel war geboren" - und an dieser Wieder- geburt hatte Dr. Rickmer-Rickmers keinen geringen Anteil. Der Wintersportverein Kitzbühel unter Obmann Franz Reisch dankte ihm durch die Generalversanimlung am 5. November 1.908 mit der Ernermung zum Ehrenmitglied. Bürgermeister Franz Reisch konnte auf dieser Versamm- lung auch berichten, daß der Minister für öffentliche Arbeiten Dr. Albert Gessmann auf Vorschlag von Dr. Rickmer-Rickmers eine Subvention von 15.000 Kronen be- willigte. In späteren Jahren waren auch Aus dem Schulleben Eine seit langem vorgesehene Tat setz- ten die Lehrer der Kitzbiiheler Pflicht- schulen, die zugunsten der Bausteineaktion für das Krankenhaus auf den jährlichen Zuschuß der Gemeinde zu einem gemein- samen Ausflug verzichteten. Dieser Be- schluß kam sowohl in den Volksschulen als auch in der Hauptschule, der Sonder- schule und kaufmännischen Berufsschule einstimmig zustande. Mehrere Lehrkörper unternahmen trotz- dem eine heimatkundliche Exkursion zinn Magnesitbergbau und dem Werk Hoch- filzen der OeAMAG, wo sie vom Betriebs- leiter Oberingenieur Dipl.-Ing. Klose be- grüßt und geführt wurden. Nach einer Aussprache von allgemeinem Interesse wurde auf dem Bürglkopf der Abbaube- trieb besichtigt. Auf der Rückfahrt wurde der renovierten Pfarrkirche St. Ulrich und der Kapelle von St. Adolari ein Besuch gewdmet. Die Aufnahmsprüfungen der Volksschü- ler in die Mittelschulen fielen durchwegs positiv aus. Von der Volksschule steigt nach der Einführung des zweiten Klassen- zuges der Großteil der Schüler in die Hauptschule auf und erhält so die Voraus- setzung für die Gleichstellung mit den bisher bevorzugten Schülern Ostösterreichs. Trotz der vielfach ungünstigen Witte- rung konnten die Schulausflüge ohne we- sentlichen Unfall durchgeführt werden, wobei durchwegs die engere Heimat er- wandert wurde. Der Bau der kaufmännischen Landes- berufsschule schreitet zwar voran, doch ist zu befürchten, daß bei Schulbeginn das neue Gebäude noch nicht zur Verfügung steht. Das bedeutet bei der derzeitigen Bestrebungen im Gange, Dr. Rickmer- Rickmers für seine Verdienste um den Aufstieg Kitzbühels als Weltski.platz - und diese Bedeutung besaß Kitzbühel schon vor dem ersten Weltkrieg - zum Ehren- bürger zu ernennen, jedoch kam diese Ehrung nicht zustande. Skikurse leitete Dr. Rickmer-Rickmers in Kitzbühel bis 1910. im Winter 1908 führte •er zusammen mit dem Präsidenten des Ski Club of Great Britain das erste englische Skirennen durch, das von Ri- chardson in der Kombination gewonnen wurde. Entsprechend die Schlagzeilen in der englischen Presse. Bis zu seinem Tode blieb Dr. Willy lii ckmer-Ri ckmers, der anscheinend den Großteil seines Vermögens im Weltkrieg verloren hatte, Ehrengast des Grandhotels und des Sporthotels-Hinterbräu-Reisch. in der alten Zeit schreckte den Ski- fahrer der Wald ab und es gehörten Mutige und Weitsichtige dazu, um das Zukunftsbild im waldreichen Kitibüheler Skigelände zu schauen. Ein solcher Mutiger und Weitsichtiger war Dr. Willy Rickmer- Rickmers und es gebührt ihm ein Platz im Ehrenbuch der Stadt Kitzbühel. Enge im Raumprogramm eine neue Schwie- rigkeit im Schulbetrieb. Wie die einzelnen Klassen untergebracht bzw. auf die ver- schiedenen, teilweise unzalänglichen Unter- richtsräume aufgeteilt werden, steht noch nicht fest. Gestiegen ist vor allem der Raumbedarf der Hauptschule, aber auch an der Volksschule werden voraussichtlich neue Klassen errichtet. Auf dem Personal- sektor sind einige Änderungen zu erwarten. Wannst heit oan triffst... Wannst heit oan triffst, sagt fast a jeda: „Na so a Weda - so a Wedal" Und jeda schimpft. Es is a wahr, scho bald da halbe Summer gar und da Schnee no untan Loch. Na huia tuats scho extrig zoch! Megst grantig werd'n und vazagt, wea auissi muaß is eh sehe plagt. Das Viech sollt a scho längst genalm und allweil niedara fliag'n d' Schwaim, da Barometa so tiaf unt', daß oanz'n schiaga nimma funt. 1 bi scho zritt und ganz dakeit. Die oan sag'n: Schuld send d'\Veibaleit! Die ondan moand: D' Schuld wa daMunn, die Zeitung schreibb: d' Fleck a da Sann toa.nd insa Weda so vadörb'n. Warum ham's alt z' Indien a Wörm, daß gor an ganz'n Troad vabrennt? Hat ebba d' Sunn koan Fleck doscht ent? af d' Atombomb und s' zwenk bett'n ham ma Sauweda a scho öfta gschom. Mia toand die Fremd'n scho dabarma, dia nach dem Süd'n gfahr'n send, dem warma; ja Schneggn mit dem Rosenduft, in guada milda Wirtshaasluft siggst grantig und vazagt sie hock'n, glücklich, wer Skat kann und tarock'n!
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