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Samstag, 10. Juli 1965 Kitzbüheier Anzeiger Seite 3 mußte. Die Mit Leistung des Bundes ist aber vor allem darin begründet, daß die landwirtschaftlichen Betriebsmittel wesent lieb stärker steigen. als die Preise der Er- zeugnisse, die vom Bauernhof weg ver- kauft werden können. Es handelt sich hier um eine direkte Hilfe, die für die Bauern mehr einbringt als die Steigerung der Kon- sumentenpreise, die dem Bauern immer nur den geringeren Anteil erbringen, dem Konsumenten aber ein finanzielles Opfer bedeuten. Aus Anlaß der Organisation im Rahmen der Länderkonferenz des Osterrei chischen Skiverbandes vom 18. bis 20. Juni 1965 gingen dem Kitzbüheler Skiklub eine Reihe von Anerkennungsschreiben zu. Wir ver- öffentlichen davo]i einige auszugsweise: Präsident des OeSV Direktor Andreas Steiner: „Lieber Kurt! Nach Eintritt der Sommerruhe im OeSV möchte ich Dir und Deinen Mitarbeitern den herzlichen Dank dafür übermitteln, daß die heurige Län- derkonferenz in so großartiger und schöner Form durchgeführt wurde Ich weiß, welch ungeheure Arbeit von Euch geleistet wurde. Ich darf aber auch feststellen, daß dies von allen Teilnehmern mit begeisterten Worten gewürdigt wurde und daß dem- nach diese Jubiläurns-Länderkon ferenz dem gesamten OeSV immer in einer besonders schönen Erinnerung bleiben wird. Bitte übermittle dem Klub und allen Freunden den Dank. Herrn Bürgermeister Reisch, Herrn Altnationairat Werner, Herrn Dr. Keiler und Herrn Guido Reisch werde ich gesonderte Dankschreiben zusenden." Präsident des TSV Dr. Walter Waizer: „Lieber Poldl! Ich freue mich, daß die Veranstaltung in Kitzbühel einen so schö- nen und würdigen Verlauf genommen hat!" Präsident des Salzburger Skiverbandes Dr. Hans Straub: „Der sprichwörtlichen Die Fülle sakraler Kunst die uns jahr- hundertelange fruchtbare Verbindung ka- tholischen Glaubensgutes mit einem schöpfe- risch begabten Volk auf so engem Raum hinterlassen hat, gilt uns als Gabe und Aufgabe. Die Gabe schätzen wir Kitz- büheler sicherlich zu wenig, weil wir gerne zuerst bangen Herzens nach unseren Brief- taschen sehen, ob wir ja nicht zuviel für Kunst und Kultur aufwenden. Daß es anders geht und es sich auch lohnt, zeigt die jüngst abgeschlossene Re- staurierung der Olbergkapelle auf dem Friedhof. Wie uns auf der einen Seite in der Rosakapelle der Kitzbüheler Pfarr- kirche ein überaus wertvolles Kunstwerk des Rokoko durch Eingriffe in letzter Zeit entstellt wurde, so ist es uns auf der anderen Seite durch eine Restaurierung ge- lungen, in der Olbergkapelle wahrhaft ein Ganz wesentlich ist schließlich, daß die Kassen als Landeskassen verwaltet werden, sodaß ein unnotwendiger Apparat und eine weitere Zentralisierung vermieden werden kann. Ich weiß, daß es manches Argument gegen die Bauernkrankenkasse gibt - das gibt es gegen jede Neuerung -‚ aber ich bin der Hoffnung, daß durch ihre Ein- führung mitgeholfen wird, die Gesundheit der Landbevölkerung anzuheben. Das allein erscheint mir wichtig genug für die Ein- führung zu sein. Gastfreundschaft des Kitzbüheler Skiklubs wurde anläßlich der 60-Jahr-Feier dies OeSV die Krone aufgesetzt. Der 19. und 20. Juni 1965 werden zu unseren schönsten Erinnerungen zählen, wenn wir später an das Jahr 1965 zurückdenken." Landesskiverband Wien: „Gestern sind unsere drei Herrn, die an der Länderkon- ferenz in Kitzbühel teilgenommen hatten, w; Spezialitäten: Schnecken Forellen Juwel der Renaissance in Kitzbühel von seiner Entstellung zu befreien und in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Die Ergebnisse dieser Restaurierung, an Hand derer uns die dunkle Vergangenheit dieser Kapelle etwas aufzuhellen möglich gewor- den ist, haben selbst die optimistischen Erwartungen bei weitem übertroffen. Die Totenleuchte. Der älteste Teil der Kapelle ist zweifel- los der westlich gestellte kleine Turm. Er stand ursprünglich allein und diente als Friedhofsleuchte der Aufbewahrung eines 011ämpchens, das aus den vier gotischen Fenstern der reizvollen Laterne unter dem spitzen, mit einem Kreuz geschmückten Tuffsteirilielm den Toten am Friedhof leuchtete. So heißt es auch in der Stiftung von 1373, durch die ein Licht gestiftet wieder wohlbehalten in Wien eingetroffen. Zurückblickend können wir sagen, daß die vergangenen beiden Tage uns allen unver- gessen sein werden. Wie immer ist es Ihnen durch beispielhafte Organisation ge- lungen, eine einmalige Veranstaltung auf- zuziehen. Darf ich Ihnen also im Namen unserer Herren nochmals bestens danken. Herzliche Grüße auch an Hauptmann Pischl." Präsident des Steirischen Skiverbandes. Ehrenmitglied des OeSV Kommerzialrat Viktor Derkogner: „Ich bin von der er- hebenden Festgestaltung der Gründungs- feierlichkeiten des Skiklubs Kitzbühel und des Osterreichischen Skiverbandes noch immer tief beeindruckt. Die Tage von Kitzbühel waren für mich, und sicher auch für die übrigen Festgäste, ein großes, un- vergleichliches Erlebnis. Um nun die schö- nen Erinnerungen auch im Bilde zu ver- ewigen, bitte ich um Ubersendung von Aufnahmen, insbesondere von der Groß- aufnahme aller Kongreßteilnehmer vor dem Grandhotel. Zu allen Ihren Groß- erfolgen gratuliere ich nochmals und ver- bleibe mit herzlichem Skiläufergruß." Standschützen-Gedenk- schießen in Kitzbühel Im Tiroler Standschützengedenkjahr 1915-1965 war ein großes Landesschie- ßen geplant. Bautechnische und interne Schwierigkeiten am Landeshauptschieß- stand in Innsbruck haben diese schieß- sportliche Großveranstaltung vereitelt. Die Tiroler Landesregierung hat daher angeordnet, daß das Tiroler Standschiitzen- Gedenkschießen in jedem Verwaltungs- bezirk durchzuführen ist, um die verstor- benen und noch lebenden Schützenvetera- nen 1915-1965 im örtlichen und würdi- gen Rahmen zu ehren. Das Kitzbüheler Gedenkschießen aus An- laß des Auszuges des Standschützen-Baons Kitzbühel wird unter dem Ehrenschutz wurde, damit es „vor die totenpain ewig brinnen soll". Solche Totenleuchten, Lichtsäulen oder Friedhofsleuchten waren im Mittelalter weit verbreitet. Auch in Usterreich sind uns einige Prachtstücke erhalten geblie- ben, wie z. B. in Klosterneuburg oder in Murau. Meistens standen sie allein inmitten des Gottesackers; mitunter wurden sie auch an die Außenmauer der Hauptkirche an- gebaut, an der sie aber nie als selbständige Baukörper zur Geltung kamen. In Kitz- bühel hingegen wurde gerade umgekehrt an die ungewöhnlich große Totenleuchte eine kleine Kapelle angebaut, wodurch beide an sich selbständigen Baukörper zu einer Einheit verschmolzen, in der jeder voll zur Geltung kommt. Die Ulbergkapelle. Die eigentliche Kapelle wurde erst spä- ter angebaut und stammt mgefähr aus der Zeit um 1450. Diese Entstehungszeit kann aus den verschiedenen stilistischen Merk- Kitzbühel im Blickpunkt des österreichischen Skiverbandes Die Totenleuchte und ölbergkapelle zu Kitzbiihel Von Othmar Krüpl, stud. ur., Kitzbühel
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