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Samstag, 10. Juli 1965 Kitzbiiheler Anzeiger Seite 9 Dienste der Raiffeisenkasse als Bauern- früher einfach die Wieshofer-Kasse liehen Radierung, das neue Musikerheim sparkasse. genannt wurde, bis notgedrungen die sta- darstellend, durch den Vorstand Herrn Die Raiffeisenkasse Fieberbrurm - St. Ja- tutengemäße Führung derselben eintreten Krämer. Auch Erinnerungsplaketten und kob zählt gegenwärtig sechs Beschäftigte. mußte. Was Wieshofer sagte, galt und ein Silberteller wurden an die Initiatoren Erstmals konnte die Kasse im abgelaufe- stand bei den Bauern, so groß und berech- dieses Ausfluges überreicht, der ungewollt neu Jahr die Bilanzsumme auf über 20 tigt war sein Ansehen, so unbedingt das 1 eine großartige Werbung für unser Tiro- Millionen Schilling setzen. Die Spareinla- Vertrauen zu ihm. Die Kriegszeit im 1. lerland geworden ist. Als Gegengabe über- gen sind um 14 Prozent und die Ausleihun- Weltkrieg, in welcher Wieshofer wid selten reichte die Bergknappenkapelle ein Ge- gen um 24 Prozent angestiegen. Die Kasse ein anderer Besitzer den Nachbarn helfend mälde, das in gelungener Form das Wild- zählt 124 Mitglieder und steht heuer im zur Seite stand, hat dem freien Mann und seelodergebiet darstellte, gemalen vom 73. Gründungsjahr. eigenen Herrscher mit Zwangswirtschaft Trompeter FIansi Wimmer. In Verbindung mit der Raiffeisenkasse und Militäreinquartierung arg mitgespielt. Tief gerührt nahm der stellvertretende Fieberbrunn sei hiermit eines Mannes ge- In die neue Zeit mit ihrer Geldentwertung Präsident des Deutschen Volksmusikbun- dacht, welcher durch Jahrzehnte der Kasse fand sich Wieshofer nicht mehr recht hin- des Herr Raimund Wolf, Mitglied des seinen Stempel aufgedrückt hatte und der ein. Mit Fleiß und Glück hatte er sich zum Ehrenpräsidiums, die Erinnerungsgabe der g rößte Geschäftsmann des Pillerseetales wohlhabendsten Bürger der Gemeinde ein,- Fieberbrunner entgegen. Es war dies ein war: Matthias Wieshofer. porgearbeitet. Was er für Fieberbrunn war ' äußerst sinnvolles Geschenk. Der herrliche sollte ihm ein bleibendes ehrendes Anden- Tropfstein aus den Höhlen des heimischen Matthias Wieshofer starb am 1. Februar ken sichern. Magnesitbergwerke:s, befestigt auf einer 1925 im 64. Lebensjahr. Die Schatten Einen Tag vor Wieshofer starb der da- 1 Marmorplatte mit Widmung, geschickt aus- des Todes senkten sich über ihn schon seit mais erste Bauer von Fieberbrunn Stefan geführt vom Musikkameraden Raimund zwei Jahren in Vorboten von Schlaganfäl- Bachler zu Nieding-Enderpfarr im Alter Mölk, erregte offene Bewunderung und len und dem körperlichen Zusammen- von 83 Jahren. Bachl'er wurde als Muster Freude. bruch. Er war der erste Geschäftsmann eines alten, treuen und tief religiösen Tiro- 1 De vielen Mitwirkenden dieses Abends in Fieberbrunn. Wieshofer, in St. Johann 1er Bauern beschrieben. Sein Haus war Je- und ' eine ausgezeichnete Stimmungsmusik geboren, erbaute die Bahnhofrestauration, dem Armen offen und galt als das wohl- sorgten für die weiteren schwerelosen besaß die Bau:erngüter. zu Oidern und Kogi tätigste in der Pfarre. Harte Schicksals- Stunden. mit zwei Alpen und war Besitzer desHütt- schläge kamen über den guten Nieding- 1 Der Sonntag war unzweifelhaft der sägewerkes. vater: Im Krieg verlor er drei Söhne. Am Höhepunkt dieses Musikertreffens. Sowohl Zum Wohle der Gemeinde war Wi'esho- Kathreinstag l9l8 mußte er nachts ohne(Hab 1 die Art wie auch die mustergültige Orga- [er durch viele Jahre als erfahrener Bauer aus dem lichterbrennenden Haus fliehen, nisation dieser Veranstaltung ließen keinen und Geschäftsmann im Gemeindeauss'chuß Der damalige Brand wurde nie aufgeklärt. Wunsch offen. Schon um 6.45 Uhrmorgens tätig. Sein Lebenswerk war jedoch die Vermutlich wurde von einem Heimkehrer- begannen die Kapellen des Kreises Leon- Raiffeisenkasse. Er leitete die Kasse zug eine Leuchtrakete abgeschossen, welche 1 berg mit ihrem W'ertungsspiel im Fest- allein nach eigener Verwaltung, wesliaibsie im Stallgebäude zündete. 1 zeit. Daß während dieses musikalischen \Vettbewerbes kein Alkohol ausgeschenkt Bergknappenmusikkapelle Fieberbrunn auf großer Fahrt wurde, war ebenso selbstverständlich wie die hervorragende Disziplin und Aufmerk- Die Bergknappen-Musikkapelle Fieber- spannt auf den Ablauf der kommenden samkeit der vielen Zuhörer. Das Bemühen brunn unternahm am Samstag, 19. Juni Stunden und Tage. aller Kapellen, ihr Bestes zu geben, war 1965 eine dreitägige Fahrt zum Bezirks- Pünktlich, wie im Programm vorgesehen, deutlich sichtbar. Die Vorträge der kon- musikfest in Malmsheim/Kreis Leonberg war die Reisegesellschaft vor dem 1ICU kurrierenden Kapellen erreichten inner- bei Stuttgart. Zugleich feierte der Musik- erbauten Musikerheim zum Empfang ein- halb ihrer Leistungsgruppen ein ganz be- verein Malmsheim sein 40jähriges Grün- getroffen. Viele Malmsheimer hatten sich achthiches Niveau. dungsfest. Die Einladung dorthin ver- versammelt, als der Begrüßungsmarsch des Um 13 Uhr folgte einem feierlichen, mitteite der äußerst rührige Bezirksob- dortigen Musikvereines für die Tiroler Akt vor dem Rathaus der Abmarsch der mann der Brixental'er Blaskapellen Herr Gäste erklang. Nach 'einem schneidigen zirka 40 Vereine und Kapellen in farben- Adolf Sehen nach ans Hopfgarten. Marsch der Bergknappen erfolgte die Be- prächtigem Zuge zum Festplatz, wo ein Er war der eigentliche Initiator der so grüßung durch FlerrnBürgermeisterMann Freundschaftsblasen aller Gastkapellen den erfolgreich verlaufenen Fahrt ins Schwa- von Malmsheim und den Vorstand des Nachmittag restlos ausfüllte. benland. Die Bergknappenmusikkapelie Musikvereines Herrn Krämer. Dieser möchte ihm auf diesem Wege für seine überreichte den attraktiven Marketende- Der Abend stand unter dem Motto umsichtige Führung und seine glänzende rinnen aus Fieberbrunn einen schönen Ro- „Tirol in Lied und Tanz". Was von der Ansage beim großen Tiroler Abend am scnstrauß. Anschließend begrüßte Herr Bergknappenmusikkapelie, den Schuhplatt- Sonntag nochmals herzlich danken. Schennach die Gastgeber und als beschei- lern und dem Jodler-Max in bunter Rei- Begleitet wurde die Musikkapelle von denen Gruß aus der Heimat übergaben die henfo'lge geboten wurde, war echt und er- der Fieherbrunner Plattlergruppe, den Tiroler Dirndln einen für Malmsheim sei- frischend; sie eroberten sich unter der Buben" unter Heini E g ge r „Prainauer tenen Almrosenstrauß. gewandten Ansage des Herrn Schenuach und dem Meisterjodler Max Grabmaier. Anschließend wurde im Musikerheim im Sturme die Herzen der 4000 Besucher. Die Reise begann bei wolkenlosem Hirn- (1cr ärgste Durst gelöscht und die sehr gut Herr Oberregierungsrat Rauscher trug mcl und ließ schon deshalb einen giinsti- 1 vorbereitete Quartierverteilung vorgenom- wesentlich zur Hebung der Stimmung bei, gen Verlauf erhoffen. Fred Döttlinger men. Nach einer Rast in den Quartieren indem er das von ihm spendierte Bierfaß steuerte als verläßlicher und geschickter erfolgte um 19.30 Uhr der Abmarsch vom unter kleiner Assistenz fachkundig an- Fahrer den mit Menschen und Material Rathaus zum Festzelt in Begleitung meh- zapfte. Der lustige „Kuhjodler" der Pra- gefüllten Omnibus sicher bis Kufstein, wo 1 rerer Musikkapellen. Um 20 Uhr betraten mauer-Buben fand ebenso Anklang wie Herr Schennach und Jodler-Max die die Bergknappen und Schuhplattler unter das sauber vorgetragene Lied „Hochalma- Gruppe schon erwarteten. In zügiger Fahrt Beifall und Jubelrufen das mit zirka 4000 diandIn" durch die Flügelhornisten Egger- ging es auf der Autobahn über München Gästen gefüllte Festzelt. Ein flotterMarsch, Hans und Rieder Hans. Den stimmungs- in Richtung Westen. Viele Eindrücke über ein schneidiger Schuhplattler und ein frohen Ausklang dieses gut gelungenen die Eigenheiten und Schönheiten des bay'e- frischer Jodler gaben den Auftakt zum Tiroler Abends besorgten in gekonnter rischen und württembergischen Landes weiteren, stimmungsvollen Verlauf dieses Weise die Idealisten der Bergknappen - prägtensich den Teilnehmern dabei ein. ergknappen- prägten Abends. Zur größten Ehre der Tiroler ge- Tanzkapelle. Die Stimmung war gut und alle waren ge- reichte ihnen die tlbergabe einer meister- Am Montag um 9.30 Uhr war die Stun-
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