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- Gästefrequenz: 1965 1964 1963 Juli 2426 1913 2187 Juli 2658 2065 2237 Juli 2701 2168 2352 Juli 2825 2371 2352 Juli 3042 2496 2352 Samstag, 17. Juli 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 5 reisenpublikum bestehenden Fremden- die Errichtung des Kitzbüheler „Skizirkus" verkehrs 1940/41 mit 217.497 tJbernach- erfolgten. Fremdenverkehr ist invesiltions- tungen erreicht. intensiv. Diese Erfahrung hat sich in den Eine der wesentlichen Möglichkeiten und letzten 20 Jahren stets gezeigt, wer nicht Gefahren des Kitzbüheler Fremdenver- davon betroffen ist, sieht manches, das vor kchrs bot die Erhöhung der Bettenzahl. 1 wenigen Jahren eingerichtet wurde, als 1949/50 standen 1500 Betten zur V•erfü- Selbstverständlichkeit an, wie es auch der gung, 1957 wurde die erste exakte Er- Gast tut. fassung mit 3973 Betten (davon 3073 in Der Fremdenverkehr ist Kitzbühels erste konzessionierten Betrieben) gemacht. Seit- Wirtschaftsquelle. Sie zu erhalten und zu her sind sowohl die gewerblichen Betten als intensivieren ist eine Aufgabe der Inter- auch die Betten in Privathäusern erheb- cssenten und der Allgemeinheit, weil bei- lieh gestiegen. Die Steigerung in den kon- nahe niemand in Kitzbühel lebt, der nicht zession ierten Fremdenverkehrsbetrieben: am Fremdenverkehr hängt. Die Notwendig- 1959 - 33905 1961 - 38803 1963 - 42052 keiten sind klar: Ausbau der Sommer- 1965 - 4351. Demgegenüber die Steigerung saison und Verdichtung durch die Errich- in der Privatzimmervermietrng: 1957 - talg des Kur- und Moorbades, die Durch- 900, 1959 - 15003 1961 - 1500, 1963 - 20002 führung VOfl Kongressen und Tagungen 1965 - 2200. Die Nächtigungzahlen sind im Sommer wie im Winter, die Erhaltung - verglichen mit den Vorkriegsjahren - und Verbesserung aller Anlagen des Win- auf Traumhöhen angestiegen, Lber die Aus- tersports ohne völlige Beschränkung auf nülizung der Betten ist durch die weit den Skisport. Das sind Aufgaben, die nicht größere Zahl geringer geworden. 6551 von heute auf morgen und nicht durch Betten - soviel standen im letzten Winter Forderungen oder Geschrei erfüllt werden zur Verfügung - stand die nur einmal er- können, sondern als ständige Aufgaben reichte Zahl von 6514 tlbernachtungen Zug uni Zug gelöst werden müssen, um zu gegenüber. erhalten, was wir alle als Verpflichtung Ein Blick auf die Frequenz macht auch der Erfolge der letzten zwanzig Jahre die Rentablität und Notwendigkeit der be- ansehen können: den weltweiten Ruf der deutenden Investitionen klar, die durch Sportmetropole Kitzbühel. Ein Wiener Reißerblatt brachte „Ehrenmänner Eine Zeitung, wohlbekannt, die davon lebt, daß sie recht gruselige Geschichten bringt, mit Aufschriften, die dem Inhalt kaum entsprechen. Die Wahrheit nicht so genau nimmt, daß wie bekannt in frühe- ren Fällen von Kitzbühel auch hohe Geld- strafen ins Risiko einkalkuliert, weil je herabsetzender die Schreibweise ist, umso mehr Käufer angezogen werden. Die Zeitung befaßte sich nun nach 20 Jahren mit dem Fall Tanzmann, weicher von französischen wie österreichischen Ge- richten e- richten vor nahezu zwei Jahrzehnten gründ- lich untersucht wurde und kein Staats- anwalt nach Prüfung Anklage erhoben hat. Diese Zeitung schreibt „Geschichtsfäl- scher am Werk". Außer den Gerichtsakten wurde darüber nichts geschrieben, wer soll also eine Fälschung versucht haben? Diese Osterreicher, welche sich von den kämpfenden Truppen absetzten, einesteils, weil es ein Krieg gegen ihr Vaterland war, andererseits, weil der einfache Mann schon erkennen mußte, daß ein weiterer Kampf sinnlos ist, in ihrer Ehre herabzusetzen, kann nur ein ehemaliger Unbelehrbarer gutheißen. Denn es gehörte damals viel Mut zu einem solchen Schritt dazu, das eigene Leben hing an einem Faden und die Angehörigen waren schwerstens mitgefähr- (let. Der Kritiker in diesem Aufsatz be- mängelt vor allem, daß die Gruppen kei- nen Schuß abgegeben haben, keine Schnell- Züge wie auch Versorgungsanlagen in die Luft sprengten. Osterreich war eben nicht Rußland oder Jugoslawien. Dort saßen in den Zügen nur Gegner des Vaterlandes einen Artikel unter dem Titel von Kitzböhel" und die Versorgungsanlagen nützten nur den Feinden. Die Widierstandsgruppe Kitz- bühel wurde aufgestellt einzig zu dem Zwecke, weil der Zeitpunkt Null vorauszu- sehen war. Um dann eine Ordnungsgruppe zu haben, die Leben beschützt und die Güter behütet, um möglichst bald wieder mit dem Neuaufbau der Heimat beginnen zu können. Eben um über eine ordnungs- lose Zeit hinwegzukommen. Ende 1944 kam eine nicht vorherge- sehene Aufgabe hinzu. Immer mehr Sol- daten rückten nicht mehr ein und ver- steckten sich in den Bergen. Bis Ende April 1945 waren es über 700 im Bezirk. Diese mußten mit dem notwendigsten versorgt werden. Damit wurde Leben gesichert und Untaten wie Plünderungen, Diebstähle hintangehalten. Eigentlich bin ich froh, einmal öffent- lich Gelegenheit zu haben, insbesondere den vielfach wirklich großzügig spenden- den Bauern, aber auch Bürgern und Ar- beitern, zu danken, die alle nach ihrer Möglichkeit beisteuerten. Manche Mutter, die keinen Sohn in den Bergen hatte, brachte kümmerlich Abgespartes, wohl im Gedenken, daß auch ihr Bub irgendwo draußen ebenso mitteilende Menschen fin- den möge. Gedankt sei auch allen jenen Kameraden, die sich um die Sammlung und Verteilung der Lebensmittel geküm- mert haben. Der Schreiber in jener Zeitung kriti- siert in herabsetzender Weise, daß die Widerstandsgruppe nicht gekämpft hat. Nun, obwohl wir kein so überragendes Großstadlhirn haben, wie der Schreiber des „Echo", war uns doch klar, daß wir nicht mit verstreut liegenden weniger als 3000 Mann gegen eine Armee kämpfen konnten. In den letzten Kriegswochen wa- ren wohl gegen 100.000 Mann noch regu- läre Truppen in der Gegend. Außerdem erhielt ich seit Mitte März 1945 die Wei- sungen vom alliierten Kommando, welches mit Fallschirmen gelandet war. Damit ist auch die gehässige Kritik an meinem Ka- meraden Watzl betreffend Kindergarten- naivität widerlegt. Die Sache Tanzmann ist in einem gewichtigen Gerichtsakt festge- legt. Es ist bedauerlich, daß dieser Fall vorkam, aber man muß bedenken, welches Blutbad damals durch einen Verräter oder durch unbedachtes Handeln entstanden wäre. Menschen von heute können das kaum mitdenken. Der Schreiber glaubt, Tanzmann wäre mit seinen vier Sprachen der Tito von Tirol geworden. Die Alliierten wußten über meine Person bereits von 1938 an Bescheid. So bekannt, daß, als die Fallschirmspringer landeten von tief in Italien herauf, ver- langten diese am ersten Tag mit mir als Leiter der \Videstandsgruppe Verbindung aufzunehmen. Trotzdem wurde ich noch dreimal gründlich verhört, bis man mir befohlen hat, Landrat zu sein. Tanzmann als Schweizer Staatsbürger, freiwillig bei einem deutschen Sonderkommando, hätte bei solcher Prüfung wohl keinerlei Anwert gehabt. Erinnerungstafeln wie im „Echo" be- merkt, brauchen wir nicht. Uns genügt das Bewußtsein, für unser Land, unsere Heimat und Familien mit Einsatz des Le- bens, auch des der Angehörigen, in schlimmster Zeit den Mann gestellt zu haben. Max Werner sen. Sl1bi1tje1er 2ofttdnniljrhljten - Getraut wurden: am 10. Juli 1965 der Student Josef Michael Va s s, Graz, mit der Dipl.-Dolmetscherin Hildrun An- g er er, Kitzbühel, Jodlfeld 3; der Unter- direktor Frans de Greve, Holland, mit der Modezeichnerin Brigitte Reya, Kitz- bühel, Reischfeld 3. - Gestorben sind: am 8. Juli 1965 die Rentnerin Rosa M a r ki geb. Sinhube; Kitzbühel, Altersheim, 80 Jahre; am 9. Juli 1965 der Major a. D. Rudolf P ach - h o f er, Oberndorf, Hummerbichl, 86 Jahre; am 10. Juli 1965 der Werkzeugmacher Peter M itterle eh 11er, Salzburg, 18 Jahre. - Evangelische Gottesdienste in Kitz- bühel jeden Sonntag im Sommer um 8.30 und 10 Uhr in der Christuskirche neben der Hornbahn-Talstation. Am 18. Juli 1965 Prof. Ernst HeB, Wien. Am 25. Juli um 10
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