Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 10 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 24. Juli 1965 r Parallel zum Theologiestudium unseres Primizianien ging in Oberndorf die Innen- renovierung der Pfarrkirche und nach- dem Mitte Juni die neue Orgel fertig- gestellt war und die Innenrenovierung der Kirche so ihren Abschluß gefunden hatte, stand unser Primiziant knapp vor der Er- reichung seines Zieles und empfing im Dom zu Salzburg die hl. Priesterweihe. Noch am Abend des Priesterweihtages, dem 3. Juli, wurde unser Primiziant, Hoichw. Herr Simon Landmann vom Steinberg, mit allen Ehren am Kirchplatz festlich empfangen. Bürgermeister Franz 1-1 ö c k entbot in tiefempfundenen Worten den Willkommgruß der Gemeinde. Es folgte die Begriiißung durch den Pfarrer Karl Födinger und in Gedichten die Be- grüßung aus Kindermund. Die Musik- kapelle, die Heimkehrer, die Feuerwehr, die Schuljugend mit dem Lehrkörper bo- ten einen würdigen Rahmen zur Be- grüßungsfeier, die mit einer feierlichen Abendandacht und dem machtvoll ge- sungenem. „Großer Gott" ihren Abschluß fand; dann wurde den zahlreich erschiene- nen Pfarrangehörigen uiid den vielen Som- mergästen der Primizsegen erstmals erteilt. Begünstigt vom schönsten Wetter feierte der Primiziant, umringt von zahlreichen Gläubigen von nah und fern, auf einem Festaltar, :1er m Hofe des Hauses Hauser- Panzier errichtet war, sein Erstlingsopfer, das als Volkshochamt unter weitgehend verwendeter deutscher Sprache unter Mit- wirkung einer Schola (Leitung Theologe Martin Anker von \Vörgl) und unter Mit- wirkung der Musikkapelle (Stabführung Sepp Floc h filz er, Oberndorf) mit Volks- gesang festlich gestaltet wurde. Beim Gc ttesdiens t assistierte Herr Dekan von St. Johann Ehrendomherr Josef Ritter und zwei Primizianten, die mit dem Oberndorfer Primizianten an zahlreiche Gläubige auch die hl. Kommunion aus- teilten. Die Pfarrgemeinde hat sich durch ein Triduurn mit zahlreicher Teilnahme auf das Fest würdig vorbereitet. Die tech- nische Vorbereitung lag in den bewährten Händen des Herrn Peter Wörgartner vulgo „Panzl-Peter". Die Primizpredigt hielt in gewohnt mei- sterhafter Weise, in angenehmer Kürze, Seiner Gnaden Herr Canonikus Professor ehemaliger Pfarrer von Oberndorf Georg G i g 1 mayr von Salzburg. Als Primiz- braut fungierte die Schülerin Barbara Lind n e r vom Schörger in Wiesen- schwang mit drei Nebenbräuten. Der fest- liche Rahmen dieser Feier wurde vertieft und erweitert durch die Teilnahme vieler Frauen in :1er schönen alten Tracht, durch die Teilnahme der Heimkehrer und der Feuerwehr, der gesamten Musikkapelle, besonders aber durch die Teilnahme zahl- reicher Hohschüler mit Band und Mütze, sowie von sechs Chargierten, je drei von zwei Studentenverbindungen aus Inns- bruck und Salzburg. Beim darauffolgenden Primizmahl beim Lindnerwirt versammelten sich an die 17() Personen, wobei der neugebildete Jungchor von Oberndorf mit seinem Dirigenten, Herrn Schuldirektor Franz Burger, mit zwei Heimatliedern erstmals vor die Offentlichkeit trat und bei dieser Gelegen- heit sein bestes Können zeigte. Unter, den verschiedenen Tischreden, die gehalten wurden, sprach auch Landtags- präsident Komm.-Rat Johann Obermo- s e r und betonte, daß sich ciii Priester iiicht in die Kirche und in die Sakristei verschliefen soll, sondern mitten im Volk, auch außerhalb des Gotteshauses, seine Tätigkeit entfalten soll. Unter trefflichen Begleitworten übergab Bürgermeister Franz H ö c k ein sehr praktisches Geschenk, das vom Primizianten als willkommenes „Wei- se r t" entgegengenommen wurde. Den Liii voller Erfolg in jeder Hinsicht war dem bunten Sportnachmittag beschieden, der am Sonntag, 11. Juli 1965 in dm malerisch gelegenen Luftkurort Kirchberg zugunsten der Hochwassergeschädigten ver- anstaltet wurde! Sogar Sankt Petrus freute sich und be- lohnte den Eifer der Kirchberger mit einem strahlend schönen Tag, sodaß sich selbst die hartnäckigsten Stubenhocker heraus und auf den Sportplatz wagten. Dieser verzeichnete, trotzdem ihm vom wildgewordenen Wasser ein großes Stück weggerissen worden war, mit über 700 zahlenden Zuschauern und 100 passionierten Zaungästen einen Rekordbesuch! Da sich zudem alle Mitwirkenden völlig uneigen- nützig zur Verfügung stellten, konnte ein Reinertrag von über 13.000 Schilling er- zielt werden. Dieser wird teils den hei- mischen Hochwasserbetroffenen als Erste - Hilfe-Pflasterl, teils der Tiroler Landes- regierung als Spende für andere, noch schwerer betroffene Katastrophengebiete, zur Verfügung gestellt werden. Unter dem Motto: „Humor hat, wer trotzdem lacht" wurde für diesen Nach- mittag ein vielseitiges Programm zusam- mengestellt, an dem alle Schichten der Kirchberger Bevölkerung auf ihre Art mitbastelten: Um Punkt 16 Uhr eröffnete die Kirch- berger Trachtenmusikkapelle unter der bewährten Leitung von Kapellmeister Mi- chael Söllner mit ihrem schneidigen Einmarsch bei flotten Marschklängen un- ter lebhaftem Applaus der Zuschauer die Veranstaltung. Dann rief Schiedsrichter Landtagsabge- ordneter Vizebürgermeister Christian Horn- gacher die Fußballmannschaften des Of- fentlichen Dienstes und der Handels- und Gewerbetreibenden aufs Spielfeld. Es han- delte sich hei allen Aktionären um Laien, selbst Abg. Florngach'er hatte bis vor kur- zem von den Fußballregeln keinen „Tau", Schlußpunkt zu allen diesen Tischreden (Canonikus Gigimayr, Primizbrautf [ihrer, Prof. Johann Gappmayr, Ortspfarrer, De- kan Ritter, Landtagspräsident Obermoser, Bürgermeister Franz Höck) sowie zu den verschiedenen Gesa:ngsvor trägen und Ge- dichten setzte der Primiziant mit einem tiefempfundenen Dankeswort an alle, die ihn zum herzlichen Dank verpflichtet haben. - Ein Nachwort. Oberndorf ist im Jahre 1940 zur selbständigen Pfarre er- hoben worden und somit ist die Primiz die erste in der Pfarre Oberndorf. Zur Zeit der beiden Primizen vorher: Pfarrer An- ton Walti 1911 und Kooperator Josef Mühlauer 1914, beide schon gestorben, war Oberndorf noch Expositur von St. Johann. Möge dem Herrn Primizianten eine recht gesegnete und erfolgreiche Tätigkeit be- schieden sein! Das wünschen noch nae1h- iräglich alle Leser dieser Zeilen. doch baute er durch eifriges, tagelanges Studium der Regeln bestens vor, sodaß ihm aktive Fußballer für seine Spielfüh- rung berechtigten Beifall zollten. Und so spielten sie: Uffentl. Dienst: Gemeinde (,Maser); Gen- darmerie (Oherhauser, \Vörgötter); Gen- darmerie, Post, Gemeinde (Schieß], Fuchs, Fuchs); OBB, Post, Post, Forst, Forst (Hirnschall, Pichler, Quant, Grei- derer, Mitterhauser). Handel und Gewerbe: Limonadenerzeugung (Oberlindober, 1. Halbzeit), Kaufmann (Maier, 2. Halbzeit); Bäcker, Elektro- install. (Papp, Soder); Tischler, Fri- seur, Gastwirt (Moser, Knauer, Schwai- ger); Kaufmann, (Souvernirs), Gastwirt, (Gastwirt), Fleischhauer, Wolidatscher, Schneider (Aschaber, GR. Oberhofer, Schiestl, Koidl, Kalkschmid, Jordan, Obernauer). Kurz nachdem Bürgermeister Ing. Her- bert P au f 1 e r den Anstoß vorgenommen hatte, unterbrach der Schiedsrichter das Spiel und beide Mannschaften strebten, neugierig geworden, der Spielfeldmitte zu. Dort ordnete der Schiedsrichter über- raschend eine allgemeine „Stärkung" mit- tels Kognak an, den der Verbindungsstür- mer „Jodler-Schorsch" in sportlichar Fair- ness für beide Mannschaften spendiert hatte. Dann ging's erSt mit richtigem Schwung los. Die Gewerbetreibenden hatten von An- fang au ein deutliches „Ubergewicht" auf- zuweisen und berannten das gegnerische Tor pausenlos. Der Beamten -Tormann mußte mehrmals seine geliebte Zigarette beiseite legen, um die gefährlichen Ge- schosse der Metzger, Wolidatscher und Co. unschädlich machen zu können. Aber auch die „Papierenen" kamen mehrmals zu brenzligen Gegenaktionen, doch war beim Bäcker meistens Pause! Der nahm die Leichtgewichtler wie die Semmeln auf die Kirchberg: Hochwasserhilfe - einmal durch Humor
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