Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Samstag, 24. Juli 1965 Schaufel und - schon war der Ball wieder in der Hälfte der Federfuchser. in der 16. Minute (eine Halbzeit dauerte 20 Mb nuten) wurde der „Selchfleisc.ii-Otto" dann vom „Wolidatscher - Herbert" ideal be- dient und - der Torwart hatte keine Chance. 1:0 für Handel und Gewerbe! Mit diesem Ergebnis ging es in die große Pause. Während eines flotten Marsches der Musikkapelle stellten fixe Burschen unter Anleitung des Torschützenkönigs vom SC Kirchberg Ehrlich Horst die Hindernisse für die Servierkonkurrenz ins Feld. Gleich- zeitig wurden die teilnehme --iden Kellne- rinnen von der 4köpfigen Jury, bestehend aus je zwei Damen und Herren der älteren und jungen Gastwirtgeneration: „Tante Anna' und „Traubenwirt' sowie „Burg- stall-Grcti" und Cafdtier Hartmann, über die Teilnahmebedingungen informiert. Zum Gaudium des Publikums nahmen auch zwei als Serviererinnen verkleidete Männer teil: Ein 72jähriger Sommergast der sich vor Jahren seine Brötchen als Ober verdienen mußte und nun im Dirndl startete und ein humorvoller Konditor, der sich - mit superbionder Perücke und aufreizenden Netzstrümpfen - „Josefine vom Cafi Lorenzoni" nennen ließ. Die echten Serviererinnen repräsentier- ten richtigen Brixentaler Charme und gin- gen mit Feuereifer und viel Geschick an ihre Aufgabe. Sie wußten nun, daß sowohl Schnelligkeit, Originalität der Kleidung, Geschicklichkeit als auch Charme von der Jury bewertet wurde und spurteten im Einzelstart, höchst lieblich anzusehen und durch ermunternde Zurufe angefeuert, über Hindernisse und Rasen. Enge Tore, Hürden und dann ... die Kurven! - machten ihnen allerhand zu schaffen! Sie- gerin wurde die entzückende Rosmarie vom „Kirchberger Stüberl", cie zwar etwas mehr Zeit als die Erna V Lt er benötigte, diese aber durch anderweitige Pluspunkte doch noch überholen konnte. Außer den bereits Genannten beteiligten sich noch die freundliche K a t h i vom „Beehl", das „Ur- viech" Maria vom „Beehl", die zierliche Anni von der Kegelbahn und die kesse Christl vom Kirchberger Stüberl. Alle wurden sie mit einer Riesen-Haarspraydose von der Kirchberger Frisierzunft für ihre Leistungen belohnt. Nur die Christl holte sich eine Magenverstimmung: Sie hatte für ihren netten Einfall eine schöne Torte vom „Steff" gewonnen. Dieses Konditoren- werk war dann auch im Nu weggeputzt... oh, diese Mädchen! Sofort nach Beendigung des Hindernis- laufes nahm der Standesbeamte (Neben- beruf: Linienrichter) die günstige Gele- genheit wahr, den holden Hübschen mit einem Blumensträußchen zu gratulieren und dafür etliche Küßchen einzuheimsen! Er hatte hunderte Neider. Nach •einer erneuten Musikeinlage be- gann die zweite Halbzeit des Fußballschla- gers. Das Gewerbe hatte drei Mann aus- getauscht. Nicht etwa wegen Mangels an „Luft", sondern weil noch andere mit- spielen wollten. Die Beamten konnten in Kitzbülieler Anzeiger Ermangelung eines Austauschspielers (sage noch jemand: es gäbe zuviel Beamte!) lediglich umstellen. Und siehe da! Nun Lief das Spiel auch bei den Amtsschimueln besser uiid nach wenigen Minuten schon ehoß Postmeister Quant mit Bomben- schuß den Ausgleich. 1: 1 1 Doch im Ge- genstoß marschierte der Otto wie eine wildgewordene Lok durch die Reihen der Beamten und bezwang deren Tormann mit einem scharfen, plazierten Schuß ins linke Eck. Nach dem 2 :1 steigerte sich die Spannung unter dem objektiven Publikum sprunghaft. Gelingt den Beamten noch ein Treffer oder gehen sie sang- und klanglos unter, fragte man sich. Kurz vor Spiel- ende kommt die Post (Pichler) zum Ball, tankt sieh wie ein Profi durch und schon zappelt der Ball im Netz des Kaufmannes! Das Spiel endete mit dem gerechten Er- gebnis 2:2. Selbst das anschließende Elferschießcn endete wiederum Remis 4 :4. Man erkennt daran also, daß in Kirchberg eine Ausgeglichenheit zwischen Schreibtisch und Werkbank, bzw. Theke und Laden- tisch herrscht, die für das Zusammenwir- ken von Exekutive und Wirtschaft auch anderenorts wünschenswert wäre! Ein neuerlicher Tusch der Trachten- leitetc dann das Kräftemessen der heimischen Jungbauernschaft ein. Vier Fraktionen aus der Kirchberger Umgehung, Sperteiidorf, Soinberg Krinberg und l- "-lein-seile stellten je eine Abordnung muskulö- ser Bauernsöhne, die sich zuerst im Tau- ziehen maßen. Das Endergebnis lautete: 1. Krinberg, 2. Kleinseite, 3. Sonniberg 4. Spertendorf. Danach ging es unter den unbestechlichen Pr'äferaugen von Gend.- Hev.-Tnsp. i. R. Ileigenhauser und Ge- meinderat Obermüller um den Titel des Meisters im „Boanhakeln". Der lange „Tanner-WastP' warf alle Konkurrenten aus dem Bewerb und konnte sich dadurch mit dem aus Süßbrot gebackenen Sieger- kranz behängen l assen. Auch der rührige Tormann Maier rettete das Remis im Eifer- schiefen für das Gewerbe und wurde enthusia- stisch gefeiert. Photo: Max Eder, Kirchberg Seite 11 3 ~ T X 2 h. :-' - `A, . ;. .L.. ; '.. :-s 1•. ' 4. - •' Kitzbüheier Jahrmarkt Samstag, 7. August Bei der Jahrmarktsitzing am Montag, 19. Juli 1965 im „PIanersth3erl" wurden alle noch schwebenden Fragen der Organi- sation bereinigt. Der heurige Jahrmarkt kann wieder auf die Mizhilie fast sämt- licher Vereine rechnen. Als Konzertkapellen konnten, wie be- reits berichtet, die Stadtmusik Obermais- Meran und die Bundes-Musikkapellen Kirchberg und St. Ulrich gewonnen wer- den. Von den einzelnen Vereinen wurden darüber hinaus neun Tanzkapellen ver- pflichtet. Nächste (und letzte) Korn :teesitzung ist am Montag, 2. August, 18 Uhr, im Planer- stüberl. Jungbauernobmann [konnte sich mit der Erringung der „Bronnenen" durchaus sehen lassen! Anschließend drängten sich die Zu- schauermassen in dichten Reihen um das vorgefahrene Kombiauto, aus dessen Bauch nach und nach eine große Anzahl schöner Preise entnommen wurden. An der Tom- bola nahm jede gelöste Eintrittskarte teil. Neben den großzügigen Sachspenden der heimischen Geschäftsweli (ach der Herr Bürgermeister und Flochw. Herr Pfarrer Sterr befanden sich unter den Spendern!) gab es verlockende Reisen mit den Kirch- berger Taxi- und Reiseunternehmen, sowie gratis Skischuiwochen und zahlreiche Gut- scheine für die erlesensten Leckerbissen der Kirchberger Gas:roncmie zu gewinnen. Die Wirte wetteiferten darin mit den Spe- zialitäten ihrer Häuser. Die hohe Anzahl von Preisen gestattete es jedem 6. Zu- schauer, als glücklicher Gewinner heim- gehen zu können. Die anderen trösteten sich damit, mitgeholfen und sieh wieder einmal köstlich amüsiert zu ha-gen. Man sah an diesem Abend in dem Ort nur frohe Ge- sichter! Abschließend möchte es der Verfasser
< Page 11 | Page 13 >
< Page 11 | Page 13 >