Kitzbüheler Anzeiger

Archiv Viewer

Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger - Samstag, 16. Jänner 1965 Schmiedmeisters Anton Pichler, eine Prü- fung mit Auszeichnung. Mit „sehr gut" schlossen in der Sektion Handel ab: Nothburga Hai nbuchner, bei Firma Franz Stitz, Kitzbühel; Monika in ne rk of 1er, bei Firma Feiler, Inhaberin Anna Randl, St. Johann; Alois Stöckl, bei „Brixenta 1er Drogerie", Karl Plamoser, Kirchberg; Jakob Mißlinger, bei Firma Carl Ritsch, Hopfgarten; Robert Mader, bei Firma Carl Planer, Kitzbühel; Wal- traud Strobl, bei Firma Peter Haus- berger, Westendorf; und Margarete Ott, hei Schuhhaus Fröhlich, Kitzbühel. Ebenfalls mit „sehr gilt" schlossen fol- gende Industrielehrlinge ab: Theresia Grander und Zita \Valch, beide bei Im Verlag der „Tiroler Nachrichten" erschien vor kurzem ein Werbeheft „Tirol - immer einen Urlaub wert", das in großer Auflage in Deutschland verbreitet wurde und eine Fortsetzung der Winter- sportbeilagen der „Tiroler Nachrichten" darstellt. Von den Fremdenverkehrs- plätzen des Bezirks werben darin Kitz- bühel, Kirchberg, Brixen, Hopfgarten, St. Johann und Kössen durch hervorragendes Bild- und Textmaterial. In einigen wert- vollen Artikeln, die dem Geleitwort des Landeshauptmanns Ok.-Rat Walinöfer und des Gemeindereferenten Landesrat Tropp- mair folgen, wird auf folkloristische, kul- turelle und sportliche Momente Tirols ver- wiesen. Firma A. Pichler & Co. KG., Kitzbühel. In der Sektion Fremdenverkehr schloß der Kochlehrling Antonie II e chenb ich- ler, bei Hotel Kitzbüheler Horn", Wal- (er Reisch, mit sehr guter Lehrabschluß- prüfung ab. Die ausgezeichneten Ergebnisse sind nicht nur ein Beweis jugendlichen Kön- nens und beruflicher Tüchtigkeit, sie sind auch eine Anerkennung für heimische Handels- und Industriebetriebe und für die kaufmännische Berufsschule Kitzbühei, aus der die Mehrheit der Lehrlinge her- vorging. Den tüchtigen Fachkräften der heimi- schen Wirtschaft die besten Wünsche für die Zukunft! „Vater des neuen Kitzbühel" veröffent- lichten, daß im Eingangsartikel Dr. Wolf- gang Girardi vom Osterreichischen Ski- verband unter dem Titel „Tirol - eine Wiege des Skisports" folgend beginnt: „1891. Kopfschüttelnd blättert der Kitz- büheler Gastwirt Franz Reisch in dem kleinen Büchlein, worin dieser verrückte Norweger, der Nansen, behauptet, er sei mit „Schneeschuhen" in Grönland gewesen. Und er, Franz Reisch? Er lebt inmitten der schönsten Berge; schon an die sechzig- mal hat er das Horn hei Kitzbühel mit den „Genagelten" bestiegen - sollte er es da nicht auch einmal im Winter mit diesen neuen ‚Norwegischen' versuchen? Ja! Ein Paar solcher Wunderbrettln muß März 1893. Es ist ein strahlend-er Früh- jahrssonntag. Lockend lacht das ‚Horn' ins Tal hinunter. Hier hat Franz Reisch mit seinen neuen Brettin bereits die ersten gelungenen Versuche hinter sich. Mit den lachenden Dorfbuben am Rücken ist er sogar schon steile Lehnen hinuntergefah- ren. Heute soll das Kitzbüheler Horn stau- neu; noch nie hat ein Mensch gewagt, seinen dicken Schneepanzer aufzukratzen, heute aber rückt ihm ein einsamer Berg- lee mit ulkigen Hölzern an den Beinen auf den Leib - und dieser erste Unruhestifter wagt es sogar, gleich bis zum Gipfel vor- zudringen! Franz Reisch hat mit dieser kecken Tour eine neue Sportart eingeleitet; mit Recht nennen wir ihn den ‚Skivater Ti- rols'. Besonders dankbar aber muß ihm Kitzbühel sein: denn er war es, der sich vorgenommen hatte, aus dem ‚Dörfl' (frei- lich war Kitzbühel längst eine Stadt, so- gar eine der ältesten Städte Tirols) einen ‚weltbekannten Wintersportplatz' zu schaf- fen. Ohne Frage ist ihm dies auch gelun- gen. Unterstützt dabei hat ihn die ‚schwe- bende Gräfin', die Komtesse Lamberg; sie sprang mit fliegendem Rock über die Skihügel (wobei die Bäuerinnen sie nicht selten mit Schimpfwörtern bedachten!) und half Reisch, den Damenskilauf zu fördern." 45 Jahre nach dem allzu frühen Tod wird hier durch eine gelungene, bestens aufgemachte und weitverbreitete Publi- kation Franz Reisch ein würdiges Ge- denkblatt zuteil, das auch Kitzbühel mit dankbarer Freude erfüllen kann. Ein Wiege des Skisports Zum 45. Todestag von Franz Reisch (6. Janner 1920) Dabei entspricht es der Haltung der lieri „Tiroler Nachrichten", die bereits anlaß- Und lich des 40. Todestages von Franz Reisch wir( 1 einen ausführlichen Artikel über den Paar so schreibt der Kitzbüheler Gast- nach Norwegen, bestellt sich ein Schneeschuhe'. Feuernotruf T 1 122 nur für Kitzbüheli eI. Rettung (Roten Kreuz) Toi. 144 für den Bergbau in Kitzbühel von größter Wichtigkeit war: „Es sollen die metzger zu den vier quotemern das ynslit außlassen und von ainer yeden quotembersuntag acht tag darnach vail haben und ain phundt geben umb 11 fierer, damit das perchwerch ynslit vind zu kauffen zu jeder quiotember. Vergent aber die acht tag, mugen die metzger jr ynslit geben, wem sy wellen, damit das perchhwcrch auch gefürdert werd." Das „Irislat" (Unschlitt) war ein äu- ßerst notwendiger Bedarfsartikel des Berg- baubetriebes. Damit wurden die Gruben- lampen gespeist. Deswegen war es die große Sorge der Bergwerksgesellschaften zu Kitzbühel, den Bedarf an „Inslat" dek- ken zu können an den Quartalen des Jahres, die durch die Quatembersonntage gekennzeichnet waren. Das sind der Sonn- tag Reminiscere (2. Fastensonntag), der Dreifaltigkeitssonntag, der Sonntag nach dem Mattheustag, Ceucis genannt, und der Sonntag nach Luzia. Es ist einleuchtend, daß mit dieser Maßnahme allein noch nicht das Aus- langen gefunden werden konnte. Die Berg- werksgesellschaften waren gezwungen, Unseh litt und alles andere, wie Getreide, Futter, Schmalz, Eisen usw., von auswärts zu beziehen. Dazu richteten sie 1542 zu Wörgl eine Niederlage ein. Wörgl lag dafür günstig, weil die Waren auf dem Inn bis dorthin verschifft werden und von dort auf kürzestem Weg durch das Brixental nach Kitzbühel gebracht wer- den konnten. Die Stadt Kufstein erhob gegen diese 'Wörgler Niederlage Einspruch, weil nach den Freiheiten der Stadt Kuf- stein weder in Wörgl noch sonst irgendwo im Kufsteiner Landgericht eine Niederlage außer in Kufstein selbst sein dürfe. Die Regierung zu Innsbruck schaltete sich ein, weil es im Interesse des Bergbaus zu Kitz- bühel unbedingt notwendig war, daß die Kitzbüheler Bergwerksgesellschaften ir- gendwo im Inntal eine Niederlage be- sitzen. Es kam daraufhin zu einem Ver- trag zwischen den Bergwerksgesellschaften zu Kitzbühel und der Stadt Kufstein am 10. Mai 1543, wonach in Zukunft die Gesellschaften ihre Bedarfsartikel nicht mehr in Wörgl, sondern in Kufstein nie- derlegen und von da auf der Achse nach Kitzbühel bringen sollen. Dies paßte wiederum den Rattenber- gern nicht, da sie sich in ihren Rechten verletzt fühlten. Der bayerische Herzog Ludwig der Reiche hatte nämlich im Jahre 1453 der Stadt Rattenberg das Nieder- lags- und Umschlagerecht für Getreide in der Weise verliehen, daß jedes Ge- treideschiff, „das in das gepürg gancklii habe" in Rattenberg „von ainem mitten- tag hintz dem andern" liegen bleiben solle. Das Getreide sollte zum Zweck der Ein- hebung des landesfürstlichen Zolles um- geschlagen und in Rattenberg zum Ver- kauf ausgeboten werden. Bei dieser Ge- legenheit hob die Stadt Rattenberg auch ihren städtischen Zoll ein. Die Ratten- berger vermochten dieses Niederlags recht in der Folgezeit über das Landgericht Rattenberg hinaus auszudehnen in der Art, daß sie das alleinige Niedcrlagsrecht den ganzen Inn hinab bis nach Rosenheim unter Ausschaltung des Niederlagsrecht Kufstein erhielten, und dies nicht nur für Getreide, sondern für alle Bedarfs- artikel. Mit dieser Tatsache mußten sich nun die Stadt Kufstein und das Bergwerk zu Kitzbühel auseinandersetzen. Die Ratten- berger beschwerten sich zunächst, daß sie zum Vertragsabschluß überhaupt nicht zu- gezogen worden waren. Dann führten sie
< Page 3 | Page 5 >
 
Kontakt
Tel.: +43 (0) 5356 6976
Fax: +43 (0) 5356 6976 22
E-Mail: info@kitzanzeiger.at
Virtuelle Tour
Rundblick - Virtual Reality
Werbung
 
Zurück Aktuelle Gemeinde Archiv Suchen