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Samstag, 16. Jänner 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 Fälle, 8 Geburten und 3 Geisteskranke. Bei 7 Verkehrs- 1 Betriebs- und 109 Sportunfällen mußten Uberführungen vor- genommen werden. In 21 Fällen wurde erste Hilfe geleistet. Außerhalb des Be- zirks wurden überführt: München 5, Wien Linz 1, Salzburg 6, Niedernsill 1, Land- eck 1, Innsbruck 3, Natters 1, Solbad Hall Kufstein 8, Wörgl 6. Aus der Geschichte des Musikinstru mentenbaues in der Sendereihe „Blick ins Lind" brachte das Osterreichische Fernsehen am frühen Abend des 24. Dezember einen interessanten Bericht aus Kitzbühel, wo- bei nach einer stimmungsvollen Einleitung Am 8. Jänner 1965 vollendete Stadt- pfarrer Dr. Joseph Kreuzer sein 50. Le- bensjahr. Aus diesem Anlaß gingen dem Pfarrherrn, welcher am 23. September 1962 als Stadtpfarrer installiert wurde, viele Glückwünsche zu. Am Vortag seines Geburtstages fand sich Bürgermeister Her- mann Reisch mit einer Abordnung des Stadt- und Gemeinderates ein, um die Glückwünsche vorzubringen. Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer wurde am 8. Jänner 1915 auf dem Thall- gauh.of in Großarl geboren. Er trat 1928 in das Borromäum in Salzburg ein und verließ dieses 1936 als Generalsenior. Es folgten die Studienjahre in Rom, 1940 die Einberufung zum Kriegsdienst, Verwun- dung und Kriegsgefangenschaft und glück- liche Heimkehr. Am ii. Oktober 1948 wurde Stadtpfarrer Dr. Kreuzer in Rom (das winterliche Kitzbühel bei Nacht) die Geschichte des Musiki ns trumentenbaues in den Alpen gezeigt wurde. Bild und Wort waren klar und präzise und offenbarten den Bau von Violine, Gitarre, Harfe und Hackbrett. Meister Mürnseer, der in Mit- tenwald den Bau von Musikinstrumenten erlernte, ist der einzige Instrumenten- baumeister, der noch Liederharfen her- stellt. Der zweite Teil der Sendung war leider gekürzt, so daß das Spiel von An- dreas und Sepp Feiler, Josef Berger und Johann Hechenberger wie auch die Vor- führung der fertigen Instrumente „zu kurz" kam. Alles in allem war die Sen- dung ein Beweis einer bei uns lebendigen Volkskultur und eine bedeutende An- erkennung heimischen Handwerks und schöpferischer Kräfte Kitzbühels. zum Priester geweiht. Im Jahre 1951 wur- de er zum Doktor der Theologie promo- viert - cum laude - und mit der Be- rechtigung, auf Universitäten in Philoso- phie Vorlesungen zu halten. Von 1951 bis 1954 war unser Jubilar Stadtkooperator in Kufstein, 1954 und 1955 Religions- professor am Gymnasium in St. Johann im Pongau und von 1955 bis 1958 Spi- ritual im Priesterseminar in Salzburg und bis 1962 Religionsprofessor an der städti- schen Handelsakademie und an der Höhe- ren Bundeslehranstalt für Frauenberufe in Salzburg. Die Investitur mit der Stadt- pfarre Kitzbühel erfolgte am 18. Sep- tember 1962 in Salzburg durch den hoch- würdigen Herrn Generalvikar Dr. Franz Simmerstätter. Stadtpfarrer Dr. Kreuzer spricht fünf Fremdsprachen. Seine Seeisorgetäligkcit in Kitzbühel Krankenhausneubau Bausteineaktion Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Konto-Nr. 2000, und bei der Raiffeisen- Bezirkskasse Kitzbühel, Konto- 4r. 37.000 Bisher eingezahlt 1,245.163 Neue Spender: Andreas Daxer, Grugibichi, Holzspende im Werte von 1.080 Christi Geyer, Kitzbühel, Kranzablöse für Josef Brugger 200 Familie Auer, Felseneck Kranzablöse für Josef Brugger 200 Turnverein Kitzbühel, Kranzablöse für Josef Brugger 300 Ungenannt 200 Stand vom 14. Jänner 1965 1,247.143 Kitzbühel wird im ganzen Lande gerühmt. Zu seinem Geburtstag unsere besten Glück- wünsche: Landesbäuerin Hechenber- ger im Amt bestatigt Familienhelferinnen in jedes Dorf Im vorigen Herbst ging die erste Funk- tionsperiode des Fachausschusses für bäu- erliche Hauswirtschaft bei der Landes- landwirtsehaftskammer zu Ende. In ge- meinde- und bezirksweise abgeführten Wahlen wurden die Mitglieder neu bestellt und die Bezirksbäuerin gewählt. In Kitz- bühel wurde die bisherige Bezirksbäuerin Anna ile ehen berger, Unferbrunn zu Kitzbühel, wiedergewählt. Bei der 6. Arbeitstagung des Landes- Stadtpfcirrer Dr. Kreuzer - ein F00 ünfziger Reiche änderte daher durch Mandat vom 1 Zu der damaligen Zeit, als diese Be- 15. September 1474 diese Bestimmung da- stinunung erlassen wurde, stand das Berg- hingehend ab, daß die Verleihung der werk in Rattenberg nämlich schon in Blü- Kaufrechte den Bürgern von Kitzbühel te, während das in Kitzbühel erst im Ent- zustehen soll. Das Konzessionssystem blieb stehen war. Dies sollte sich allerdings also wohl bestehen, die Zuständigkeit je- bald ändern. Wäre diese Ordnung zur Re- doch ging auf die Stadt über. i gelung des Handelsverkehrs 30 Jahre spä- Herzog Ludwig der Reiche verfügte wei- ter erlassen worden, würde diese Ver- ter in seiner Ordnung vom 29. Dezember fügung bestimmt nicht mehr getroffen 1473, daß die Gastwirte, die Taferner, worden sein. wie sie damals genannt wurden, bei Dek- Von besonderer Bedeutung für Kitz- kung ihres täglichen Bedarfes nicht an bühel und auch St. Johann war, daß in den Markt gebunden sind. Weiter soll dieser Ordnung ein Verbot des Nieder- der Verkauf der Hauserzeugnisse an Lo- lassens von Handwerkern innerhalb einer den und Tuch in Abänderung der Be- Meile um Kitzbühel herum erlassen wurde. stimmung vom Jahre 1459, in der er frei Damit sollte jede Konkurrenzierung der war, dem Marktzwang unterliegen. Das Kitzbüheler Handwerker unterbunden wer- gleiche galt für den Kauf der eisigeführ- den. Nur von St. Johann gegen Kitzbühel ten „welschen Tücher". Nur unter den hinauf sollten die Handwerker innerhalb Nachbarn war der Verkauf der Eigen- einer halben Meile von St. Johann arbeiten produktion an Tuch und Loden sowie der können. eingeführten Textilien gestattet, allerdings Schließlich wurde angeordnet, daß in nur soweit es den Hausbedarf betraf. Ein Zukunft nur das Maß und Gewicht von Wiederverkauf war deshalb verboten. Wasserburg am Inn gelten soll. Das war Eine eigene Bestimmung war dem Berg- eine Verfügung, die den Kitzbühelern werk von Rattenberg gewidmet, das ein keineswegs paßte. Auch die Insassen des Vorkaufsrecht für „Insiat" in allen drei 1 Landgerichtes Kitzbühel wehrten sich da- Herrschaften Kitzbühel, Kufstein und Rat- 1 gegen. Man stellte sich auf den Stand- tenberg erhielt. 1 punkt, daß das bisher gebräuchliche Maß- und Gewichtssystem beibehalten werden soll, weil sonst eine große Unordnung auf diesem Gebiet entstünde. Der Landesfürst ließ sich davon überzeugen und widerrief durch das schon genannte Mandat vom 15. September 1474 die getroffene An- ordnung, so daß das Maß- und Gewichts- system beim alten Herkommen blieb. In diesem Mandat wurde auf Grund einer Forderung der Stadt Kitzbühel auch verfügt, daß Kitzbühel den Preis des Wei- nes, der in der Stadt ausgeschenkt wird, festsetzen kann. Damit wären wir bei den Wirten an- gelangt, über die wir uns das nächstemal unterhalten wollen. (Fortsetzung folgt) Besucht das Kitzbüheler Heimatmuseum Neben der Alfons-Walde-Galerie und dem Franz-Reisch-Gedächtniszimmer se- hen Sie eine große Anzahl von Kunst- gegenständen der alten und neuen Zeit, Werke Kitzbüheler Künstler, Erinnerungs- stücke prominenter Personen und hoch- interessante Gegenstände des „alten Man- nes" aus der prähistorischen Zeit des Bergbaues.
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