Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 31. Juli 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 3 Schulkind die kleine Trommel. Später wurde das Flügelhorn sein Lieblings- instrument. Die Musikkapelle Aschau er- nannte ihn aus Dankbarkeit für seine großen Leistungen durch fast drei Jahr- zehnte zum Ehrenkapellmeister. Unter ihm erhielt die Aschauer Musik 1933 die erste Musikuniform und zwar Hut und Rock. Jeder Musiker kaufte sich aber die Kleidungsstücke aus eigener Tasche. Nach Maier folgt Kapellmeister Rudi Da x er, Postwagen- chauffeur; früher Kapellmeister in Kirch- berg. Sein schwerer Dienst, der ihm zu wenig Freizeit ließ, zwang diesen sym- pathischen Musiker, den Dirigentenstab schon nach zwei Jahren an Kapellmeister Josef S c h r o 11, Kasper- bauer, zu übergeben. Dieser führte die Kapelle von 1950 bis 1952 und wurde von Kapellmeister Stefan 5 a iven m o s e r abgelöst. Unter ihm erhielt die Musik- kapelle eine neue Aufgabe und zwar im Dienste des Fremdenverkehrs. Aschau war Fremdenverkehrsgemeinde geworden und die Musikkapelle als Mittelpunkt der Dorf- kultur war sich dessen bewußt. Zu einer guten Musikkapelle gehört aber auch eine eigene Tracht, gehören blitzende Instru- mente und ein diszipliniertes Auftreten. Im Jahre 1956, zum ersten Bezirks- musikfest in Aschau, erhielt die Musik- kapelle die neue Tracht. Durch Fleiß, sparsame Kassenführung, durch Unter- stützung durch die Bevölkerung, durch die Kulturabteilung beim Amt der Tiroler Landesregierung und durch die Gemeinde Kirchberg wurde die Tracht erworben. In diesem Jahr wurde auch Altbürgermeister Franz M a u r a c he r zu Mauer zum Ob- Feuernotruf 1e.. 122 nur für Kltzbühel Rettung (Rotes Kreuz) T&. 144 Notruf Gendarmerie 133 verteidigung im allgemeinen, von ihren Anfängen bis 1866. Das äußere Bild der Ausstellung wird durch große, mit Fotos und Schriftstücken versehene Tafeln be- stimmt, die zwischen Eisengestellen ver- spannt sind, ein System, das ja seit lan- gem für Dokumentations- und Fotoausstel- lungen erfolgreich verwendet wird und keinerlei Risiko darstellt. Der Besucher kann wie in einem historischen Bilder- buch der Reihe nach die Ereignisse;nach- blättern, die in der Geschichte der Lan- desverteidigung eine Rolle gespielt haben. Er sieht zunächst in sorgfältiger Auswahl die Dokumente, die die Verteidigungs- bereitschaft und Verteidigungsleistung der Tiroler in den ersten Jahrhunderten ihres Bestehens als Landesfürstentum unter Be- weis stellen, wird an die Kampfe gegen die Schweizer im 14. und 15. Jahrhundert erinnert (Schlacht hei Sempach 1386, Ge- fecht bei Zams 1406), an die veneziani- schen Kriege und schließlich an die vielen Kämpfe unter Kaiser Maximiiiau. Die Ver- mann gewählt und übt diese Stelle bis zum heutigen Tage zum Wohle der Kapelle aus. Zwei Jahre vorher baute sich die Ka- pelle ein eigenes Probelokal. StefanSalven- moser war elf Jahre Kapellmeister und seine Tätigkeit bleibt unvergessen. Im Jahre 1963 übergab er den Dirigentenstab an Kapellmeister Kaspar Kr , i mba eher, Unterhasenbauer (über seine Urgroßmutter mit Weihbischof Dr. Filzer verwandt). Stets frische Forellen Wieder brach für de Musikkapelle Aschau eine neue Zeit an. Es erfolgte die Umstim- mung der Instrumente von der von Gar! Michael Ziehrer geschaffenen „Wiener Stimmung" auf die „Normalstimmung". Mag auch die Wirtschaft seinerzeit mit der Umstimmung eine Belebung der In- strumentenfabrikation erwartet haben, so war diese aber zweifellos ein Vorteil für die Blasmusikkapellen. Mit der Nor- malstimmung kann sieh heute jede Kapelle anderen Instrumenten anpassen. Nicht zu- letzt mit der Königin aller Musikinstru- mente, der Orgel. Seit der „Zurück- tcidigungsbereitschaft des Volkes, aber das Fehlen einer straffen Organisation hatte damals, 1511, zur Erlassung des Land- libells geführt, das die Pflicht aller Wehr- fähigen zur Verteidigung des eigenen Lan- des festlegte und damit die Grundlage für alle späteren Ordnungen des Landes- aufgebotes wurde. Die Ausstellung führt weiter in die Zeit des „bayrischen Rum- mels" von 1703 und schließlich in die Epoche der Freiheitskriege von 1796 - 18143 796- 1814, die mit altbekannten bildlichen und schriftlichen Zeugnissen (vgl. Tirol 1809, Ausstellung im Tiroler Landesmuseum 1959) vorgeführt wird. Die Entwicklung des Schützenwesens, die Entstehung des TiroierJ äger-, später Kaiserjägerreinents die Wirksamkeit der Landesverteidigung im Revolutionsjahr 1848 und in den Kämpfen gegen Italien 1859 und 1866 sind auf den folgenden Tafeln übersicht- lich dargestellt; auch erfährt man von der Neuordnung des Heeres nach dem Kata- strophenjahr 1866, von der Einführung gewinnung" der Normalstimmung In der Blasmusik haben Kirchenmusik, Orche- ster und Tanzkapellen einen beachtlichen Aufschwung genommen. In Aschau wie auch in anderen Orten verlegte man sich nicht mehr auf einen „Umbau" der Instru- mente, sondern auf die Neuinstrumentie- rung. Beim „Umbau" wäre ein Kunterbunt verschiedenster Fabrikate zustande ge- kommen und die Stimmung hätte darunter zu leiden gehabt, insbesondere bei den Klarinetten. So hat sich Aschau „auf- gerafft" und instrumentierte sich neu. Die Blechinstrumente wurden bei der Firma „Musica" in Steyr und die Holzinstrumente bei der renomierten Tiroler Firma Othmar Hammerschmied aus Wattens erwor- ben. Wieder stellte sich die Gemeinde Kirchberg unter Bürgermeister Ing. Pauf- 1er mit einer bedeutenden Subvention ein und die Vereinskasse wurde geleert, auf Vereinsausflüge verzichtet. Aber auch die musikfreudige Bevölkerung von Aschau stellte sich großzügig ein, für die 21 Mann starke Kapelle die Instrumentierung zu ermöglichen und von der Kulturabteilung beim Amt der Tiroler Landesregierung wurde eine weitere Subvention zugesagt. Allen sei hiermit herzlichst gedankt. Die letzten „Schulden", so hofft man, sollen mit den Einnahmen aus dem Musikfest abgestottert werden. Obmann Altbürger- meister Mauracher ist am Zustandekom- men der Aktion großes Lob zu spenden. Das Bezirksmusikfest in Aschau dient also zwei wichtigen Dingen: der Erfreuung aller Festbesucher und der Endfinanzie- rung. Die Musikkapelle Aschau freut sich über jeden Besucher, möge der hl. Petrus als Wetterpatron doch ein Einsehen haben und schönes Wetter schicken. Schöne und gute Musik zu machen, dafür garantieren die Brixentaler Musikkapellen im 17. Jahr des Bestandes. Herrn Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia dan- ken alle Aschauer für die Ubernahme des Ehrenschutzes; sein Lieblingsmarsch wird schon geprobt1 der allgemeinen Wehrpflicht und dem Bestreben der Tiroler, sich mit dem Land- sturm und den Standschützen die alte tirolische Verteidigungstruppe zu erhalten. Die vornehme Objektivität und wissen- schaftliche Genauigkeit der Ausstellung wird auch im zweiten Raum, der die Landesverteidigung, das allerletzte Auf- gebot, in den Heldenjahren 1915-1918 schildert, beibehalten. Sie mag manchen schmerzlich berühren, der weiß, wie es sonst um die Objektivität diesem Krieg und diesen Leistungen gegenüber bestellt ist, und der gerne für Gefühle des Triumphs, der Rührung und für pietät- volles Gedenken Platz gefunden hätte. Die Aufgaben einer auf bloß graphische Mittel beschränkten Ausstellung sind damit frei- lich überfördert. Auch entspricht die große Geste vielleicht wirklich nicht unserer heute allgemein herrschenden klugen Re- serviertheit. Die 450 Kilometer lange Alpenfront lag im Mai 1915, als jeder Tag die Kriegs-
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