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Samstag, 7. August 1965 Kitzbüheier Anzeiger Seite 11 daß grad bei uns dea Film draht weard, und daß bei Volksbrauch und -kultur sie bei der Wahrheit bleiben stur, und daß die Filmstars und Starlettin vor uns're Aug'n tmmarettln. Sein tuat's nur schad, daß ma ban Gsichi vor lauta Schmirb sie nit recht siecht. Doch daß ma siecht: s'is do was dru Ieucht'n sie's scho bäarig u. Weil gar so vii Stars da send g'wahr i: weard'n muaß a wundabare Schtory. Was tuats, wanns uns im Film als Sepp'n und Trottin hinstell'n und als Tepp'n? Warn seho die Boarn da, da Franzos, Nazi und Ami - mia sand's los, Sogar die Schwed'n warri nix z'nein, Wear ma dö Filmieu't a daleid'nI Heribcrt Großau (Gries, Mühlau, Fischkalter) und die Anwiesen, in der Kleinau (Dorfwies, Stad!wies, Zeindlau). Im 18. Jahrhundert wurden die Ufer der Ache wegen der vielen „Ausrisse" wieder neu verwercht und den (saTzbur- gischen) „Untertanen" zu Klausen und Kirchberg gestattet, die aus den Feldern verschüttet-en Gründe abzuräumen und als „Einfänge" neu einzuzäunen. Dies geschah in den Jahren 1791 bis 1794. Von den Einfängen wurden fünf an Klausner und 25 an Kirchberger Bauern gegen eine jährliche „Stift" (Zins) vergeben. Im Jahre 1953 wurde (vom Schreiber dieser Zeilen) bei einer „politischen" Ver- sammlung die Verbauung der Spertner (und Kirchberger) Ache und die Bildung einer Achengenossenschaft (nach dem Vor- bild der vor 60 Jahren gegründeten Groß- a chengenossens chaft) angeregt. Die Spert- ner Ache hat von ihrem Ursprung bs zu ihrer Mündung in die Jochberger oder Kitzbiihe!er Ache sechs Namen: Unterer Bach (Westerache) im unte- ren Spertner Grund Oberer Bach (Spürten Ache) im oberen Spertner Grund Spertner Ache im Spertentale Kirchberger Acht vom Dorf Kirchberg bis zur ehemaligen Landesgrenze Reither Achte (bis zum Bodner Wald) Rainache Anton Flecksberger Vom Bezirksmusikfest in St. Ulrich Landesverbandskapellmeister Tanzer: „Bester Musikbezirk des Landes" Verschüttete Dörfer im Brixental Wie gefährlich die Werch- oder Seiten- bäche der „alten Ache" früher waren, sie- ben wir im 17. Jahrhundert, wo nach schweren Güssen" der Ragginer Bach in den Jahren 1638 und 1647 die Diirfer Racking und Steinhering (zwischen Lau- terbach und Bockern) verschüttete. Die gleiche Gefahr drohte auch den Pockin- gern, Lauterbachern und Feuringern. In einem Schreiben des Pflegers von Itter vom 25. August 1648 heißt es unter anderem: „Das Dorf Ragging von grundt und Stainhäring nun mehr schier aller- dings abweckh gerissen und mit unfrucht- barer Materyal Sandt und Stain bücher als ein Haus verschitt". Die Zechentbeschreibung von 1520 bis 1540 nennt in Lauterbach neui, in Pockern acht, in Feuring, Racking und Stainhering je vier ganze Güter. Zechentholden in Rackhin (Ragging) Hanns Strohl Erhart Klingler Niklas Rauch Wolf und Gilg \Valch Zechentholden in Steinhering Primus Stainel Steffan Staines Bricci im Anger Andrä Stöckl Die Verachrung der Spertner Ache Im Jahre 1799 schrieb der Salzburgi- sche Oberwaldmeister im Brixentale Chri- stof Mich!: „Dieses de: Spertner Achenwasser hat mit unliebsamer Bey- hilfe verschieden groben Zu-Gäben, meh- reren Gütern und besonders in dem Dorf Kirchberg mit sersanden, zerrissen und verstauen greuliche Verwüsuingen und Schäden geliefert, daherr zum theil kost- bare Verarchungen und viel Wereh-Hol- zes hiezu erforderlich ist." Im 16. Jahrhundert begann man mit der Verarchung der Spertner Ache in der Michel- oder Großau unterhalb und in der Wenig- oder Kleinau oberhalb des Dorfes Kirchberg. Damit erhielt die Ache ihren endgültigen „Furt" (Lauf). An Steile der Auweiden traten nun Aufeider in der Am Sonntag, 1. August 1965 fand in St. Ulrich am Pillersec das Bezirksmusik- fest des St. Johanner Musikbezirks statt. Für die Veranstaltung hatte der Herr Landtagspräsident Kommerzialrat Johann o be rmo s er, der seit elf Jahren Ehren- bürger der Gemeinde ist, den Ehrenschutz übernommen. Wegen dies Begräbnisses des Salzburger Landtagspräsidenten konnte er jedoch den Ehrenschutz nicht persönlich ausüben. Das Fest litt teilweise unter dem schlechten Wetter, jedoch konnte es trotz- dem fast programmgemäß durchgeführt werden. Am Vorabend konzertierte die Musik- kapelle Gaissau aus Vorarlberg unter Kapellmeister Alfred L n t z 1 i n g er. Vor dem Festkonzert fand ein Fackelzug statt. Am Sonntag begann das Fest mit dem Weckruf der Musikkapelle. Um 7.30 Uhr war die Heldenehrung und schon um 9 Uhr kamen die ersten Verbandskapellen. Die Wertungsspiele wurden von der Mu- sikkapelle St. Ulrich mit der Aufführung des Musikstückes „Festklänge Nr. 1" von Josef Hadraba eingeleitet. Für die Wer- tungsspiele, zu denen sich von den zwölf dem Verband angehörenden Kapellen ne u n meldeten, konnten Landesverbandskapell- meister Prof. Sepp Tanzer und der Schriftführer des Landesverbandes An- dreas Brarnbö ck gewonnen werden. Die Wertungsspiele fanden vor dem Hotel „Pillerseehof" statt und begannen bereits um 9.30 Uhr, als das Wetter noch an- genehm war. Hohes Können und strammes Auftreten zeichnete die einzelnen Ka- pellen aus. Landesverbandskapellmeister Fanzer sagte am Nachmittag zu den Ka- pellmeistern, daß der Musikbezirk St. Jo- hann zu den besten des Landes zählt. Bei der Bewertung wurde folgendes Ergebnis erzielt: Waitiring, Kapellmeister und Bezirks- verbandisobmann Hermann Schreder: „Der Aekersniann", Ouvertüre von F. Kinzl, und „St. Triphon", Marsch von Arthur Nley; bewertet mit 234 Punkten mit dem Prädikat „1. Rang mit Auszeichnung". St. Johann, Kapellmeister Hans Zobel: ‚Das Leben ein Kampf", Dram. Ouvertüre von C. Friedemann, und „Rot-Weiß-Rot", Marsch von Sepp Tanzer: 232 Punkte, 1. Rang mit Auszeichnung. Kössen, Bezirks -Verbandskapellmeister Alois Fahr in ge r: „Konzert-Ouvertüre in Es-Dur" von Sepp Thaler, und „Mein Tiroler Land", Marsch von Sepp Tanzer: 230 Punkte, 1. Rang mit Auszeichnung. St. Ulrich, Kapellmeister Richard Mitte- re r: „Balkanfieber", Rhapsodie von Ernest Majo, und „Abschied der Gladiatoren", Marsch von Blankenburg: 230 Punkte, 1. Hang mit Auszeichnung. Kirchdorf, Kapellmeister Martin Wie - s c r: „Ungarische Fantasie Nr. 1" von G. Lotterer, und „St. Triphon", Marsch von Arthur Ney: 220 Punkte, 1. Rang. Going, Kapellmeister Alois Hofer: „Meine Königin", Ouvertüre von Emil Stole, und „Furchtlos und treu", Marsch von Fucik: 219 Punkte, 1. Rang. Schwendt, Kapellmeister Leonhard W 1- d a u e r: „St. Hubertus-Ouvertüre" von Josef Van cura, und „Standschützenmarsch" von Sepp Tanzer: 217 Punkte, 1. Rang. Erpfendorf: Kapellmeister Nikolaus II a 1 zar: „Weg ins Glück", Ouvertüre von Weber, und „Grillenbanner", Marsch von Lindemann: 211 Punkte, 1. Rang. Hochfilzen, Kapellmeister Georg Hain: ‚Fanfarengrüße", Ouvertüre von Hans Schmid, und „Durch den Strudengau", Marsch von Josef Wagner: 210 Punkte, 1. Rang. An dem großartigen Musikfestzug, der jedoch bei strömendem Regen stattfand, nahmen alle zwölf dem Verband angehö- renden Kapellen, also auch die Knappen- musik Fieberbrunn unter Kapellmeister Kaspar Fo i dl, die Musikkapelle Obern- dorf unter Kaspar Fo i dl und die Musik- kapelle St. Jakob unter Kapellmeister Her- bert Be n dle r teil. Von St. Ulrich schrit- ten die Weidmänner in einer eigenen Gruppe im Festzug mit, weiters eine Schar Schulkinder mit Bergblumensträußen. Die Pinzgauer Rinderzüchter stellten eine sehr schön geschmückte Almfahrt zusammen.
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