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Seite 12 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 31. Juli 1965 Trotz des Regenwetters säumten viele Hunderte von begeisterten Besuchern die Straße. Der Festzug begann beim „Adler- hauern" und wurde bis zum Festplatz beim 1-lotel Piflerseehof geführt. Auf dem Fest- platz begrüßte Bürgermeister Johann S im a i r die Ehrengäste, darunter Geistl. Rat Pfarrer Winkler, Ehrenbürger und A 1 tbürgermeister K r ö 11, die Herren Wer- ungsrichter Landesverbandskapellmeister Prof. Sepp Tanzer und Verbandsschrift- führer Andreas B r a mb ö c k und insbeson- dere die anwesenden Musikkapellen, denen es der Bürgermeister im Namen der Ge- meinde hoch anrechnete, daß sie alle trotz des schlechten Wetters nach St. Ulrich ge- kommen waren. Simair machte es ganz kurz; ebenfalls Professor Tanzer, welcher die Grüße des Landesobmannes Altlandes- hauptmann Hofrat Dr. Josef Schuma- e h e r übermittelte und ebenfalls wie der Bürgermeister nur in kurzen Sätzen allen Musikkameraden die Anerkennung aus- sprach. Im Saal vom Pillerseehof, der jedoch wegen des Andranges die vielen Festbesu- cher nicht fassen konnte, übergab der Landesverbandskapellmeister Diplome und Ehrenzeichen für langjährige Kapellmei- ster des Musikbezirkes und zwar 20 Jahre Kapellmeister Alois F ah r in- g er, Küssen; 10 Jahre Kapellmeister Her- mann S .c h r cd e r, Waidring; 20 Jahre Obmann Johann K r o n t ha 1 er, Hoch- filzen. Bezirksobmann Hermann 5 c h r e d e r s[)rach allen Kapellen für die Mitwirkung heiiri Bezirksmusikfest und insbesondere h:i den Wertungsspielen den Dank aus. Die Wertungsspiela dienen der weiteren Ausbildung der Kapellen und sollen ein Auftrieb für weitere Leistungen sein. Schreder appellierte an alle Musiker, das Musizieren als Dienst an der schönen ge- liebten Heimat zu betrachten. Mit Stolz dürfen alle Kapellen an das heutige Mu- sikfest zurückblicken. An der Gesamtaufführung beteiligten sich über 300 Musiker. Bezirksverbands- kapellmeister Alois Fahr i n g e r dirigierte den Marsch von Sepp Tanzer: „Mein Tiro- ler Land". Diese Gesamtaufführung zeigte den großen Idealismus in den Musik- kapellen auf. Der Himmel hatte die Schleusen offen und über die Trachten- hüte, über die Notenblätter und über die Instrumente floß das Regenwasser - aber gespielt wurde, daß es eine Freude war. Gerade bei dieser Aufführung konnten die 'N7ertungsrichter erkennen, daß die Gabe Gottes, Musik zu machen, im untersten Tiroler Unterland allen eine Herzenssache ist. Tanzer: „Weil sie gerne spielen, spie- len sie gut, besser als Kapellen in anderen Musikbezirken Tirols". Dieses Urteil aus prominentestem Mund ist als Stern und Glanz des Bezirksmusik- festes von St. Ulrich zu bezeichnen und ließ die Wetterunbilden vergessen. Die Musikkapelle St. Ulrich unter Kapellinei- ster Mitterer und Obmann Peter Kegler als Veranstalter haben mit ihren treuen Helfern von der Freiwilligen Feuerwehr eine gute Organisationsgabe bewiesen. hei auch das voraussichtliche Eröffnungs- datum röffm igs- datum (Dezember 1966) angegeben ist Hinter dem Projekt des Erholungszentrurns St. Johann (Maßstab 1:- 900) grüßt ein Großphoto mit einem Ausschnitt vorn Kitzbüheler Golfplatz mit Kaisergebirge. In einigen sorgfältig erstellten Land- . karten werden die Fremdenverkehrs- betriebe, die Verkehrshilfen, die Sommer- und interspor[cinriehtungen, die Schutz- hätten und das kulturelle Leben auf- gezeigt. Bei dcii einzelnen Gemeinden sind die Zahlen für die gewerblichen Betten und der Fremdenverkehrsbetriebe (Hotels. Gasthöfe, Pensionen) angegeben. Diese An- gaben ohne Versuch der Reihung: Bettei Betriebe Kössen 600 28 Schwend t 63 3 Kirchdorf 620 22 Waidning 180 6 St. Ulrich 257 9 St. Jakob 107 5 Fieberbrunn 667 25 Hochfilzen 20 2 St. Johann 1620 73 Oberndorf 170 15 Going 650 21 Heith 123 4 Kitzbühel 4245 134 Kirchberg 2306 79 Aschau 15-1 9 Jochberg 258 ii Brixen 470 15 Westendorf 940 46 Itter 186 8 Hopfgarten 422 25 Kelchsau 83 4 Bei der Ubersicht über Tankstellen, Taxi Reparaturdienst, Mietwagen, Garagen und Fiaker zeigt sich, daß außer Schwendt und St. Jakob alle Orte Taxiverhindting haben, 5 Orte Fiaker (ein etwas unglück- lich gewählter Ausdruck) und 11 eine Firma mit Reparaturdienst aufweisen. Bei dcii Sommersportaniagert sind ver- zeichnet: 4 Orte mit Tennisplätzen, 8 Golf- und Minigolforte, 6 Orte mit Garn- pingpiützen, 7 Schwimmbäder und 2 See- bäder. Ein dichtes Netz von Wintersport- einrichtungen, wobei die Karte nicht die Zahl der Anlagen, sondern nur ihr Vor- handensein an einem Ort anzeigt, läßt sich nachweisen: In 2 Orten Seilbahnen. in 9 Berglifte, in 17 Schlepplifte, in 6 Eislaufplätze, in 14 Skischulen, in 15 Rodelbahnen. Hier besitzt der Bezirk Kitz- bühel außerhalb der engsten Umgebung des Olympiagebietes die weitaus größte Dichte im Netz der mechanischen Auf- stiegshilfen. Das Gebirge wurde wohnlich gemacht, die Gastlichkeit reicht bis in die lels- region: über 30 Hütten sind im Bereich dies Bezirks eingezeichnet, dazu 8 Stationen der Bergrettung und 10 Orte mit Berg- führern und die Lawinenwarndi enststation in Kitzbühel. Eine relativ schwache Bilanz läßt sich hei der Karte ziehen, die die kulturellen und überlieferten Werte aufzeigt: Theater iriS Kösseu, Waidning, St. Ulrich, St. Jo- Uberblick über das Leistungsvolumen der Fremdenverkehrs-Ausstellung „Zu Gast in Tyrol" Von Hans Wirtenberger Die Ausstellungen im großen Saal der 1 Die Ausstellung bietet auch einen Einblick Tiroler Handelskammer in Innsbruck, ver- 1, in die Gastlichkeit früherer Jahrhunderte anstaltet vom Wirtschaftsförderungsinstitut und zetgt ein wenig vom Reichtum unserer der Kammer der gewerblichen Wirtschaft, Kultur und des Brauchtums. Die Aus- sind längst über den Rahmen von Fach- stellung (geöffnet bis 2. September täglich schauen für bestimmte Berufsgruppen hin- von 10 bis 20 Uhr) verdient den Besuch ausgewachsen. Immer wieder kann man auch der Einheimischen, wenngleich sie gediegene tiberblicke erhalten, so derzeit vor allem für den ausländischen Gast ge- über die Tiroler Fremdenverkehrswirt- dacht sein mag. schaft. Tiroler Gastlichkeit ist ein Funda- Wenngleich durch die abseitige geo- ment der tirolischen Wirtschaft. 17 Mil- graphische Lage des Bezirkes Kitzbühelbei lionen Nächtigungen von Gästen im letzten der Auswahl der Exponate und bei der Fremdenverkehrsjahr, davon 15 Millionen Berücksichtigung seinen Interessen viel- von Ausländern, beweisen es. Die Tiroler leicht nie ganz entsprochen wird - dies- Wirtschaft hat eine Reihe von Fremden- mal konnte die Bedeutung des Fremden- verkehrspioniereu hervorgebracht. Ein gül- verkehrshezirks nicht übersehen werden. tiges Denkmal für den Unternehmermut Eines zeigt sich aber mit aller Deutlich- unseres Landes in den letzten Jahrzehnten kei t an diesem tiberblick über die Tiroler stellt nun diese Ausstellung in Innsbruck Fremdenverkehrswirtschaft: In Tirol sind dar. viele Gebiete zum Träger dieses Wirt- Der Zweck der Ausstellung ist klar: schaftszweiges geworden. Zu zeigen, wie man sich um die Aufgaben im folgenden seien die den BezirkKiiz- (1er Fremdenverkehrswirtschaft bemüht, bilhel betreffenden Ausstellungsstücke und wie diese sich aber erfolgreich dagegen (bersichten genannt: Die StadtmusikKitz- gewehrt hat, Fremdenverkehrsindustrie zu bilhel marschiert - 50 Mann stark - werden. Eines zeigt die Ausstellung mit über eine kleine Bühne, sie ist eine von aller l)cutlichkei:t: Fremdenverkehr ist drei Tiroler Kapellen, die in kleinen fig ür nicht auf die Betriebe beschränkt, die zu liehen Darstellungen das musikalische Land dieser Fachgruppe gehören; Fremden- Tirol repräsentieren. Nicht weit davon die verkehr ist ein Moment des gesamten Projektskizze des neuen Kurmittelliauses Wirtschaftslebens, ja eine Kulturaufgabe. und Hallenschwimmbades Kitzbühel, wo-
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