Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 7. August 1965 Karli Monitzer, Kitzbühel 32 Jakob Dohringer, Kitzbühel 32 Klasse 11 Handicap 15-24 1. Sepp Kerscher sen. 35 2. Ruth Eichmann, Nürnberg 29 3. Dr. Luis Hölzl, Kitzbühel 26 4. Chrstl Hurdes, Wien 27 5. Hike Koller, Kitzbühel 26 6. Kar. Koller, Kitzbühel 25 Bestes Brutto spielte Andreas Cobler, Auf seiner Weltreise besuchte der Nach Abschluß des Wettspiels und Er- 1 1 bekannte Kitzbüheler Fi.lmregisscur Jan mittlung der Ergebnisse nahm der Vize- Boon, nachdem er auf Hawaii für die präsident Gustav Ottens die Verteilung Amerikaner eneri Farh-Fern:seh-Film ge- der von ihm selbst und vom Präsidenten 1 dreht hatte, Nepal und hatte dort Gele- Prof. Heinrich Harrer gestifteten Preise genheit, den Kitzbüheler Ingenieur Peter vor. Er c:ankte den Spielern für die rege Aufschnaiter zu besuchen. Aufschnai- Teilnahme und drückte den strahlenden ter, der in seiner Bescheidenheit nicht so Gewinneni die wirklich wertvollen und ohne weiteres aus der Schule plaudert, er- schönen Preise in die Hand. zählte Bonn doch manches Wissenswertes, Jakob Dobringer so z. B. über Charkaboth, dem höchst ge- legenen Ort von Nepal. Charkaboth liegt 4350 Meter, nur 457 Meter niedriger als Umbau des Kapserwehres der Mont Blaue, der höchste Berg und Regulierung der Abschluß- i Europas. Aufschnaiter kennt Gharkahoh strecken der Kitzbüheler Ache 1 1 persönlich und als Jan Bonn dort vor Das oberhalb der Stadt Kitzbühel ha- seinem Besuch bei Aufschnaiter völker- findliche Kapserwehr in der Kitzbüheler kundliche Aufnahmen für seinen Hima- Ache mußte wegen seines desolaten Zu- layafilm machte., erfuhr er dort zu seiner standes dringend neu gebaut werden. An- grenzenlosen tlberraschuaig, daß schon ein schließend wird die Kitzbüheler Ache vorn Jahr vorher ein Kitzbüheler dort war, wei- Wehr abwärts bis zur Kapser Bundes- eher aber tibetanish sprach. straßenbrücke, 70m lang, und aufwärts l)iS Über die Funde, welche Aufschnaiter an zur hohen Eisenbahnbrü'c'ke, 200m lang, der Grenze Nordnepals in schwer zugäng- reguliert. Das für die Gesamtmaßnahme liehen Höhen machte, erzählte er begei.- notwendige Erfordernis von 4,300.000 stert. ihm war es vor allein durch seine Schilling wurde vom Bundesministerium Kenntnisse der tibetanischen Sprachemög- für Land- und Forstwirtschaft anerkannt lich, diese überhaupt aufzufinden. In und hieza ein 60p:ozcntiger Bundesbeitrag diesen Höhlen entdeckte AufsehnaiterFels- aus dem Wasserbaukredit in der Höhe J malereien und Schriften. Die Schriften von 2358C.000 Schilling bewilligt, stammen aus der altbuddhistischen Zeit Durch die Errichtung des neuen Kapser und stammen wahrscheinlich aus der An- Wehres und der anschließenden Tciiregu- fangszeit des Buddhismus Tibets. Die Ti- lierung der Kitzbüheler iche werden nicht betologen der ganzen Welt sind begreif- nur Objekte und Verkehrsanlagen im Orts- licherweisc an diesem Fund äußerst inter- bereich von Kitzbühel gesichert, sondern essiert. Zur Zeit liegen die Funde noch auch die Fundamente der hohen Eisen- unberührt. bahnbrüeke vor UnterkolkuTigen geschützt. Wie sehr Aufschnaiter (in Kitzbühel am bleme. Man nehme sich nur genügenkl Pfeifer Alm (1481m) und Hochctz-Sattel Zeit - sagen wir: die zweite Tageshälfte. (1689m) zum großen Berghotel „Bichl- Der schönste und längste Abstieg führl führ ahn" (1580m). Dort kann man de Abend über das „Wilde Dörndl" (1771m) oder sonne sorglos bis zur Neige genießen; hat an dessen Fuß über den Rangglplatz und sogar in zwei Etappen Liftanschluß, wo- das von der Flora besonders begünstigte bei es von der Mittelstation „Gasthof „Flornköpil" (1772m) zunächst zur Horn- Obereigen" (1159 m) oder Talstation köpfihütte (1760m), von der infolge ihrer „Bichln" (917m) zu guter Letzt nur noch windgeschützten Lage nur das Dach zu eine halbe Wegstunde bis zur Stadt ist. scheu ist. Innen bietet auch sie - neben Wem das zuviel wäre, der besteigt den ebenfalls ausgezeichneter Küche und Berg- Biclilalm-Bus - falls er es nicht vorzieht, steigerkost - etwas ganz Besonderes und sich auf's Roß zu schwingen! Denn dort Seltenes: eine interessante Volkskunst- ist auch ein ansehnlicher Reitstall! Was sammlung mit teilweise alten schmiede- will man mehr verlangen von einer Horn- eisernen Gerätschaften! Eine Oase der wanderung. Die ziemlich gradlinige Wan- Ruhe! Und echte Hütten-Atmosphäre - derstreeke 1Iorngipfe1—Wchlalm ist rund bei der „Steffi", die früher die Gaude- fünf Kilometer lang, natürlich mit einigen amushütte im Wilden Kaiser lange so daß Höhenschwankungen und vielen herrlichen Ausblicken kann sie beTJem - und: man trefflich bewirtschaftet hat, sie noch heute in Bergsteigerkreisen einen guten und mit Genuß barhiß gehen! Das ist Namen hat. Sie weist den Unkundigen ausprobiert und es hat sehr wohigetaul auch gerne mit sicherer Hand den weite- Anmerkung und Literaturhinweis: Den ccii Weg über die Spathütte (1550m) - topographischen Angaben dieser selbst aus- cii die Bergwerkszeiten gemahnend - und probierten Wanderungen liegen vor allem 2. November 1899 als Sohn des Tischler- meisters Peter Aufschnaiter und der Ka- tharina geb. Huber geboren) noch immer mit der tibeanischen Landschaft und den tibetanischen Menschen verbunden ist, geht daraus hervor, daß er während seiner Ferien durch Wochen hindurch in Nord- indien in tibet-ähnlichen Gegenden wan- derte. Es ist sicher anzunehmen, daß Ing. :\ufsehnaiter bei seinem nächsten Urlaub wieder nach Tirol kommt, um seine Kitz- büheler und St. Johanner Freunde auf- zusuchen. Bis dahin wird Aufschnaiter in seinem unermiidl ichen Tatendrang vieles für die Agrarwirtschaft Nepals leisten, nachdem es noch viele Bewässerungs- probleme in diesem Himalayaland zu be- wältigen gibt. Auf dem Wege über Jan Boon, dessen wertvolle Propaganda Kitzbiihel zu schät- zen weiß, und über unsere Zeitung läßt Peter Aufschnaiter alle seine Freunde in Tirol herzlichst grüßen. Kwfgeüste im Tcbremiverein In dcii letzten \Vochcii wurde in Krei- sen des 1. Nordtiroler Trabrennvereins öfters davon gesprochen, für den kommen- dcii Winter einen eingetragenen Traber anzukaufen. Zu einem Kauf wurde der Verein auch von verschiedenen Gönnern ermuntert. Letzten Endes ist aber ein Stall und ein „Mensch" fast noch wichtiger, wie das Kapital für den Ankauf eines-Winter- Pferdes. In dieser Situation erhielt der Kitzbü- heler Rennverein als eingetragenes Mit- glied der Wiener Zentrale für Traberzucht und -rennen eine höchst exotische Ein- ladung und zwar zu einer Auktion nach Moskau, wo am 17. und 18. September hundert Reitpferde und Traber aus- geboten werden. Es soll sich dabei: um Nachkommen des weltbekannten ameri- kanischen iiengsie Lou Tlanover mit die recht übersichtliche und verläßlidhe amtliche Osterr. Karte 1:25.000 (Blatt 122/1 Kitzbühel) und 1:50.000 (Blatt 122 K i tzb übel „Wanderkarte") vom Bundes- amt für Eich- und Vermessungswesen in Wien sowie die Freytag-Berndt-Touristen- karte 1 : 100.000 (Blatt 38 Kitzbüheler Al- pen und Pinzgau), Wien, letztere mit brauchbarer Textbeilage zugrunde. Sie sind sehr gute Hilfsmittel der Planung und Orien- tierung und im heimischen Buchhandel er- häitli eh. Besucht das Kitzbüheler Heimatmuseum Neben der Alfons-Walde-Galerie und dem F ranz-Reisch-Gedäch tniszimmer se- hen Sie eine große Anzahl von Kunst- gegenständen der alten und neuen Zeit, Werke Kitzbüheler Künstler, Erinnerungs- stücke prominenter Personen und hoch- interessante Gegenstände des „alten Man- nes" aus der prähistorischen Zeit des Bergbaues. Damit wird einem langjährigen Wunsch der Bevölkerung Rechnung getragen. Wien, am 29. Juli 1965 Pressere fern t des Bundesmiiiisteri ums für Land und Forstwirtschaft Jan Bon bei Peter Auf- schnaiter in Kathmandu
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