Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 21. August 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 versammlung der Bergbahn Aktiengesell- schaft Kitzbühel, welche am 4. April 1931 abgehalten wurde, standen folgende Per- sönlichkeiten an der Spitze des Unter- nehmens: Staatskommissiir: Landesoberregierungs - rat Bezirkshauptmann Hans Fuchs; Ver- waJtungsrat: gewählt in der außerordent- liehen Generalversammlung am 22. März 1930; Präsident: Bürgermeister Carl Pla - ner; la- flC1. ; Geschäftsführender Vizepräsident: Komm.-Rat Josef Herold; Mitglieder: Vizebürgermeister Kommerzialrat Hans Hirnsberger und Dr. Jalius Bueb, Berlin; Aufsichtsrat. Vorsitzender: Dr. Se- bastian Sagerer; Mitglieder: Ing. Ed- ward Ebersberg und Stadtrat Hans Hr chenber ger; Ersatzmann: Vizebür- germeister Josef P a i r; Betriebsleiter: Ing. Wido Messerklinger. Heute führt die Bergbahn Aktiengesell- schaft Kitzbühel: Vorstand: Dkfm. Fritz Tscholl; Auf- sichtsrat: Vorsitzender Altbürgermeister Dr. Camille v. Buschman; Vorsitzer- Stellvertreter: Bezirkshauptmann Hofrat Dr. Hans v. Trentinaglia; Mitglieder: Vizebürgermeister Peter S i eber er, Dir. Willi Kind! und Dir. Heinz Buch; Be- Es war für Jochberg ein musikalisches Festival, als am letzten Samstag, 14. Au- gust 1965, die Bundesmusikkapelle, St. Johann zu einem abendlichen Platzkonzert auf dem Dorfplatz gastierte. Wie in unse- rer letzten Ausgabe berichtet, konnte auch dank des guten Wetters das angekündigte Gastkonzert im Rahmen eines Austausch- konzertes verwirklicht werden. Diese erste Begegnung mit der Bundesmusikkapelle St. Johann nützte die Bergknapp'enmusik Jochberg dazu aus, ein kleines Sommerfest zu arrangieren. facher Segen auf Tieren und Gewächsen ruhen, vorzüglich auf jene, welche schon im Geruehe der Heiligkeit stehen: aus denen die Kräuterbuschen gemacht wer- den. Die Kräuter für den Weihebuschen sollen nur in der Dreisgenzait gesammelt werden; auch die Heilkräuter für die Hausarzneien. Viele Bäuerinnen schätzen besonders die Eier aus dieser Zeit. Diese sollen nämlich nie faulen; sie sollen je- doch mit dem Gupf voraus In Sand ge- steckt werden. Eine besondere Verwendung der „Dreisgeneier" ist in Waidririg nicht mehr nachzuweisen; wohl aber der Grün- doniierstageier. Wenn die Kühe zur Alm kommen, vergräbt der Melker ein Grün- domierstagei vor der Stalltür. Der „Eikult" muß 'in früheren Zeiten in unserer Gegend mehr Bedeutung gehabt haben. So erzählte der junge Hirschberger von St. Johann, daß er beim Abbruch des alten Dach- stuhles in einer kleinen Aushöhlung eines Dachrafens drei Eier vorgefunden hatte. triebsleiter: Hahnenkammbahn: Ing. Ha- bert G r ö bii er; K'itzbiiheler Hornbahnen: Ing. Adolf Chlup. Das Betriebsergebnis der ersten andert- halb Jahre (vom 26. Juni 1929 bis 31. De- zember 1930) lautete: 45.543 beförderte Personen zu Be r g und 22.305 zu T a 1. Der stärkste Tag im Jahr 1929 war der 29. Dezember mit 493 Berg- und 104 Tal- fahrten und im Jahr 1930 der 31. Dezem- ber mit 600 Berg- und 108 Talfahrten. Die Gesamteinnahmen aus dem Perso- nen- und Frachtenverkehr lt. Bilanz der ersten ordentlichen Generalversammlung: 281.963 Schilling. Das Betriebsergebnis des Geschäfts- jahres 1962/63 (veröffentlicht im Ge- schäftsbericht zur 37. ordentlichen Haupt- versammlung am 15. Jänner 1965): 396.133 berg- und talwärts beförderte Personen; Tageshöchstleistung 4260 Personen. Ge- samteinnahmen: 6,226.821 Schilling. Ein- schließlich der Hornbahnen und der bei- den Sessellifte Steinbergkogel und Streiteck ii betrug die Jahresleistung an berg- und talwärts beförderten Personen 1,311.122; die Ein nahmen 13,382.120 Schilling. (Bericht wird fortgesetzt) Um 20 Uhr rückte die stattliche Gast- kapelle unter ihrem langjährigen Bezirks- verbandiskapeilmeister Haus Zobel und in ihrer festlichen Leukentaler Tracht auf dem Dorfplatz an und wurde von der Musikkapelle Jochberg mit klingendem Spiel empfangen. Zu den bereits anwesen- den Zuhörern erschien Bürgermeister Hans Neuper und begrüßte die St. Johanner im Namen der Gemeinde sowie der Be- völkerung und aller Frenidengäste. In herzlichen Worten würdigte der Bürger- meister das Zustandekommen des Aus- Sie lagen etwa 400 Jahre an der gleichen Stelle, denn so alt war der Dachstuhl. Von dem „Brauch", gedörrte gefleckte Höppinnen, die Dreisgenhöppinnen, in den Weihebuschen zu praktizieren, hörte man in Wa i dring ebenfalls nichts. „Finsterer" Aberglaube ist nicht Art dies Unterländer& Ludwig v. Hörmann dagegen schreibt in seinem Buch „Tiroler Volksleben": „Wenn eine Person im hause krank ist, erhält sie zuerst einen Tee aus geweihten Dreisgeu- kräutern und hilft das nicht, so schüttiet man wohl etwas Pulver von gedürrten und geweihten Höppinnen in die Medizin; dann wird der Leidende unfehlbar gesund, es müßte denn sein, daß „seine Zeit aus wäre". Wenn wetters die Bäuerin mit dem Butterschlägeln nicht zustande kommt, woran meist eine sogenannte „Butterhexe" schuld ist, so streut sie etwas von diesem Pulver in den Kübel und siehe - die Butter gerät. Aus den Weihebuschen verbannt wurden in unserem Gebiet neben den Höppinnen tauschkonzertes, gedachte dabei der hohen Werte unserer Volksmusik und deren erste Pflege durch die Blasmusikkapellen und verblieb selbst unter den Zuhörern, die für Jochberger Begriffe als sehr zahlreich an- zugeben waren. Schon mit den ersten Takten des Ein- leitungsmarsches „Feuert los" von Holz- mann hatten die „Seinihonser" unter der Leitung des allbekannten und beliebten Dirigenten Hans Zobel die Sympathie des Publikums erobert. Der in allen Registern ideal besetzte und sehr starke Klang- körper, besetzt von gereiften, routinierten Musikern vermochte trotz des schweren und doch sehr ansprechendem Programms alle technischen Schwierigkeiten fließend durchzuspielen. Man merkte in der dem Einleitungsmars eh folgenden Dramatischen Ouvertüre „Das Leben - ein Kampf" von Friedemann alsbald, daß jeder Musiker sich über den Rahmen der Gesamtproben eines intensiven Seibs tstudi ums widmet. Wie wir auch erfahren konnten, ist die Bundesmusikkapelle St. Johann im heuri- gen Jahr bereits zum hun der tstenmal ausgerückt bzw. zu einer Probe zusammen- gekommen. Besondere Bewunderung zollte man dem Soloflügelho'rnisten AnderI Wu r zell r a i ne r, weicher seinen erarbei- teten Ansatz und die Grifftechnik be- sonders in der Fantasie „Mein Osterreich" demonstrieren konnte. Fasziniert hat auch das ungemein dynamische Register der Hornbläser, welches sowohl im Zusammen- spiel als auch durch die reine Stimmung einen Glanz in diesem Blasorchester dar- stellt. Hiezu muß festgestellt werden, daß vorwiegend in jenen Blaskapellen, deren Kapellmeister selbst ein Meister auf dem Holzinstrument ist, die Klarinettisten be- sonders gut sind. Gute Beispiele sind die „Wiltener" unter Landesverbandskapell- meister Prof. Sepp Tanzer, die „Schwazer" unter Stumberger, die „Kundler" unter Jessacher und die „Kitzbüheier" unter Vater Kraus. in unseren Blasinusikkapellen ist es sehr wichtig, gute Holzbläser zu auch manche Pflanzen, so die Allraun- wurzeln, die Duppelwurze der Veitsblume (Brimeile) und der Beifuß, eine Wert- muart ' die man ehedem acht Tage vor oder nach Bartlmä ausgrub und zu allerlei unsinnigen Schwarzkünsten verwendete. Der Unterländer hat dabei sicher gefühlt, daß er sich vom finsteren Aberglauben des Mittelalters befreien muß. Daß im Unterinntal das „Bloamach" vom geweihten Kräuterbuschen auch zu anderen, als zu Bauchzwecken und für das Vieh verwendet wurde, 'ist durch eine ori- ginelle Legende bekannt: „Ging im Frühjahr einmal, zur Bau- zeit, der Kirchdorfer Pfarrherr in Be- gleitung von Dipl.-Ing. Rotter, der da-' mais bei ihm praktizierte, gegen Liizl- Leiden. Da sah er eine Bäuerin „Bloa- mach" streuen. Es war solches von ge- weihten Kräutern. Der Pfarrer sagte dann zu der Bäuerin ganz trocken: Bundesmusikkcipelle St.Johann in Jochberg Von Bürgermeister Hans Neuper herzlich begrüßt - vom Publikum begeistert applaudiert
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