Kitzbüheler Anzeiger

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haben, dcnii sie sind die „Streicher" in gab noch einige flotte Draufgaben und den Orchestern. Kapellmeister Fritz Neumayr dankte der Mit großer Bewunderung sah das Publi- Gastkapelle und ihrem Dirigenten namens kum auf den über 70jährigen Cinellisten aller Anwesenden für den dargebotenen Franz!. Tu diesem Alter die schweren Kunstgenuß. Cinellen mii solcher präziser Rhythmik zu 1 Glücklich über das nette Erlebnis im beherrschen, dürfte weitum einmalig sein. kulturellen Dorfgeschehen verweilte eine Seine Cirellen sind aber auch durch die große Menge dies Publikums noch an- Wienfahrt anderweitig berühmt geworden. schließend im gemütlichen Beisammen- In gelassener Uberlegenheit führte Zobel sein im Gasthof „Schwarzer Adler". Für seine Kapelle durch das auserwählte Pro- die Tanzlustigen wurde der Tanz, welcher gramm. Wen,n der „Nachtschwärmerwal- in Jochberg immer nach einem Platz- zer" von Ziehrer mit der von den Musi- konzert stattfindet, auf die Freibühne ver- kanten zum Teil gesungenen Einleitung legt. In der ehemaligen Kegelbahn (in die älteren Zuhörer in Osterreichs musik- Zukunft Kunsteisbahn für die Sommer- schaffende Glanzzeit zurückträuinen ließ, Schwergewichtseisschützen) trafen sich di so waren es wieder die rhythmischen Aus- Liebhaber eines guten „Tropfens" und so schnitte aus Fred Raymunds Operette endete der Abend in Jochberg im Reigen „Maske in Blau", die der Jugend ha- des Frohsinns mit dem aufrichtigen Wunsch, geisternd wirkte. Das Publikum sparte daß die „Seinihonser" wieder einmal nach iticht mit dem wohlverdienten Applaus. Es Jochberg kommen mögen. F. N. Waidringer Dorfbrief Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 21. August 1965 Am Sonntag, 15. August 1965, dem Fest Mariä Himmelfahrt, wurde auch die „Große" geläutet. Sie hat glücklicherweise dcii Krieg überdauert. Sie, wie auch das übrige Kirchengeläute, ist eine Spende des Ehrenbürgers der Gemeinde Geheimrat Dr. Alexander K r e u to r. Geheimrat Dr. Kreu- ter spendete die ersten Glocken 1938 und die zweiten 1958. Nach dem Urteil von Fachexpeeten gehört das Waidringer Ge- läute zu den schönsten und größten des Landes. Am „Flohen Frautag" fand in Waidring die Kräuterweihe statt. Von allen Bauern wurden Kräuterbuschen zur Weihe ge- bracht; insgesamt wurden 63 gezählt. Der größte devorr, mit 12,40 kg, gehört nach Strub. Schon seit Jahrzehnten stellt Strub den größten Buschen und auch den schön- sten. Dieser Brauch wird hier mit einer Freude am Vaterglauben und einem Fest- hohen an der Sitte der Väter gehalten wie in keiner anderen Gemeinde unseres Ge- ‚Dein Gstubb allein genügt wohl nicht, wenn etwas wachs'n soll, mußt schon Kunstdünger auch dazugeben!" Wenn auch in alter Zeit die Kräuter- weihe (niht nur wie heute in Waidring) gemäß dem kirchlichen Ritual am Flohen Frautag stattfand, im Unterland ist sie am Kleinen Frautag, den 8. September. Diese \e:schiebung entsprach sicherlich (leni \Vuizsch der Bauersleute. So hatten sie die ganze Zeit der „Dreisgen" Muße die heilsamen Blumen und Kräuter zu sammeln. Früher durfte auch der Himmel- brand nicht fehlen, der Frauenschuh, das Karbeidelkraut, vuii dem die Legende er- zählt, daß sich die Muttergottes, als sie ..übers Gebirg" zu Elisabeth ging, darauf niedersetzte, der Baslgoam, von dem kaum mehr der Name bekannt ist. Basigoam ist das Basibenkraut (Ocymum basilicum). Auch das Edelweiß und die Sonnen- blume in junger Blüte, Thymian oder Quendel und Salbei. Eigenartig aber, daß bietes. (Einen eigenen Aufsatz lesen Sie auf Seite 5). Waidring erreichte mit 1418 Gästen am vergangenen Samstag den bisherigen Hühie- punkt. Da nur 1178 Einwohner sind (Volkszählung 1961), überwiegen derzeit die Gäste. Fremdenverkehrsverband mit Obmann Dr. Gleirscher und Tiroler Lau- desreisebiiro mit Georg Kienpointner ar- beiten mit der Gastwirtschaft und den Privatzimmervermietern, die in Waidring den Löwenanteil der Fremdenbetten stel- len, Hand in Hand. Echte Probleme konn- ten gemeinsam gelöst werden; weitere harren noch der Lösung. Auf dem Kapitel Ortsverschönerung wurde in Waidring ge- rade in den letzten Jahren Beachtliches geleistet. Es ist zum Blumendorf gewor- den. Die Hingabe der Hausbesitzer für die Echtheit des Baustils ist lobenswert. Hier hat der kürzlich auf der Straße ver- unglückte Ing. Walter Schiestl als land- wirtschaftlicher Bauberater wertvolle Rat- der Madauii, diese oft vorkommende und gutriechende Alpenpflanze, welche die Rö- mer schon bei uns gekannt haben sollten und welche null vielfach auch als Zier- strauch gezüchtet wird, nie bei der Kräu- terweihe aufschien. Früher hat mau auch den Franziskanern und Kapuzinern einen ganz besonders kräftigen Segen zugetraut und man scheute den weiten Weg nach Kitzbühel nicht, um die Paterweihe zu bekommen. Vom Woilgemuth sagt ein altes Volks- lied: Ein Blümlein auf der ileiden, Mit Namen Wohlgemuth, Läßt uns der lieb' Gott wachsen, ist uns für Trauern gut; Vergißmeinnicht steht auch dabei, Grüß' sie mir Gott von Herzen, Die mir am liebsten sein! Wer Cemunde trägt (ein weiterer Name des Wohlgemuths), der zeigt, daß er all- zeit fröhlichen Gemütes ist. schläge gegeben. In Waidring wird sein früher Tod sehr bedauert. Waidi-ings Fremdenverkehr kann auf treue Gäste verweisen. Einer der treuesten ist der Münchner Kinderarzt Dr. Hans Rat teil ha eher, der nun schon bald 25 Jahre nach Waidring kommt und hier be- reits 180 Wochen mit seiner Familie sei- nen Urlaub verbrachte. Eine freunden- verkehrswerbende Tätigkeit wurde nun auch hei den Platzkonzerten-aufgenommen. Die Besucher werden besonders begrüßt; Sepp Kienpointner führt sie mit er- läuternden Worten durch das Programm. Am Schluß eines jeden Sommerkonzertes erfolgt ein Fackelumzug, wobei die Dorf- beleuchtung abgeschaltet wird. Der Skiklub Waidring, der heuer sein 40jähriges Bestandsjubiläum feiert, ist auch für dein Sommersport zuständig. Er veranstaltete am Sonntag in Lofer ein Fußballwettspiel mit dem FC Antwerpen, der sich aus jungen Sommergästen rekru- tierte. Der eigene Fußballplatz wird für den kommenden Sommer spielfähig sein. Das Schwimmbad wird weiter ausgebaut. Nach Saisoinsehluß wird eine Umwälz- anlage errichtet, in welcher das Wasser vorgeheizt werden kann. Dadurch erhofft man sich eine Vermehrung der Badetage. Der Skilift hatte sich im letzten Winter sehr gut bewährt. Bausorgen bestehen im Zusanmenhang mit der Freihaltung des Hausberges für die Skifahrer und mit der Errichtung von Gehsteigen. Im kommenden Winter wird wieder der „Kammerköhr- Riesentorlauf" gefahren. Der Obmann des Skiklubs Josef Kienpointne i mit seinen 180 Mitgliedern erhofft sich dabei auch die Unterstützung der Gemeinde und des Fremdenverkehrsverbandes. Bürgermeister Josef Winkler zeigt sich den Belangen des Fremdenverkehrs sehr aufgeschlossen. Von der Steinplatte zur Möseraim führt nun ein Autoweg, welcher viel benützt wird. Der Weg wurde von den Alm- bauern errichtet. Für die Benützung wird eine geringe Mautgebühr eingehoben, welche zur Bezahlung der ganzjährig bediensteten zwei Wegmacher verwendet wird. Auf der anderen Seite von „Mösern", in der Durchkaser, befindet sich ein Platz, der den Namen „Schlaflanger" führt. Früher hieß er Schlagvollanger oder auch Schlagwaldanger. Die Hogmoar der Um- gebung kamen an dieser Stelle zusammen. Ein gewisser Stöckl trug in seiner „G'frie" einen schweren Holzschlitten mit hinauf, um damit zu demonstrieren, daß er mit dieser Last gleich flink und leicht den Berg hinan komme. Mit diesem Schlitten wurde er dann ins Tal geführt. Er fand als Hogmoar den Tod. Diese Legende stammt von einem Großonkel des Weindl- hauern, der nach Amerika auswanderte. Feuernotruf Tel. 122 nur für Kitzbüh& Rettung (Rotes Kreuz) Tel. 144 Notruf Gendarmerie 133
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