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Samstag, 28. August 1965 Kitzbüheier Anzeiger Seite ? das Unternehmen zustandezubringen. Rüh- ren Sie die Werbetrommel. Jeder hat die Pflicht, zu zeichnen und seine i3ekann- ten heranzuziehen. Dann kann es kaum noch 14 Tage dauern und wir machen d:n ersten Sprengschuß und wieder ein halbes Jahr darauf ieröffnen wir die Bahn. Das Protokoll Über diese Vollversamm- lung schließt mit zwei Worten: „Lebhafter Beifall". Der Bürgschaftsvertrag Kaum zwei Monate nach der vorerwähn- ten Versammlung wurde jener Bürgschafts- vertrag geschlossen, der in der Geschichte unserer Stadt ohne Beispiel steht. Die Personen und Firmen können nicht oft genug„erwähnt werden, welche damals mit ihrem Hab und Gut der Seilbahnidec zum Sieg verholfen haben. Vertrag: 1. Die Konzessionäre der Kitz- büheier Bergbahn A. G. (hier erscheint erstmals)dieser Name in einer beurkunde- ten Schrift) nämlich Komm.-Rat Josef Herold in Kitzbühel, Ing. Leo Hand! in Innsbruck, Muis'eumstraße, und Ing. Erich •v. Po s eh in Innsbruck, Adolf- Pichlerstraße, verpflichten sieh zur un- geteilten hand, jenes Darlehen, weiches die Stadtgemeinde Kitzbühel bei der Spar- kasse der Stadt Innsbruck oder bei einem anderen Geldinstitut im Betrage von 300.000 5 (dreihundertlausend Schilling) für den Bau der Personen's'chwebebalui auf den Hahnenkamm aufnimmt und das- selbe, sei es zur Aktienzeichnung im Be- trage von 100.000 5 oder zur Ubernahme von Obligationen imBetrage von 200.000S zur Verfügung stellt, zu den gleichen Ver- pflichtungen und Bedingungen, einschließ- lich der Nebengebühren zu verzinsen und zu bezahlen bzw. zu ersetzen, welche von den erwähnten Geldinstituten der Stadt- gemeinde Kitzbühel auferlegt werden, so- daß der Stadtgemeinde Kitzbühel aus dieser Darlehensaufnahme keinerlei wie immer geartete Kosten oder Auslagen zu erwachsen haben. die mit der Verleihung des Stadtrechtes zwingend vorgeschrieben war, diente nicht nur der Sicherheit der Bürger, sondert) war auch eine Maßnahme des Landes- fürsten, um sich auf diese Weise Stütz- punkte seiner Macht zu schaffen. Aber nicht nur das: die Städte, die an den Grenzen des Landes lagen, waren au-eh Verteidigungswerke nach außen. Manche Städte wurden geradezu zu Grenzfesten ausgebaut, so Kufstein und Rattenberg im Nordosten, Glurns im Westen, Lienz im Osten, Riva und Rovereto im Süden. Die trutzigen Burgen auf den Höhen und die mauerbewehrten Städte im Tal genügten noch nicht, um aus Tirol eine Felsenfestung zu machen. Die Natur selbst wurde zu Hilfe gerufen. Wo das Gebirge von beiden Seiten eng herantritt oder wo zwischen Fluß und Berg nur wenig Raum bleibt, wurden Sperren 'errichtet, die man Klatisen nennt. Der Ausbau dieser Befesti- gungsanlagen, die bei Feindgefahr infolge der natürlichen Gegebenheiten leicht ver- 11. Die mitgefertigten Interessenten Ing. Eduard Ebersber g, Hausbesitzer in Kirchberg; Dr. Max v. Ho'henbalken, Arzt in Kitzbühel; Fritz K 1 aus 11er, Gast- wirt in Kitzbühel; Hans Nagele, Kauf- mann in Kitzbühel; Firma Franz Reisch, Kaufmann in Kitzbühel; Graf Franz Schlick, Autounternehmer in Kitzbühel; Dr .Walter Schmied von Wellenburg, Sekretär in Kitzbühel, Josef Werner, Schuhmachermeister in Kitzbühel; Max Werner, Kaufmann in Kitzbühel, treten zur ungeteilten Hand als Bürgen und Dar Musikverein Schönaich im Kreise Böblingen - der Ort liegt 24 Kilometer südlich von Stuttgart - beging das Fest seines 60jährigen Vereinsbestandes. Aus diesem Anlaß war für Sonntag, 4. Juli 1965 ein Tiroler Festabend vorgesehen'. Der Obmann der Brixentaler Blasmusikkapelleu Adolf Sehen na eh beehrte die Musik- kapelle Joichberg mit diesem Auftrag, Tirols Farben im Ausland würdig zu ver- treten. Es blieb nunmehr den Jochhergern überlassen, in welcher Form man für die kulturelle Ehre unseres Landes undunseres Kitzbüheler Bezirkes zu bürgen gedenke. Sich dieser Tragweite bewußt, warb der \Tereinsanss,ch aß der Musikkapelle Joch- berg um die Mitwirkung der Jo'dle'r- und Schuhplattl'ergruppe Willi Ganlschiiigg, St. Johann, und als Conferencier Fachlehrer Fritz Bück, Kufstein. Auf besonderem. Wunsch der einladenden Kapelle fuhren die. Jochberger bereits am Samstag früh ab. Sie wühlten die Straße über Innsbruck - Seefeld - Garmisch - Augsburg, um wieder eine Fahr tstrecke kennenzulernen, die wohl die wenigsten Teilnehmer je befahren hatten. DasWetter zeigte sich von der besten Seite. Zum Hei- schanzt und 'erfolgreich verteidigt werden konnten, fällt im großen und ganzen mit der Ausbildung der tirolischen Landes- einheit zusammen. Gerade die Grenzpässe galten als eine strategische Einheit für die Sicherheit dies Landes. Die stattlichste Klause war die bei Mühl- bach am Westausgang des Pustertales. Nicht mindere Bedeutung erlangten aber auch die Lienzer Klause am Ostausgang des Pustertales. die Klause am Paß Strub im Osten Tirols die Scliarnitzer und Ern- berger Klause im Norden und Finster- münz im Westen des Landes. Man kann sagen, daß es keine Engstelle in Tirol, auch im Innern des Landes, gab und kein Zugang nach Tirol zu finden ist, der nicht durch eine Klause gesperrt wurde. Wo keine festen Anlagen errichtet wur- den, erfolgte zumindest eine Sicherung und Sperrung durch Schanzen, die aus Willen und Gräben bestanden. Zu den ä!teste:n be- kannten Beispielen gehört das „Maximi 1jan- schanzl" westlich vom Zell'erberg hei Kuf- Zahler für die unter 1 von den Kon- zessi onären eingegangenen Verbindlichkei- ten hiemit bei. 111. Für alle aus diesem Vertrag etwa entstehenden Streitigkeiten unterwerfen sich alle Beteiligten der ausschließlichen, ört- lichen und sachlichen Zuständigkeit des Bezirksgerichtes Kitzbühel. Kitzbühel, am 5. Mai 1926. Unterschriften! Zwei Tage darauf wurde mit dem Bau begonnen und am 27. Juni 1926 konnte die Hilfsseilbahn den Betrieb aufnehmen. sen sowie für den ganzen Festverlauf war es nie zu warm und zu Hause hatte maij in der Landwirtschaft nichts versäumt. Bei guter Ankunft in Schönaich wurden die Jochberger von Bürgermeister tJbele und der Jubelkapelle freundlichst empfangen. An der Spitze des Vereins Herr Metzinger, von Beruf Amtsleiter der 7000 Einwohner zählenden Gemeinde. Schönaich ist mit Ausnahme von nur noch zwei Landwirten ein Villenort, dessen Bewohner fast aus- schließlich in den Mercedes-Werken in Stuttgart und Umgebung beschäftigt sind. Für das am Abend anberaumte Variet- programm wurde die Musikkapelle Joch- berg von den Quartiergebern ins Festzelt eingeladen. Als im Verlaufe des Abend- programms in dem rund 2000 Personen fassenden Zelt nur Künstler vom Deutschen Südwestfunk, und vom Stuttgarter Fernse- hen auf der Bühne zu sehen waren, konn- ten sich die Jochberger trotz ihrer „Eisen im Feuer" dies Bedenkens nicht erwehren, ob der von ihnen zu gestaltende Abend mit seinem schlichten und ungekünstelten Brauchtumsprogramm wohl noch begehrt, verstanden und gedankt werde. Nach dem nun dargebotenen, in seiner Art auserlese- stein. Kaiser Max ließ sie bei der Belage- rung der Festung Kufstein im Jahre 1504 für seine Lieblinge, die Geschütze Purle- paus und W'e;ckauf, aufwerfen. Aber auch in anderen Gegenden Tirols treffen wir diese Schanzen, meist in Verbindung mit Klausen oder Festungen. Sie hatten im allgemeinen die Aufgabe, eine Annäherung des Feindes an die eigentliche Festungs- anlage zu verzögern. Da und dort stoßen Wir auf Namenwie Landwehr, Letzn oder Hörhage. Sie geben uns Kunde von einer weiteren Art von Befestigungen, die nur zur Zeit der Fein- desge fahr angelegt und von Wehrleuten besetzt wurden. Es waren Verhaue aus Holz und Erde an Steilhängen und Wasser- läufen. Während die Klausen, Schanzen und Landwehren ihre Bedeutung auch nach dem Aufkommen der Pulver- und Feuer- waffen behielten, mußten die Burgen und Stadtbefestigungen den veränderten Um- ständen und den neuen Bedürfnissen an- Musikkapelle Jochberg Brauchtumsgruppe Willi Gantschnigg gestalteten festlichen „Tirolerabend” im Schwabenland
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