Kitzbüheler Anzeiger

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Samstag, 4. September 1965 Kitzbiiheler Anzeiger Seite 3 putzen. Es ist dies die letzte Verputz- arbit, da die Turnhalle an den Außen- wänden mit schalreinem Zement versehen wurde, welcher nur mehr gestrichen wird. Die Fassadensockel erhalten einen Plastik- verputz, der •in, den kommenden Wochen angebracht wird. Nach Errichtung des Traufenpflasters und der Zufahrtswege ist die Baumeisterarbeit praktisch beendet. Beide Arbeitsvorgänge sind bereits eilige- leitet. Die Professionisten arbeiten Hand in Hand und es ist staunenswert, was von Woche zu Woche geleistet wird. Grünplanung durch Ing. Karl Berger Der Kitzbüheler Gartenarchitekt und Kammerrat Ing. Karl Berger wurde mit der Grünplanung und Durchführung be- auftragt. Mittelpunkt der Grünanlage ist ein Sportplatz im Außrnaß von 100 x 80 Me- ter. Erst Mitte August wurde Ing. Berger mit der Arbeit beauftragt. Seit diesen Ta- gen ist Anlag:enleiter Hermann Sock mit Natursteinmaurer Karl S al c her undeiner bewährten Partie „auf dein Bau". Der Rasen für den Sportplatz wurde be- reits am 23. August eingesät und war acht Tage später, begünstigt durch mehrere „laue" Regenfälle, bereits grün. Der Sport- platz besitzt einen Schotterunterbau mit Trainagen und Sickergruben. Auf den Schotter wurden 20 Zentimeler Grob- humus, 5 Zentimeter Floratorf und 20 Zentimeter Feinhumus eingebaut. 300 Flora- torfballen wurden eingestreut. Für das Laienauge wirkt der Sportplatz planeben, jedoch wurde, um den Abfluß des Regen- wassers zu beschleunigen, an beiden Sei- ten ein Gefälle von 2 35 Prozent berück- sichtigt. Das Seitengefälle läuft zu beiden Seiten bis auf ein Drittel in den Sport- platz hinein. Nur das mittlere Drittel ist eben. Die Verwendung von hochwertigem Rasensaatgut sowie die gesamte Planung und Ausführung ergehen den modernsten Sportplatz, den unser Bezirk bisiier besitzt. Um den Sportplatz herum wurde eine Böschung angelegt, in welcher mehrere mit Natursteinplatten ausgebildete Eingänge berücksichtigt wurden. In die Böschungen werden Alpenpflanzen und Blütensträucher eingesetzt. Von Ing. Berger werden auch die ande- ren Sportanlagen errichtet. Vorgesehen sind zwei Hundert-Meter-Bahnen, e.- ne Anlage für Kugelstoßen und eine. Hochsprung- und Weitsprunganlage. Die Laufbahnen werden mit Lärchenbrettern abgegrenzt. Diese stehen auf solidem Untergrund und einem Schotterunterbau, einer Mittel- schlacke, einer Feinschlacke und dem Ten- nissplitt. Vor Auflage des Tennissplitts wird jedoch noch ein deutscher Kunststoff erprobt. Dieser Kunststoff soll nämlich noch regendurchlässiger sein als Splitt und die Benützung der Laufbahn schon kurze Zeit nach einem Regenfall ermöglichen. Das gesamte Schulreal wird auf drei Seiten mit einer 600 Meter langen Liga- sterhe'cke abgegrenzt. Die vierte Seite mit der Zufahrtsstraße erhält eine schmale Grünanlage mit Ro- seil, BI ütenstauden und Nadelgehölzen. Sechs Ahornbaumpflanzcn werden auf der Südseite gesetzt. Die Zufahrtsstraße und der Pausenplatz werden von der Baufirma Montana mit einer Asphaltdecke versehen. Bürgermeister Georg Ober, le i tue r, welcher die beiden Baujahre hindurch öfters auf dem Bau zu sehen war, ist optimistisch: „Direktor Walter \Veihs werden mit Beginn des heurigen Schal- Kürzlich wurde unter dem Vorsitz von Bezirkshauptniann Hofrat Dr. Hans von Treu t i na g ii a die Verwaltungsgemein- schaft der Gemeinden des Bezirkes Kitz- bühel zum Zwecke der Errichtung und dem Betrieb einer Anlage zur Verbrennung von Schlachtabfällen, Tierkörpern u. dgl. mit dem Sitz in St. Johann, gebildet. Der Verwa 1 tungsgemeinscha ft traten fol- gende Gemeinden bei: St. Johann, Kitz- bühel, Hopfgarten, Fieberbrumi, Kirch- berg, Brixen, Küssen, Westendorf, Waid- ring und Jochberg. Der Vorsitz wurde dem Bürgermeister der Marktgemeinde St. Johann Georg Ob e r 1 ei t ne r übertragen; Stellvertreter ist Bürgermeister Hermann Reis-eh, Kitz- bühel. In den Vorstand wurden weiters die Bürgermeister Ing. Herbert Paufler, Kirchberg, und Leonhard Kapeller, Fie- berbrunn, gewählt. Folgende Gemeinden des Bezirkes Kuf- stein sicherten sich bisher vertragliche Rechte zur Benützung der Anlage: Kuf- stein, Walchsee, Scheffau, Kirchbichl, Thiersee, Häring, Eilmau, Brixlegg, Kund] und Wörgl. Alle an der Anlage interessierten Ge- meinden leisten einen verlorenen Bau- kostenzuschuß von 650.000 Schilling. Die Marktgemeinde St. Johann, in welcher jährlich über 8000 Großviehschlachtungen durchgeführt werden (gegenüber 1700 in Kitzbühel), traf ein Beitrag von 209.000 Schilling. Das Benützungsrecht beginnt mit der Fertigstellung der Verbrennungsanlage (in etwa vier bis fünf Wochen) und Bezahlung des Baukostenbeitrages und wird auf un- bestimmte Dauer abgeschlossen. Von seiten der Verwaltungsgemeinschaft ist dieser Vertrag auf die Dauer von zehn Jahren unkündbar. Die benützungsberechtigte Ge- meinde wiederum kann diesen Vertrag unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von einem halben Jahr ohne Angabe von Gründen aufkündigen. Nach Ablauf von zehn Jahren kann auch die Verwaltungs- gemeinschaft diesen Vertrag zu den glei- ebieti Bedingungen aufkündigen. Die Verwaltungsgemeinschaft ist ver- pflichtet, alle im Gebiet der benützungs- berechtigten Gemeinden abfallenden Kon- fiskate, Schlachtabfälle, Knochen, Tier- kadaver sowie ganze Tierkörper oder Teile davon, die vom Fleischbeschautierarzt für den menschlichen Genuß untauglich er- jahres zwei vollausgebaute Stockwerke mit zehn Klassenzimmern, die sanitären An- lagen und die Garderoben zur Verfügung gestellt werden. Kleinere Komplettierungs- arbeiten im Zwischentrakt und im Turn- saal laufen nebenher. Mit Hilfe des Herrn Landtagspräsidenten Kommerzialrat Johann 0 b e rrn os e r, der als „Finanzminister" zeichnete und den Mittelschulbau in St. Jo- hann immer unterstützte, wird sicherlich die behördliche Benützungsbewilligung zu erreichen sein." klärt werden, zur Verbrennung zu über- nehmen, gleichgültig, ob diese von jedem Fleischhauer selbst, von der benützungs- berechtigten Gemeinde oder von einem be- auftragten Unternehmer zur Verbrennung angeliefert werden. Im „Vertrag" wurde weiters festgehal- ten, daß bei Einschränkung oder Unter- brechungen im Betrieb der Verbrennungs- anlage zur Behebung von Schäden oder zur tJberholung der Anlage die Verwal- tungsgemeinschaft die benützungsberech- tigte Gemeinde rechtzeitig zu verständigen hat, damit die Anlieferung von Ver- brennungsgut für die Zeit der Betriebs- stillegung eingestellt werden kann. Die benützungsberechtigte Gemeindever- pflichtet sich, für alle Fleischhauerei- betriebe innerhalb ihres Gemeindegebietes hinsichtlich der Ablieferung aller Schlacht- abfälle an die Verbrennungsanlage in St. Johann den Benützungszwang einzuführen. Für die Benützung Wird eine Gebühr je nach Menge des zur Verbrennung angelie- f er teii Verbrennungsgutes festgesetzt. Der Amtstierarzt des Bezirkes Kitzbühel Dr. Much nimmt an den Sitzungen der Verwal tungsgemei nschaft mit beratender Stimme teil. Die Verrechnung der Be- nützungsgebühren erfolgt jeweils über die Amtstierärzte Kitzbühel bzw. Kufstein. Bergmesse auf der Steinplatte Am Sonntag, 5. September 1,965 um 11.30 Uhr findet wie alljährlich auch heuer wieder eine Bergmesse der katholi- schen Landjugend des Dekanats St. Johann auf der Steinplatte in Waidring statt. Die Messe hält Dekanatsjugendseelsorger 1 -1.H. Koop. M o i s es. Bei. nicht schönem Wetter ist die Bergmesse in der Müsern-Hütte auf der Steinplatte. Alle Jugendlichen und Freunde sind zu dieser Bergmesse herzlichst eingeladen. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 5. September 1965 Kitzbühel: Dr. Rudolf Hengl, Tel. 2227 Kirchberg-Brixen: Dr. Burghart, Brixen, Tel. 2314 (05334) Hopfgarten-Westendorf: Dr. Anton St a f f1- ne r, Hopfgarten, Tel. 237. St. Johann-Fieberbrunn-Waidring-Kireh- dorf: Dr. Gleirscher, Waidring, Tel. (05353) 216 Verwaltungsgemeinschaft für Acisverbrennung gebildet
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