Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 4 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. September 1965 wirtschaft, der gewerblichen Wirtschaft und der Stadtgemeinde geladen wurden. Das einführende Referat hat Dipl.-Kfm. Dr. Josef Z i e p 1, Fremdenverkehrsverband Kitzbühel, übernommen. „Das Stadtgespräch" findet am Mittwoch, 29. September um 20 Uhr im Restaurant Qiizzo, 1. Stock, statt und ist allgemein zugänglich. 9lumenschmuckfahrt des Obst« und Gc3rtenbau- vereins Kitzbühel Am Sonntag, 12. September 1965 fand in der Gemeinde Reith aus Anlaß der Vollendung des 80. Lebensjahres von Ehrendomherrn Dekan Josef Ritter eine Feier in Kirche und Dorf statt. Um 8 Uhr früh versammelte sich der Gemeinderat unter Bürgermeister Hans Jöchl auf dem Dorfplatz, um gemeinsam mit der Musik- kapelle, der Freiw. Feuerwehr, der Krie- gerkameradschaft, der Lehrerschaft und der Schuljugend sowie der Bevölkerung den Jubilar, der ein Sohn der Gemeinde und Ehrenbürger der Gemeinde ist, zu empfangen. Es folgte darauf geschlossen der Einzug in die Pfarrkirche. In Beglei- tung des hohen geistlichen Herrn befanden sich Regens Dr. Sebastian Ritter, ein Neffe des Jubilars, und der neue Vikar Andreas Rad aue r aus Kitzbiihel. Vor dem Festgottesdienst erfolgte die Kräuterweihe, welche in der Pfarre Reith vom traditio- nellen 8. September, dem Fest von Maria Geburt, welches kein gebotener Feiertag mehr ist, auf 'den darauffolgenden Sonntag verlegt wurde. Der Festgottesdienst auf Meinung der gefallenen, verstorbenen und vermißten Krieger der Gemeinde wurde vom hochverehrten Jubilar gehalten. Die - FPOe-Wahispenden bitte auf das Konto 5113 der Sparkasse der Stadt Kitz- bühel. LAbg. Dr. Otto Wendung Festpredigt hielt Regens Dr. Sebastian Ritter. In der schönen Pfarrkirche, welche an diesem Tage die vielen Besucher nicht fassen konnte, wies der Prediger auf den bisherigen erfolgreichen Lebensweg des Ju- bilars hin. Er hob darin besonders seine Lehrmeisterschaft bei der Heranbildung von Kooperatoren und seine Liebe und Freude an der Schuljugend hervor. Seit 57 Jahren Priester, habe Ehrendomherr Dekan Josef Ritter sich sehr um den Priesternachwuchs gesorgt und ist stets ein Vater der Jugend und ein Freund und Tröster der Erwachsenen gewesen. Die Musikkapelle unter Kapellmeister Georg ö eh 1 führte die Haydnmesse auf. Nach dem Festgottesdienst wurde vom Jubilar das renovierte Kriegerdenkmal ein- geweiht. Hier fand der große Menschen- freund aufrichtige Worte der Dankbarkeit an die Gefallenen der letzten Kriege und wies darauf hin, daß er an einem Novem- bersonntag des Jahres 1914, als es galt, in der Gemeinde den ersten Gefallenen zu betreuern, den Heldengottesdienst zu hal- ten hatte. Damals stand noch kein Krie- gerderikmal in der Gemeinde und der erste Gefallene, den die Gemeinde zu be- trauern hatte, war sein eigener Bruder Stefan Ritter. Es folgte die Heldenehrung und die DefUierung der Formationen. Beim Reitherwirt überreichte Bürger- meister Hans J ö eh 1 dein Jubilar im Na- men der Gemeinde einen Geschenkkorb und dankte ihm für sein Kommen und für seine immerwährende Anhänglichkeit und Fürsorge. Ansprachen hielten weiters Re- gens Dr. Ritter und Vikar Radauer. Zu dcii Festgästen gehörten auch die beiden Reither Gemeindebürger mit einem Alter von über 80 Jahren Seiwaldvater Andreas Au berger und Schösservater Josef Jöchl. Martin Hölzl und Johanna Brandstät- t er sagten Gedichte auf. Der Jubilar wurde am 11. September 1885 als Sohn der Bauersleute zu Ober- lehen Stefan und Anna Ritter geh. Pletzer geboren. Schon mit zehn Jahren verlor der Jubilar seinen Vater. Die Mutter, die neun Kinder aufzuziehen hatte, drei Buben und sechs Mädchen, starb am 7. Juli 1934. Fast durch drei Jahrzehnte konnte sie die Freuden einer Priestermutter erleben. Beim Goldenen Priesterjubiläum am 13. Juli 1958 in der Primizkirche Reith, bei welchem ebenfalls Regens Dr. Ritter die Festpredigt hielt, sagte dieser am Beginn der Predigt: „Es war ein Freudentag für ein brave Mutter, die schon früh zur Witwe geworden ist und allein mit starker und gütiger Hand die Erziehung der Kinder übernehmen mußte, einer Frau, die nach siebzehnstündigein Tagwerk oben am Bergbauernhof sich noch eine Stunde hingekniet hat, um zu beten und Gott ihre Anliegen vorzutragen und mit Gott zu ringen um die Gnade des Prie- sterberufes für diesen ihren Sohn.' Die Priesterfestlichkeit in Reith klang sehr harmonisch aus. In der Gemeinde wurde herzlicher Anteil genommen, das bewiesen die vielen Kirchenbesucher und die Teilnahme an der Ortsfeier. Diamantenes Priesterjubilium Kanonikus Lchnsteiner Am Sonntag, 19. September 1965 feierte in seiner Heimat Hollersbach im Pinzgau Pfarrer i. R. Kanonikus Josef Lahustei- ne r das diamantene Priesterjubiläum. Als Pfarrer erbaute Lahnsteiner die Pfarr- kirchen in Forstau bei Radstadt und in Seeham bei Seekirchen. Als Kunstsammler errichtete er das Fleimatmuseum in Hollers- bach und als Heimatkundler legte er seine Forschungen in drei Bänden nieder. 1956 Oberpinzgau, 1960 Unterpinzgau und 1962 Mitterpinzgau. Diese Bücher sind eine wahre Fundgrube für einen Heimatf ors eher wie das Tiroler Bergbauernbuch von Prof. Dr. Hermann Wopfner und der Tiroler Anteil des Erzbistums Salzburg on Pfarrer Prof. DDr. Matthias Mayer. Feuernotruf nur für Kltzbüh& Tele Rettung (Rotes Kreuz) TeL 144 voll geschmiedeten Aushängeschilder. Im Turm der Pfarrkirche von Neubeuern be- findet sich die älteste Glocke Deutsch- lands. Die Glocke heißt das „Gnaden- glöcklein" und soll der Sage nach im Jahre 1428 und im Jahre 1512 von selbst geläutet haben. Prof. DDr. Matthias Mayer verewigte das schmucke Neuheuern in seinem Werk „Die Römerstraße durch das Inntal". Die Fahrt ging dann über Erl und Ebbs 1 wieder der Heimat zu. Die Besichtigung des Kräutergartens in Ebbs, dem zweiten in Osterreich (nach St. Veit an der Glan) .„Im Sonntag, 12. September 1965 unter- mußte ebenfalls wegen des schlechtenWet na m derObst- und Garienbauverein un- F"L . ers entfallen, was besonders bedauert ter Führung von Bezirksobmann Toni wurde. Dieser Kräutergarten ist wohl noch T uiirun a u cuer, Gemeinderat Josef Oberhau- nicht fertig, jedoch wurden schon über ser und Bezirksleiter des Gartenwettbewer- zweihundert Pflanzen vom St.Veiter Mut- ues Volksschuldirektor Peter Brandstat- tergariell nach unos in den Garten der ter eine Blumenschmuckfanrt nach Bayern. Frau Käthe Kronbichler, übersiedelt. 71 Personen nahmen an dieser Fahrt, de mit Omnibussen von Toni Mariacher Nicht entfallen brauchte aber die späte durchgeführt wurde, teil. Leider war das Jause im Blattlhof in Going. Dort dankte Direktor Brandslätter allen Teilnehmern Wetter nicht besonders günstig. Die Hin,- fahrt war noch voll Sonnenschein und für ihr gezeigtes Interesse und insbesondere Reith im Winkl zeigte sich von der besten für ihre Blumenarbeit in Kitzbühel, die Seite. Dort konnte während des kurzen heuer besonders in Erscheinung trat. Aufenthaltes die Erntedankfeier mit- Brandstätter dankte auch der Stadt- gemacht werden. Die Fahrt wurde über gemeinde als Mitveranstalterin der Bhi- Unterwössen, Schleching und Nieder- menschmuck-Lehrfahrt. Blumenschmuck- aschau nach Neubeuern fortgesetzt. Beider freunde aus St. Johann unter Obmann Ankunft in Neubeuern regnete es in Strö- Leopold Appelt - und Landessieger Hans men, sodaß an eine Besichtigung 'der Blu- Neuner - gesellten sich in Neubeuern menschmuckzentren nicht mehr gedacht zu den Kitzbühelern und mußten das werden konnte. In Neubeuern sind die gleiche „Regenschicksal" erleiden. Einen meisten Häuser denkmalgeschützt. Trotz Erfolg hatte die Fahrt aber doch: Die des Regens beeindruckten die alten Haus- 1 Blumenliebe konnte erneut gestärkt werden. malereien, die zierlichen Erker und die Blumenbalkone, die über und über mit vielfarbigen Geranien geschmückt waren, die vielen Butzenscheiben und die kunst- Kirchenfest für Ehrendomherr Josef Ritter in Reith
< Page 3 | Page 5 >
< Page 3 | Page 5 >