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Samstag, 25. September 165 Kitzbüheler Anzeiger Seite 7 die schönen Worte von Dr. Widmoser be- denkt! Den Baum dies Arbeitsfleißes. Die Hei- mat soll auf jeden seiner Bürger stolz sein. Der Beruf soll eine echte Lebensaufgabe sein, denn Gott hat keine Faulenzer gerne. Den Baum der Glaubenstreue.Der Glaube soll auf Felsgrund stehen und der Himmel will erkämpft werden, den bekommt nie- mand geschenkt." Abschließend wünschte der Herr Stadt- pfarrer den jungen Bürgern frohe Aus- fahrt ins Leben und frohen Aufstieg. Aus der Ansprache des Herrn Bürgermeisters „Tradition ist, was die Generationen bisher aus Kitzbühel machen konnten. In Kitzbühel ist es leicht, heimattreu zu sein, weil Kitzbühel so schön und lieblich ist. Sich die Heimat zu erhalten soll aber nicht leicht genommen werden. Die Jugend hat es in der Hand, wie Kitzbühel in der Zukunft bestehen kann. Arbeilet mit, dränt euch vor, denn die Arbeit an der Gestal- tung der Heimat ist nie zuviel. Ich bitte alle, denkt mit, was für Kitzbühel gut ist, was Kitzbühel braucht. Die Mitarbeit wird euch die Heimat noch wertvoller machen. ich bin stolz, Bürgermeister dieser Stadt zu sein und wünsch euch Jungen, daß ihr ebenfalls Verantwortung :ragen könnt, denn es ist etwas Schönes, für die Heimat, für das Landetwas zu tun. Gestaltet euer Leben im Sinne des guten Fortschritts und nehmt es nicht leicht. Die -Heimat Kitz- bühel ist ein hoher Preis." Hierauf empfing jeder junge Bürger den Handschlag des Bürgermeisiers und das schöne Tiroler J ungbürgerbuch. Jungbürgerinnen: Susanne Böh, Maria Brugger, Marianne Fe i ersinge i., Helga Gas- ser, Marianne Schott geb. Hiflebrand, Edith Jandi, Barbara Krischker, JE idegard Kris- mer, Josefine Lang, Karla Oberhauser, Irene Schwärzler, Gertraud Stanger, Karin Unterrainer geb. Gogi, Christine, Werner, Margit Wört!, Monika Zehetgruber und Greti Zierl. Jianghiirger: Peter Baldassi, Josef Erhar- ter, Friedrich Fröhlich, Edgar Gans ter, Peter Haidacher, Johann Hohlrieder, Fried- rich Kohihofer, Josef Koidl, fthmar Kriipl, Hansjörg Mayrhofer, Fritz Oppeneigner, Johann Ortsier, Hermann Orner, Hans Penzenstadler, Gerhard Pletzer, Heinz Pschik, Georg Reiter, Harald Rupert, Ru- dolf Sauer, Walter Sohler, Ausgar Schnei- der, Georg Schott, Heinrich Thaler, Her- mann rfhaler, Wolfgang TrDger, Florian Unterrainer und Helmuth idmoser. Mi- chael Gintsberger, Hansjörg Sicherer und Walter Mitterer waren am Erscheinen verhindert, erhielten jedoch trotzdem das Juughürgerhuch. Worte des Junbörers Fioriøn Unterrainer „Wir haben heute die erste Jungbürger- „Wir der Stadtgemeinde Kitzbühel mit- erlebt, bei der uns das wertvolle Tiroler Junghiirgerbuch zu bleibenden Erinnerung überreicht wurde. Wann immer wir dieses Buch aufschlagen und in ihm nachlesen, wollen wir das Gelöbnis der Jungbürger nicht überblättern. Wir anerkennen diese Worte als unser Ideal, als Leitmotiv eines jeden pflichtbewußten österreichischen Staatsbürgers: „Dem Vaterland tisterreich, dem Heimatland Tirol und der Heimat- stadt Kitzbiihel die Treue zu halten!'. Wir wissen, welch schwere Kämpfe die Generation vor uns um Usterreich focht. Wir kennen die Werke österreichischer Musiker, Dichter und Baumeister, der Er- finder und vieler anderer bedeutender Persönlichkeiten aus dem österreichischen Volk. An uns, an der Jugend liegt es, Glaube und Sitte, die Tradition dieses Landes zu bewahren und weiterzutragen, Osterreich treu zu sein, indem wir in der Gemeinschaft des Staates für die Gemein- schaft die Arbeit an unserem Platz leisten. Unser Wunsch für die Zukunft Oster- reichs ist, daß dieses Land weiterhin die Achtung und Anerkennung der Welt für sich in Anspruch nehmen kann. Dieses Buch wird uns in unserer Treue zu Tirol und in unserer Begeisterung für Tirol bestärken, wenn wir über die Lei- stungen und Taten, die Schaffenskraft der Bewohner lesen, die Schönheit des Lan- des betrachten und bewundern. Es kann uns von der gegenwärtigen Bedeutung Ti- rols und seiner Menschen in einer neuen Zeit überzeugen. Unser Bekenntnis zuTirol kann nicht klarer formuliert werden als durch die Worte des Ehrenbürgers unserer Heimatstadt Herrn Landtagspräsidenten Komm.-Rat Johann Obermoser: ‚Heimat Tirol, im Herzen ungeteilt, Dein sind wir ganz!' Unser Bekenntnis zu Tirol haben wir noch bestärkt durch ein klares Bekennen zur Heimatstadt Kitzbühel. In Kitzbühel sind wir aufgewachsen, hier fühlen wir die Heimat am stärksten. Jede Straße, jede Gasse, jedes Haus, jeder Platz und viele Menschen sind uns hier vertraut. Wir haben den Aufschwung dieser Stadt mit- erlebt. Kitzbühels Bedeutung als Fremden- verkehrszentrum ist uns bewußt. Wir be- trachten die Aufgaben, die an Kitzbühel gestellt werden auch als Aufgaben, zu deren Durchführung ein jeder von uns nach seinen besten Kräften beisteuern will. Kitzbühel ist uns eine Herzensangelegen- heit. 'Wenn ein Nichtkitzbiiheiei' ein Büch- lein schreiben kann und dieses ‚Verliebt in Kitzbühel' betitelt, dann dürfen auch wir in aller Offentlichkeit aussprecheii: ‚Wir sind verliebt in Kitzbühel'. im Gelöbnis der Jungbürger heißt es weiter: ‚Die Rechte als Bürger eines demo- kratischen Staates zu wahren, die staats- bürgerlichen Pflichten zu erfüllen und den Mitmenschen in der Not beizustehen'. Dieser Satz legt uns die Mitarbeit am Le- ben der Gemeinschaft ans Herz, denn ge- rade durch tätige Mitarbeit können wir unsere Treue, unser Bekenntnis zu Kitzbü- hel, zu Tirol, zu Osterreich, zur Freiheit und Demokratie glaubhaft machen. Dem Zweck des Gelöbnisses kommen wir dadurch am nächsten, wenn wir es nieh gedankenlos hivausnoaun7n. gleich- sam als Parole des Tages, sondern es soll uns zu einer Gewissenserforschung anregen. Im Namen aller Kitzbühe1er Jungbürger danke ich der Stadtgemeinde Kitzbühel für die Durchfithrung der Jungbürgerfeier und für das großartige Tiroler Jungbürgerbuch. Ich danke besonders den Ehrengästen, die durch ihr Erscheinen das Fest verschön- ten. Insbesondere dem Ehrenb iirger Land- tagspräsident Komm-Rat Johann Ob e r - moser, Stadtpfarrer Dr. Joseph Kre u - zer, dem Schriftleiter des Kitzbiiheler Stadtbaches Landesoberarchivar Dr. Eduard W i dmo s e r und dem Gemeinderat, an der Spitze Bürgermeister Reisch. Ich danke auch dem Kolpingchor unter Chor- leiter Hugo B o na t t i für die musikalische Gestaltung der Feier. Ich glaube auch im Sinne aller Jungb ärger zu sprechen, wenn wir den Bürgermeister und den Gemeinde- rat bitten, auch im nächsten Jahr eine Jungbürgerfeier zu veranstalten. Die heu- tige war uns mehr als ein Erlebnis, sie ist uns ein 11arkstejjn." Nun stimmte der Kolpingchor die Tiro- ler Landeshymne an und dar ganze Saal ertönte unter dem Lied „Zu Mantua iim Banden". Ein gehaltvoller Abschluß der ersten Jungbürgerfeier in Kitzbühel. Unwetterschüden verhinderten Export nach Italien Die am 9. September in Maishofenab- gehaltene 258. Pinzgauer Zuchtviehverstei- gerung war trotz herrlichen Erntewetters recht gut besucht und nahm einen zu- friedenstellenden Verlauf. Ungünstig wirk- te sich aus, daß die Kaufinteressenten aus Italien ihren Bedarf nicht decken konn- ten, weil wegen der Unwetterschäden die Bahntransporte eingestellt waren. Die Veranstaltung war mit 193 hart ge- alpten Kühen und Kalbinnen beschickt, von denen 179 zur Versteigerung zugelas- sen wurden. Die Qualität war mittel bis gut, der Futterzustand wegen des sehr naßkalten Almsommers schlechter als im Vorjahr. Fast alle Tiere zeigten gute Euter und hohe Le is tungsberei ts chaft. Besondere Nachfrage bestand wie immer nach Käl- berkühen ' deren Bedarf nicht voll gedeckt werden konnte, weil diesmal mehr Kalbin- nen als sonst aufgetrieben worden waren. Gegenüber der letzten Versteigerung lagen die Durchschnittspreise bei den Kühen der Preislage II um rund 500 Schilling höher, bei den Kalbinnen der Preisklasse II waren sie gleich hoch. Kühe der Preis- klasse 111 ermäßigten sich durchschnitt- lich um 250 Schilling und Kalbinnen der Preisklasse III um rund 400 Schilling. Kühe: Auftrieb 112, bewertet 92, ver- kauft 84 zu Preisen von 6800 bis 16.000 Schilling. Kalbinnen: Auftrieb 81, bewertet 77, verkauft 71 zu Preisen von 5600 bis 16.200 Schilling. Verkaufsrichtung: Oberösterreich 51, Salz- burger Flachgau 49, Osttirol 9, Kärnten 4, Gebirgsgaue 24. 18 Kühe und Kai- binnen wurden nach Bayern exportiert.
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