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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 25. September 1965 00 ÖJB-Programm fur den Bezirk Kitzbu ""hel Vorgelegt und einstimmig beschloss reichischen Jugendbewegung - Bezirk Auf dem Bezirkstag der Osterreichischen Jugendbewegung - Junge Generation in der Volkspartei - wurde nach dem Be- richt von Landtagspräsident Komm.-Rat Obermoser über die Arbeit in der abgelau- fenen Landtagsperiode, über den wir aus- führlich berichteten, ein Programm für den Bezirk vorgelegt, in dem wesentliche Forderungen und Wünsche der jungen Generation zusammengefaßt sind, die in den nächsten Jahren im Interesse des Bezirks und seiner Bew obner gelöst werden sollten. Das Programm wurde von Dipl.-Ing. Ludwig Partl verlesen und nach kurzer Diskussion einstimmig beschlossen. Es bil- det für die OeJB die Grundlage für die kommende Arbeit und wurde bereits den führenden Mandataren und Funktionären zur Stellungnahme zugeleitet. Das Pro- gramm spricht eine klare und unmißver- ständliche Sprache, wie man sie von einer Vertretung der jungen Generation verlangt und soll daher für sich selbst sprechen: Die junge Generation achtet und an- erkennt das Geleistete. Sie will die Zukunft aus eigener Kraft und mit eigenen Opfern wie mit der Hilfe der Gemeinschaft ge- stalten, um eine freie und sichere Zukunft zu gewährleisten. Die junge Generation verlangt mit Be- rechtigung dort den vermehrten und ziel- bewußten Einsatz der Mittel, wo die Tat- kraft des einzelnen oder einer Gemein- schaft Hilfe verdient und dort, wo ein echter Notstand besteht. Die junge Generation des Bezirks Kitz- bühel bekennt sich dankbar zu dem, was durch Unternehmer und Arbeiter, Bauern und Beamte, durch Frauen und Männer aller Schichten, unter Opfern aufgebaut wurde. Der wirtschaftlich gesunde, auf dem Können und Wollen seiner Bewohner beruhende Fremdenverkehrsbezirk ist un- ser Stolz. Wir bekennen uns ebenso eindeutig zum Land Tirol und zur reichen Geschichte und zur Gegenwartsaufgabe des Heimat- landes. Wir verfechten die angestammten Eigenheiten unserer engeren Heimat und wollen diese nicht einem Salontirolertum opfern. Tirols Wert gründet in seiner Vielfalt. Die junge eneration verlangt unter Hinweis auf das weitgehend aus der eige- nen Kraft des Bezirks Geschaffene die Hilfe des Landes für dringende Erforder- nisse des wirtschaftlichen und gesell- schaftlichen Lebens. Kit2bühel, der am weitesten von der Landeshauptstadt ent- fernt gesehene Bezirk Nordtirols, erwartet auf Grund seiner Lage und wirtschaft- lichen Bedeutung die Unterstützung des Landes, wenn es darum geht, seiner Wirt- schaft jenen soliden Unterbau zu geben, der für das Gebiet um die Hauptstadt des Landes trotz geringerer natürlicher Vor- aussetzungen erreicht wurde. Unterstützung des Baues von Pflicht- schulen der Gemeinden Führung eines Schülerheims bei der Bezirksmittelschule St. Johann i. T. Breitere Streuung der Förderungsmittel für kulturelle und volkstumpflegerische Vereinigungen und Künstler in den Landbezirken. Besondere Unterstützung verdienen die Musiksejiulen, Gesang- vereine und Theatergruppen, die Musik- kapellen und das alte Unte'rinntaler Schützenwesen. Was Volkstum und Volkskultur ist, kann nicht von Innsbruck aus diktiert werden Verbauung und Erschließung: Die Verbanung und Erschließung hat durch die wirtschaftliche Entwicklung große Formen angenommen. Hier kann nur durch eine weitschauende und groß- zügig angelegte Planung ein Chaos ver- mieden werden. Heute begangene Nach- lässigkeiten werden sich in einigen Jah- ren zu schwer gutzumachenden Fehlcrii entwickeln. Wohnungsbau: Förderung des Baues von Wohnungetii und Eigenheimen. Besondere Berücksichtigung verdient dii junge Familie und der weichende Bau- ernsohn. Förderung der Wohnbaugesellschaften, (hie allein oder unter Mitarbeit der Ge- meinden Wohnungen zu sozial tragbaren Mietzinsen oder als Eigentamswohnungefl für Ortsansässige bauen. Unterstützung des Baues von Lehrer- und Professorenwohnungeu:. Gemeinden: Die Entwicklung zum investitionsinten- siven Fremdenverkehrsbezirk hat die Ge- meinden vor große Aufgaben gestellt. Wir erwarten daher ihre Unterstützung durch das Land beim Bau von Wasser- leitungs- und Kanalisationsvorhaben zur Erreichung von Bundesfondsmitteln und die weitere Förderung beim Bau von Schwimmbädern und anderen Gemein- schaftsanlagen. Krankenfürsorge und körperliche Er- tüchtigung: Ausbau des Bezirkskrankenhauses St. Jo- hann und der Cemindekrankenhäuser. Ermöglichung eines Bezirkssportheimes als Heimstatt der Verbände und Trai- ningsplatz für Winter- und Sommer . sportler. Eigenart, Glaube und Treue: Zwei Voraussetzungen, die politische Zu- gehörigkeit zum Land Tirol und die kirchliche zur Erzdiözese Salzburg, ha- ben die Eigenart des Unterländers ge- formt. Wir erwarten, daß die geistige Stellung des Bezirkes Kitzbühel als na- türliche Entwicklung aus der Geschichte stets bedacht wird. Insa Schilling 15 famos Mio we&n bloß obwel schiffinglos In meiner Jugendzeit, Hot ins da Schilling g'freit. Aft human a die Kassa tu, G'hobt homma nix davu. Da Schilling war bloß Nit long famos. Mia warn arbeitslos Und schillinglos. Aba heut sang d' Leit: An Schilling hombs koa Freid. A jeda schaut, Das an glei vahaut. Dafi wearn sc'höni Heisa haut. Neamb is arbeitslos,. O.is lebt famos, Mia wearn bloß oiwei schillinglos A. J. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 26. September 1965 Kitzbiihel: Dr. Hans Tschurtschenthaler, Tel. 2465: Privat Tel. 2794 Kirchberg-Brixen: Dr. Josef Fischer, Tel. (05357) 217 Hopfgarten-Westendorf: Dr.AntonSt aff- ner, Hopfgarten, Tel. 237. St. Johann - Fieberbrunn - Waidring-Kirch- dorf: Dr. II. Müller, St.Johanu,Tel. 245 an beim a. o. Bezirkstag der Oster- Kitzbühel - am 12. September 1965 Dazu wird im einzelnen notwendig sein: Straßenbau: Rascher Bau der Brixentaler Straße als Schnellstraße Ausbau der Zufahrtsstraßen zur Felber- tauernstraße Zeitgemäße Erneuerung der Landes- straßen, insbesondere der Strecken Fie- herbr nun - Hochfilzen, Reith - Stangl- wirt und der Schwendter Straße. Fremdenverkehr: Die Weltmeisterschaften im alpinen Ski- lauf im Jahre 1970 stellen im Falle des Zuschlages an Kitzbüihiel eine Chance für den gesamten Fremdenverkehrs- bezirk dar. Wir erwarten, daß alle Be- strebungen wegen der Bedeutung für die gesarnitirolische Wirtschaft ebenso in- tensiv gefördert werden, wie es andern- orts geschah. Landwirtschaft: Unsere Bauern verdienen kraft ihrer fundamentalen wirtschaftlichen Bedeu- tung eine zeitentsprechende Förderung durch die öffentliche Hand: durch den weiteren Bau von Hofzufahrten, die Er- richtung von Gemeinschaftsanlagen, den Neubau, Ausbau und die Erhaltung von Forst- und Güterwegen. Wie bedeutsam der zielbewußte und rasche Schutzwasserbau für die gesamte Bevölkerung ist, haben die verheerenden Katastrophen in weiten Landesteilen neuerdings gezeigt. Kultur und Volkstum:
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