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Seite 26 Kitzbiiheler Anzeiger Samstag, 2. Oktober 1965 Dr. Ernst Muster berichtet: Besonders ergreifend das Gedenken an 300.000 Rheinländer Berlin, als im verdunkelten Stadion von Rheinländer bejubeln die Traditenkapelle Kössen den 30:000 Teilnehmern gleichzeitig ein Kürzlich unternahm die Trachtenkapelle Kössen mit einer Schuhplattler-,Volkstanz- und Jodlergruppe eine Werbefahrt nach Rheydt, die zu einem großartigen Werbe- erfolg für Kössen und darüber hinaus für ganz Tirol wurde. Diese Werbefahrt war von Bezirkskapellmeister Alois Fahr in - g e r in Zusammenarbeit mit dem Fremden- verkehrsverband Kössen, der auch die ge- samten Fahrspesen trug, vorbildlich vor- bereitet worden. Ermöglicht wurde die Fahrt dank einer Einladung durch den Männergesangverein „Concordia Rheyd t - Heyden", dessen Mitglieder die Gruppe aus Kössen in gastfreundlichster Weise in Unterkunft und Verpflegung nahmen. Während des ganzen Aufenthaltes wurden die Kössner durch den MGV Concordia vorbildlich betreut. Die aufstrebende Industriestadt Rheydt am Niederrhein hat nicht ganz 100.000 Einwohner und liegt nordwestlich von Köln, unweit der holländischen Grenze. Der Bürgerverein „Blühendes schaffendes Rheydt" veranstaltet alljährlich die tra- ditionelle Blumenwoche. Den Höhepunkt dieser Blumenwoche bildet der große Blu- mencorso, der, was Größe und Pracht der Aufmachung anbelangt, den traditionellen Blumenkorsen an der Riviera in nichts nachsteht. Die Bereicherung dieses Blu- mencorsos war der Anlaß zur Ein- ladung der Musikkapelle und Trachten- gruppe aus Tirol, übrigens der einzigen Gruppe aus Osterreich. Starke Musikkorps mit Fanfarenbläsern und Trommlern aus Amerika, Schottland, Frankreich, Holland, Belgien nahmen am Festzug teil; besonders auffallend die weiblichen Musikkorps aus den Niederlanden, die, was Auftreten, Prachtentfaltung und Phantasie der Ko- stüme anbelangt, an eine Filmparade in Hollywood erinnerten. Kaum zu beschreiben, die mit hundert- tausenden von Blüten geschmückten Fest- wagen, die ihre Motive hauptsächlich aus der Märchenwelt entnommen hatten. Mehr als drei Stunden dauerte der Festzug durch die Stadt und annähernd 300.000 Zuschauer, die zum Teil von weit her ge- kommen waren, säumten die Straßen. Ständiger Jubel und Händeklatschen be- gleiteten die Musikkapelle und die Schuh- plattlergruppe aus Küssen auf ihrem Zug durch die festlich geschmückte Stadt. Tausende von Prospekten, die eigens zu diesem Anlaß gedruckt worden waren und wähhrend des Festzuges an die Zuschauer verteilt wurden, fanden reißenden Absatz. Am Abend fand im Sportstadion, das mit tausenden von Kerzen illuminiert und von vielen Scheinwerfern ausgestrahlt war, eine großartig aufgezogene Musikparadie statt. In der Einleitung verwies Nationalrat Dr. Leitner auf die Tatsachen, daß die Wahlanlageblätiser zur Bundespräsidenten- wahl auch zur Landtagswahl gelten, also daß nur wählen kann, wer damals im Verzeichnis aufschien. Im vorbildlichen Bezirk Kitzbühel verwies Dr. Leitner dar- auf, daß das Sammelergebnis Tirols zur Hochwasserhilfe dreimal mehr erbrachte als in Niederösterreich. Beim ersten Not- opfer zu den Hochwasserschäden kam es in Wien zu einem „Tiroler Aufstand" - Tirol setzte sich durch. Die Witterung verursachte der Landwirtschaft einen Schaden von zwei Milliarden Schilling, für den es aber kein Notopfer gibt. Aus der Fragebeantwortung: Nationalrat Dipl.-Ing. Dr. Leitner Grundverkauf an Ausländer: Jeder Be- sitzer hat die Verfügungsgewalt über sei- nen Grund und Boden. Man soll nicht vom vereinten Europa sprechen und Ausnahme- gesetze für die nächstliegenden Ausländer fordern. Allerdings haben wir Interesse daran, unsere Landschaft nach unseren Vorstellungen zu erhalten. Abgang von Präsident Obermoser: Wer sich um das Land solche Verdienste er- warb und 40 Jahre an vorderster Front stand, davon ein VierteIjahrhundert prak- tisch an der Spitze, wie es Präsident Ober- oLr'eLcIJIlDIz angezunnet wurde. Das Schlußkonzert wurde von einigen ausgewählten Musikkapellen bestritten, darunter auch die von Kössen, die mit ihrem Kaiserjäge.rmarsch großen Beifall bekam. Ein geradezu phantastisches Groß- Feuerwerk bildete den leuchtenden Höhe- punkt und großartigen Abschluß der fest- lichen Tage. In dem Bewußtsein, ein großes Ereignis miterlebt und gleichzeitig für die Heimat geworben zu haben, kehrten die Kössner wieder wohlbehalten nach Hause zurück. moser tat (wie ebenso auch der Landeshaupt- mannstellvertreter Dr. Gamper, der nicht mehr kandidiert), der kann nicht „sang- und klanglos" untergehen. Niemand weiß mehr, was Komm.-Rat Obermoser für die Gemeinschaft geleistet hat, als sein Hei- matbezirk. Ich stelle fest, daß Präsident Obermoser niemals beabsichtigte, seine Ar- beit für Tirol zu beenden. Wir alle hoffen, daß er seinen großen Einfluß für Tirol beibehält und ihm Kraft und Gnaden und Gesundheit dafür weiter zur Verfügung stehen. Klobensteinstraße: Der Tiroler Straßen- bau ist ein Sorgenkind, obwohl 1,5 Milliar- den Schilling Sondermittel für den Auto- bahnausbau erreicht wurden, und heuer allein 146 Millionen Schilling für Decken- erneuerungen als Sondermittel ausgeschüt- tet wurden. Es ist leicht, mehr und mehr zu fordern. Ich stelle fest, daß ich Staats- sekretär Dr. Kotzina zur Besichtigungsfahrt auf die Brixentaler Straße gebracht habe, was auf die weitere Arbeit nicht ohne Einfluß blieb. Ich werde noch heute mit führenden Funktionären des Bezirkes und der Gemeinde die Situation an Ort und Stelle ansehen und verspreche, daß ich mich mit dem für den Straßenbau zu- ständigen Staatssekretär lange und nicht nur einmal darüber unterhalten werde. Landtagsabgeordneter Oek.-Rat Manzl Ausscheiden von Präsident Obermoser: Ich bin mir gewiß, daß er weiterhin Ar- beit genug hat, Arbeit für Tirol und für seinen Heimatbezirk. Der Tiroler Landtag verliert den besten Mann, der von einem Amt scheidet, aber durch seinen Einfluß und seine Sachkenntnis weiter uns allen der beste Mitarbeiter und Helfer sein wird. Namens seiner Partei- und Fraktionskolle- gen im Bezirk verspreche ich den höchsten Einsatz für den Kitzbüheler Bezirk und die weitere Zusammenarbeit mit unserem Präsidenten Obermoser. Bürgermeister Reitstätter Grundverkehr: Küssen liegt als Einfalls- tor da. Es haben sich etwa 60 Bundes- Bei ihrem Eintreffen in Rheydt wurde Erstmals am Vormittag und erstmals die Trachtenkapelle Küssen durch eine in Küssen fand am vergangenen Sonntag Abordnung des Männergesangvereins, durch ein Jugendparlament der tJst'err. Jugend- eine Abordnung der Stadtgcmeinde und des bewegung statt. Dabei zeigte sich deutlich, Bürgervereins der Stadt und nicht zuletzt daß die Stimmung, die für diese Art von durch die residierencle Blumenkönigin und Veranstaltung charakteristisch ist, den un- deren Ehrendamen begrüßt. Die Musik- beschwerten abendlichen Rahmen braucht. kapelle Küssen erwiderte die Begrüßung Trotzdem entwickelte sich unter der Dis- mit einem Stündchen. kussions.leitung von Bezirksobmann Fried- Am Tag der Ankunft fand im Rats- helm Capellari eine interessante Aus- keller Giesenkirchen ein Tiroler Abend sprache. Die Fragen beantworteten Na- tionalrat Dipl.-Ing. Alois Leitner,LAbg. statt, der schon Stunden vor Beginn zur Gänze ausverkauft war und in seinem Ver- Stefan Reitstätter und Vizebgm. Fer- von Personen, die keinen Einlaß mehr Gek..-Rat Leonhard Manzl, Bürgermeister lauf begeisterten Beifall fand. Hunderte Stefan 5 i o r p a s. Bezirksobm. Kammer- rat Christian Huber mußte wegen eines finden konnten, bevölkerten die an den Veranstaltungssaal. anschließenden Gast- (glücklicherweise glimpflich verlaufenen) Verkehrsunfalls entschuldigt werden. lokale, um wenigstens dabeigewesen zu sein. Erst die Zufahrtsstraßen zeigen die Bedeutung der elbertauern-Nord-Südverbindung Jugendparament In Kossen - Wieso kandidiert Präsident Obermoser nicht?
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