Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 6 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Oktober 1965 - Im hiesigen Fandamt wurden in der Zeit vom 22. bis 29. September folgende Fundgegenstände abgegeben: 2 lose Bank- noten, 1 H.-Armbanduhr, 1 feines Hals- ketterl mit Anhänger, 1 D.-Lesebrille, 1 einzelner Schlüssel, 2 Autoschlüssel in ei- nem Etui. 1 H.-Schirm, Knirps, 1 Füll- halter, 1 einzelner Ohrklips, 1 neuwertiger Damenknirps mit Hülle, 1 Paket mit 2 Paar Kinderschuhen (in einer Bäckerei iegengelassen). Von der Kunsteisbahn Vorige Woche wurden von der Firma Dipl.-Ing. H ü bei, Salzburg, vier Tief- bohrungen unternommen. Diese haben ein günstiges Ergebnis gebracht. Die Bohrungen wurden acht Meter tief eingetrieben, wo- bei festgestellt werden konnte, daß nach einer Humusschieht (Torferde) von 1.50 bis zu zwei Meter noch etwa 30 Zentimeter Lehm vorkommt und hernach schöner Kies. Wegen der Asphaitiernng der Leben- bergstraße konnten vorige Woche keine Erdarbeiten durchgeführt werden, sodaß sich die Interessenten auf Torferde noch etwas gedulden müssen. B W In zehn Tagen drei Sommer- bergungen Am 16. September verunglückte Frau Hilde St er r aus München unterhalb des Brunnerkogels und brach sich den Knöchel. Sie war, wie leider so viele Gäste, mit Sandalen bekleidet, rutschte aus und ver- letzte sieb. Man sieht daraus, daß auch auf einem an sich harmlosen Berg, wie es hier der Fall war, besseres Schuhwerk notwendig ist. Diese Bergung wurde mit drei Bergwächtern durdhgefuhrt. - Am 17. September wurde gemeldet, Man erzählt von gewaltigen Essern, die in dieser Beziehung „Unheimliches" leiste- ten. Das Kirchtagessen dauerte an die drei Stunden und mehr; zum Trinken gab es Bier und Wein, mitunter auch einen „Sei bstgebrannten". Dieser frischte den Appetit wieder auf. Die „hinkigen" (Honig) Apfelküchel kamen immer am Schluß und wer bis zum Schluß mit dem Essen nicht durchhielt, vergab sieh das Anrecht darauf. Ausnahmsweise erhielten nur die Jungdirn und der Hürterbub, denen es verständlicher- weise „zu stark" wurde, am späten Nach- mittag ein paar ‚tJbriggebliebene". Die hinkigen Apfelküchel galten vor allem bei der Bauernjugend als Inbegriff des Guten! Mit der Bauernküche ist auch ein guter Teil Bauernleben verbunden. In früherer Zeit wurde streng auf die Einhaltung der Bräuche geachtet. Da kam zum Beispiel am St.-Bartolomäus-Tag das letzte Schmalz- biednl auf den Tisch (24. August). Da konnte sich dos Gesinde noch so viel daß der Alparbeiter Leonhard Wi es er, 71 Jahre alt, auf der Gwinkalpc (Kitz- büheler-Horn-Gebict) liege und abtrans- portiert werden soll. Der Mann hatte einen Darmdurchbruch, hatte dies aber zu spät gemeldet. Er wurde in das St. Johanner Krankenhaus eingeliefert, konnte aber nicht mehr gerettet werden. Er verstarb noch in derselben Nacht. Die Bergrettung wurde von der Bergwacht Kitzbühel unter Mit- hilfe vom Bergrettungsmann Alois Koidl von, insgesamt sieben Mann durchgeführt. Besonderer Dank gebührt den „Bosch"- Funkfachleuten, die für diesen Einsatz ihre Geräte zur Verfügung geteilt haben. - Am 17. September wurde wiederum eine Bergung gemeldet: „Auf der Brunn- hof.alpe liegt ein Mann vom Alppersorial mit starken Atembeschwerden, er soll zu Tal gebracht werden." Die Bergung wurde durchgeführt unter tatkräftiger Mitarbeit der Gendarmerie Kitzbühel, der Freiw. Feuerwehr und der Bergwacht. Besonderer Dank gilt der Feuerwehr für die Beistel- lutig der Funkgeräte und des Jeeps. Man kann aus diesen Bergungen wieder die tadellose Zusammenarbeit aller betei- ligten Vereine und Körperschaften sehen.- - Bergwacht -Monatsve rsammlung. Am Donnerstag, 7. Oktober 1965 findet um 20 Uhr im Gasthof Grieswirt die Monats- versammlung statt. Erscheinen ist Ehren- pflicht. AItersheminsczssen am Kitzbüheler Horn Vergangene Woche waren etwa 30 In- sassen des Kitzbüheler Altersheimes auf Einladung des Hauses Walter Reisch zu einer Kaffeejause im Gipfelhaus. Ein herr- liches Spätsommerwetter begünstigte den Aufenthalt auf dieser stolzen Höhe und viele, auch über 80 Jahre alte Leute, ließen sich auch einen Besuch der Gipfel- kapelle, wo ein Rosenkranz gebetet wurde, nicht entgehen. Der Verwalter des Alters- Butter aufs Brot streichen wie es wollte. Zu Bartolomäus kam der letzte Butter- knollen von der Alm: dann wurde die Butler wieder rarer und das Schmalzbrot wurde von der Bäuerin oder der Großdirn wieder „aufgestrichen". Besondere Bauernfeiertage gab es in unserem Gebiet an folgenden Tagen: Die Fascbingzech: Da gab es Geselch- tes und Bier und der Bauer sah es gerne, wenn am Nachmittag die Faschinglarve oder -puppe (in Hochfilzen ein Strohmann und in Kitzbühel wurde ein Pflug durch die Stadt gezogen) eingegraben wurde. Der Weizen und der Flachs (Haar) würden dann weniger Unkraut haben. Die Osterbeichtzech: Diese wurde auf dem Hof oder auch beim Wirt eingenom- men. Der Bauer zahlte den Knedhten und Mägden Brezeii, Käse und Bier. Der Antiaßmeet: Am Fronleichnamstag erhielten die „'Weiberleut" und Kinder, Kitzbühel Krankenhausneubau Bausteineaktion Einzahlungen bei der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, Konto-Nr. 2000, und bei der Raiffeisen- Bezirkskasse Kitzbühel, Konto- Nr. 37.000 Bisheriger Stand 13734.028 Neue Spender: Ktzhülieler Altersheim: Schwestern, Pflege-, Bedienungspersonal (Verzicht auf Betriebsausflug)2.700 Stand vom 30. Sept. 1965 13736.728 heims Vizebürgermeister Gehhart H r- t ing betreute die „Ausflügler", die sich im Gipfelhaus sehr wohl fühlten. Von Vizebürgermeister Härting konnten wir auch erfahren, daß die Schwestern und die Bediensteten vom Altersheim heuer auf ihren Jahres-Betriebsausflug verzich- teten und für den Betrag von 2700 Schil- ling Bausteine für den Krankenhausneubau zeichneten. Mit diesem Betrag und schon früher gezeichneten Bausteinen von In- sassen und vom Personal steht das Ktz- büheler Altersheim bei der Bausrteineaktion mit einem Betrag von 7.940 Schilling ‚zu Buch". Wahrlich eine großherzige Spende- freudigkeit unserer verehrten Alten und der Altersheimbediensteten. Sonntagsdienst der Ärzte im Bezirk Sonntag, 3. Oktober 1965 Kitzbühel: Sprengelarzt Dr. Hubert SpLel- berger, Malinggasse 10, Tel. 2410 Kirchberg-Brixen: Dr. v. Liebem, Tel. (05357) 237 Hopfgarten-Westendorf: Dr. Emil Schnei- der, Tel. 217 (05335) St. Johann - Fieberbrtrnn -Waidring-Kireh- dorf: Dr.R. Müller, St.Johann,Tel. 245 manchmal auch das ganze Gesinde, den bei iebte n Honigwein. Waren Manderleut dabei, dann gab es dazu Bier. Neun-Küchel-Tag: Der St.-Johannis-Tag, 24. Juni, war fast wie der Kirchtag ein großer Tag auf dem Bauerntisch. Neuner- hei Schmalzküchel mußten da auf den Tisch. Die Auringer z. B. sagen zum Neun- Küchel-Tag die „Neun Hiiutling", weil die Kiichel alle eine Schmalzhaut trugen. A c h t konnten nach vielem Umfragen nch namhaft gemacht werden - der neunte Küchel blieb unbekannt. Es waren dies: Fiollerküchel, Brennesselküchel, Speek- küchel, Profesenküchel, Paterküchel,Ke- küchel, Germküchel und Zwetschkenküchel. Der „alte" Profesenküchel hieß auch „Br ü akü chel" (trockenes Weizenbrot in Küchelteig gebachen und mit einer Wein- suppe Überbrüht - die Zwetschkenküchel sind die heutigen „Profesen"). In S.chweiidt als bekanntem Zwetschkenort sind iie Zwetschkenküchel heute noch hoch im Kurs. Jätscliwoam: Ein Suppenessen, das der
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