Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
Seite 8__- - - Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 2. Oktober 1965 Kitzbühel baut neues Mietwohnhaus Bericht über die 58. Gem.inderotsltzung Der Kitzbühel-er Gemeinderat, der die Hochsaison ohne die sonst üblichen „Ferien" durcharbeitete, hielt auch im September zwei Sitzungen, die jeweils bis: über Mit- ternacht andauerten, ab. In der Sitzung vom 28. September 1965, der 58. seit der Konstituierung des Gemeinderates, refe- rierte Bürgermeister Reisch ausführlich über den Fortschritt beim Neubau des Krankenhauses, worüber wir an anderer Stelle ausführlich berichteten. Zum bevorstehenden Hauptschulbau kommt eine neue Situation, da die Ge- meinde K ire h berg ebenfalls eine Haupt- schule errichtet. Daher ist für Kitzbühel durch den Wegfall der Brix.entaler Schü- lerinnen und Schiller ein neues Raumpro- gramm auszuarbeiten. Einstimmig beschloß der Gemeinderat mit der Begründung, daß die Gesundheit des Menschen nicht gefährdet werden darf, den Anschlußzwang an die Anlage der Aasverbrennung in St. Johann. Diesbezüg- lieb wird eine amtliche Verlautbarung unseren Bericht noch ergänzen. Kurz berichtete der Bürgermeister über seinen letzten Aufenthalt in Wien, wo er Gelegenheit hatte, in der Angelegenheit „Skiweitmeisterschaft 1970 in Kitzbühel" mit dcii Herrn Sektionschefs Dipl.-Ing. S e i d 1 und Dr. P r u c k ne r zu sprechen. Die Werbung und Planung für Kitzbühel scheint auch in Wien auf guten Boden zu fallen. Eber den Verlauf der Jungbürgerfeier am Sonntag, 19. September 1965 im Hotel Tiefenbiun'ner äußerte sich der Bürger- Eleister vor dem Gemeinderat sehr lobend. Alle, die anwesend waren, waren erfreut über den feierl i eh-ernsten Rahmen, über das Interesse, der Jungbürgerinnen und der Jungbürger und insbesondere über die Ansprachen von Landtagspräsident Komm. - Essen, (las den heutigen Kindern im Zeit- alter des Wirtschaftswunders nicht mehr geboten werden kann. Das Essen wohl, aber die Freude daran nicht. „Morgen nehmt's ein Stück Brot mit, Kinder", sagte der Katechet Jakob H i r - z inge r, der 1919 als Bencfiziat zu Spital in der WeitaU eingesetzt wurde, dort Bie- nen hielt, sehr beliebt war (er starb am 23. März 1953), „Morgen gibts link". Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und warteten dann mit einem Keil Brot in der Hand auf den Katecheten. Dieser hatte eine große Kanne Honig ge- bracht, einen großen Löff cl und „schöpfte" jedem Schulkind einen Löffel voll auf das Brot. Das war prächtig bei den Kindern, sehr prächtig - womit alles gesagt ist. Nun noch die Wochenspeisekarte für das Bürgerspital in Kitzbühel aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Frühstück für alle Wochentage: 1 Seitl Einbrenitsuppe mit weißenem Roggenbrot. Rat Johann Oh er moser, Stadtpfarrer Dr. Joseph Kreuzer und dem exzellen- ten Festredner Landesoherarchivar Dr. Eduard \Vidmoser. Kitzbühel wird auch dem Jahrgang 1945 wieder eine Jung- bürgerfeier bereiten. Eine eingehende Debatte fand das Schrei- ben des Obmanns der Edelweißgilde Toni Wer iie r in der Angelegenheit der lEr- richtung eines Bergsteigerheimes in Kitz- bühel. Sportreferent Gemeinderat Sepp Z i c k ii a g 1 stellte schließlich: den An- trag, die Suche und Auswahl eines ge- eigneten Objekts bzw. Platzes dem Stadt- rat mit dem Sportausschuß zu übertragen. Bis spätestens 31. Dezember ist über das Ergebnis dem Gemeinderat zu berichten. Zur Sportplatzfrage berichtete Zwick- nagl, daß ein Komitee, bestehend aus dem Sportauss chuß des Gemeinderates und von je drei Mitgliedern des Turnvereins und des Sportvereins, gegründet wurde, das Ing. Cu fe r zum Obmann wählte. Es wurden bereits die Sportplätze von Schwaz, Kufstein und Innsbruck besichtigt, um Erfahrungen zu sammeln. Die Fußballer hatten es heuer in der Meisterschaft trotz harten Trainings sehr schwer. Die vom Golfklub durchgeführte Golf- woche olf- woche wie auch die Durchführung der Bezirksmeisterschaft der Schützengilde hob der Sportreferent lobend hervor. Die. Osterreichische Jugendbewegung dankte dem Gemeinderat für die Durch- führung der Jungbürgerfeier. Der Zivil- i nvali denverband und der Bli ndenverband bedankten sich für die Spende. Der Neubau des Mietwohnhauses, das auf dem städtischen Grundstück in der Nähe der Siidtirolersiediung errichtet wird, wurde an folgende Bestbieter vergeben: BaumeisterarbeiLen mit einer Anbot- Sonntag Mittags: Brot- oder Leberknödl mit Rindsuppe, 4 kleinere Stücke für die Person oder Rindfleisch zum Sieden mit Sauerkraut oder grünes Gemüse. Abends: 1 Seitl Rindsuppe mit Schnitten von halbweißem Brot; dann Kalbsbraten mit „einigem" Salat. Montag Mittags: Rindsuppe mit geriehe- nem Teig; dann 7 bis 8 Stück Hasen- öhrl (Blattl). Abends: 1 Seitl \Vass-er- eintropf- oder Schi ttl:suppe; dann Wasser- nudeln. Dienstag Mittags: 4 Stück Selchfleisch- knödel; Rindfleisch zum Sieden. Abends: 1 Seil] Brotsuppe mit halbweißem Brot und Rindsuppe; auch gebackene Leber oder Fleischiknöde-l. Mittwoch Mittags: 1 Setl durchgetriebene Erbsen-suppe mit Brotschnitten; ferner Rohr- oder Sticknudeln. Abends: 1Seitl Schittsuppe vom Wasser; dann\Vasser- oder Milchnudeln. Donnerstag Mittags: Nudelsuppe mit ein- summe von 754.955 Schilling an Baumei- ster Architekt Dr. Ing. Luis Meise. Zimmermeis terarbei ton mit einer Anbot- summe nbot- summe von 132.000 Schilling an Zimmer- meister Peter Egger. Spenglerarbeiten mit einer Anbo tsumme von 34.800 Schilling an Spenglermeister Anton Sauer. Zwischen dem Bestbieter Dr. Ing. Meise und dem zweiten Bieter Baumeister ing. Gesierich bestand nur ein Unterschied von 600 Schilling, was bei einer Bausumme von fast 755.000 Schilling sehr bemerkens- wert ist. Bestbieter hei den Zimmermanns- arbeiten war eigentlich Zimmermeister R i cdl (125.000); die Fünf-Prozent-Klau- sel sprach jedoch für den einheimischen Meister Peter Egger. Die Bauaufsicht wurde der S•iediungs- genossenschaft „Alpenlümidische Heimstätte" unter Direktor 1 inge r, welche auch: die Planung durchführte, übertragen. Der Roh- bau soll heuer noch unter Dach kommen. Der Platz vor dem Postamtsgebäude wurde auf Ansuchen der Post- und Tete- graphenverwaltung in die Kurzparkzone einbezogen. Kulturreferent Gemeinderat Flans Brett- auer berichtete, daß die gesamten Ar- chivunterlagen der Stadt Kitzbühel mit insgesamt 660 Schubern sowie weitere Akten und Urkunden, zurückreichend bis ins 14. Jahrhundert, die bisher beim Landes- regierungsarchiv in Innsbruck gelagert waren, nach Kitzbühel zurückgeführt wer- den konnten. Sie befinden sich nun im Archiv „Ahendstein" und werden von Lan- desoberarchivar Dr. Eduard W i d m o s e r für die Verfassung der „Stadtbücher" be- arbeitet. Feuernotruf Te. l 122 nur für Kft & zbüh Rettung (Rotea Kreuz) T&.. 144 Notruf Gendarmerie 133 einhalb Seid Rindsuppe; Rindfleisch zum Sieden. Abends: 1 Seitl Schitt- oder Schmelzsuppe; dann gebackene Leber oder Strudel. Freitag Mittags: 1 Seitl Schmelzsuppe; dann Milchreis. Abends: 1 Seitl Sehitt- suppe; dann Milchkoch. Samstag Mittags: 4Fastenknödel in durch- getriebenr Erbsensuppe, 1 Seitl Sauer- kraut. Abends: 1 Seid Erbsen- oder Schmelzsuppe. dann 4 Stück Germ- küchel. Nach alten Aufzeichnungen aus dem 17. Jahrhundert erhielten die „Pfrüntner" im Stadtspital zu Pfingsten, zu Martini und-zu Weihnachten We in. (Allen Bäuerinnen und Bauern für die be- reitwilligen Auskünfte den redaktionellen Dank 1) Besucht das KtzböheIer Heimatmuseum
< Page 7 | Page 9 >
< Page 7 | Page 9 >