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Seite 12 Kitzbübeler Anzeiger Samstag, 16. Oktober 1965 über einen gut eingearbeiteten Arbeits- trupp, ckr mit Fachkenntnis und Fleiß am Werk ist. Die vielen Blumenanlagen ent- lang der Hauptstraßen wurden zur Zeit des Viehtriebes mit einem Bretterschutz versehen. Die Gartenanlagen unserer Stadt fanden den uneingeschränkten Beifall der Kommission für den Landcsgartenwettbe- werb und Stadtgärtner Josef H ö g 1 e r Am Sonntag, 10. Oktober 1965 weihte Ehrendomherr Dekan Josef R i t t e r unter Assistenz von Benifiziat Professor Johan- nes Strasser im Gasthof Seisl die neu- gestalteten Geschäftsräume der Zweigstelle St. Johann der Sparkasse der Stadt Kitz- bühel ein. Vor der Weihe begrüßte Bürgermeister Hermann Reisch als Vorsitzender des Verwaltugsausschusses die erschienenerb hrengäsie, insbesondere die hochwürdige Geistlichkeit, dcii Ehrenbürger von Kitz- bühel uriJ St. Johann Landtagspräsident Kommerzlairat Johann 0 b e r m o s e r, Staatskommissär Bezirkshauptmann Hof- rat Dr. Hans v. Trentinaglia, Gene- ra 1 di rektors telivertreter des Hauptverban- des der österreichischen Sparkassen in Wien Dr. \Valter F i nger, den Vorsit- zenden des Landesverbandes Tirol und Leiter der Sparkasse der Stadt Innsbruck Dr. Stefan Gruber. den Verwaltungsrat der Giro-Zentrale Innsbruck Altbürger- meister Franz Gre i ter, Bürgermeister Georg 0 be rIc ii ne r, \ 7 izebürgerrneister Hans Ra, Vizebürgermeister StefanDag und Gemeinderat Andreas Maria eher der Marktgemeinde St. Johann, den Ob- mann des Verkehrsverbandes Felix Madi, die Familie S e i b 1 als Hausherren, den Direktor des Bundesrealgymnasiurns Prof. Walter \Ve ih s, dcii Vorstand der Spar- kasse, an der Spitze Altbürgermeister Dr. Camillo v. Bus e h m a ii, die Verwaltungs- räte der Sparkasse, Direktor Willi Kindl und ZweistelIenleiter Siegfried Perger mit dcii Angestellten, den Direktor der Raiffeisenkasse St. Johann Karl Mayr, den Planverfasser und Projektanten Dipl. - Ing. Architekt Karl Watschinger aus Innsbruck und Dipl.-Ing. Architekt Robert St am p fe r, Kitzbühel, der mit der Bau- aufsicht beauftragt war und die am Bau beteiligten Handwerksmeister und Pro- fessionisten. Nach einleitenden Worten über die Geschichte der Sparkasse der Stadt Kitzbühel, ihrer großen Spende- freudigket für den Bau des neuen Kitz- büheler Krankenhauses (bisher 200.000 Schilling), dankte Bürgermeister Reisch den Ehrengästen für ihr Erscheinen, Bau- meister Schwarzenbacher und den Hand- werksmeistern für ihre vorzügliche Ar- beitsleistung und Bürgermeister Georg Oberleitner für die klaglos durchgeführte Bauverhaiidlung, die neuerdings die guten Beziehungen zwischen den beiden Gemein- den Kitzlühel und St. Johann unter Be- konnte für seinen Blumenfleiß belobende \\' orte entgegennehmen. Die größte Baustelle des städtischen Bautrupps ist aber heuer unzweifelhaft die Neuanlage des Gehsteiges in der Josef- Herold-Straße im Bereich der Kapuziner- kirche. Das schöne Herbstwetter begün- stigt die Arbeit und es konnten bereits große Baufortschritte verzeichnet werden. weis stellten. Direktor Willi Kindl und Zweigstellenleiter Siegfried Perger be- glückwünschte er zu den neuen Geschäfts- räumen und richtete an sie und an die, Angestellten den Appell, so wie bisher ihre ganze Kraft dem Unternehmen zu widmen. Direktor Willi Kindl stellte in seiner Ansprache das gute Verhältnis hervor, das die Sparkasse der Stadt Kitzbühel mit den Geldinstituten von St. Johann, der Raiffei- senkasse und der Hauptbank für Tirol und Vorarlberg, pflegen konnte. Der Einzug in die neuen Geschäftsräume beim Seisl- wirt wurde nicht nur von ihm, sondern auch von den Angestellten herbeigesehnt. Die neuen Lokale sollen aber nicht nur den Angestellten bessere Arbeitsbedingun- gen bereiten, sondern der verehrten Kund- schalt in der Abwicklung ihrer Geld- geschäfte mehr Kundendienst bieten wie bisher. Dem Staatskommissär, dem Ver- waltungsrat sowie dem Vorstand dankte Kindl für das stets bewiesene Vertrauen. das alle befähigte, saubere Arbeit zu lei- sten und er verspreche im Namen aller, auch in Zukunft zum Wohle des Unter- nehmens und der verehrten Kundscha ft in St. Johann und dessen großen Einzugs- gebietes freudig die Pflicht zu erfüllen. Nach der Ubergabe der Schlüssel durch den Bürgermeister an Zwieigstel lenleiter Siegfried Perger dankte dieser im Namen der gesamten Belegschaft und bestätigte, daß von allen der Dienst an der Spar- kasse als Ehrendienst betrachtet wird. Ehrengäste, Bauleute und Angestellt-- Wurden ngestellte wurden daraufhin zum Mittagessen im Gasthof Post geladen. Auf dem Weg zur „Post" wurde eilne Episode erzählt, die wir unseren verehrten Lesern wegen ihrer Ori- gilnalität nicht vorenthalten wollen und die gleichzeitig ein bezeichnendes Lieht auf die große Gastwirtetradition des Seis:lwirts wift. Die Zweigstelle übersiedelte, wie wir bereits in unserer Ausgabe vom 25. September berichteten, schon am 27. Sep- tember. „Stürmte da in den Eröffnungstagen ein Bauer aus der Umgebung von St. Jnkann zum Seisiwirt hinein und ließ sich in der Kanzlei des Abteilung- leiters behaglich nieder. Auf die höf- liche Frage einer Angestellten - es war das ‚\Vies.erdirndl' - was ‚zu Dienstei stehe', antwortete der Mann 1 luggs: ‚Zeislwürstl, ein Viertel Roten - und mitn Seppei hält' i a wos z'redn'." (Er war wahrscheinlich einige Zeit nicht mehr „zugekehrt" und hatte in der Eile übersehen, daß die alte Gaststube in Ge- schäftsräume der Sparkasse umgebaut wurde). Diese Wünsche konnte natürlich die Sparkasse nicht erfüllen, ihn jedoch auf die andere Seite des Hauses verweisen. wo die Familie Seibl weiterhin das Wirts- g e schält betreibt. Im Postsaal, der mit Tischblumen ge- schmückt war, wurde der Herr Landtags- präsident und Ehrenbürger gebeten, zu den Versammelten zu sprechen. Der Herr Landtagspräsident verwies zuerst auf den großen wirtschaftlichen Aufschwung der Marktgemeinde St. Johann, der von den drei repräsentativen Geldinstituten gut unterstützt wurde. Dem Drang der Haupt- anstalten nach weiteren Filialen ist jedoch nicht mehr das Wort zu reden, da die jet- zigen ohneweiters imstande sind, die Geld- belange der Marktgemeinde und der Um- gebung zu vertreten. Die Geldanstalteit auf dem Lande wachseii mit der Aufga- bensteigerung organisch in die Wirtschaft hinein und sind prädestiniert, diese im Aufschwung zu unterstützen. Sie haben auch die Aufgabe, dcii Sparwillen in der Bevölkerung zu wecken und zu pflegen; vor allem das Jugendsparen ist eine vor- nehme Aufgabe der Geldinstitute. Sie er- möglichen die lnvesti tionsfreude und der voihaudene große Mut zum Schulden,- machen kann durch sie in die richtigen Bahnen gelenkt werden. \\7 enIl es auch nicht leicht ist, in dieser Beziehung zur .‚Vernunft" zu predigen, su isL dies trotz- dem als echte politische Aufgabe anzu- sehen. Die Sparkassen und Banken haben auch die Aufgabe, die Staatsanleihenuner- zubringen, obwohl sie für diese Aufgabe nichts cihalten. Der Sparkasse der Stadt Kitzbühel gratulierte der Herr Landtags- präsident abschließend zu dn neuen sich ö nen Geschäftsräumen. Altbürgermeister Franz G reiter (ein Schwager von Altbürgermeister Hofrat Dr. Josef Hofinger) überbrachte die Glück- wünsche der G1RO7,entrale und Dr. Siefan G r u b e r jene von Landesrat Komm.-Rat Johann Lackner und von Hofrat Psen- ner; er bezeichnete die Sparkassen und Raiffeisenkassen als Pioniere der Geld- wirtschaft. Direktor Dr. Walter Finger überbrachte die Grüße und Wünsche des Präsidenten der Osterreichischen Spar- kassen. Uber dcii Bau selbst lassen wir Architekt Dipl.-Ing. Karl Watschinger sprechen: „Die äußere Gestaltung des Umbaues für die lierstellung der neuen Zweig- stelle beim ‚Seislwirt' erfolgte in der Weise, daß die heimatliche Art des Ge- samtgebäudes bewahrt blieb, obwohl ein moderner Eingang und große Stahlfen- ster erstellt wurden. Die neuen Ge- schäftsräume bestehen aus dem Kunden- raum mit dem Beamtenteil und der kassa, der Kanzlei für den Zweigstellen- leiter, einem ]iuehungsraum und dem (;irderobiii'iium und haben ciii Gesamt- ausmaß ' an 95 Quadratmetern. Die Von der Einweihung der Zweigstelle St. Johann der Sparkasse der Stadt Kitzbuhei 00
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