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Seite 8 Kitzbüheler Anzeiger Samstag, 16. Oktober 1965 Ein Leben im Dienst der Krippe Dem Krippenpfleger und Künstler Adalbert Graswender zum Gedenken Am 29. September starb in Kitzbahel nach langem, schwerem Leiden im 63. Lebensjahre der Rentner Adaihert Gras- wander ein treuer Alt-Kitzbiiheler, ein seiner Natur nach ruhiger und bescheidener Mensch der nur in dcii letzten Jahren durch seine Tätigkeit als Gemeinderat ein wenig in den Blick der Offentlichkeit kam. Ndr kurze Zeit des Ruhestandes war ihm gegönnt. Nun ist er zur ewigen Weih- nacht cufgebrochen ' auf die sein ganzes Sinnen und Wirken als Krippenfreund ge- richtet war. Die \Ve.hnachtskrippe war ein wesentlicher Bestandteil des Lebens von Adalbert Graswander. Ihr widmete er viel i'reizeit, ihr diente er als ein durch eigenen Fleiß gewordener Krippenkünstler durch Jahrzehnte. Das Wort Krippenpfleger umschreibt am ehesten dieses Lebenswerk Graswanders. Unter dem ersten Krippenpfleger Koop. ail fand 1920 die erste Krippenausstel- lung brim Bachierwirt statt, die in dem jungen Graswander (11€ Begeisterung für die Weihnachtskrippe und die künstle- rische Betätigung weckte. 1921 übernahm der Schnitzer und Krippenbauer Heinrich Zauner das Amt des Krippenpflegers. Gras- wander wurde mit ihm bekannt und lernte von dem zwar nicht künstlerisch aus- gebilde 1 Cli, aber begeistert arbeit enden Mairn viel fü sich selbst. 1928 bauten junge Krippeufreunde an eigenen Krippen, wobei Graswa :i der den Krippenpfleger einlud, ein Urteil abzugeben. 1934 veranstaltete Zauner im Kohingsaal eine große Krippenschau, an der auch der „Krippenapostel" P. Simon Heider DEM teilnahm. Das war der Höhe- punkt in der krippenpflegerischen Arbeit Zauners, dem Graswander längst zur Seite stand. 1940 wurde der Krippenverein auf- gelöst, sber bald nach Kriegsende fanden die Idealisten wieder zusammen, der fuß- kranke Zauner bat Graswinder um die tJbernahme der Krippenpf1egerstel1e. Durch 0 Jahre führte Adalbert Graswander die- sen Auftrag aus. Er gewann neue Mitglie- der, widmete sich aber immer mehr dem Bauen von Krippenbergen und von Figu- ren, worauf ihn Zauner gebracht hatte. 1947 gestaltete Graswandcr wieder imKol- pingsaal eine Krippenschau, an der sich maßgeblich auch Schuldirektor i. R. Much Wieser, ein großer Krippenfreund, be- teiligte. Jedes Jahr vertrat Graswander die Kitzbäheler Krippenfreunde bei den Ge- n•eralve:sammiungen, die in Zirl, Absam, Thaur und seit langem immer in Inns- bruck abgehalten wurden. Im Jahre 1954 wurde im Rahmen der Krippenbewegung erstmals ein Ausschuß gebilder, dem Hans Hofmann als Obmann und Graswander als Obmanns telivertreter angehörten. Schriftführer war Max Erler, Kassier Franz Unterrainer. Wieder wurde eine Ausstellung veranstaltet. Erst 1957 wurde :m Zuge der Neubildung dies Ver- bandes der Krippenfreunde Os errei chs mit dem Sitz in Innsbruck auch der Kitz- büheler Zweigverein neu gegründet. Adal- bert Graswander stand diesem seither vor. In den Ausschuß wurden gewählt: ObStv. Peter Brandstätter, Max Erler (t 1958) und Anton Rieser als Schriftführer bzw. Stell- vertreter, Franz Unterrainer und Hans Hofmann als Kassier bzw. Stellvertreter. Nicht im Vereinsmäßigen allein er- schöpfte sich die Arbeit Graswanders. Mit seinen ungelenken Arbeite ihä nden meisterte er das Schnitzmesser, das nicht von einer Künstlerhand geführt wurde, aber durch tiefe Gläubigkeit und Innigkeit schuf er seine begnadeten Werke. Seine bedeut- samsten Krippen sind die Kirchenkrippe von Dorfbeuern in Salzburg (1947), der Krippenberg für die Kirchenkrippe inKitz- bühel (1962), die komplette Kirchenkrippe für Aurach (1963) und als letztes großes Werk Berg und Hintergrund für die Kir- chenkrippe in Reith, wobei er als hohe Auszeichnung werten durfte, diese mit Giner-Figuren ausgestattete Krippe zu er- neuern. Beim Bau der Kirchenkrippe Dorfbeuern war Much Wieser oft mehrmals am Tag bei Graswander, um ihm zuzusehen und um zu lernen. Auch mancher andere konnte bei Graswander lernen und ver- dankt seine Liebe zur Krippenbauerei die- sem schlichten Mann und Könner, dessen Hingabe diesem Zweig der Volkskunst ge- hörte. Mit mehr als 30 Figuren und einer überaus großen Tiergruppe ist die Dorf- heuerner Krippe das größte Werk Gras- wainders. Still und bescheiden war Meister Adal- bert Graswander zeit seines Lebens, umso achtenswerter war die überaus große Teil- nahme an seinem Begräbnis. Mit seinen früheren Arbeitskollegen schritten viele Männer, die vor Jahren oder Jahrzehnten bei Graswander gelernt hatten. Der Ver- band der Krippenfreunde war durch den geschäftsführenden Ehrenobmann Amtsrat Albert JesU vertreten. Den Seelengottes- dienst feierte Pfarrer Dr. Heinrich Scharl, ein naher Verwandter von Frau Graswaiii- der. Die Predigt stellte Stadtpfarrer Dr. Kreuzer anter das Motto der drei großen Nächte, heilige \\eifinacht, Leidensnacht und Osternacht. Er dankte dem Krippen- vater Graswander für die aufopfernde Tä- tigkeit und rühmte seinen ungebrochenen Fleiß bei der Vorbereitung der Krippen- sonntage, die bedeutsame pfarrliche Feste wurden. Trotz der Abschiedsstimrnung, di.e beim Sterbegottesdienst vorherrschen mag, war der dreistimmig vorgetragene Metten- jodler viel mehr als eine Erinnerung an die heilige Weihnacht und das Lebenswerk Adalbert Graswanders, es waren Klänge der innigen Hoffnung des Wiedersehens bei einer ewigen Weihnacht. Am offenen Grab dankte Pfarrer Dr. Seharl dem Krippenkünstler. Ehren- verbandsvorsitzender Amtsrat Jes ti, mit dem Graswander bis zuletzt in Verbindung gestanden hatte, würdigte sein Lebenswerk im Verband der Krippenfreunde und überbrachte Dank und Gruß des Verban- des. Für die Tätigkeit im öffentlichen Leben dankte Gemeinderat Anton Kahl- bacheir. Adalbert Graswander, der treueKrippen- vater, ist eingegangen zum ewigen Gloria. Was bleibt, ist sein Werk, ist sein in- erschütterlicher Glaube an die Weihnachts- krippe, ist die Liebe, die er jungen Herzen einzupflanzen vermochte. Vielleicht ist es für manchen zu wenig, Adalbert Graswan- der war es eine Sendung, der er bis zuletzt treu blieb, die Dank verdient und beiträgt, sein Andenken in der Heimatstadt zu ehren. h. w. Dank an die Postämter! Ich erlaube mir, auf diesem Wege den Postämtern des Bezirkes Kitz- bühel für die anläßlich der Tiroler Landtagswahl durch die FPÖ ver- ursachte Mehrarbeit meinen herz- lidIsten Dank auszusprechen. LAbg. Dr. Otto Wendung Dank an die Liegenschaftseigentümer Ich danke auf diesem Wege allen Liegenschaftseigentümern des Be zirkes Kitzbühel, die es der FPÖ Bezirksgruppe Kitzbühel durch ihre Zustimmung ermöglichten, während des Landtagswaklkarnpfes auf ihren Liegenschaften FPÖTafeln zum Zwecke der Wahlwerbung an- zubringen. Wir haben in beschei denem Rahmen und damit kosten sparend nur dort plakatiert, wo wir hiezu die Zustimmung hatten. Ich habe bereits veranlaßt, daß die Tafeln nach der Wahl unverzüglich wieder entfernt werden. LAbg. Dr. Otto Wendung FPØ-Wah!spenden bitte auf das Konto 5113 der Sparkasse der Stadt Kitzbühel. LAbg. Dr. Otto Wendung
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