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Samstag, 23. Oktober 1965 Kitzbfihel& Anzeigr Seite 11 Stolz können wir im Landtag und in der Landesregierung behaupten, daß auch dort die Arbeit und nicht der Streit oberstes Gebot war, was man von „Wien" nicht immer sagen kann. Unsere Arbeit hat das Ziel, unser schönes Land reiche: und noch schöner zu machen. Ich eigne mich auch nicht als „Sprü.eh- macher", was man Politikern oft gerne nachzusagen pflegt. Das große Sorgen- paket, das ich heute auf der Reise durch den Bezirk sammeln konnte, nehme ich mit nach Innsbruck. Heute verspreche ich nichts als den guten Willen, dieses Sorgen- paket sorgfältig aufzuschließen und lei- denschaftslos, aber trotzdem gründlich zu behandeln. Sind wird glücklich, daß wir in einem freien Land leben, das jedem Menschen freie Wahlen ermöglicht. Die Völker im Osten würden glücklich sein, könnten sie die politische Freiheit so wie wir genießen und würden tagelange Reisennicht scheuen, um frei zur Wahlurne gehen zu können. Die politischen Machtverhältnisse erfor- dern einen ‚starken' Landesaauptmami. das hat nidht zuletzt das Projekt der Felbertauernstraße bewiesen. Landtagspräsident Komm.-Rat Johann Obermoser, mit dem ich durch Jahr- zehnte hindurch Schulter an Schulter tätig sein konnte, braucht der Bezirk Kitzbühel nicht zu verlieren. Er wird der politische Anwalt dieses Bezirkes bleiben. Seine füh- rende Stellung bleibt als Vertreter des Volkes von Tirol unbestritten und er wird, wie ich schon im Brixental und im Leu- kerital erwähnte, im Landtag wie auch in der Landesregierung stets eine offene Tür finden. Der wirtschaftliche und kulturelle Fort- schritt im Bezirk Kitzbühel ist erfreulich und ein Zeichen, daß hier die Schicksale gemeinsam gemeistert werden. Die hohen Investitionen, die gerade die Bezirksstadt Kitzbühel in den letzten Jahre--1 durch dcii Bau der Seilbahnen, dem Bau des neuen Krankenhauses, des Kurmitte--hauses und zesankommission für Kirchc nmusik in Wien durchgeführt. Ihre Tonhöhe bewegt sieh von d" bis g". Die Mittel zur Beschaffung des Glocken- spiels wurden durch Gaben von Stiftern, Gönnern und Spendern aufgebracht. Als erstere galten Personen oder Firmen, die eine einzelne Glocke samt Montage spen- deten. Sie wurden durch eine neben der betreffenden Glocke angebrachte Inschrift- tafel verewigt. Wer einen Betrag von ein- tausend Schilling und darüber spendete, erhielt eine Urkunde mit eher färbiger Radierung der Katharinenkirche. Alle, auch die Spender kleinerer Beträge konnten sich mit ihrer Unterschrift im Gedenkbuch verewigen. Das Gedenkbuch in metailgetriebenem Einband, den Architekt Willi Pick, der auch sämtliche Druck- sachen etc. zierte, entwarf, stammt aus der Werkstätte von Schlossermeister Han- tich. Es ist verständlich, daß man die Wie- derherstellung der Katharinenkirche selbst rntcbonfeft unö 23auernbittgang in Riebübel Am Sonntag, 24. Oktober 1965 führt die Kath. Landjugend Kitzbühel in der Stadt- pfarrkirche das Erntedankfest durch. Die Bürgerinnen und Bäuerinnen und die Ju- gend Kitzbühels werden gebeten, in ihrem Festtagskleid, dem Kasettl, teilzunehmen. Einzug in die Kirche um 8.15 Uhr. Zum festlichen Erntedank werden vom des Hallenbades we auch der Kunsteisbahn tätigte, ist ciii Beweis, daß der gute Wille, ‚alles für Kitzbühel zu tun', vorhanden ist." Im Anschluß an die Rede des Landes- hauptmanns, welche von etwa 300 Per- sonen gehört wurde, konnte noch der Film „Alles für Tirol" vorgeführt werden. Weitere Kitzböheler Lokalnachrichten - Heilpädagogischer Sprechtag 1965. Am Mittwoch, 27. Oktober 1965 findet um 9.30 Uhr in den Amtsräumen des Ge- sundheitsamtes der llezi rkhauptmannschaft Kitzbühel, Altes Schulhaus, ein heilpäda- gogischer Sprechtag statt. Es werden zu dieem Sprechtag zwar bereits Kinderamt- ins Auge faßte, nachdem einmal der Turm derselben als Platz für das Glockenspiel bestimmt worden war. Der seinerzeit in der Kirche vorhanden gewesene Altar, der mit reichen Schnitzereien und Figuren im Barockstil aus der Werkstatt der ein- heimischen Bildhauer_ und Malerfamilie der Faistenberger herstammte, war 1885 bei der damaligen Restaurierung heraus- geworfen eraus- geworfen worden. Er enthielt ein drei Me- ter hohes Katharinabild und eine kleinere Kreuzigung. Im Jahre 1908 erwarb ihn der Thronfolger Erzherzog Franz Ferdi- nand aus dem Besitze des Bäckermeisters FIölzl. Er wurde zuerst für das Schloß Blühnbach bestimmt, soll aber dann nach Konopischt in Südhöhmen gekommen sein. Das neugotische Stangenwerk, das 1885 zum Ersatz des barocken Altars in die Kirche kam, zeigte weder handwerkliches Können noch künstlerisches Empfinden. Nunmehr stellte man den alten gotischen Flügelaltar aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts darin auf, der bis vorkurzem Stadtpfarramt alle Bevölkerungsschichten , eingeladen. Am Mntag, 25. Oktober findet wie in früheren Jahren wieder die Bauerndank- sagung statt. Um 8 Uhr hl. Messe in der Stadtpfarrkirche; anschließend Bittgang zur Klosterkirche. Dort wird ein hl. Amt gefeiert. lieh vorgeladen, jedoch soll auch auf diese Art der Sprechtag jenem Personenkreis bekanntgemacht werden, der Interesse hat, ein geistig etwas unterentwickeltes Kind kostenlos von einem Facharzt im Gesund- heitsamt untersuchen und beraten zu lassen. Konzert erblindeter Künstler in Kitzbühel Am Samstag, 23. Oktober 1965 findet im Kolpingsaal ein Konzert erblindeter Künstler statt. Das Konzert steht unter dem Motto: „Schwerelos im Reich der Kunst". Es wirken mit: Grete Simon, Sopran; Fritz Kunz, Bariton; Josef Mi- sar, Klavier. - Beginn 20 Uhrl in der sogenannten Rosakapelle der Pfarr- kirche gestanden war. Im Schreine sieht man die bunt gefaßten Schnitzstatuen einer heiligen Anna Selbdritt zwischen dem hei- ligen Florian und Christoph, auf den Flü- geln außen die Gemälde der heiligen Bar- bara und Katharina. Innen stehen die Reliefs des heiligen Dionysius und heiligen Sebastian. An der Predella sprechen eine Inschrift und die beiden Wappn vom einst reichbegüterten Wolfgang Kupferschmied und seiner Gemahlin Barbara Lang. Ebenso wurden darin eine prachtvolle, frühgotische Muttergottesfigur, sowie die zwei heiligen Stefan und Sebastian, die früher in der Gruft der Frauenkirche sich befänden. darin aufgestellt. Um den Raum harmo- nisch zu gestalten und lichter zu machen, beschaffte man auch neue Glasfenster. In der Kirche sicherte einst ein eisernes Gitter den Raum. Es wurde 1890, nachdem man es auf 150-200 fl. geschätzt hatte, mit Bewilligung der staatlichen und kireh-
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