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Samstag, 23. Oktober 1965 Kitzbüheler Anzeiger Seite 15 geschätzte Volders bekam am letzten Wo- chenende ebenfalls die Kampffreudigkeit der Brixentaler zu spüren. Nach einem beiderseits mit großem Einsalz geführten Treffen konnte schließlich nur ein Punkt ins Inntal entführer. werden. H. J. Moser WESTENDORF Rüstige Siebzigerin jubilierte Frau Anna Ziepi geb. Krimbacher „Sporthotel Jakobw irt" Westeniorf feierte am 18. Oktober 1965 in bester Gesund- heit die Vollendung ihres sieiigsten Le- bensjahres und gleichzeitig das fünfzig- jährige Berufsjubiläum als 3astwirtin. Zu Ahornau, dem höchstelegenen Hofe in Brixen im Tale, als älteste von neun Kin- dern geboren, wurde sie frühzeitig in die harte Schule der Bergbauern genommen. Auf ihr stetes Drängen hin wurde sie schließlich ins Tal hinunter geschickt, wo sie mit ausgezeicinetem Erfolg die kaufmännische Lehre absolverte. Ihre Liebe galt aber einer anderen Berufs- sparte und zwar der Gastronomie. Das Hotel „Grauer Bär" in Innsbruck war sodann die Lehrstätte zur Aneignung soli- der Kenntnisse in Schank und Küche. Volle Schwung und Schaffenskraft begann sie als blutjunge Jakobwirtin am auf- kommenden Fremeenverkeh r zu arbeiten, dessen Stufen sie, vom bescheidenen In- lands- bis zum loc.hentwicke1ten inter- nationalen Tourismus mitmachte und mit- lebte. Nie erinüdeid überwad sie tiefe Wellentäler, wie den ersten Weltkrieg, die dreißiger Jahre und cien zweiten Weltkrieg. Heute darf Fra--i Anna Ziepi, einst wie heute die einfache Jakobwirtin, als glückliche MLlter und Gro{mutte.r dafür auf ein großes Lebenswerk zurück. blicken, das sie an der Seite ires Mannes wahrhaft meisterhaft gemeistert hat. Abschied unseres Herrn geachteten Bauernfamilie, dem großen Koop.raton Paul Straßl Bauerngute Schneeberger. Bald verlor sie Nach über vier Jahren segdnsreic heii ihren Vater und die Mutter mußte den großen Hof mit den Kindern allein bewirt- Wirkens als Kooperator in Westendorf schaften. Nach ihrer Schulzeit wurde sie in wurde Paul Straßl zum Pfarrer voll die Marianische Kongregation aufgenom- Uttendorf ernannt. Wir sahen ihn Ungern men, weihte ihr Leben der Muttergottes scheiden. Viele Opfer brachte er für die und blieb eine glühende Marienverehrerin. Pfarre, in der Jugendarbeit, in der Schule In ihrer Ehe schenkte sie sechs Kindern und in der Krankenbetreuung. Alle hatten das Leben. Ihr weiteres Leben war ein ihn gern, groß und klein, jung und alt. Segen für die Familie, für die Pfarr- Mit Freude ging er immer den weiten gemeinde, für die Kirche und die ganze Weg zur Windauschule hei jeder Witte- Welt. Ja, ihr Leben war ausgefüllt mit rung. Mit Eifer ging er an die neue LiLur- Arbeit, Gebet und Erziehung ihrer Kin- gie heran, führte die liturgischen Gesänge der. Besonders pflegte sie das Rosenkranz- und Zeremonien ein. Der Großteil der gebet, diese Großmacht, und erbetete da- Pfarre, besonders die Schuljugend ist mit Großes, ja viele Priester- und Ordens- nun mit Eifer dabei, betet und singt berufe. Zwei Söhne kamen vom Weltkrieg schön mit. Auch die Betreuung der Mini- durch ihr Gebet wieder heil zurück, ein stranten war sein Herzensauliegen. Er Sohn wurde Missionar vom heiligen Her- sorgte auch für schöne neue Kleider, zum zen, zwei Töchter traten bei den Kreuz- Teil auf eigene Kosten. Wir sagen ihm schwestern ein. Für all ihre Opfer und Dank für all das Gute und wünschen Gebete erlebte sie diese große Fred ihm auf seinem neuen Posten Gottes Se- und Belohnung. Eine Tochter, die Deka- gen und viel Erfolg. Auch seinen Nach- natsjugendführerin ist,betreute die Mutter. folger, den hochwürdigen Herrn Franz Nun haben wir eine gute, vorbildliche X. Lindner als neuen Kooperator, der Mutter und große Beterin verloren. Ihr von Söll gekommen ist, heißen wir will- Kirchenstuhl ist verwaist. Tagtäglich ging kommen und wünschen ihm alles Gute sie in die hl. Messe und zur hl. Kommu- zu einem glücklichen Anfang und langes riion und lebte ganz aus dem Glauben. Wirken in Westendorf. (Rubertusblatt, Wieviele Priester- und Ordensberufe mag 17. Oktober 1965) sie noch erbetet haben! Sie half, wo sie helfen konnte, unterstützte die Mission Heimgang einer Priestermutter durch Gebet und Geldspenden, bekehrte sicherlich viele Sünder durch ihr Gebet. Am 29. September holte der Erzengel Nun lebt sie nicht mehr. Ein Schlag- Michael unsere allseits beliebte und ge- anfall führte in kurzer Zeit zum Tode. achtete Tischlermutter Anna Berusteiner Bis zum Tode konnte sie die hl. Korn- in die Ewigkeit heim. Sie entsproß einer munion empfangen. Mit Beistand ihres Priestersohnes und umgeben von allen Lei m e r-Mö be 1 1 ihren Kindern gab sie ihre Seele Gott zurück. Am Schutzeiigelfest begruben wir sie unter Beteiligung der Pfarrgemein- 1 eine Freude fürs Leben! de und einer Anzahl von Priestern. (Ru- pertusblatt, 17. Oktober 1965) Kitzbüheler Touristengruppe besucht Yamagata Am 15. Oktober 1965 trat eine Touri- stengruppe, bestehend aus dem Reisebüro- angestellten Josef Tschurtschenthaler, dem Reisebüroangestellten Hans Mayer und dem früheren Kitzbüheler Skilehrer und heutigen Leiter der Skischule Kirch- berg Pepi Schoderböck, eine Weltreise au, welche sie nach Amerika und nach Japan führen soll. In Anbetracht der Verschwisterung der beiden Städte Kitz- bühel und Yamagata in Japan be- schlossen die drei, dieser Stadt einen Be- such abzustatten. Tsehurtschentaler erhielt über Vorschlag des Kulturreferenten unserer Stadt Ge- meinderat Hans Brettauer ein Hand- schreiben des Bürgermeisters der Stadt Kitzbühel an den österreichischen Bot- schafter in Japan Exzellenz Dr. Friedrich 11 a r t Im a r und an den Bürgermeister der Sladi Yamagata Denzo Okubo, sowie einige kleinere Geschenkartikel und zwar einen Metallteller mit dem Bild der Stadt Kitzbühel, einen Miniaturskischuh und ein Ski termometer sowie mehrere Büchlein „Verliebt in Kitzbühel". Die drei Touristen fahren auf eigene Kosten. Von München aus mit dem Flug- zeug nach den Vereinigten Staaten; dort werden Autoreisen unternommen und etwa Ende Oktober treten sie die Flugreise nach Tokio an. 'Es ist dies die erste Kitzbüheler Reise- gruppe, welche Gelegenheit bekommt, die Schwesterstadt Yamagata zu besuchen. Herr Tsehurischentaler hat der Redaktion ver- sprochen, einen ausführlichen Reisebericht für unsere Zeitung zu verfassen. Man ist in Kitzbühel sehr gespannt, wie es den drei Herren im fernen Land gehen wird und wie sie in Yainagata aufgenommen werden und was sie dort erleben werden. Uber die bisherigen Beziehungen zur Schwesterstadt Yamagata können wir fol- gendes berichten: Heuer im Sommer besuchte der japani- sche Student Naoshi Yamacla aus Yama- gata. 26 Jahre alt, Kitzbühel. Er befand
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